Die deutsche Mannschaft unterliegt Frankreich im Stechen um Bronze
Ebreichsdorf/AUT (fn-press). Die deutschen Nachwuchsspringreiter kehren in diesem Jahr ohne Mannschaftsmedaille nach Hause zurück. Am dichtesten dran waren die Jüngsten, die zwölf- bis 14-jährigen „Children“. Erst in einem spannenden Stechen musste das Quartett von Bundestrainer Eberhard Seemann (Münster) den Franzosen die Bronzemedaille überlassen. Gold ging an die Belgier, die als Einzige auch im zweiten Umlauf zwei Nullrunden hatten und am Ende auf vier Strafpunkte kamen. Die Children-Crew aus Österreich beendete die EM mit acht Strafpunkten und gewann Silber.
Zusammen mit neun weiteren Teams waren die deutschen Reiter ohne Strafpunkte auf dem Konto zum zweiten Umlauf angetreten. Los ging’s mit je zwei Abwürfen von Marina Röhrig (Mülheim-Kärlich) mit Ladykiller und Laura Schoechert (Hohburg) mit Crazy. Erst Tim Birckenstaedt (Aachen) mit Let’s dance gelang eine Nullrunde für Deutschland. Im ersten Umlauf war es noch genau umgekehrt gewesen. Hier war er der Einzige, der mit einem Abwurf ins Ziel gekommen war. Ein solcher unterlief im zweiten Umlauf auch Schlussreiterin Teike Carstensen (Sollwitt) mit Cara Mia, so dass das deutsche Team am Ende auf zwölf Strafpunkte kam, ebenso viele wie Frankreich. Damit mussten sie lediglich den Belgiern und Österreichern den Vortritt lassen, so dass ein Stechen um Bronze fällig wurde. Hier erwiesen sich dann die Franzosen als die Stärkeren: Während von den Deutschen nur Marina Röhrig erneut fehlerfrei blieb, kamen die ersten drei französischen Paare ohne Abwurf ins Ziel, so dass die Schlussreiter beider Teams gar nicht mehr starten mussten.
„Das war schade. Aber der Kampf um die Medaillen wird immer schwerer, schon allein deswegen, weil es immer mehr Bewerber gibt“, sagte die deutsche Equipechefin Heidi van Thiel (Essen). 21 Nationen stellten sowohl bei den Junioren als auch den Children eine Mannschaft, bei den Jungen Reitern waren es 14. „So viel wie noch“, so van Thiel. „Ich bin daher sehr zufrieden, dass alle drei Teams überhaupt den zweiten Umlauf erreicht haben. Und am Ende war es auch ein bisschen Pech, dass es weder bei unseren Jungen Reiterinnen noch bei den Children geklappt hat. Beide Teams waren ja dicht dran.“
Jetzt bleibt die Hoffnung auf die Entscheidungen in der Einzelwertung, in denen die Deutschen noch einmal ein Wörtchen mitreden können. Vielleicht sollte die Equipeechefin ihr Versprechen noch einmal verlängern. Heute Vormittag hatte sie noch gesagt: „Wenn es heute eine Medaille gibt, nehme ich freiwillig ein Bad im Wassergraben.“