Weltcup-Finale: Ludger Beerbaums Triumph im Großen Preis

Chamans Vater Baloubet du Rouet feierlich von seinen Fans verabschiedet

 

Lyon (fn-press). Schneller geht's nicht - dachten die Zuschauer in der Lyoner Messehalle und irrten sich: Ludger Beerbaum und Chaman unterboten die Zeit des schon als Sieger gehandelten Michael Whitaker sogar um gut eine halbe Sekunde. Das Stechen im Großen Preis glich einem Krimi mit Happy End für den deutschen Multichampion aus Riesenbeck.

 

Für all jene Pferde, die nicht in der finalen Weltcup-Prüfung am Ostermontag eingesetzt werden, war der Große Preis der krönende Abschluss des Wochenendes. Und diese Chance nutzten etliche Reiter, am besten Ludger Beerbaum. Im Sattel des 15-jährigen niederländischen Hengstes Chaman zeigte er im Umlauf einen wahren Bilderbuchritt. Als vorletzter Starter des Stechens wusste der 50-Jährige, welch unglaublich schnelle Zeit Whitaker mit Amai vorgelegt hatte. Ludger Beerbaum gab ordentlich ,,Gas" - und erreichte ohne Abwurf die Ziellinie. Bei 31,53 Sekunden blieb die Uhr stehen. Hinterher lachte er und sagte: ,,Ganz ehrlich, vom Feinsten geritten war das nicht, aber er ist vom Feinsten gesprungen." Der Sieg brachte Beerbaum und Pferdebesitzerin Madeleine Winter-Schulze 25.000 Euro ein.

 

Chaman ist der derzeit erfolgreichste Nachkomme des französischen Ausnahmehengstes Baloubet du Rouet, mit dem der Brasilianer Rodrigo Pessoa olympisches Gold in Athen 2004 und dreimal in Folge von 1998 bis 2000 das Weltcup-Finale gewann. Dieser drahtige Fuchs hat über seine sportliche Eigenleistung hinaus wahrscheinlich noch bedeutendere Spuren als weltweit gefragter Zuchthengst hinterlassen. Allein in Deutschland wurden mehr als 20 seiner Söhne gekört. In Lyon verabschiedete sich der jetzt 25-jährige Hengst von seinen vielen Fans. Auf großen Tafeln prangte ,,Merci Champion". Seit dem Ende seiner Sportkarriere lebt Baloubet wieder bei seinen portugiesischen Besitzern, Familie Coutinho. Deren Enkelin präsentierte einen überaus frischen und temperamentvollen ,,Rentner" unter dem Sattel. Lediglich die nachlassende Geschmeidigkeit im Bewegungsablauf verriet sein Alter. Baloubet du Rouet und sein erfolgreichster Sohn Chaman gemeinsam in der großen Arena von Lyon - ein Bild, das nie wieder zu sehen sein wird.

 

Zurück zum Großen Preis: Daniel Deußer und der neunjährige niederländische Wallach Fyloe erreichten ebenso das Stechen. Ein Abwurf bedeuteten letztlich Platz acht für den amtierenden Deutscher Meister. Auch Christian Ahlmann sattelte am späten Ostersonntag sein ,,Zweitpferd" Little Lady. Die braune Hannoveranerin trat allerdings einmal eine Stange herunter.

 

Ergebnisse: www.feiworldcupfinals-lyon.com/

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