Heiner Ortmann ist neuer Bayernchampion - Maximilian Ziegler punktet sich zum Saisonsieg

Foto: Siegerpaar Heiner Ortmann und Corofin - Fotograf: Ursula Puschak

Foto: Siegerpaar Heiner Ortmann und Corofin - Fotograf: Ursula Puschak

 

Ein Finale ohne Stechen hat es im Bayernchampionat der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe schon lange nicht gegeben. In diesem Jahr fiel die Endrunde überraschend aus.  Heiner Ortmann (Zolling/Lkrs. Freising) gelang mit dem 9jährigen Corofino II-Sohn Corofin am Freitagabend in der Münchner Olympiahalle der einzige Null-Fehler-Ritt. Alle anderen Titelaspiranten handelten sich Springfehler ein oder scheiterten am Zeitlimit. Somit sicherte sich der gebürtige Brandenburger verdient den Titel und ein Preisgeld von 2.500 Euro. „Die Sprünge kamen Schlag auf Schlag. Ich bin unglaublich glücklich. Das ist ein Riesenerfolg für mich“, sagte der 26jährige Wahl-Bayer mit bebender Stimme. Lange Zeit blieb der erhoffte sportliche Durchbruch bei Ortmann aus. „Ich habe immer wieder junge Pferde aufgebaut. Wenn sie soweit waren, wurden sie verkauft“, erzählte der Pferdewirt. Umso schöner, dass er Corofin von seiner Lebensgefährtin Anna Blum übernehmen konnte und nun wohl längerfristig ein Pferd für größere sportliche Aufgaben zur Verfügung hat.

 

Über einen starken Ritt auf seiner 9jährigen Magic Boy-Tochter Magic Girl und den zweiten Platz freute sich Daniel Böttcher (Harham/Lkrs. Erding). Für den 17jährigen Bayernchampionats-Debütanten ist dieses top Ergebnis ein gewaltiger Motivationsschub, auch wenn ein Viertel-Zeitstrafpunkt die Freude etwas trübte. Ebenfalls 0,25 Punkte für Zeitüberschreitung brachten Hendrik Gravemeier (Traunwalchen/ Lkrs. Traunstein) und der neunjährige Corofino II-Sohn Cortez ins Ziel mit. Der Berufsreiter, Sohn des ehemaligen deutschen Bundestrainers Kurt Gravemeier, wurde Dritter, gefolgt von seinem Kollegen Uli Hacker (Kolbermoor/Lkrs. Rosenheim) und der 10jährigen Landherr-Tochter Cornea, die mit 0,5 Zeitstrafpunkten den vierten Platz belegten.

 

Saisonsieg für Maximilian Ziegler

Maximilian Ziegler (Meitingen/Lkrs. Augsburg) rangierte mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt auf der 12jährigen Lord Pezi-Tochter Lady Arielle an fünfter Stelle und stockte sein Konto damit auf 103 Punkte auf. „Ich bin eine Linie nicht ganz nach Plan geritten und habe einen Abwurf bekommen. Aber nach dem etwas unglücklichen Auftritt mit Lady Arielle im letzten Jahr bin ich sehr zufrieden“, stellte der frisch gebackene Saisonsieger fest. Als Sonderehrenpreis gab es eine wertvolle Herrenuhr von Banki & Sohn Juweliere (Nürnberg – Los Angeles). „Weihnachten ist gerettet“, freute sich Ziegler. Zweiter in der Gesamtwertung wurde Heiner Ortmann mit 101 Punkten. Die Bayerische Damenmeisterin Stefanie Boniberger sammelte auf ihrem 11jährigen Limmerick-Sohn Limerick mit dem neunten Rang im Finale insgesamt 96 Punkte. Das reichte für den dritten Platz.

 

Finale mit hohen technischen Anforderungen

Nach dem leicht gebauten Einlaufspringen, in dem 13 der 24 Starter fehlerfrei blieben, stellte das Finale die Teilnehmer vor eine umso schwerere Aufgabe. Der Parcours von Christian Wiegand und seinem Team fragte nicht nur Springvermögen, Schnelligkeit und Durchlässigkeit  der Pferde ab. Die sehr kniffelige Linienführung auf engem Raum verlangte konzentriertes, technisch sauberes Reiten. Ein weiteres Kriterium war die knapp bemessene Zeit, die alle Titelaspiranten zusätzlich unter Druck setzte. Als größte Klippe erwies sich die Dreifache Kombination. „Das Bayernchampionat ist sehr anspruchsvoll geworden. Heiner Ortmann hat das perfekt gelöst. Nur für uns Zuschauer war das Springen leider zu schnell vorbei. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr wieder ein paar mehr Nullfehlerritte und ein Stechen bekommen“, sagte Josef Priller, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Bezirksdirektor der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe in München. Seit 2008 fördert das Unternehmen den Springsport in Bayern mit dem Bayernchampionat auf S**-Niveau.

 

Bayerische Erfolge in internationalen Springen

Etliche bayerische Reiter durften auch in diesem Jahr die internationalen Springen der MUNICH INDOORS reiten und verbuchten schöne Erfolge. Max Kühner und sein 9jähriger, selbst gezogener Cornet Obolensky-Sohn Cornet Kalua platzierten sich im Championat von München an elfter Stelle. Durch einen Zeitstrafpunkt hatte das Duo den Einzug ins Stechen verpasst. In einem weiteren Hauptspringen, dem Gold Cup, wurde Kühner mit Coeur de Lion Dritter. Der 14jährige Coriano-Sohn steht seit kurzem wieder in Starnberg, da seine Besitzerin sich auf ihre Abschlussprüfungen  vorbereitet. Direkt hinter Kühner platzierte sich Maximilian Lill (Antdorf/Lkrs. Weilheim-Schongau) mit Capuccino als Vierter. Mit Granat ritt der frühere Deutsche Junioren-Meister auch bei einem Zeitspringen in die Platzierung. Patrick Afflerbach durfte sich mit Quando ebenfalls über eine grüne Schleife freuen.

 

Im Finale des Poresta Youngster Cups für sieben- und achtjährige Pferde gab es sogar einen bayerischen Doppel-Erfolg. Maximilian Ziegler hatte sich mit DSP Askoto erst am Vortag für die Endrunde qualifiziert. Im Stechen der Finalrunde ließ der Meitinger mit dem Askari-Sohn die Konkurrenz deutlich hinter sich. Max Kühner und die gleichaltrige Berlin-Tochter Belle Fleur kamen auf Platz zwei. Patrick Afflerbach und seine selbst gezogene 8jährige Clearway-Tochter Ciara schafften es ebenfalls ins Stechen und belegten im Finale der 57 besten Nachwuchspferde den achten Platz.

 

 

Sabine Neumann/PM

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