Wie eine App für Zeitprobleme sorgen kann
Luhmühlen (fn-press). Mit einer Punktlandung im Gelände bleibt Bettina Hoy (Rheine) bei der Deutschen Vielseitigkeits-Meisterschaft in Luhmühlen auf Goldkurs, doch Ingrid Klimke (Münster) und Michael Jung (Horb) sind ihr weiter auf den Fersen.
Ingrid Klimke war mit ihrem Olympiapferd Horseware Hale Bob eine der ersten, die am Morgen ins Ziel der rund 3.800 Meter langen CIC3-Geländestrecke galoppiert war - fehlerfrei, aber fünf Sekunden zu langsam. Später stellte sich auch heraus, warum. ,,Wir sind mit fast allen deutschen Reitern die Strecke abgegangen. Ich habe dann die Minutenpunkte per App ermittelt und an alle weitergeleitet", schilderte Klimke. Schade nur, dass die vom Veranstalter vorgegebene Zeit, die ihr genannt worden war, noch eine Zirka-Angabe war. Auf der endgültigen Starterliste waren es dann nicht mehr 6:50 sondern nur noch 6:41 Minuten, die für eine Nullrunde erlaubt waren. ,,Und ich dachte, dass ich noch locker Zeit habe und habe Bobby sogar noch gebremst", sagte Klimke lachend. ,,Aber ich hätte ja auch ruhig mal vorher auf die Liste schauen können. Das passiert mir wohl nie wieder." Umgehend wurden alle Mistreiter informiert, so dass bis auf Christoph Wahler (Bad Bevensen), der kurz nach Klimke auf die Strecke ging, die meisten die richtige Zeit vor Augen hatten. Und auch Klimke selbst brachte als letzte Starterin ihr Nachwuchspferd Weiße Düne ohne Probleme mit einer Nullrunde ins Ziel.
Bettina Hoy als Führender nach Dressur gelang sogar mit Seigneur Medicott sogar eine Punktlandung, trotz eines kurzen Zögerns am letzten Wassereinsprung. ,,Mickey braucht immer einen Moment, wenn er mit einer Aufgabe konfrontiert wird, die er noch nicht kennt. Die Sekunde gebe ich ihm auch, daher auch das volle Vertrauen, das er zu mir hat. Ich habe einfach gemerkt, dass er so geritten werden möchte", sagte Hoy. Mit einem Zwischenstand von 26,3 Minuspunkten startet sie mit einem Springfehler Vorsprung vor Ingrid Klimke, die mit ihren Pferden Weiße Düne (32,7) und Horseware Hale Bob Old (33,3) die Plätze zwei bzw. drei im Zwischenstand belegt, ins abschließende Springen.
Die Frage nach der korrekten Zeit trieb auch Michael Jung noch kurz vor seinem ersten Start um. "Aber ich habe mir sowieso keine Minutenpunkte geben lassen, sondern wollte so schnell reiten, wie Star Connection es anbietet", erklärte er hinterher. Und das klappte wieder einmal auf den Punkt. Das Paar kam ohne Zeit- und Hindernisfehler ins Ziel und rangiert mit 35,6 Minuspunkte auf Platz vier in der internationalen Wertung. Etwas länger benötigte er mit fischerRocana FST, mit der sich mit 39,3 Minuspunkten auf Platz sieben einordnet. Dazwischen konnten sich Julia Krajewski (Warendorf) mit Chipmunk FRH und Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo eine gute Ausgangsbasis für das morgige Springfinale sichern. Beiden fehlte nur eine Sekunde zur Nullrunde. ,,Die habe ich auf den letzten hundert Metern verschenkt", ärgerte sich Julia Krajewski, die mit 36,0 Minuspunkten auf Platz fünf rangiert. Sandra Auffarth nimmt 36,2 Minuspunkte aus Dressur und Gelände mit.
Alle Ergebnisse unter www.luhmuehlen.de oder www.rechenstelle.de