Bremen, Autobahn 1 (A 1): Wallach sorgt für Aufregung

Foto: Wallach an der Autobahn - Fotograf: Polizei Bremen

Foto: Wallach an der Autobahn - Fotograf: Polizei Bremen

 

Am Samstag sollte der zweijährige Wallach AVICII über die A 1 von Schleswig Holstein nach Essen transportiert werden. In Höhe der Anschlussstelle Arsten hatte das Tier aber offensichtlich die Nüstern voll von der Reise und stieg über die Heckklappe aus dem Tiertransporter aus.

 

Aufgrund eines Staus auf der A 1 bewegte sich das Fahrzeug lediglich im Schritttempo. Trotzdem klappte der Ausstieg von AVICII nicht reibungslos. Er blieb mit seinem Zaumzeug hängen, wurde dadurch umgerissen und einige Meter über die Fahrbahn geschleift. Eine mit ihrem Wohnmobil hinter dem Anhänger fahrende 45-jährige Frau aus Ostfriesland handelte reaktionsschnell, befreite tatkräftig den Wallach aus seiner Notlage und führte ihn auf die Wiese des Sichtdreiecks der Anschlussstelle. Das Pferd hatte bei der misslungenen Aktion nur leichte Schürfwunden erlitten. Der folgende Einsatz von Polizei und Feuerwehr mit teilweiser Sperrung der Autobahn trug nicht zur Beruhigung des Wallachs bei. Er wollte partout nicht wieder auf den Anhänger geführt werden. Nachdem zunächst die 14-jährige Tochter des Pferdebesitzers wegen eines erlittenen Schocks ein leichtes Beruhigungsmittel vom Notarzt erhalten hatte, fasste man diese Möglichkeit auch für den Wallach ins Auge. Flugs erschien auch die auf Exoten-, Wild- und Zootiere spezialisierte Ärztin vom Tierärztlichen Notdienst auf der Pferdeweide. Die erste Maßnahme mit einer Beruhigungsspritze klappte nicht. Bei jedem Versuch bäumte sich das Tier auf und ließ die Ärztin nicht an sich ran. Er riss sich sogar los und musste erneut eingefangen werden. Jetzt kam das Blasrohr der Ärztin zum Einsatz, mit dem sie sonst Zebras betäubt. Gekonnt setzte sie aus acht Metern Entfernung an und traf zielsicher die Kuppe des Wallachs. Nachdem AVICII sich zusehends beruhigt hatte, konnte er mit vereinten Kräften zurück auf den Pferdetransporter gelotst werden. Danach konnte auch die kurzfristige Vollsperrung der A 1 aufgehoben werden. Ein besonderer Dank richtete sich von allen Beteiligten an die Helferin aus Ostfriesland, die während des vierstündigen Einsatzgeschehens alle mit Tee und Kaffee aus ihrem Wohnmobil versorgt hatte. Anschließend wurde der Transporter zu einer Pferdekoppel in Arsten gelotst. Dort erschien dann eine auf Pferde spezialisierte Tierärztin und unterzog AVICII einer eingehenden Untersuchung.

 

PM

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