Vierspännerfahrer Christoph Sandmann siegt nach sensationeller Leistung im Riesenbecker Gelände

Foto: Christoph Sandmann - Fotograf: RI

Foto: Christoph Sandmann - Fotograf: RI

Traditionell ist Riesenbeck eine Hochburg des Fahrsports. Auch am Samstag pilgerten 10 000 Fans bei idealen, milden Temperaturen für eine Freilandbetätigung auf dem Pferderücken oder Kutschbock auf den Turnierplatz an der Surenburg.

 

Sie sahen beim internationalen Fahrturnier, das gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Vierspännerfahrer bildet, besten Fahrsport auf der Strecke und in den sieben Hindernissen. Eigentlich war es von vornherein klar, dass der vielfache Welt- und Weltcupsieger Boyd Exell (Australien) der haushohe Favorit sein würde. Er führte mit seinem neuen Gespann nach der Dressur und war als letzter in den Marathonkurs gestartet.

 

Doch, wer hätte es gedacht, Boyd Exell wurde „nur“ zweiter (93.91) im Marathon – in der Gesamtwertung führt er weiter. Mit einer grandiosen Leistung begeisterte auch Christoph Sandmann (Lähden) seine Fans. Er gewann (91.81) mit toller Fahrt diese Teilprüfung und liegt im Rennen um den nationalen Titel vor dem letzten Prüfungsteil, dem Hindernisfahren am Sonntagmorgen, in Führung. Nach dem besten Platz der deutschen Teilnehmer in der Dressur, konnte der siebenfache deutsche Meister seine Erfahrung und sein Können bestens ausspielen. Christoph Sandmann analysierte trocken: „Der Marathon in Riesenbeck liegt mir, viel Technik, das lieben meine Pferde und ich. Alle sieben Hindernisse ohne Fehler, dann ist es schwierig, an uns vorbeizukommen.“

 

Der 50jährige Vierspännerfahrer möchte nun bei den Europameisterschaften in Göteborg versuchen, mit dem deutschen Team eine Medaille zu gewinnen. Auf den dritten Platz (96.40) im Gelände fuhr Michael Brauchle (Lauchheim), der wieder seine Fähigkeiten in dieser Teildisziplin unter Beweis stellen konnte. Marathonfahren ist ein Publikumsmagnet. Nach einer langen Wegstrecke ging es in das spannendste Teilstück, die Fahrt durch die sieben Hindernisse, inklusive Wasserdurchfahrt und Spritzfontänen. Die Zuschauer applaudierten bei jedem Gespann. Und mit jedem Teilnehmer erhöhte sich die Spannung, denn es wurde in umgekehrter Reihenfolge nach dem Dressurtag gefahren. Am letzten Hindernis stand erst fest, wer der Sieger wurde.

 

Welche Spannung an einem Nachmittag an frischer Luft, der nicht einmal Eintritt kostete. Vor dem Finaltag heißt es jetzt:  Boyd Exell liegt in Führung in der Gesamtwertung, gefolgt von Christoph Sandmann und Chester Weber (USA).

 

Es wurde Einiges geboten auf dem Platz: neben Springsport mit einem interessanten Mannschaftswettbewerb unter Flutlicht und dem Grand Prix der U25 Dressurreiter, gab es zudem eine Fohlenauktion des Westfälischen Pferdestammbuches und die für den Reiter völlig überraschende Verleihung des Goldenen Reitabzeichens an Richard Vogel. Der gebürtige Baden-Württemberger ist seit einigen Monaten Bereiter bei Ludger Beerbaum. Der 20jährige Springreiter hat für seinen neuen Heimatverein Riesenbeck bereits schöne Erfolge gesammelt und erfuhr vor vollen Zuschauerrängen einen erneuten emotionalen Höhepunkt seiner Karriere.

 

PM

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