CHIO Aachen: Ahlmann gewinnt Rolex Grand Prix

Foto v.r.: ALRV-Präsident Carl Meulebergh und Peter Streit, Geschäftsführer Rolex Deutschland. - Fotograf: CHIO Aachen/Michael Strauch

Foto v.r.: ALRV-Präsident Carl Meulebergh und Peter Streit, Geschäftsführer Rolex Deutschland. - Fotograf: CHIO Aachen/Michael Strauch

 

Christian Ahlmann hat sich heute mit seinem zwölfjährigen Hannoveraner Codex One einen Kindheitstraum erfüllt: Der 39-Jährige aus Marl gewann mit dem einzigen fehlerfreien Ritt im Stechen den Rolex Grand Prix und damit den Großen Preis von Aachen. „Es fühlt sich einfach nur geil an“, stellte der überwältigte neue Aachen-Champion fest, der erstmals in seiner Laufbahn beim Hauptspringen in der Soers triumphierte. Durch seinen Sieg hat für ihn auch sein persönlicher Rolex Grand Slam der Springreiter begonnen – wer die drei Major-Turniere in Aachen, im kanadischen Spruce Meadows und in Genf gewinnt, hat die Chance auf eine Million Euro zusätzlich zum Preisgeld.

 

Frank Rothenberger hatte einen guten Job gemacht. Zwischen vier und sechs Reiter wollte der Kursdesigner im Stechen sehen. Punktlandung! Fünf Reiter hatten das große Finale erreicht. Nach der ersten Runde waren 15 Pferd-Reiter-Paare ohne Fehler gewesen. In den Showdown schafften es aber nur die Deutschen Christian Ahlmann, Marcus Ehning und Daniel Deußer sowie die US-Amerikaner Kent Farrington und Lauren Hough.

 

Ahlmann musste vor 40.000 Zuschauern und damit traditionell ausverkauftem Haus zuerst auf den 410 Meter langen Stech-Parcours, den Rothenberger mit zwölf Hindernissen und 15 Sprüngen ausgestattet hatte. „Normalerweise ist es besser, als Letzter zu reiten. Heute nicht“, stellte der Rolex-Triumphator trocken fest. Seine persönliche Zielstellung: Fehlerfrei durchkommen und die Konkurrenz damit unter Druck setzen. Bei diesem ehrgeizigen Projekt, bei dem er zu Beginn bei den ersten Sprüngen nach eigenen Angaben in der Geschwindigkeit nicht das ganz große Risiko gegangen war, ging voll auf. Denn anschließend unterbaten zwar alle Finalisten die Zeit des Weltcupsiegers von 2011 (46,59 Sekunden), ließen dabei aber nicht alle Stangen liegen.

 

Speed-König Kent Farrington war – mal wieder – der Schnellste. 43,91 Sekunden brauchte der 33-Jährige mit Voyeur und blieb damit vor Marcus Ehning mit dem KWPN-Hengst Plot Blue (46,01) und Weltcup-Sieger Daniel Deußer (46,44) mit dem Westfalen Cornet D’Amour der beste unter den Vier-Punkte-Reitern. Noch etwas schneller als alle Herren – 44,71 Sekunden – war Lauren Hough. Der Amerikanerin unterliefen bei ihrem furiosen Auftritt allerdings gleich zwei Fehler. Nach zwei britischen Siegen 2012 (Michael Whitaker mit Amai) und 2013 (Nick Skelton mit Big Star) kehrt der Sieg im Großen Preis nun also zurück nach Deutschland.

 

Der Held des Tages dankte in erster Linie seinem Pferd. Codex One musste zuletzt eine längere Verletzungspause machen. Erst vor wenigen Monaten war der Hengst wieder ins Training eingestiegen und hatte zuletzt schon in Hamburg und Rotterdam gute Ergebnisse gebracht. Dass Ahlmann nicht im Mercedes-Benz Nationenpreis aufgestellt war, kam dem Marler nun vielleicht sogar zugute. „Ganz ehrlich, ich konnte es verstehen und war nicht enttäuscht. Dadurch konnten wir uns auf den Großen Preis konzentrieren. Für weitere Einsätze hätte die Kondition derzeit sicherlich nicht gereicht. Wir sind ganz langsam Schritt für Schritt gegangen, das hat sich nun ausgezahlt“, schätzte Ahlmann ein. Der glückliche Sieger dankte zudem seinem Team, aber auch Generalsponsor Rolex. „Dank Rolex dürfen wir bei dieser außergewöhnlichen Initiative solche Erlebnisse haben, das ist großartig“, sagte Ahlmann mit Blick auf den Rolex Grand Slam der Springreiter, der den Reitern weltweit eine einzigartige Chance bietet, sich zu Legenden ihres Sports zu machen.

 

Im gleichen Atemzug ging der Gruß von Ahlmann an Katrin Eckermann ins Krankenhaus. Seine deutsche Teamkollegin war in der ersten Runde – wie schon beim Nationenpreis am Donnerstag – mit „Firth Of Lorne“ gestürzt. Die Diagnose: Schlüsselbeinbruch. Ihrem zehnjährigen Hannoveraner geht es aber gut.

 

Das erfolgreichstes Pferd des diesjährigen CHIO wurde Voyeur von Kent Farrington. Der zwölfjährige KWPN-Wallach erhielt dafür aus den Händen von Hans Günter Winkler den Halla-Wanderpreis. Die Auszeichnung für den erfolgreichsten Reiter des Turniers nach Punkten – der Preis des Bundesministers des Innern, Herrn Thomas de Maizière – ging an Daniel Deußer. Für den besten Stil wurde einmal mehr Marcus Ehning mit dem Preis der Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel ausgezeichnet.

 

Beim diesjährigen CHIO Aachen waren insgesamt 355.250 Besucher in der Soers.

 

 

PM

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