Team Deutschland auf Silberkurs, Ingrid Klimke in Führung, Michael Jung Zweiter
Strzegom/POL (fn-press). Licht und Schatten gab es heute am Geländetag für die deutschen Reiter bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften in Strzegom/Polen. Während Ingrid Klimke und Michael Jung zwei von nur wenigen fehlerfreien Runden auf der 5.700 Meter langen Geländestrecke zeigten, schied die nach der Dressur führende Bettina Hoy nach einem Sturz leider aus. Team Deutschland ist damit vor dem abschließenden Springen am morgigen Sonntag hinter Großbritannien zurückgefallen und liegt auf Silberkurs. In der Einzelwertung führt Ingrid Klimke vor Michael Jung, mit Einzelreiter Kai Rüder liegt ein weiterer Deutscher in den Top 10. Der Verlauf des Geländetags inklusive Stimmen aller deutschen Reiter kann hier im Liveticker nachgelesen werden.
16:55 Uhr
Wir verabschieden uns vom heutigen Liveticker mit einer Übersicht der führenden Teams und Reiter. So sieht es vor dem abschließenden Springen am morgigen Sonntag aus:
Zwischenstand nach dem Gelände:
Mannschaftswertung:
1. Großbritannien; 113,9 Minuspunkte
2. Deutschland; 123,0
3. Schweden; 128,5
4. Italien; 180,3
5. Belgien; 196,6
6. Polen; 206,3
Einzelwertung
1. Ingrid Klimke (Münster) mit Horseware Hale Bob OLD; 30,3 Minuspunkte
2. Michael Jung (Horb) mit fischerRocana FST; 32,8
3. Sara Algotsson-Ostholt (SWE) mit Reality; 35,0
4. Nicola Wilson (GBR) mit Bulana; 35,5
5. Gemma Tattersall (GBR) mit Quicklook V; 36,7
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9. Kai Rüder (Blieschendorf) mit Colani Sunrise; 37,1
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14. Josefa Sommer (Immenhausen) mit Hamilton; 41,0
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21. Julia Krajewski (Warendorf) mit Samourai du Thot; 36,3
Die Führenden nach der Dressur, Bettina Hoy (Rheine) und Seigneur Medicott, sind nach einem Sturz leider ausgeschieden. Glücklicherweise ist Pferd und Reiterin nichts Schlimmeres passiert (siehe Liveticker weiter unten).
16:52 Uhr
Wir haben nun auch von Michael Jung noch eine Stimme zum heutigen Geländetag: „Es ist fürs Team heute nicht ganz so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Gelände war schwerer als man denkt. Das habe ich schon bei den ersten beiden Reitern gemerkt. Wichtig ist, nicht zu viel Druck zu machen, sonst denkt das Pferd, es kommt etwas besonders Schwieriges. Rocana hat an allen drei Gräben ein bisschen geguckt. Da muss man ihr schon sagen: Pass auf, das ist kein Kindergarten hier, da müssen wir uns jetzt konzentrieren.“
16:40 Uhr
Ein aufregender Gelände-Tag bei der EM geht zuende. Mit dem Polen Mariusz Kleniuk hat auch der letzte Starter mittlerweile das Ziel erreicht. Der Kurs von Rüdiger Schwarz heute war anspruchsvoll, von den insgesamt 77 Startern haben 14 das Gelände nicht beendet. Nur vier Reiter und Pferde haben ihr Dressurergebnis verteidigen können, den Kurs also fehlerfrei und innerhalb der Idealzeit absolviert. Unter ihnen sind mit Ingrid Klimke und Michael Jung erfreulicherweise gleich zwei deutsche.
16:37 Uhr
In der Teamwertung liegt Großbritannien nach dem Gelände vor Deutschland und Schweden.
16:23 Uhr
Der Geländetag neigt sich dem Ende entgegen: Derzeit befinden sich noch drei Reiter im Kurs, zwei weitere gehen gleich noch auf die Strecke.
16:20 Uhr
Michael Jung hat mit 9:45 Minuten benötigter Zeit übrigens die bisher schnellste Runde über den Kurs gezeigt.
16:17 Uhr
Michael Jung und fischerRocana FST zeigen eine Traumrunde im Gelände! Fehlerfrei, 15 Sekunden unterhalb der Idealzeit. Große Klasse! Für Michael Jung bleibt es damit ebenfalls beim Dressurergebnis von 32,8 Minuspunkten. Damit liegen sie vor dem abschließenden Springen morgen in der Einzelwertung auf Rang 2 hinter ihren Teamkollegen Ingrid Klimke und Hale-Bob.
16:12 Uhr
Noch eine Anmerkung zum Zitat von Kai Rüder: Er konnte bei seinem angesprochenen Start im Mai in Strzegom das Nationenpreisturnier gewinnen.
16:10 Uhr
Weiter sagt Kai Rüder zu seinem Ritt: "Die Formkurve zeigt nach oben. Die Teilnahme an der Europameisterschaft war mein Ziel in diesem Jahr. Daher war ich im Mai schon hier in Strzegom, um mich zu positionieren. Es ist schon von Vorteil, wenn man hier bereits eine Runde gedreht hat. Klar waren wir ein bisschen beeindruckt von Geländekurs, aber wir haben es von Kursdesigner Rüdiger Schwarz so erwartet, so kennen wir ihn. Vieles im Kurs war geschickt gemacht, aber ich war darauf vorbereitet. An Hindernis acht bin ich die lange Alternative geritten, das sind die Sekunden, die mir zum Schluss gefehlt haben, aber Ingrid hätte ich ja ohnehin nicht mehr unterbieten können."
16:08 Uhr
Kai Rüder auf die Frage "Auf einer Skala von eins bis zehn, wie fühlen Sie sich?": "Elf, nein zwölf"?
16:07 Uhr
Michael Jung und fischerRocana FST sind unterwegs. Mal sehen, ob auch sie es Ingrid Klimke und Hale Bob nachmachen und ihr Dressurergebnis halten können.
15:49 Uhr
Als letzten deutschen Reiter erwarten wir um 16:07 Uhr Michael Jung mit fischerRocana FST.
15:47 Uhr
Starke Leistung von Kai Rüder! Mit Colani Sunrise kassiert er lediglich 3,2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung. Acht Sekunden waren die beiden über der Idealzeit von zehn Minuten. Mit insgesamt 40,3 Minuspunkten liegt Kai Rüder derzeit auf Platz 4 im Ziel. Schon jetzt steht fest, dass er den Tag auf jeden Fall mit einem Platz in den Top 10 beenden wird.
15:40 Uhr
Ingrid Klimke sagt zu ihrem Ritt: "Ich bin total happy, es hat sich ganz leicht angefühlt. Bei Hindernis acht hatte ich Order, den langen Weg zu reiten. Eigentlich hätte ich es gerne direkt versucht, aber da wir immer gut vor der Zeit waren, war die längere Alternative überhaupt kein Problem."
15:36 Uhr
Der deutsche Einzelreiter Kai Rüder lag mit Colani Sunrise nach der Dressur auf Platz 10. Nun wird es für das Paar im Gelände ernst. Kai Rüder kommt übrigens von der Insel Fehmarn. Er ist gelernter Landwirt und Pferdewirtschaftsmeister und hat dort mit seiner Familie einen eigenen Reitbetrieb.
15:22 Uhr
Die dritten Teamreiter einer jeden Nation sind alle gestartet. Jetzt kommt wieder ein Block Einzelstarter.
15:07 Uhr
Super! Ingrid Klimke und Horseware Hale Bob OLD sind fehlerfrei im Ziel, acht Sekunden unter der Idealzeit. Kurz vor den beiden war schon die Britin Kristina Cook als zweite Reiterin des Tages ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel gekommen. Ingrid Klimke übernimmt damit natürlich die Führung in der Einzelwertung. Die wird ihr auch keiner der folgenden Reiter mehr nehmen können. Mit ihrem Dressurergebnis von 30,3 Strafpunkten wird sie morgen ins abschließende Springen starten.
14:57 Uhr
Aufgepasst, Augen und Öhrchen gespitzt. Für Ingrid Klimke und ihren "Bobby" geht es los.
14:45 Uhr
Bettina Hoy hat sich nach ihrem Sturz geäußert: "Ich hab ein bisschen Kopfweh, aber Micky hat keinen Kratzer, ihm geht es gut. Er hat früh auf der Strecke ein Eisen verloren, vermutlich schon vor Hindernis vier. Ich habe das am Rutschen gemerkt und daran, dass er immer unsicherer wurde. Er ist eben ein sehr vorsichtiges Pferd. Ich bin froh, dass ihm nichts passiert ist.“
14:43 Uhr
Josefa Sommer liegt übrigens momentan im Ziel immer noch auf Rang 5, Julia Krajewski auf 9.
14:36 Uhr
Wiederum mit der Schweiz geht es in die dritte Runde der Teamreiter. Für die Eidgenossen unterwegs ist Eveline Bodenmüller mit Waldmann.
14:23 Uhr
Zudem erreicht uns auch die Info, dass Seigneur Medicott von Bettina Hoy beim Sturz vorhin wohl nicht Schlimmes passiert ist. Das Pferd ist okay. Wie ihr auf unser Facebook-Seite sehen könnt, mümmelt "Micky", so sein Spitzname, schon wieder zufrieden Heu.
14:22 Uhr
Wir haben neue Startzeiten erhalten: Ingrid Klimke 14:57 Uhr, Kai Rüder 15:36 Uhr, Michael Jung 16:07 Uhr.
14:15 Uhr
Es geht weiter. Der Zeitverzug liegt bei etwa einer halben Stunde. Wir erwarten Ingrid Klimke also gegen 15 Uhr.
14:13 Uhr
Damit verzögert sich nun natürlich der gesamte Ablauf. Ingrid Klimke wird nicht wie geplant, um 14:32 Uhr auf den Kurs gehen können. Die Prüfung ist noch immer unterbrochen.
14:00 Uhr
Die Prüfung ist seit einigen Minuten angehalten. Der Pole Michael Knap ist mit Bob the Builder an Hindernis 16 gestürzt. Er war als Einzelreiter unterwegs.
13:40 Uhr
Toll für die polnischen Gastgeber und ihren deutschen Coach Andreas Dibowski: Ihr zweiter Teamreiter Pawel Spisak kam nur eine Sekunde über der Idealzeit und ohne Hindernisfehler ins Ziel. Pawel Spisak hat im Vorfeld der EM auch mit Michael Jung trainiert. Sein Pferd Banderas ist ein Vollbruder zu Barbados, der mit Alina Dibowski in diesem Jahr bei der Junioren-EM in Millstreet am Start war.
13:35 Uhr
Der Italiener Pietro Roman ist nachwievor der einzige Reiter, der ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel gekommen ist. Und er ist auch überhaupt der einzige, der bisher die Idealzeit geschafft und sogar um 12 Sekunden unterboten hat.
13:26 Uhr
Die zweiten Teamreiter einer jeden Nation sind nun durch. Es folgt wieder ein Block von Einzelreitern.
13:14 Uhr
Bis zum nächsten deutschen Starter ist nun etwas Luft. Um 14:32 Uhr sind Ingrid Klimke und Horseware Hale Bob OLD an der Reihe.
13:00 Uhr
Rosalind Canter ist derzeit Beste im Ziel. Nach lediglich 1,6 Punkten für Zeitüberschreitung kommt sie auf 40,2 Minuspunkte. Josefa Hamilton liegt an dritter Position im Live-Zwischenstand.
12:58 Uhr
Auch Thomas Carlile, der zweite französische Teamreiter, wird heute das Ziel nicht sehen. Nach drei Verweigerungen ist er raus.
12:54 Uhr
Pferd und Reiterin stehen Gott sei Dank beide wieder auf ihren Füßen. Weitere Informationen müssen wir abwarten.
12:53 Uhr
Sturz von Bettina Hoy und Seigneur Medicott an Hindernis 10!
12:52 Uhr
Unmittelbar nach Bettina Hoy ist nun Thomas Carlile mit Upsilon gestartet. Der Franzose liegt nach der Dressur auf Rang 6 im Einzelklassement.
12:51 Uhr
Ärgerlich! Im gefürchteten Hindernis 4 rennt Seigneur Medicott am Sprung 4c vorbei.
12:48 Uhr
Bettina Hoy ist auf der Strecke. Daumen drücken, dass sie ihr überragendes Ergebnis von nur 24,6 Minuspunkten aus der Dressur halten kann.
12:36 Uhr
Zweite Teamreiterin für Großbritannien ist Rosalind Canter. Sie ist so etwas wie ein Shootingstar in der Vielseitigkeitsszene. 2015 war sie in Burghley beste Newcomerin, letztes Jahr dann in Rio am Start und dieses Jahr Fünfte in Badminton.
12:30 Uhr
Josefa Sommer hat sich zu ihrem Ritt geäußert und berichtet, dass sie kurz vor ihrem Start noch die Stollen getauscht hat, nachdem sie bei der ersten Reiterin gesehen hat, dass diese gerutscht ist. Weiter sagt sie zu ihrem ersten Auftritt in einem Championats-Geländekurs: „Es war geil, es hat super Spaß gemacht. Mein Pferd kämpft absolut für mich, aber das Gelände war sauschwer. Für uns beide war es ja auch das erste Mal, das wir vor so vielen technischen Aufgaben standen. Ich bin froh, dass Hamilton so gut springen kann. An einem Oxer hat er einen riesen Satz gemacht und richtig einen rausgehauen. Bei Hindernis 4 hatten wir Glück, da war er ein bisschen abgelenkt von den Zuschauern. Ich bin überall den geraden Weg geritten, bis auf 8a/b, wo Julia den Vorbeiläufer hatte.“ Dort wählte sie die längere Alternative. „Als Einzelreiterin hatte ich nichts zu verlieren, das ist anders, wenn man für die Mannschaft reitet.“
12:24 Uhr
Mit Felix Vogg aus Aach am Bodensee, der zusammen mit seinem Bruder Ben für die Schweiz startet, geht es nun weiter mit den zweiten Teamsreitern einer jeden Nation. Felix Vogg hat in diesem Jahr schon das CCI3* im französischen Saumur mit Onfire gewonnen. Bettina Hoy und Seigneur Medicott sind dann um 12:48 Uhr an der Reihe.
12:09 Uhr
Josefa Sommer und Hamilton zeigen bei ihrer ersten Europameisterschaft eine tolle Runde im Gelände. Sie kommen lediglich mit 6,8 Strafpunkten für Zeitüberschreitung ins Ziel. Damit erhöht sich ihr aktuelles Punktekonto auf 47,8.
12:07 Uhr
Die ersten Teamreiter einer jeden Nation sind jetzt durch. Nun sind erstmal eine Reihe von Einzelstartern dran.
12:03 Uhr
Wir habene eine Stimme von Julia Krajewski zu ihrem Ritt: "Ich bin alles so angegangen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Aber ich bin quasi in jeder Wendung weggerutscht, wenn ich nicht im Arbeitsgalopp geritten bin und das obwohl ich reelle Stollen drin hatte. Auch am Hügel an Hindernis 8 ist Sam kurz weggerutscht, in der Folge kam es zum Vorbeiläufer. Ich bin natürlich enttäuscht, aber auch stolz auf mein Pferd, der das trotzdem so toll durchgezogen hat. Sam hat gezeigt, dass er hier wirklich drüber wollte, gerade auch an der Kombination 4a/b/c, an der ja schon einige Reiter Probleme hatten. Generell hat sich gezeigt, dass sich der Kurs reiten lässt und auch in der Zeit reiten lässt. An meine Kollegen gebe ich weiter, dass sie nochmal besonders auf die Stollen achten sollen."
11:56 Uhr
41,0 Minuspunkte lautete auch das Dressurergebnis für Josefa Hamilton mit dem von ihrem Vater selbst gezogenen Hamilton. Die beiden starten nun ins Gelände. Wieder heißt es Daumen drücken.
11:48 Uhr
Der Italiener Pietro Roman mit Barraduff schafft es als erster Reiter ohne Fehler und innerhalb der Idealzeit ins Ziel. Damit bleibt es für ihn bei seinem Dressurergebnis von 41,0 Minuspunkten.
11:40 Uhr
Julia Krajewski und Samourai du Thot sind im Ziel, 9 Sekunden über der Idealzeit. Zu ihrem Dressurergebnis addieren sich also 20 Strafpunkte für den Vorbeiläufer und 3,6 für die Zeitüberschreitung. Damit hat sie 59,9 Minuspunkte nach dem Gelände auf ihrem Konto.
11:33 Uhr
Schade! Julia Krajewski und Samourai du Thot haben einen Vorbeiläufer an Sprung 8b, einem schmalen Hindernis und nehmen danach die Alternative.
11:30 Uhr
Die Idealzeit für den Kurs liegt übrigens bei 10 Minuten. Bisher wurde sie von keinem der Starter erreicht. Nur drei Sekunden über der Idealzeit kam Oliver Townend ins Ziel, er muss sich allerdings auch Strafpunkte für zwei Vorbeiläufer anrechnen lassen.
11:29 Uhr
Der erste spanische Teamreiter Albert Hermoso Farras ist nach einem Sturz ins Wasser an Sprung 16a ausgeschieden.
11:28 Uhr
Jetzt wird es für das deutsche Team ernst. Julia Krajewski und Samourai du Thot werden aus der Startbox gelassen. Daumen drücken!
11:16 Uhr
Für Großbritannien gehen nun Oliver Townend und Cooley SRS ins Gelände. Das britische Team liegt nach der Dressur auf dem Bronzerang, Townend selbst liegt nach der Dressur im Einzelklassement mit 43,8 Punkten jedoch nur auf Platz 26.
11:00 Uhr
Jetzt geht es los mit der Geländeprüfung. Sandra Leonhardt-Raith aus der Schweiz geht mit ihrem Schimmel Toubleu de Rueire als erstes Paar auf die Strecke.
10:55 Uhr
A propos Erfahrung: Seit diesem Jahr unterstützt der Neuseeländer Andrew Nicholson (56) die deutschen Reiter bei Turnieren. Nicht als Nachfolger des ehemaligen Bundestrainers Chris Bartle, der in Strzegom erstmals in seiner neuen Funktion als britischer Trainer unterwegs ist, sondern als Gelände-Berater. „Er hat über 30 Jahre Erfahrung und kann zu allen Situationen, in die man kommen kann, etwas sagen und alle Eventualitäten aufzeigen“, beschreibt Julia Krajewski die Funktion des sechsmaligen Olympiateilnehmers und diesjährigen Badminton-Gewinners. Kai Rüder drückte es so aus: „Er erklärt, wie er selbst einen Sprung angehen würde und nicht, wie wir ihn reiten sollen.“ Eines jedenfalls merkt man ihm an: Er hat absolut Spaß an der Sache und trägt das rote deutsche Team-Poloshirt mit Stolz. Für ihn wird es heute aufregend, während sich Team-Dressurtrainer Jürgen Koschel eigentlich schon entspannt zurücklehnen kann. Besser als gestern in der Dressur hätte es für die deutschen Paare nicht laufen können.
10:50 Uhr
77 Paare aus 19 Nationen gehen hier bei den Europameisterschaften an den Start. Den Auftakt machen die ersten Vertreter der 13 Länder, die in Strzegom eine Mannschaft stellen. Die Schweiz macht den Anfang. Equipechef Dr. Jens Adolphsen hat für die Deutschen den Startplatz sieben gelost. Da die norwegische Mannschaft – die Erste seit den Olympischen Spielen 1928 – aber nur drei Reiter hat und damit erst in der zweiten Team-Runde einsteigt, werden Julia Krajewski und Samourai du Thot als Pathfinder für die deutsche Mannschaft als sechste Starterin planmäßig um 11:28 Uhr in die Startbox gehen. Ihr Auftrag ist es, möglichst überall den „geraden Weg“ zu testen, um ihren Kollegen dann über die Erfahrungen zu berichten.
10:45 Uhr
Die Geländeprüfung beginnt außerhalb des eigentlichen Veranstaltungsgeländes, auf der anderen Seite einer kleinen Straße. Hier sind die ersten drei einladenden Sprünge zu absolvieren, vorbei an einigen Karussells und Kirmes-Buden, die der Veranstaltung den Charakter eines Volksfestes verleihen. Zum Weltcup-Finale 2009 sollen es rund 20.000 Zuschauer gewesen sein, mal sehen, wie viele es heute bei der Europameisterschafts-Premiere in Strzegom werden. Nach Sprung drei geht es auf die Hauptseite und es kommt auch schon gleich die erste Herausforderung: drei schräg versetzte Ecken 4a/b. Hier ist absolut präzises Reiten gefragt, wenn man den direkten Weg treffen will. Wer es nicht schafft oder von Anfang nicht zutraut, für den gibt es eine längere, zeitraubende Alternative. Spätestens ab hier zeigt sich auch, was Rüdiger Schwarz mit seinem Aufbau bezweckt: „Jeder Aufbauer versucht, dem Sport eine Richtung zu geben. Ich baue das, was trainierbar ist“, erklärt der langjährige Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter.
PM