Im Nationenpreis Vielseitigkeit ist vor dem Geländeritt alles offen
Aachen (fn-press). Krimi im Parcours: Nach Dressur und Springen ist im Nationenpreis Vielseitigkeit beim CHIO Aachen alles offen. Das australische Team führt mit 139,8 Minuspunkten vor der den Teams aus Neuseeland (142,2), Großbritannien (142,5) und Deutschland (142,9).
,,Das Springen war eigentlich zu leicht. Aber der Platz in Aachen hat immer schon seine eigenen Gesetze", sagte Bundestrainer Hans Melzer angesichts der Springfehler des deutschen Teams. Als Einzige blieb Ingrid Klimke (Münster) mit der zwölfjährigen Hannoveraner Stute SAP Escada JS (v. Lehnsherr) fehlerfrei und rückte mit 42,9 auf Platz sechs in der Einzelwertung vor. Ohne Hindernisfehler kamen auch Michael Jung (Horb) und der 16-jährige Württemberger La Biosthetique Sam FBW (v. Stan the Man xx) ins Ziel, mussten allerdings drei Strafpunkte für Zeitüberschreitung in Kauf nehmen (44,5/Platz neun). Dennoch sorgten sie dafür, dass sich Deutschland kurzfristig vor Australien an der Spitze platzieren konnte. Daran änderte sich auch nichts, als Dirk Schrade (Sprockhövel) mit Hop and Skip das erste und letzte Hindernis des langen Kurses im Soerser Hauptstadion mitnahm (55,5/Platz 29). Pechvogel des Tages war Andreas Ostholt, der mit dem Westfalen So is et (v. Sunlight xx) seine Nullrunde vom CCI4* Badminton nicht wiederholen konnte, sondern gleich drei Abwürfe kassierte. Anders der letzte australische Schlussreiter Shane Rose, der mit einer Nullrunde sein Team wieder an die Spitze beförderte. Neuseeland, Großbritannien und Deutschland liegen dagegen nahezu gleichauf. ,,Vier Strafpunkte entsprechen zehn Sekunden im Gelände. Da kann sich morgen alles nochmal ändern", sagte Hans Melzer.
Änderungen gab es auch in der Einzelwertung. Bettina Hoy musste mit ihrem nach Dressur führenden Pferd der Westfale Seigneur Medicott (v. Seigneur d'Alleray xx) zwei Abwürfe in Kauf nehmen. Mit 39,0 Minuspunkten ordnete sie sich hinter Julia Krajewski (Warendorf) mit Samourai du Thot und Michael Jung (Horb) mit fischerTakinou ein und musste auch noch Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo den Vortritt lassen, die alle drei fehlerfrei blieben. Da allerdings sowohl Krajewski als auch Auffarth für den Geländeritt Dispens von den Bundestrainern haben, greift sie morgen von Platz zwei in die Entscheidung ein. Auch Ingrid Klimke hat gute Chancen auf einen Podestplatz: nicht nur mit Vorjahressiegerin SAP Escada JS, sondern auch mit dem Vorjahreszweiten, dem Oldenburger Horseware Hale Bob OLD (v. Helikon xx), mit dem sie lediglich einen Abwurf verzeichnen musste (44,3/Platz acht). Bestplatzierter ausländischer Reiter ist der Australier Shane Rose, der mit CP Qualified 41,2 Minuspunkte aus Dressur und Springen mitbringt und damit Platz fünf belegt.