Leipzig: Niklas Krieg erneut bester Deutscher im Weltcup-Springen

23-jähriger Vorjahressieger wird mit Carella Dritter hinter Gregory Wathelet und Kevin Staut

 

Leipzig (fn-press). Niklas Krieg und das Leipziger Weltcup-Springturnier, das passt einfach zusammen. Im vergangenen Jahr hatte der 23-Jährige aus Villingen-Schwenningen mit seiner Stute Carella die Sensation geschafft und das Weltcup-Springen in den Messehallen für sich entschieden. In diesem Jahr waren die beiden erneut bestes Paar und belegten hinter Gregory Wathelet (BEL) und Kevin Staut (FRA) Rang drei.

 

Gleich sieben deutsche Paare überstanden in den Leipziger Messehallen den ersten Umlauf der Weltcup-Qualifikation ohne Fehler. Im sechzehnköpfigen Stechen sollte es jedoch nicht für einen deutschen Sieg reichen. Der belgische Vize-Europameister Gregory Wathelet und seine westfälische Stute Coree (von Cornet Obolensky-Liberty Life) waren in 41.77 Sekunden die Schnellsten. Kevin Staut, Mannschaftsolympiasieger aus Frankreich, und Reveur de Hurtebise HDC waren nur wenig langsamer - 41.94 Sekunden. Das bedeute Rang zwei und weiterhin die Führung in der Weltcup-Wertung.

 

Ein Feld mit vielen jungen und erfolgreichen deutschen Reitern im Stechen führte der 23-jährige Niklas Krieg an. ,,Klar hätte ich heute gerne zum zweiten Mal hier gewonnen. Aber ich bin trotzdem sehr, sehr glücklich darüber, wie es heute gelaufen ist", sagte der Baden-Württemberger. ,,Ich glaube, meinen Pferden gefällt hier richtig gut. Carella hatte letztes Jahr eine längere Verletzungspause, aber sie hat im Stechen schon wieder super mitgekämpft." Im vergangenen Jahr hatte Krieg mit der jetzt 13-jährigen Holsteinerin (von Clearway-Concerto) nach seinem Sieg in Leipzig noch die Qualifikation für das Weltcup-Finale in Göteborg geschafft.

 

Seine Teilnahme am diesjährigen Finale hat Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit seinem Holsteiner Casello (von Casall-Carolus) in Leipzig wohl festgezurrt. Der 53-Jährige hat nunmehr 41 Weltcup-Punkte auf dem Konto und liegt auf Rang sieben des Zwischenrankings. ,,Ich bin froh, dass ich jetzt wahrscheinlich die entscheidenden Punkte für Omaha habe. Das war heute das Optimum. Es waren viele richtig schnelle Pferde im Stechen, da hätte ich auch keine Chance gehabt, wenn ich eine Sekunde schneller gewesen wäre." Bei 44.22 Sekunden stoppte die Zeit für die beiden Mannschaftsbronze-Gewinner von Rio.

 

Hinter Beerbaum reihten sich die weiteren deutschen Paare ein. Der Herforder Markus Brinkmann und sein Holsteiner Pikeur Dylon (von Diamant de Semilly-Carry) sammelten nach Stuttgart zum zweiten Mal Weltcup-Punkte und liegen nun mit 19 Zählern auf Rang 36 des Zwischenrankings. Markus Renzel (Oer-Erkenschwick) und sein Oldenburger-Springpferd Cato (von Chequille-Ratsherr) wurden Sechste.

 

Rang sieben belegten der 21-jährige amtierende Europameister der Jungen Reiter, Guido Klatte jun. (Lastrup) und Quinghai, ebenfalls aus dem OS-Zuchtverband, abstammend von Quidam de Revel-Cordalme. Die beiden mussten als erstes Paar von 40 in den Umlauf starten, hielten sich aber, genau wie im Stechen, schadlos und wurden mit weiteren Weltcup-Punkten belohnt. Insgesamt sind es nun 32 Zähler und Rang 16 im Zwischenranking. Der 22-jährige Maurice Tebbel (Emsbüren), Mitglied der Perspektivgruppe Springen, und der westfälische Chacco-Blue-Sohn Chacco's Son leisteten sich einen Fehler im Stechen und wurden 13. Mit einem ärgerlichen Strafpunkt für Zeitüberschreitung verpassten Marco Kutscher (Bad Essen) und Clenur (Oldenburger Springpferd von Carinue-Fernando) das Stechen.

 

Bereits am Freitag, in der Qualifikation für das Leipziger Weltcup-Springen, hatten sich sowohl Beerbaum als auch die junge Garde der deutschen Springreiter von ihrer besten Seite gezeigt. ,,Es ist einfach toll zu sehen, wie die jungen Reiter ihre Chancen nutzen und das Vertrauen, das wir in sie setzen, bestätigen. Das macht uns als Trainer natürlich stolz", bilanzierte Co-Bundestrainer Heiner Engemann.

 

Für die Spitzenreiter der Weltrangliste, Daniel Deußer (Mechelen/BEL) und Christian Ahlmann (Marl), gab es in Leipzig nicht viel zu holen. Der gebürtige Hesse Deußer kassierte mit Equita van't Zorgvliet acht Strafpunkte im Stechen. Für Christian Ahlmann und seinen For-Pleasure-Sohn Epleaser van't Heike kam bereits im Umlauf zu zwei Abwürfen noch ein Strafpunkt für Zeitüberschreitung hinzu. Für die Teilnahme am Weltcup-Finale benötigen beide noch einige Punkte. Deußer liegt mit 29 Zählern auf Rang 19 des Rankings, Ahlmann mit 20 Zählern auf Rang 29. Marcus Ehning (Borken) erreichte das Stechen in Leipzig nach acht Strafunkten mit Gin Chin van het Lindenhof ebenfalls nicht. Doch mit insgesamt 41 Punkten liegt er auf einem aussichtsreichen sechsten Rang im Weltcup-Ranking.

 

Omaha, die Hauptstadt des US-Bundestaats Nebraska, ist in diesem Jahr Austragungsort des Weltcup-Finales der Springreiter und damit das erste große Saisonziel der weltbesten Parcoursspezialisten. Auf dem Weg dorthin ist die Messe Partner Pferd in Leipzig das zehnte von 13 Qualifikationsturnieren, bei denen es wichtige Punkte für das Finale zu holen gibt, das vom 29 März bis 2. April ausgetragen wird. Die 18 besten Paare aus der Westeuropa-Liga erhalten nach der letzten Qualifikation in Göteborg (22. bis 26. Februar) die Startgenehmigung für Omaha. Bis dahin stehen noch die Qualifikation in Zürich (27. bis 29. Januar) und Bordeaux (3. bis 5. Februar) auf dem Programm.Das Weltcup-Ranking finden Sie hier.

 

Das Leipziger Weltcup-Turnier Partner Pferd feiert in diesem Jahr übrigens seinen 20. Geburtstag. Bereits am Freitag begrüßten die Veranstalter den insgesamt 1-Millionsten- Besucher in den Messehallen. Die diesjährige Ausgabe der Partner Pferd brach mit fast 72.000 Besuchern und 250 Ausstellern ebenfalls bisherige Rekorde. Nicht nur Springreiten stand auf dem Programm, sondern auch Weltcup-Qualifikationen in Voltigieren und Vierspänner-Fahren. Alle Ergebnisse finden Sie hier: engarde.de/events/139/ jbc

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