Fotograf: Dill
Lange sah es so aus, als könnten Ina von Bormann und Rahmannshof Stagoldina ihren Vorjahressieg in Kirchstockach wiederholen. Als 16. Starterin im Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe ging die Studentin mit ihrer zehnjährigen Oldenburger Stakkato Gold-Tochter souverän in Führung. Das Paar meisterte den anspruchsvollen S**-Parcours fehlerfrei in 60,94 Sekunden und lag damit deutlich vor der Konkurrenz. Doch Edwin Schmuck nahm der Amazone noch einmal rund eineinhalb Sekunden ab. Mit seinem elfjährigen, bayerischen Acasino B-Sohn galoppierte der Bayerische Meister nach einer makellosen Runde in 59,40 Sekunden ins Ziel. „Edi hat eine Wendung besser erwischt als ich. Ich bin sehr zufrieden. Ich freue mich immer, wenn mein Pferd so gut springt“, sagte Ina von Bormann.
Dass Edwin Schmuck seiner aktuellen Erfolgsserie einen weiteren Sieg mit Aclatron hinzufügen würde, war nicht geplant. „Eigentlich wollte ich Aclatron heute nicht so schnell reiten, weil er eine kleine Pause hatte. Aber Ina hat uns mit ihrer schnellen Zeit unter Druck gesetzt. Und dann lief es so gut, dass ich die Punkte fürs Bayernchampionat mitnehmen wollte“, erzählte Schmuck. Mit dem 13jährigen Württemberger Falsterbo-Sohn Fitzgeraldos wurde der Ausbilder außerdem Fünfter. Der Sieg im Bayernchampionat war bis zum Schluss hart umkämpft. Als 36. und vorletztes Starterpaar waren Maximilian Weishaupt und der elfjährige Holsteiner Casall-Sohn Casall 14 neben den Siegern die Einzigen, die ebenfalls unter einer Minute blieben. Nach einem Abwurf reichte es für das Duo nur zum zwölften Platz. Dafür holte sich Weishaupt am Sonntag mit Luke McDonald den Sieg im Großen Preis.
Auch Hendrik Gravemeier hatte mit Cortez am Freitag alles riskiert, war aber vielleicht einen Tick zu schnell unterwegs. Der zehnjährige, ungarische Corofino II-Sohn kam ins Rutschen. Trotz dem Zeitverlust platzierte sich der Berufsreiter aus Traunwalchen mit 61,18 Sekunden als Dritter. Nicht ganz so schnell, aber gut dabei war Stefanie Görlich aus Opfenbach. Auf der 14jährigen sächsischen Pasolini-Tochter Savanne wurde die Berufsreiterin Vierte. Mit dem 13jährigen Württemberger Calido I-Sohn FMW Clayton sicherte sie sich den elften Platz. Als Sechster reihte sich Saisonsieger Maximilian Ziegler mit DSP Askoto ein
„Toller Sport“
Begeistert verfolgten nicht nur die Zuschauer das hochklassige Fehler-Zeit-Springen sondern auch die Richter. „Wir haben tollen Sport gesehen! Ich freue mich jetzt schon auf das Finale in Nürnberg“, verkündete die LK-Beauftragte Jacqueline Schmieder. Der Schweizer Hof und das Team um Turnierleiter Michael Gaillinger boten einmal mehr sehr gute sportliche Bedingungen. Parcourschef Johann Sailer gelang es, das Starterfeld mit einem anspruchsvollen, aber fairen Kurs zu sortieren. „Die Spitze im Bayernchampionat ist mittlerweile sehr breit geworden, aber es gibt doch Unterschiede. Aus Zufall gewinnt hier keiner“, konstatierte sachkundig Josef Priller, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzende der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe. Bei den Reitern stehen die Qualifikationen zum Bayernchampionat hoch im Kurs. „Man fährt gezielt zu diesen Turnieren. Wir sind froh, dass die NÜRNBERGER Versicherung dem bayerischen Springsport unter die Arme greift“, sagte Edwin Schmuck. Auch den Hinweis von Subdirektor Thomas Völk, dass das Bayernchampionat die Veranstalter motiviere, die Bedingungen weiter zu verbessern, bestätigten die Aktiven. Für einige Reiter entwickelt sich das Bayernchampionat zum Sprungbrett in den internationalen Sport. „Max Weishaupt und ich dürfen beim CSI *** in Spangenberg reiten“, erzählte Ina von Bormann.
Gesamtführung für Lawrence Greene
Beständige gute Leistungen werden im Bayernchampionat mit dem Preis für den Saisonsieger von Banki Juweliere (Nürnberg) belohnt. Die Saisonverlauf bleibt weiter spannend, denn die Führung im Gesamtranking hat nach der dritten Qualifikation erneut gewechselt. Mit seinem siebten Platz auf dem 14jährigen bayerischen Staatshengst Arrividerci (v. Asti Spumante) in Kirchstockach setzte sich jetzt Lawrence Greene an die Spitze. Der Berufsreiter, der gerade seine neue Reitanlage in Ampermoching bezogen hat, geht also von der Pole-Position in die entscheidende vierte Qualifikation. Mit 65 Punkten hat er sogar einen kleinen Abstand auf Simone Blum. Die Deutsche Vize-Meisterin der Damen liegt mit 54 Punkten auf dem zweiten Platz. Edwin Schmuck und Michael Viehweg teilen sich mit 49 Punkten den dritten Platz, dicht gefolgt von Maximilian Ziegler (47 Punkte).
Viele Starter in der Amateur-Tour
Sowohl das L-Springen als auch das M*-Springen im Rahmen der SC Bayern Amateur-Tour wurden aufgrund der erfreulich hohen Starterzahlen in zwei Abteilungen gewertet. Die 1. Abteilung des L-Springens gewann Marie Hagn (RVF TG Rosenheim-Land) mit der zwölfjährigen Hannoveraner Laptop-Tochter L‘Akasha. Der Sieg in der 2. Abteilung ging an Petra Runge vom gastgebenden Verein PSG Schweizer Hof mit ihrem 18jährigen bayerischen Sandro Boy-Sohn Sedan. Die 1. Abteilung des M*-Springens sicherte sich Resi Hintermayer (PSC Gut Kronberg) mit der 15jährigen niederländischen Kigali-Tochter Taranda. Den Sieg in der 2. Abteilung holte sich für die PSG Schweizer Hof Ann-Christin Prommesberger mit dem achtjährigen Oldenburger Concetto I-Sohn SR Savaii.
Weitere Informationen über das Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe und die Aktivitäten des Springreiterclubs Bayern e.V. gibt es im Internet unter www.sc-bayern.de.
PM/Sabine Neumann