Nur einer kann Jung und Klimke in Wiesbaden toppen

Foto: Michael Jung – viermaliger Sieger in den Kursen von Rüdiger Schwarz im Wiesbadener Schlosspark - Fotograf: WRFC/ J. Toffi

Foto: Michael Jung – viermaliger Sieger in den Kursen von Rüdiger Schwarz im Wiesbadener Schlosspark - Fotograf: WRFC/ J. Toffi

 

(Wiesbaden) Es ist dieses leichte Vibrieren des Bodens. Der gleichmäßige Rhythmus der Hufe. Und die ganz besondere Athletik und Harmonie von Reiter und Pferd. Das alles bedeutet: die Vielseitigkeitsreiter sind wieder in Wiesbadens Schlosspark zu Gast. Beim 80. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier im Mai diesen Jahres gehören sie zum zwölften Mal zum Programm.

 

Olympiasieger Michael Jung hat Wiesbadens Vielseitigkeitsprüfung viermal gewonnen – bisher. Auch seine olympische Teamkollegin Ingrid Klimke ist Stammgast in Wiesbaden und war bisher dreimal siegreich. Diese Bilanzen kann nur einer toppen. Einer, dem in jedem einzelnen Jahr seit der Wiedereinführung der Vielseitigkeit beim PfingstTurnier, also seit 2008, zu seiner Spitzenleistung gratuliert wird…

 

Er hat den Geländekurs beim Weltcup-Finale 2009 im polnischen Strzegom gebaut, bei den Europameisterschaften 2013 im schwedischen Malmö und den Weltmeisterschaften 2006 in Aachen. Und er gestaltet alljährlich den Geländekurs für die Vielseitigkeitsreiter im Wiesbadener Schlosspark: Rüdiger Schwarz.

 

Albert Schäfer vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) ist der Verantwortliche für die Vielseitigkeitsprüfungen. Warum er so überzeugt an Schwarz festhält? „Weil er der Beste ist“, erklärt Schäfer knapp und klar. „Und weil Rüdiger Schwarz mit der Sensibilität unseres Wiesbadener Parks umgehen kann.“ Natürlich, auch zum 80. Geburtstag des PfingstTurniers wird Schwarz wieder nach Wiesbaden reisen und einen spannenden Kurs im Schlosspark aufstellen. „Wir haben einige neue Varianten und interessante Ideen angedacht“, verrät Schäfer schmunzelnd.

 

„Für mich ist die Strecke in Wiesbaden in jedem Jahr sehr spannend“, betont Schwarz, „weil wir wenig Raum zur Verfügung haben und nirgendwo sonst die Zuschauer so dicht an der Strecke sind.“ Das verlange einige Kompromisse im Parcoursbau, aber das mache auch die spezielle Wiesbadener Atmosphäre aus, fährt Schwarz fort und ergänzt: „Hinzu kommt ein ganz besonderer Lerneffekt für die Pferde. Wir haben fantastische Bedingungen mit Stadioncharakter bei der Dressur und beim Springen – das haben wir sonst nur in Aachen. Und die Pferde, vor allen Dingen die jüngeren, lernen, mit vielen Leuten umzugehen. Ich bin immer sehr erpicht darauf, Pferde, die ich in Betreuung habe, in Aachen starten zu lassen – eben wegen des großen Lerneffekts.“

 

Schwarz weiß genau, wovon er spricht. Bevor er seine Karriere als Parcoursdesigner in Angriff nahm, war er selbst im Vielseitigkeitssattel aktiv – und erfolgreich. Zu den Höhepunkten seiner aktiven Zeit gehörten die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 1979 in Luhmühlen, Mannschaftssilber bei der „Ersatz-Olympiade“ in Fontainebleau 1980 sowie Mannschaftssilber und ein vierter Platz in der Einzelwertung bei den Weltmeisterschaften in Luhmühlen 1982. 1987 übernahm der Diplom-Trainer das Amt des Bundestrainers für die Pony-Vielseitigkeitsreiter, später und noch bis Ende 2016 für die Junioren und Jungen Reiter und die Perspektivgruppe Vielseitigkeit. Seither gingen 82 Medaillen, davon 34 goldene bei Championaten auf das Konto seiner Reiter.

 

Auch aus seiner Trainerposition heraus genießt Schwarz das PfingstTurnier in jedem Jahr: „Wir haben kaum Turniere mit diesem Kick in der Mischung der Teilnehmer, vom Olympia- bis zum Nachwuchsreiter. Auch das gibt es sonst in Deutschland eigentlich nur in Aachen. Wiesbaden ist einfach ein top Ort, um unseren Sport zu demonstrieren!“

 

 

PM

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