Braunschweig: Marie Ligges gewinnt HGW-Bundesnachwuchschampionat

17-Jährige holt in Braunschweig zweiten Titel / Johanna Schulze Thier wird Zweite

 

Braunschweig (fn-press). Marie Ligges aus Ascheberg hat das HGW-Bundesnachwuchschampionat im Rahmen der Löwen Classics in Braunschweig für sich entschieden. Als einzige Reiterin blieb die 17-Jährige im Finale mit Pferdewechsel fehlerfrei. Rang zwei geht an ihre Vereinskollegin Johanna Schulze Thier, beide starten für den RV Nagel Herbern. Dritte wird Emilia Löser (Niederneisen), Rang vier geht an Calvin Böckmann (Lastrup).

 

Marie Ligges ist die erste Reiterin bisher, die die zwei großen Hans-Günter-Winkler-Nachwuchsprüfungen in einem Jahr gewonnen hat. Bereits im Januar siegte sie in Leipzig beim ,,Goldenen Sattel", jetzt legte sie in Braunschweig beim HGW-Bundesnachwuchschampionat nach.

 

Sowohl im Einlaufspringen am Samstag als auch im Umlauf am Sonntag kassierte die 17-Jährige für ihre Runden in der Stilspringprüfung der Klasse M* die Bestnoten 9,2 und 9,5. Im anschließenden Stechen legte die 17-Jährige die einzige fehlerfreie Runde hin. 9,0 lautete das Ergebnis. Damit stand der Sieg für Ligges fest, die damit schon zum zweiten Mal in diesem Jahr dem erfolgreichsten Springreiter aller Zeiten, Hans Günter Winkler, in der Siegerehrung die Hand schütteln durfte. Das Besondere dabei: Das Stechen beim Bundesnachwuchschampionat wird mit Pferdewechsel ausgetragen, Marie Ligges hatte für die finale Runde also im Sattel von S.I.E.C Copy Cat Platz genommen, dem Pferd ihrer Konkurrentin Emilia Löser. 

 

Zweite beim HGW-Bundesnachwuchschampionat in memoriam Debby Winkler wurde die 15-Jährige Johanna Schulze Thier, ebenfalls aus Ascheberg. 8,9 erritt sie im Umlauf mit Corloona und musste im Stechen, als sie Carvella, das Pferd von Calvin Böckmann ritt, ebenfalls einen Hindernisfehler in Kauf nehmen. Trotzdem gab es Lob von den Richtern: ,,Du hast mit Carvella deinen Sitz und dein Gefühl beibehalten wie auf deinem eigenen Pferd. Nur eine Situation war etwas kritisch, aber da hast du genau im richtigen Moment gekämpft und aus deiner Einwirkung heraus alles gerettet." Johanna Schulze Thier gehört übrigens zum Bundeskader in der Pony-Vielseitigkeit und hat in diesem Jahr Mannschaftsgold bei der Pony-Europameisterschaft gewonnen. 

 

Mit nur einem Zehntelpunkt weniger als Johanna Schulze Thier platzierte sich Emilia Löser auf Rang drei. Mit ihrem Fuchswallach S.I.E.C Copy Cat erhielt sie im Umlauf ebenfalls die Wertnote 8,9 und kassierte im Stechen mit Dibadu L, dem Hengst von Marie Ligges, ebenfalls einen Fehler, am identischen Sprung, an dem bereits bei Calvin Böckmann und Johanna Schulze Thier die Stange gefallen war. 8,3 lautete das Endergebnis für ihren finalen Ritt und Rang drei für die Reiterin aus Niederneisen in Rheinland-Pfalz.

 

Im Umlauf lag Calvin Böckmann, amtierender Europameister in der Pony-Vielseitigkeit, noch auf Rang zwei. Für seine Vorstellung mit der zehnjährigen Stute Carvella Z gaben die Richter eine 9,0. Im Stechen stieg der 15-Jährige aus Lastrup in den Sattel von Corloona, der Stute von Johanna Schulze Thier. ,,Als du angefangen hast, sah es aus, als würdet ihr euch schon Jahre kennen. Doch in der letzten Linie passte die Abstimmung nicht mehr so perfekt", lautete der Kommentar der Richter. Das Paar musste zwei Hindernisfehler hinnehmen, so dass Böckmann am Ende auf Rang vier landete.

 

 

Das Bundesnachwuchschampionat, initiiert von Hans Günter Winkler, ist eine der wichtigsten Nachwuchsprüfungen im deutschen Springsport. Nur die größten Talente im Springsattel werden vom Bundestrainer Peter Teeuwen dafür nominiert. Bis dahin ist es kein einfacher Weg: Jedes Jahr im Herbst finden bundesweit sechs Sichtungen zum Bundesnachwuchschampionat statt. Bei diesen Sichtungen können junge Reiter bis einschließlich 19 Jahre starten, die von ihrem Landesverband benannt wurden. Geritten werden zwei Stil-Springprüfungen der Klasse M*. Aus den Teilnehmern der Sichtungen wurden 65 Reiter für einen dreitätigen Auswahllehrgang am Bundesleistungszentrum in Warendorf ausgewählt, von denen die besten 25 zum Finale nach Braunschweig eingeladen wurden. 

 

Der Dank ging bei der Siegerehrung nicht nur an Hans Günter Winkler, den Initiator des Bundesnachwuchschampionats sondern auch an die Horst-Gebers-Stiftung, die den deutschen Nachwuchsspringsport unterstützt.

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