Jessica von Bredow-Werndl und Isabell Werth eröffneten Titelkämpfe mit Platz 3 und 4
Aachen (fn-press). Nach der ersten Hälfte des Grand Prix, der Mannschaftsentscheidung der Europameisterschaften in Aachen, rangiert das deutsche Team zwar auf dem ersten Platz, aber die besten Paare der führenden Dressurnationen werden erst am Donnerstag ins Geschehen eingreifen. Den Auftakt für die deutsche Mannschaft machten Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Unee BB und Isabell Werth (Rheinberg) mit Don Johnson.
,,Jetzt wird es eng, morgen müssen wir richtig punkten." So reagierte Isabell Werth auf ihr Grand Prix-Ergebnis. Mit dem 14-jährigen Hannoveraner Don Johnson hatte sie - bis auf einen Fehler in den Einerwechseln - eine makellose Prüfung mit einer sehr guten Piaffe-Passage-Tour gezeigt. Das Richterurteil enttäuschte allerdings: 74,9 Prozent. ,,Ich hätte mit 76 Prozent gerechnet und, wie ich finde, auch verdient." Doch die Jurymeinung ging bei dem Ritt der 46-Jährigen weit auseinander: Zwei der sieben Richter vergaben nur 72 Prozent, zwei 77 Prozent, der Rest lag zwischen 73 und 75 Prozent. Equipechef Klaus Roeser formulierte es diplomatisch: ,,Die Richter waren nicht nett zu Isabell."
In der Einzelwertung rangiert Isabell Werth an vierter Stelle. Das beste Resultat des Tages erzielte der Niederländer Diederik van Silfhout mit Arlando (75,814), gefolgt von der Britin Fiona Bigwood mit Orthilia (75,8). Ganz knapp dahinter behauptete sich Jessica von Bredow-Werndl, die sich mächtig über ihr Championatsdebüt freut. Zwar vertrat die 29-Jährige bereits beim Weltcup-Finale 2013 und 2014 die deutschen Farben, aber Mitglied im Championatsteam ist sie nun erstmalig. ,,Ich bin total glücklich, dass ich dabei sein darf, das ist das Ergebnis so vieler Jahre intensiver Arbeit." Mit ihrem 14-jährigen niederländischen Hengst Unee BB war sie zufrieden. Der Gribaldi-Sohn leistete sich nur zwei kleine Fehler und erhielt von sechs Richtern zwischen 74 und 76 Prozent. ,,Als ich zu dem tosendem Applaus der Zuschauer einritt, habe ich gedacht, was für ein Wahnsinn. Unee war etwas irritiert von der Kulisse. Mit Blick aufs Mannschaftsergebnis bin ich mit kontrolliertem Risiko geritten."
Zur Halbzeit des Grand Prix sieht die Rangierung auf den vorderen Plätzen so aus: Deutschland 150,1 Prozentsumme, Niederlande 148,214, Großbritannien 145,743, Schweden 140,543. Viel zu sagen hat dies nicht, denn alle Nationen schicken ihre stärksten Paare erst am Donnerstag ins Rennen. Dann kämpfen auch Matthias Alexander Rath mit Totilas (15.30 Uhr) und Kristina Bröring-Sprehe mit Desperados (19.30 Uhr) auf dem Viereck mitten im großen Springstadion um die Titelverteidigung. Vor zwei Jahren in Dänemark ritt die Mannschaft nämlich zu Gold. hen
Ergebnisse: www.aachen2015.de