Viele begeisterte Besucher reisten am 18. Mai nach Marbach – tolle Stimmung bei den verschiedenen Angeboten und Schauprogrammen

Marbach, 19.05.2014 (HuL Marbach). Der Tag der offenen Tür anlässlich des 500. Gestütsjubiläums war ein großartiges Ereignis. Die Besucherzahlen auf den drei Gestütshöfen Marbach, Offenhausen und St. Johann beliefen sich schätzungsweise auf über 18.000 Menschen. Bei den drei ausverkauften Schauprogrammen in der großen Veranstaltungsreithalle in Marbach herrschte eine ausgelassene Stimmung. Viele Familien nutzen das schöne Wetter für einen Sonntagsausflug nach Marbach, besuchten die Fohlen auf den Weiden, tummelten sich im Innenhof des Gestüts bei abwechslungsreicher Unterhaltung auf der SWR-Bühne oder nahmen an den verschiedenen Angeboten wie Ponyreiten, Steckenpferde basteln oder Lesungen der neuen Marbach-Bücher teil.

 

Der Tag der offenen Tür auf dem Gestütshof Marbach begann mit einem gut besuchten ökumenischen Gottesdienst im Innenhof. Es wurde bei einer schönen Atmosphäre gemeinsam gebetet, gesungen und musiziert.

 

Während sich der Marbacher Gestütshof im Laufe des Vormittags immer mehr mit Besuchern füllte, begann in der Veranstaltungsreithalle das erste Schauprogramm. Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und HSM Karl Single führten durch die abwechslungsreichen Programmpunkte, welche die Vielfalt der Marbacher Rassen und die verschiedenen Einsatzgebiete der Marbacher Pferde wiedergaben. Das Publikum tobte, als HSM Fred Probst, Leiter der Landesfahrschule, und HSM René Mau auf ihrem Marathonwagen so richtig Gas gaben und die Marbacher Azubis beim „Fußball hoch zu Ross“ auf Pferden der Landesreitschule um die meisten Tore spielten. Natürlich kamen auch die Warmblutstuten mit ihren jungen Fohlen bei Fuß und die freilaufenden Araberstuten aus der Silbernen Herde Marbachs bei den Besuchern gut an. Die Schwarzwälder Kaltbluthengste wurden vor dem Traberwagen, unter dem Reiter und am langen Zügel präsentiert. Auf dem Laufsteg zeigten sich Marbacher Landbeschäler in der Dressurarbeit und der „Scheich“ HSM Horst König mit dem Landbeschäler NASTARAN ox führte die schnelle und ausdauernde Galoppade eines Arabischen Vollblüters vor. Höhepunkt der ersten beiden Schauprogramme bildete das letzte Schaubild: Die Quadrille der Deutschen Landgestüte, bei dem von jedem Landgestüt ein Reiter mit einem Landbeschäler in der traditionellen Uniform ritt. Beim letzten Schauprogramm zeigte die Polizeireiterstaffel Stuttgart, unter Leitung von Polizeihauptkommissar Hans-Peter Sämann, Inhalte des Trainings mit den gelassenen Polizeipferden. Hier ging es laut her, als der Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene einfuhr und die Polizisten mit Schreckschusspistolen vom Pferd aus Luftballons abschossen.

 

Im Wirtschaftshof des Gestütshofs Marbach fanden über den Tag verteilt verschiedene Programmpunkte statt, die vom Publikum sehr gut angenommen wurden. Von Ponyreiten, Steckenpferde basteln und Strohhüpfburg über Autoren-Lesungen neuer Marbach-Bücher bis hin zu einer Landmaschinenausstellung war für Jung und Alt etwas Interessantes dabei. In den gläsernen Werkstätten gab es Einblicke in die tägliche Arbeit der Hufbeschlagsschmiede von Hufschmied Michael Krehl unter Mitwirkung der Fachgruppe für Hufbeschlag BW und des Ersten Deutschen Hufschmiedeverbandes-EDHV. Sattlermeisterin Nadja Dreher, Schreinermeister Heribert König und Landmaschinen-Mechaniker Wolfgang Schenzle zeigten die Arbeit der Marbacher Sattlerei, Wagnerei und der Werkstätten.

 

Auf der SWR-Bühne im Innenhof wurde mit Talkrunden und Livemusik für abwechslungsreiche Unterhaltung gesorgt. Im Infozentrum konnten die Besucher allerlei Wissenswertes über das Gestüt und dessen Geschichte erfahren oder das tolle Sortiment im Gestütsshop durchstöbern. Der Förderverein Marbach öffnete die Türen der historischen Geschirrkammer, in der die alten Geschirre und Zäumungen bewundert werden konnten. Die Lautertalwirte hatten alle Hände voll zu tun, um für genügend regionale Köstlichkeiten für die hungrigen Besucher zu sorgen.

 

In der historischen Reithalle fanden die Gäste in dem großen Trubel einen wahren Ruhepol: Bei Kaffee und Kuchen konnte eine Kunst- und Briefmarkenausstellung begutachtet oder Eindrücke aus den verschiedenen Bereichen des Pferde-Einsatzes zu therapeutischen Zwecken am Stand des Deutschen Kuratoriums für therapeutisches Reiten (DKThR) gewonnen werden. Außerdem informierte das Kompetenzzentrum Pferd Baden-Württemberg über aktuelle Themen aus Pferdezucht und Pferdehaltung. Und natürlich waren die Vollblutaraber- und die Warmblutstuten mit ihrem Nachwuchs auf den Weiden und das ein oder andere junge Fohlen ließ sich zu Kuscheleinheiten mit den Besuchern am Zaun überreden. Die historischen Stallgebäude waren geöffnet und die Gäste konnten die Pferde des Gestüts hautnah erleben. Auf dem Reithallenvorplatz und auf dem ganzen Gestütshof Marbach verteilt fanden sich Informations- und Verkaufsstände von Austellern aus Pferdezucht, Pferdehaltung und von verschiedenen Partnern aus dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

 

Programm gab es jedoch nicht nur auf dem Gestütshof Marbach, sondern auch auf den Gestütshöfen Offenhausen und St. Johann. Der neue Gestütsradweg, der von der Landoberstallmeisterin Dr. Astrid von Velsen-Zerweck und Vertretern aus der regionalen Politik in Marbach eröffnet wurde, führte die Radler-Gruppe über Gomadingen nach Offenhausen. Hier wurden am Tag der offenen Tür geführte Hofrundgänge angeboten, die ihren Abschluss in der Präsentation ausgewählter Marbacher Landbeschäler fanden, und bei denen Besucher mehr über die Arbeit der EU-Besamungsstation erfahren konnten. Die idyllische Lauterquelle und der Klostergarten luden zum Verweilen ein und in der Klosterkirche konnten sich Kultur- und Kunstliebhaber die neue Jubiläumsausstellung „500 Jahre Haupt- und Landgestüt Marbach“ ansehen.

 

Auf dem Gestütshof St. Johann wurden Hofrundgänge angeboten und es gab Informationen zum Schwarzwälder Kaltblutpferd, einer vor dem Aussterben bedrohenden Haustierrasse, deren Zucht vom Land Baden-Württemberg durch das Haupt- und Landgestüt Marbach erhalten und geschützt wird. Einige der im Schnitt 25 Landbeschäler dieser Rasse, die außerhalb der  Decksaison im Gestütshof St. Johann ihr zu Hause haben, wurden vorgestellt. Außerdem ist der Gestütshof St. Johann das Landwirtschaftliche Zentrum des Haupt- und Landgestüts Marbach. Beim Tag der offenen Tür gab es daher zum 500. Jubiläum eine Landmaschinenausstellung „Landwirtschaft früher und heute“ und ein landwirtschaftliches Versuchsfeld. Überdies wurden Schmiedevorführungen zum Besten gegeben und Planwagenfahrten zum nahegelegenen Vorwerk Fohlenhof angeboten, auf dem die Gäste bei einer Führung Näheres zur Fohlenaufzucht erfahren konnten.

 

„Es war ein rundum gelungenes Wochenende“, sagt die stellvertretende Gestütsleiterin Dr. Carolin Eiberger, die bei der Organisation des Festwochenendes die Federführung hatte „wir hatten bestes Wetter und die Mitarbeiter und unzähligen Helfer waren mit Begeisterung dabei. Wir freuen uns, dass wir mit so vielen Gästen gemeinsam 500 Jahre Marbach feiern konnten“.

 

 

PM

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