Philipp Weishaupt und der CHIO Aachen: Freundin kennengelernt, verlobt, Rolex Grand Prix gewonnen

Foto: Dem Sieger gratulieren Peter Streit, Geschäftsführer Rolex Deutschland, und ALRV-Präsident Carl Meulenbergh (rechts) - Fotograf: CHIO Aachen/Michael Strauch

Foto: Dem Sieger gratulieren Peter Streit, Geschäftsführer Rolex Deutschland, und ALRV-Präsident Carl Meulenbergh (rechts) - Fotograf: CHIO Aachen/Michael Strauch

 

Was für eine Geschichte. Fünf Jahre ist es her, dass Philipp Weishaupt beim CHIO Aachen seine Freundin Bliss Heers – wie er ist die US-Amerikanerin Springreiterin – kennengelernt hat. Gestern Abend haben sich die beiden verlobt, und heute gewinnt er den Rolex Grand Prix, den Großen Preis von Aachen.
Und wie! Zwei Zeitfehler nach dem ersten Umlauf, die komplette Weltelite kommt noch nach ihm. Auf wieviel Prozent er die Chance auf den Sieg zu diesem Zeitpunkt geschätzt habe? „Absolut null“, erzählt er und muss lachen bei der Erinnerung. Denn statt sich professionell auf den zweiten Umlauf vorzubereiten, schnappt er sich seine Bliss und bummelt mit ihr noch ein bisschen durchs CHIO Aachen-Village. Um dann im zweiten Umlauf einen Null-Fehler-Ritt hinzulegen und zu erleben, wie Markus Fuchs (SUI) und Gerco Schröder (NL) patzen – und auf einmal steht da auf der Siegertafel des Weltfests des Pferdesports, CHIO Aachen: 2016  Ph. Weishaupt. „Unfassbar“ findet Weishaupt das. Und „affengeil“.

 

Mit dem Sieg bei diesem ersten Major des Jahres hat nun Weishaupts persönlicher Rolex Grand Slam of Showjumping begonnen, mit einem Sieg beim kommenden Major – im September im kanadischen Spruce Meadows – kann er die Erfolgsgeschichte fortschreiben. Und auch das ist eine ganz besondere Geschichte, denn genau dort, auf dieser fantastischen Anlage vor den Toren Calgarys hat sich Weishaupt auf den Aachener Rolex Grand Prix vorbereitet.
Der Bereiter aus dem Stall Beerbaum und der erst neunjährige Holsteiner Hengst LB Convall sicherten sich vor ausverkauftem Haus den Großen Preis von Aachen, den Rolex Grand Prix beim Weltfest des Pferdesports. Und das nach einem Springen, das Parcoursbauer Frank Rothenberger als „das kurioseste seiner Laufbahn“ bezeichnete. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, bekanntermaßen ein Riesenpferdefan und Stammgast beim CHIO Aachen („Das ist immer etwas besonderes!“), fasste die Stimmung in der Soers so zusammen: „Ich war fasziniert, dass 40.000 Menschen so leise sein können, wenn es spannend wird!“

 

Weishaupt und LB Convall waren das allererste Paar dieses Springens. Sie kamen ohne Hindernis-, aber eben mit diesen zwei Zeitfehlern ins Ziel. Was Weishaupt von der Zeltstadt und anschließend der Tribüne aus bei seinen Konkurrenten sah, waren vor allem Fehler. Dass der Parcours es in sich hatte, hatte im Vorfeld schon Weishaupts Arbeitskollege im Stall Beerbaum, Henrik von Eckermann, prophezeit. Insbesondere die knapp bemessene Zeit erachtete von Eckermann als Problem. Wie Recht er behalten sollte! Wer keinen Springfehler hatte, der scheiterte an der Zeit. Das waren außer Weishaupt aber eben nur noch Gerco Schröder (NED) mit Cognac Champblanc und Martin Fuchs (SUI) auf Clooney. Diese patzten und schon nahm Weishaupts außergewöhnliche Aachen-Geschichte seine Fortsetzung.
 

 

PM

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