Helen Langehanenberg dominierte mit Damon Hill den Grand Prix
Stuttgart (fn-press). Schneller als Daniel Deußer schaffte es kein Mitstreiter, den Stechparcours des Springens ,,Mercedes German Master" zu überwinden. In 37,69 Sekunden fegte der 32-Jährige mit der belgischen Stute Evita über die Sprünge und wurde mit einem schicken Automobil des Sponsors belohnt.
Nach zwei anspruchsvollen Qualifikationen standen die 13 Finalisten für das berühmte Springen ,,Mercedes German Master" fest, unter ihnen auch fünf Deutsche. Die Traditionsprüfung, die wiederum vor vollbesetzten Rängen in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle am späten Freitagabend ausgetragen wurde, geriet zum deutschen Triumph. Daniel Deußer, der amtierende Deutsche Meister, gab im Stechen auf der neunjährigen Evita ordentlich Gas, blieb fehlerfrei und legte mit 37,69 Sekunden eine Zeit vor, die keine seiner Konkurrenten unterbieten konnte. ,,Mir war klar, dass ich vor dem letzten Hindernis ein hohes Risiko eingehe, wenn ich nur sechs Galoppsprünge reite. Aber wenn man schon in einem solchen Stechen startet, dann darf man auch nicht zu viele Zweifel haben, sonst wird das nichts", sagte er in Belgien lebende Deußer, der in diesem Sommer zum Silberteam bei der Europameisterschaft in Dänemark gehört hatte. Stolz drehte der 32-Jährige seine Ehrenrunde im nagelneuen Geländewagen des Sponsors.
Der zweitschnellste fehlerfreie Ritt gelang dem britischen Mannschafts-Europameister und Dritten in der Einzelwertung 2013, Scott Brash mit der Stute Ursula (38,89). Gleich zwei deutsche Reiter behaupteten sich mit 40,57 Sekunden auf Platz drei. Ludger Beerbaum und niederländische Hengst Chaman sowie Max Kühner und die Westfälin Cornetta machten die deutsche Erfolgsbilanz komplett.
Auf dem Dressurviereck traten am Freitag die Weltcup-Teilnehmer zum Grand Prix an. Überragende Reiterin war einmal mehr Helen Langehanenberg (Billerbeck), die den 13-jährigen westfälischen Hengst Damon Hill fehlerfrei und bewegungsstark präsentierte: 83,383 Prozent lautete das Urteil. Isabell Werth (Rheinberg) rangierte mit ihrem zwölfjährigen Rheinländer El Santo an zweiter Stelle (75,298) vor der Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven, die mit Don Aurelio 75,213 Prozent erzielte. Am Samstagnachmittag treten die Dressurreiter zur Weltcup-Kür an. Stuttgart ist die zweite Station auf dem Weg ins Finale, das im kommenden Frühjahr im französischen Lyon ausgetragen wird.
Bei der Einlaufprüfung der Vierspänner-Fahrer, für die es in Stuttgart ebenfalls um Weltcup-Punkte ging, sorgte Michael Brauchle (Lauchheim) für Schrecksekunden. Seine Kutsche kippte in einer Kurve des Hindernisses um, so dass der Fahrer und eine Beifahrerin herunterfielen. Eines der Pferde stürzte ebenfalls, stand aber schnell wieder auf den Beinen. Brauchle zog sich eine Bänderdehnung am Knie zu, seine Beifahrerin erlitt Prellungen am Knöchel. Ansonsten kamen alle, Menschen wie Pferde, mit einem Schrecken davon.
Die Prüfung gewann nach zwei Umläufen der Australier Boyd Exel in insgesamt 235,21 Sekunden. Stark trumpfte der zweitplatzierte Daniel Schneiders aus Petershagen in der Schleyer-Halle auf. Der 32-jährige Hufschmied steuerte sein Gespann in 249,9 Sekunden durch die beiden Umläufe und verwies seinen Landsmann Georg von Stein auf Platz drei. Der Mannschafts-Vize-Weltmeister von 2012 aus Modautal benötigte in den beiden Runden 258,88 Sekunden. Die Weltcup-Prüfung wird am Samstagmittag ausgetragen.
Ergebnisse: www.stuttgart-german-masters.de