Foto: Der Holsteiner Züchter des Jahres 2025, Timm Peters, mit seiner Frau Nicole Peters und dem Ersten Vorsitzenden des Holsteiner Verbandes, Olaf Rörden - Fotograf: Janne Bugtrup
(Elmshorn) Aus Holstein in die internationale Welt des Springsports – so könnte die Überschrift zur Erfolgsgeschichte von Timm Peters und seiner Pferdezucht heißen. Spitzenpferde hat der Mann, der mit seiner Familie in Dithmarschen lebt, schon viele gezüchtet. Doch zurzeit ist es der Uriko-Sohn Bull Run's Jireh, der den Namen Peters aus Bargenstedt in die ganze Welt trägt.
Bei Elfriede Bornholdt in Moorrege kaufte Timm Peters vor einigen Jahren ein Stutfohlen zu, das seine Zucht nachhaltig beeinflussen sollte: Conella v. Colman-Contender aus dem Stamm 890. Wiederholt paarte er die Braune mit Uriko an. Und das sollte sich als eine sehr gute Entscheidung herausstellen. Sogleich im ersten Jahr kam ein Hengstfohlen zur Welt, das heute zu den besten Springpferden der Welt zählt. Die Rede ist von Bull Run's Jireh, der unter der US-Amerikanerin Kristen Vanderveen von Erfolg zu Erfolg springt. Das Paar qualifizierte sich in diesem Jahr für das Weltcup-Finale und reiste nach Basel (SUI), ist siegreich in Konkurrenzen bis 1,60 Meter – und rangiert bei der World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) in diesem Jahr auf einem hervorragenden zweiten Platz. Damit trägt der elf Jahre alte Wallach einen erheblichen Teil zu Holsteins Spitzenposition bei der WBFSH bei.
Dass Conella eine besondere Stute gewesen ist, war Timm Peters schnell klar. Denn neben Jireh ist es unter anderem sein Vollbruder, der einstige Reservesieger der Holsteiner Körung und Beschäler im Landgestüt Marbach Uno I. Außerdem schenkte Conella Timm Peters unter anderem den gekörten und 1,50 Meter-erfolgreichen Quabri v. Quibery, sowie die beiden dreijährigen gekörten Hengste Bambam de Rouet v. Baloubet du Rouet und Here I am v. Heartbreaker. Darüber hinaus tragen Töchter von Cornet Obolensy und Heartbreaker Conellas Gene in der Peters'schen Zucht in die nächsten Generationen.
Züchterischer Durchbruch mit Quick Nick
Doch es ist nicht nur der Stamm 890, der in Bargenstedt gepflegt wird. Denn Timm Peters' großer züchterischer Durchbruch gelang ihm eigentlich mit einem Vertreter des Stammes 390. Die Rede ist von Quick Nick I v. Quinar-Concerto II, der auf der Holsteiner Körung 2003 für Furore sorgte. Der Prämienhengst begeisterte beim Freispringen Körkommission und Publikum gleichermaßen und wurde anschließen über die Auktion für eine bis dahin nie dagewesene Summe von 400.000 Euro zugeschlagen.
Aus dieser Stutenfamilie, die Timm Peters einst von seinem Vater Otto übernommen hatte, entspringen ebenfalls zahlreiche Spitzenpferde. So zum Beispiel Soccero v. Singulord Joter (Janne Friederike Meyer-Zimmermann/Khaled Almobty) und Davis v. Diarado (Rolf Göran Bengtsson) sind nur zwei Beispiele dafür. Und ganz aktuell hat der siebenjährige Mané P v. Million Dollar anlässlich der Jungpferde-WM in Lanaken (Bart van der Maat) für Aufmerksamkeit gesorgt.
Bei Timm Peters und seiner Familie wird eine Springpferdezucht gepflegt und entwickelt, die den modernen Holsteiner Verband widerspiegelt. Aus bewährten und durchgezüchteten Mutterstämmen gehen aus durchdachten Anpaarungen Pferde hervor, die das Zuchtgeschehen in Holstein und weit über dessen Grenzen hinaus prägen.
Für seine züchterischen Leistungen erhielt Timm Peters daher im Rahmen der Junghengstkörung die Auszeichnung als Holsteiner Züchter des Jahres durch den Ersten Vorsitzenden Olaf Rörden.
55 Jahre beim Holsteiner Verband: Goldene Ehrennadel für Eckhard Schöning
Mit Standing Ovations feierte das Publikum in der Fritz-Thiedemann-Halle einen Mann, den man ohne Zweifel ein „Holsteiner Original" nennen kann. Eckhard Schöning ist seit 55 Jahren eine Institution beim Holsteiner Verband. Vom Präsidenten Olaf Rörden wurde er mit Goldenen Ehrennadel des Verbandes der Züchter des Holsteiner Pferdes e.V. ausgezeichnet.
Anfang der 70er-Jahre begann Eckhard Schöning seine Arbeit beim Holsteiner Verband. Zunächst war er ein Jahr im Turnierstall von Herbert Blöcker tätig. Danach ging er auf die Verbandsstation in Langenhagen (Ostholstein). Dort betreute er vor allem die Hengste Caletto I und Calypso II, die Dr. Michael Rüping ritt. Zu diesen gesellte sich dann ein weiterer Holsteiner Verbandshengst dazu, der unvergessene Silbersee. „Seine" Hengste begleitete Eckhard „Ecki" Schöning seinerzeit auch bei ihren Turniereinsätzen. Im Jahr 2014 ging er offiziell in Rente, aber den Holsteiner Verband kann sich niemand ohne Ecki vorstellen.
Das gesamte Team des Holsteiner Verbandes in Elmshorn hofft, dass es noch viele weitere Jahre auf Eckis Expertise und zuverlässige Unterstützung bauen darf.
PM






























