Foto: Patrick Lam gewinnt Longines FEI World Cup China League! - Fotograf: EN GARDE Marketing GmbH
Ein Qualifikant für das Longines FEI World Cup Final in Omaha 2017 steht fest. Der sympathische Hong Kong-Chinese Patrick Lam war der strahlende Sieger der dritten und finalen Wertungsprüfung der Longines FEI World Cup China League. Freudestrahlend nahm er die Glückwünsche von FEI Präsident Ingmar de Vos entgegen und beantworte noch lange nach der Prüfung Pressefragen und Autogrammwünsche.
Ein mehr als verdienter Sieger, gar fast schon überfällig war die einheitliche Aussage aller Mittbewerber. Lam war in den letzten sechs Jahren der wohl konstanteste Reiter in den vorderen Rängen, jedoch fehlte bisher in den letzten Runden immer etwas Glück zum Gesamtsieg. Nun startet für Lam, der seit mehreren Jahren bereits in Europa lebt und trainiert und schon bei den Olympischen Spielen 2008 das Einzelfinale erreichte, die Vorbereitung auf das Finale im April 2017.
Nur zwei weitere Reiter erreichten das Stechen des von Paul Weier anspruchsvoll gestalteten Parcours. Die Schweizerin Clarissa Crotta auf der vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Stute Wavanata, sowie der Vorjahressieger Daniel Zhiwen Zhao auf Fancyface. Beide mussten jedoch Fehler in Kauf nehmen sodass Lam, der schon vor dem Stechen als Gesamtsieger feststand, nach einer souveränen fehlerfreien Runde mit Al Capone auch den Grand Prix gewinnen konnte. Aus deutscher Sicht konnte noch Henry Vaske, der neue Reiter des Stalles von Ludger Beerbaum, mit Bloofield den sechsten Platz erreichen.
Neben den sportlichen Highlights freuten sich die Veranstalter des Beijing International Equestrian Club (BIEC) und En Garde Marketing vor allem über das weitere gestiegene Interesse am Reitsport in China. In den Junioren und Amateurprüfungen sind die Starterzahlen erneut gestiegen, sodass die Veranstaltung sogar um einen Tag erweitert wurde.
Vor allem aber das “Produkt“ Weltcup findet immer mehr Anerkennung. Als einziges Reitsport Event wurde das Finalspringen in diesem Jahr live im chinesischen Hauptfernsehsender CCTV5 übertragen und brachte zudem die besten Einschaltquoten des Tages. Chinas führendes Medienanalyseinstitut CSM zählte fast 1Millionen TV- Zuschauer, womit der Reitsport sogar vor dem parallel stattfindenden Tennis ATP Turnier in Peking lag.
"Dies bringt ganz neue Marketingwerte und zeigt das Potenzial hier für unsere Sponsoren", war Volker Wulff begeistert, der mit seinem Team von der ersten Saison 2011 die Veranstaltung zusammen mit seinem chinesischen Partner maßgeblich geprägt hat. “Wir überlegen jetzt schon weitere Verbesserungen für das kommende Jahr und wollen die Liga nach Südkorea erweitern“ erklärt Wulff.
Auch sollen mehr internationale Top Reiter eingeladen werden, hierzu werden noch in diesem Jahr neue Pferde aus Europa importiert. Nach wie vor erlauben die Quarantänebestimmungen des Landes den Reitern nicht mit ihren Top Pferden an einem Turnier in China zu starten, an dem auch Einheimische teilnehmen. So investierte der Veranstalter von Anfang an in Pferde und stellte sie den Reitern zur Verfügung. Von den 30 importierten Pferden im Jahr 2014, die auch an den Youth Olympic Games in Nanjing starteten, wurden mittlerweile fast alle erfolgreich an Junioren und Amateure im Land weiterverkauft, sodass nun wieder neue gesucht werden, berichtet Wulff, der die Pferde gemeinsam mit Marten Frehe-Siermann auswählt.
Auch FEI Präsident Ingmar de Vos, der mit einer Delegation zum ersten mal nach zweieinhalb Jahren wieder China besuchte, war äußerst begeistert von den Fortschritten: “Es ist schön anzusehen, wie sich der Reitsport und vor allem der Weltcup hier entwickelt hat“, lobte er die Veranstaltung. Insgesamt bedeute die Entwicklung hier eine Riesenchance für den globalen Gedanken des Pferdesports, die europäische Sportpferdezucht und die gesamte Industrie um den Reitsport.
PM