Hamburg (dpa) - Michael Greeve hat sich in die Favoritenrolle für das 83. deutsche Spring-Derby in Hamburg geritten. Der Niederländer gewann auf Exclusive die zweite Qualifikation für den Klassiker am Sonntag. Auf der elfjährigen Stute zeigte er in 92,35 Sekunden den schnellsten fehlerfreien Ritt.
Greeve gelang das Kunststück, hinter dem ebenfalls fehlerfreien Briten Guy Williams auf Skip Two Ramiro (0/97,43) mit seinem zweiten Pferd Uncle Berry (0/103,67) auch den dritten Rang zu belegen - und hat nun ein Luxusproblem: Er muss sich entscheiden, mit welchem Pferd er am Sonntag beim mit 100 000 Euro dotierten Derby startet. «Ich weiß es noch nicht. Beide Pferde sprangen sehr gut», sagte Greeve. Er war auch in der ersten Qualifikation am Tag zuvor mit Exclusive Zweiter und mit Uncle Berry immerhin Sechster geworden
Bester Deutscher war am Freitag Thomas Kleis aus Gadebusch auf Carassina als Vierter. Auch er blieb in 109,08 Sekunden ohne Strafpunkte.
Das Springen war für die Reiter und Pferde ein Vorgeschmack auf den Klassiker am Sonntag. Die 750 Meter lange Strecke ging teilweise über den Derby-Kurs. Vor allem der Abgang vom drei Meter hohen Wall war eine Herausforderung. Dabei gab es einige Stürze, die glimpflich ausgingen. Insgesamt schieden 16 von 57 Startern aus oder gaben auf. Lediglich acht Nullfehlerritte bekamen die Zuschauer zu sehen.
Am Sonntag müssen die Paare 1230 Meter zurücklegen und dabei 17 Hindernisse überwinden. Der Parcours ist seit 1920 nahezu unverändert. Insgesamt gibt es beim Derby-Springen 100 000 Euro zu gewinnen. Titelverteidiger ist Andre Thieme. Der 37-Jährige aus Plau am See wurde am Freitag mit dem 17-jährigen Nacorde, mit dem er das Derby schon dreimal gewann und der am Sonntag aus dem Sport verabschiedet wird, 25.
Weiterer Höhepunkt des Turniers im Hamburger Stadtteil Klein-Flottbek ist das mit 285 000 Euro dotierte Springen der Global Champions Tour am Samstag. Sie ist die weltweit lukrativste Serie für Springreiter. Hamburg ist die dritte von insgesamt 13 Stationen. Die Gesamtwertung ist mit rund einer Million Euro dotiert. Gesamtsiegerin 2011 war die Australierin Edwina Tops-Alexander. Sie ist auch in Hamburg am Start.