Westfälisches Pferdestammbuch mit mehr Service für seine Mitglieder

Vermarktung geht neue Wege – „Kommen mehr auf die Höfe“ – Zwei Modelle für Auktionen

 

Das Westfälische Pferdestammbuch sieht sich auf gutem Weg in die Zukunft. Der im Frühjahr gewählte Vorstand hat einige Weichen neu gestellt, um den Züchterverband mit mehr als 8.000 Mitgliedern auch künftig auf Erfolgskurs zu bringen. „Wir arbeiten im Vorstand, mit der Geschäftsführung und den Kreisverbänden gut zusammen und kümmern uns intensiv darum, Delegierte und Mitglieder auch durch eine neue Kommunikation künftig kontinuierlich über unsere Arbeit zu informieren und auf unserer Reise in die Zukunft mitzunehmen“, sagte Vorsitzender Ralf Johanshon auf der Delegiertenversammlung am Donnerstag, 19. September, im Westfälischen Pferdezentrum in Münster. Deutliche Schwerpunkte setzte Zuchtleiter und Geschäftsführer Wilken Treu in seinem Bericht auf verstärkte Anstrengungen und neue Wege in der Pferdevermarktung.

 

Über die Auktionen im Pferdezentrum hinaus wird das Vermarktungsteam intensiver in die Pferdevermittlung an Kunden außerhalb von Auktionen einsteigen. „Wir kommen dazu mehr als bisher auf die Höfe, um das Potential der westfälischen Züchter vor Ort zu erfassen und mit den Kaufwünschen zusammenzubringen“, so Treu. Das neue Angebot für mehr Mitgliederservice startet nach der Eliteauktion am 6. Oktober und umfasst auch den Aufbau einer kompletten Dokumentation von Angebot und Nachfrage.

 

Dazu passen jüngste Meldungen aus dem Westfälischen Pferdestammbuch. So ist Springreiter-As Toni Haßmann neuer Partner des Westfälischen Pferdestammbuchs und wird dem Zuchtverband ab sofort bei Auktionen und deren Vorbereitung zur Seite stehen. Toni Haßmann ist als echter Gewinn für das Westfälische Pferdestammbuch zu sehen, mit dem die Kompetenz bei Springpferden in fachlicher und reiterlicher Hinsicht gestärkt wird. Der erfolgreiche westfälische Springreiter wird auch das Training der Springpferde im Pferdezentrum an der Sudmühlenstraße in Münster-Handorf begleiten und potentielle Auktionspferde testen. Die Zusammenarbeit hat eine langfristige Perspektive.

 

Verstärkung für das Team Vermarktung

 

Bei der Vermarktung bekommt das Westfälische Pferdestammbuch mit Friederike Kampmeyer am 1. Oktober weitere personelle Verstärkung ins Haus. Die 26-jährige Westfälin aus Tecklenburg ist selber Züchterin und erfolgreiche Dressurreiterin. Die mehrfache Westfälische Meisterin und Teilnehmerin an Deutschen Meisterschaften war Mitglied im Bundeskader „Junge Reiter Dressur“. Friederike Kampmeyer hat ein Masterstudium in Marketing und Vertrieb absolviert und ist seit April 2013 Auktionsreiterin. Sie wird das Vermarktungsteam speziell bei Dressurpferden verstärken und ergänzt zudem den Auktionsberitt. Sie beherrscht fünf Sprachen und dürfte die internationalen Vermarktungsaktivitäten des Westfälischen Pferdestammbuchs beflügeln.

 

Die Neuverpflichtung ermöglicht auch einen klaren Kompetenzzuschnitt im Vermarktungsteam mit neuen Schwerpunkten. Bernd Richter agiert als Auktionsleiter, Carsten Lenz als Vermarktungsleiter mit dem Schwerpunkt Springen und Friederike Kampmeyer wird sich in die Position der Vermarktungsleiterin mit dem Schwerpunkt Dressur einarbeiten.

 

Zwei Auktionsmodelle: Kommissions- und Vermittlungsgeschäft

 

Änderungen wird es auch bei den Auktionen geben. An der Zahl von jährlich sieben Verkaufsversteigerungen wird sich zwar nichts ändern, wohl aber am Modell, das bei Eliteauktionen und im Reitpferdehengstmarkt weiterhin als reines Kommissionsgeschäft wahrgenommen wird. Im Gegensatz dazu werden künftig die Sommer- und Winter- sowie die Pony- und Fohlenauktionen als reines Vermittlungsgeschäft betrieben, bei denen unterschiedliche Mehrwertsteuersätze je nach Eigenschaft des Verkäufers in Anspruch genommen werden können. Ab der Ponykörung und Turnierponyauktion im Dezember 2013 wird das Westfälische Pferdestammbuch die beiden Modelle einführen, um den individuellen Bedürfnissen seiner Mitglieder besser Rechnung tragen zu können.

 

„Angebot und Nachfrage müssen langfristig zusammenpassen“, sagte Treu und setzte damit auch einen Maßstab für die weitere Entwicklung des Westfälischen Pferdezentrums, das in die Kooperation mit externen Partnern auch außerhalb von Auktionen stärker einbezogen werden müsse. Daneben wird langfristig der Umbau der 85 im Zentrum eingerichteten Pferdeboxen entsprechend den tierschutzrechtlich vorgeschriebenen Mindestgrößen erfolgen. Die Planung dafür muss 2014 beginnen, die Umsetzung schrittweise vollzogen.

 

Das gesamte Gelände des Westfälischen Pferdezentrums soll künftig stärker für das breite Publikum geöffnet werden. Die Westfalen-Woche 2014, jeweils Ende Juli Treffpunkt der besten vierbeinigen Nachwuchstalente aus Westfalens Züchterfamilien sowie Austragungsort des Provinzialturniers, soll stärkeren Eventcharakter bekommen. Außerdem gibt es beim Westfälischen Pferdestammbuch mit dem Gastronomie-Veranstalter „Münster verwöhnt“, das an einem Wochenende 70.000 Besucher auf die Beine brachte, Überlegungen für eine große Outdoor-Landlust-Veranstaltung auf dem Gelände des Westfälischen Pferdezentrums.

 

Zusammenarbeit mit Oldenburg macht konkrete Fortschritte

 

Zu den Perspektiven des Westfälischen Pferdestammbuchs gehört auch die Zusammenarbeit mit den Oldenburger Pferdezuchtverbänden. Inzwischen sind von Westfalen und Oldenburgern drei gemeinsame Arbeitsgruppen gebildet worden. Ziel der Kooperation ist, für die jeweils selbständigen Pferdezuchtorganisationen unnötige Reibungsverluste vor dem Hintergrund eines für die Anbieterseite nach wie vor angespannten Marktgeschehens zu vermeiden. Forciert wurde bereits die gegenseitige Besetzung einiger Kommissionen.

 

Gemeinsam optimiert wird auch das Auktionsgeschehen rund um das Thema Umsatzsteuer im Auktionsgeschäft. Der Wunsch nach Fortbildung für Mitglieder und Züchter unter dem Motto „Mit Erfolg Pferde züchten“ wird ebenfalls gemeinsam bedient. Für das kommende Winterhalbjahr steht die Fortsetzung für Westfalen und Oldenburg fest. In diesem Herbst wird eine Studienabsolventin ein halbes Jahr im Westfälischen Pferdestammbuch arbeiten und im Rahmen ihrer Masterarbeit ein Konzept zum „Kompetenzzentrum Züchterfortbildung“ verfassen. Durch die Zusammenarbeit mit den Oldenburgern sehen die Westfalen im Übrigen die Türen zum Rheinland keineswegs dauerhaft zugeschlagen, wie schon an der weiterhin gemeinsamen NRW-Körung der Kaltblüter erkennbar ist.
 

Vorstand und Geschäftsführung legen großen Wert auf einen kontinuierlichen und transparenten Informationsfluss zu den Mitgliedern des Westfälischen Pferdestammbuchs – und umgekehrt. Die gute Kommunikation nach innen sei eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Westfälischen Pferdestammbuchs im Marktgeschehen. Die Online-Information ist bereits ausgebaut worden. Auch das Verbandsorgan „Reiter & Pferde in Westfalen“ sei eine wichtige Plattform zwischen Führung und Basis. Ausdrücklich wies Treu in der Vergangenheit erhobene Vorwürfe zurück, man habe sich in die redaktionellen Angelegenheiten unbillig eingemischt und den Abdruck kritischer Leserbriefe verhindert. „Das stimmt einfach nicht und das werden wir auch in Zukunft nicht tun, denn ein erfolgreiches Verbandsorgan ist keine Applausmaschine für Vorstand und Geschäftsleitung.“

 

Modernisiert hat der Verband seit September sein Mahnwesen. Zu der Zusammenarbeit mit einem professionellen Inkassounternehmen sah sich der Verband veranlasst, um im eigenen Sinne aber auch im Sinne der Gesamtheit der Mitglieder offene Forderungen künftig effizienter einzuziehen.

 

PM

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