Foto: Sir Sansibar von Millennium ist der Siegerhengst des Trakehner Hengstmarktes 2014. Für 300.000 Euro wurde er nach Österreich verkauft. - Fotograf: Stefan Lafrentz
Neumünster – Der schwarzbraune Sir Sansibar von Millennium aus der Susaya von Cadeau ist der Siegerhengst des 52. Trakehner Hengstmarktes in Neumünster. Sir Sansibar stammt aus der Zucht des Gestütes Hohenschmark und krönte ein ohnehin überaus erfolgreiches Jahr für Norbert Timm, den Inhaber des Gestütes in Grebin. Die Gefühlslage des Züchters war himmelhochjauchzend: „Ehrlich gesagt habe ich geheult vor Freude. In diesen Minuten kommt die ganze Anspannung raus“, bekundete Timm, der bereits im September mit der Trakehner Stute Zikade einen tollen Erfolg feierte. Die Pferdedame aus seiner Zucht gewann das Bundeschampionat der vierjährigen Reitpferde.
„Erhaben und jeder Zeit souverän, mit hervorragendem Ausdruck, schwungvollem Bewegungsablauf und immer im Bergauf“, attestierte der Vorsitzende der Körkommission und Zuchtleiter des Trakehner Verbandes, Lars Gehrmann, dem diesjährigen Siegerhengst. „Er zeigt sich stets taktbeflissen, schnurgerade und patent im Freispringen und hat in Susuya Schleswig-Holsteins Siegerstute als Mutter.“ Der Siegerhengst kam auch beim Publikum gut an, immer wieder hatte es in den Tagen der Körung Applaus für den Millennium-Sohn gegeben. Nobert Timm wünschte sich für den zum Auktionslot zählenden Hengst „gute, sportlich fördernde Hände“. „Ich würde ja am liebsten immer alle Pferde behalten, aber ein Zuchtbetrieb muss wirtschaftlichen Erfordernissen genügen. Man muss auch verkaufen,“ schmunzelte der Züchter des Siegerhengstes.
Zum Reservesieger kürte die Kommission den hellbraunen Trakehner Hengst High Motion von Saint Syr aus der Hanna VII von Summertime. Luise Bredemeier aus Petershagen /NRW ist Züchterin des Hengstes, Besitzer ist das Konsortium High Motion in Schäplitz. „Ein hochattraktiver Hengst mit dem besten, raumgreifenden Schritt und sportlicher Galoppade, einem stets fleißigen Hinterbein und zu jeder Zeit sich elastisch durch den Körper bewegend,“ resümierte Lars Gehrmann das Urteil der Körkommission. High Motions Großmutter Helena ist auch Mutter des bedeutenden Trakehner Hengstes Hohenstein.
Prämiert wurden drei weitere, hervorragende Hengste: Der Fuchs Davidas aus der Zucht der US-Amerikanerin Margaret McGregor erhielt das Prädikat des besten Springhengstes der Körung 2014. „Davidas von Horalas-Abdullah ist ein sportlicher Hengst mit großer Übersetzung, der die Spitzennote im Freispringen erhalten hat und er ist ein Geschenk für die deutsche Trakehnerzucht“, formulierte es Gehrmann. Unangestrengt und souverän zeigte sich Davidas im Freispringen.
Niagara von Kentucky aus der Nigeria von Wiec überzeugte mit seiner Leichtfüssigkeit und Lockerheit. Der schicke, schwarze Hengst stammt aus der Zucht von Marek Przeczewski in Polen. „Er repräsentiert ein sehr gelungenes Beispiel guter Blutzusammenführung aus Deutschland und Polen,“ so Gehrmann. Niagara gehört dem Konsortium Mythos Trakehnen.
Prämiert wurde auch Octavian und damit ein zweiter Sohn des Millennium, 2. Reservesieger der Trakehner Körung 2010, der einen bärenstarken Hengstjahrgang in Neumünster stellte. Octavian ist ein Sohn der Ode II von Hohenstein und stammt aus der Zucht und dem Besitz des Gestütes Radegast in Sachsen-Anhalt. Lars Gehrmann: „Ein Rohdiamant und Jüngling mit stets fleißigem und aktivem Hinterbein, vornehm und mit sicherem unerschütterlichem Schritt, der sich von Tag zu Tag steigerte. Die Mutter Ode II ist selbst in M-Dressuren platziert.“
Unter den weiteren elf gekörten Hengsten des Trakehner Hengstmarktes befindet sich auch der beste Halbbluthengst: Le Chevalier stammt vom englischen Vollblüter Cavallieri xx aus der Laconda von Vespucci. Der schicke Fuchshengst stammt aus der Zucht und dem Besitz von Klaus-Dieter Markgraf, bzw. der Mitbesitzerin Christine Achtmann, beide aus Crivitz in Mecklenburg-Vorpommern.
PM