Foto: Lawrence Greene und Arrivederci, die Sieger der zweiten Qualifikation zum Bayernchampionat, Thomas Völk (Subdirektor NÜRNBERGER Versicherungsgruppe), Josef Priller (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender NÜRNBERGER Versicherungsgruppe) und Juwelier Shadi Banki - Fotograf: Ursula Puschak
Blitzschnell und fehlerfrei – das war in diesem Springen nur ein Paar. Lawrence Greene (Dachau) und der 15jährige bayerische Staatshengst Arrivederci gewannen bei den Reitertagen Hagau mit einer grandiosen Runde die zweite Qualifikation zum Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe. 73,31 Sekunden benötigte das eingespielte Team für den selektiven S**-Parcours. „Letztes Jahr war ich zweimal Zweiter im Bayernchampionat. Dieser Sieg mit Arrivederci ist etwas Besonderes für mich“, jubelte Greene. Schon vor zehn Jahren bekam er den Asti Spumante-Sohn unter den Sattel - damals war der Berufsreiter noch Auszubildender des Bayerischen Haupt- und Landgestüts Schwaiganger. Mit zahlreichen Erfolgen bis zum internationalem S***-Niveau ist der Landbeschäler sein bestes Pferd im Stall und der Liebling des gesamten Teams. Das Finale des Bayernchampionats ist für den 27jährigen eines der wichtigsten Saisonziele. „Diese Serie motiviert uns alle. Dass die beiden besten Bayern im Finale einen Startplatz für die Amadeus Horse Indoors in Salzburg gewinnen, ist eine tolle Sache“, findet er. In der aktuellen Punktewertung liegt Greene nach zwei Etappen auf dem vierten Platz.
Maximilian Schmid (Utting) freute sich über den zweiten Rang mit der zehnjährigen Cornet Obolensky-Tochter Cassia de Lys. Der 26jährige war acht Sekunden langsamer als Greene. „Mein Pferd war verletzt und ist noch im Aufbau. Deshalb bin ich nicht so schnell geritten“, erklärte Schmid. Die Lebensgeschichte der westfälischen Schimmelstute ist für ein Sportpferd durchaus ungewöhnlich. „Ich habe sie 2013 gekauft. Der Verkäufer sagte, sie wäre fünf. Aber sie war damals schon sieben. Und nicht angeritten“, erinnerte sich der Bayernchampion von 2010 schmunzelnd. Nachdem der Anfang gemacht war, entwickelte sich Cassia de Lys allerdings umso schneller. Jetzt sammelt sie mit Schmid Platzierungen bis zum internationalen S***-Niveau.
Noch unerfahren ist dagegen Tobias Bachls achtjährige Cicero Z-Tochter Cicera de la Vayrie B. „Es war erst ihr zweiter Parcours über 1,45 m“, berichtete der Chef der gleichnamigen Hengststation. Mit einem Zeitfehler von 0,75 Punkten kam das Duo aus Postmünster auf den dritten Rang. Die Schimmelstute aus Zangersheider Zucht gehört Bachl gemeinsam mit Marie-Jeanette und Heino Ferch, einem bekannten deutschen Schauspieler. „Unsere Familien sind befreundet. Marie-Jeanette und Heino haben mich mit dem Kauf von Cicera unterstützt. Sie entwickelt sich gerade sehr gut und könnte ein Pferd für größere Aufgaben werden“, hofft Bachl. Zwei Jahre lang musste der frühere Nationenpreis-Reiter bei schweren Springen zuschauen. Eine Brandkatastrophe zerstörte im August 2013 einen großen Teil des Traditionsgestüts. 28 Pferde kamen ums Leben, darunter auch die Top-Sportler der Geschwister Tobias und Judith. „Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr wieder ins Bayernchampionat einsteigen kann. Wir Reiter sind der NÜRNBERGER Versicherung und insbesondere Herrn Priller sehr dankbar für die Unterstützung. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Sponsor zehn Jahre lang dabei bleibt“, sagte Bachl.
Lob für die Parcourschefs und den Veranstalter
Patrick Afflerbach (Königsbrunn) mit Ciara und Maximilian Lill (Antdorf) mit Capuccino setzten auf Tempo und preschten noch schneller ins Ziel als der Sieger. Aber bei beiden Paaren fiel eine Stange, Platz vier bzw. fünf lautete das Endergebnis. Der Fehlerteufel schlug auch bei zehn weiteren Konkurrenten zu. „Beim Abgehen haben wir noch gedacht, es ist diesmal nicht so schwer“, erzählten die Aktiven. Ein Irrtum, denn der Kurs enthielt kleine, aber feine technische Finessen und verlangte genaues Reiten. Die Parcourschefs Hans Josef Gemein, Anne Kathrin Günther und Georg Schweiger erhielten einhelliges Lob für ihre Arbeit. „Es war sehr gut gebaut“, fanden die Reiter. Die hervorragenden Bedingungen und die familiäre Atmosphäre in Hagau wurden einmal mehr hervorgehoben. Beim Bayernchampionat kamen auch die Zuschauer voll auf ihre Kosten. „Das hat Spaß gemacht“, erklärte Richterin Jacqueline Schmieder, die Vize-Vorsitzende des Bayerischen Reit- und Fahrverbands. Josef Priller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe, Subdirektor Thomas Völk und der Nürnberger Juwelier Shadi Banki genossen ihren Besuch bei den Reitertagen. „So spannend wie heute war es selten. Das war guter Sport“, waren sich die Sponsoren einig.
Simone Blum und Patrick Afflerbach führen in der Gesamtwertung
Nach zwei Etappen führen die Deutsche Meisterin Simone Blum (Zolling) und Patrick Afflerbach (Königsbrunn) das Ranking mit je 42 Punkten an. Auf dem dritten Platz liegt Tobias Bachl (Postmünster) mit 40 Punkten, gefolgt von Lawrence Greene (Dachau) mit 37 Punkten. Der amtierende Bayernchampion Michael Viehweg (Schrobenhausen) folgt als Fünfter mit 35 Punkten vor Daniel Böttcher (Erding) mit 34 Punkten.
Dritte Qualifikation am 23. Juli in Nördlingen
Schon in zwei Wochen steht die nächste Qualifikation zum Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe im Turnierkalender. Beim traditionsreichen Scharlachrennen in Nördlingen gehen Bayerns beste Reiter am 23. Juli erneut auf Punktejagd.
Alle Informationen über das Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe und die Aktivitäten des Springreiterclubs Bayern e.V. gibt es im Internet unter www.sc-bayern.de. Die Turnierergebnisse der Reitertage Hagau sind unter www.grabmayer.de zu finden. ClipMyHorse.TV überträgt alle Bayernchampionats-Etappen dieser Saison live im Internet. Unter www.clipmyhorse.de findet man im Archiv auch die Ritte aller bisherigen Qualifikationen.
PM/Sabine Neumann