Interview mit Majorsieger Pedro Veniss - „Aachen ist das Maracanã des Pferdesports!“

Foto: Pedro Veniss mit "Quabri de l'Isle" - Fotograf: Rolex Grand Slam of Show Jumping/Holger Schupp

Foto: Pedro Veniss mit "Quabri de l'Isle" - Fotograf: Rolex Grand Slam of Show Jumping/Holger Schupp

Zum ersten Major des Jahres 2017 heißt der Rolex Grand Slam of Show Jumping die besten Springreiter der Welt in Deutschland willkommen: Vom 14 bis 23. Juli treten sie beim CHIO Aachen gegeneinander an und reiten am Finalsonntag um den Sieg im renommierten „Rolex Grand Prix“. Ein Interview mit dem aktuellen Grand-Slam-Anwärter Pedro Veniss aus Brasilien über wahrgewordene Kindheitsträume, einen Sommer in Calgary und das liebenswerteste Pferd der Welt.

 

Ihr Majorsieg in Genf ist nun ein halbes Jahr her. Wie ist es Ihnen und „Quabri de l’Isle“ seitdem ergangen?

Pedro Veniss: Es ist immer noch ein fantastisches Gefühl, wenn ich daran zurückdenke. Diesen Sieg werde ich ewig in Erinnerung behalten. Er war der wichtigste meiner bisherigen Karriere. Nach Genf hat „Quabri“ erst einmal eine Sportpause bekommen und wurde zwei Monate nur zur Zucht eingesetzt. Danach nahmen wir zunächst an ein paar kleineren Turnieren teil und haben uns langsam wieder gesteigert. Versailles im Mai war unser erstes großes Fünf-Sterne-Turnier seit Genf.

 

Und dort haben Sie den „Rolex Grand Prix“ gewonnen!

Veniss: Ja, das war super! „Quabri“ hat da schon gezeigt, dass er in guter Form ist. Aber um ihn so gut wie möglich auf Aachen vorzubereiten, habe ich den Juni mit ihm in Spruce Meadows verbracht und an der Sommer-Turnierserie teilgenommen. Die riesigen Rasenplätze in Aachen und Spruce Meadows sind sehr speziell, so etwas findet man sonst kaum auf der Welt. Philipp Weishaupt und „LB Convall“ waren im vergangenen Sommer auch in Calgary – und sie gewannen daraufhin den „Rolex Grand Prix“ in Aachen. Jetzt hoffe ich, dass dieser Plan für mich genauso aufgeht.

 

Wie schätzen Sie Ihre Siegeschancen ein?

Veniss: Mit „Quabri“ habe ich einen großartigen Partner unter dem Sattel, der jeder Aufgabe gewachsen ist. Ein Pferd, mit dem man die ganz großen Prüfungen gewinnen kann! Er hat keine schlechten Tage, gibt immer sein Bestes, egal auf welchem Turnier, und er liebt den Wettbewerb. Seine Mentalität ist einfach unglaublich und dazu ist er das liebenswerteste Pferd auf der Welt. Ich habe großes Glück, ihn reiten zu dürfen und traue ihm auf jeden Fall den Sieg in Aachen zu. Aber ich muss genauso gut sein an diesem Tag!

 

Es wird Ihr allererster Start in Aachen sein. Was, glauben Sie, wird Sie erwarten?

Veniss: Ich als Brasilianer sage es mal so: Aachen ist das Maracanã des Pferdesports! Als Kind war es immer mein Traum, einmal in Aachen zu reiten. Bei den Weltreiterspielen 2006, ich war gerade 23 Jahre alt, hatte ich schon einmal die Gelegenheit, aber da verletzte sich mein Pferd eine Woche vor dem Start. Von daher ist es jetzt umso mehr ein besonderes Gefühl, dass dieser Traum endlich in Erfüllung geht.

 

Wie stellen Sie sich den Moment vor, wenn Sie das erste Mal ins Aachener Hauptstadion einreiten?

Veniss: Das wird ein unvergessliches Erlebnis sein! Ich denke, in meinem Innern werden dann noch einmal all die Schritte in meiner Karriere an mir vorbeiziehen, die mich nach Aachen gebracht haben. Im Publikum wird meine Familie sein und mich anfeuern. Es wird ein ganz, ganz besonderes Turnier für mich werden und ich werde mein Allerbestes geben, um am Sonntag den „Rolex Grand Prix“ zu gewinnen!

 

PM

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