Bronze für den Pferdezuchtverband Hannover
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen in allen Wettbewerbsdisziplinen. Mit nur fünf Punkten Vorsprung in der Gesamtwertung siegte das Team vom Pferdezuchtverband Baden- Württemberg vor den Jungzüchtern aus Schweden und dem Pferdezuchtverband Hannover. Der Holsteiner Verband, der die letzten drei Jungzüchter Weltmeisterschaften in Frankreich, Schweden und England dominierte, gewann in Kanada nur bei den Senioren, der Altersklasse zwischen 20 und 25 Jahren. Der erste Platz bei den jüngeren Startern von 16 bis 19 Jahren ging an das Team des Hannoveraner Verbandes.
Der Däne Lasse Reiffenstein Bendixen gewann die Einzelwertung bei den Senioren. Eine Vorstellung der besonderen Klasse wurde den Richtern von Sarah Scheerer aus dem Hannoveraner Verband geboten. Die 18-Jährige belegte nicht nur Platz eins bei den Junioren, sondern ist auch Gesamtsiegerin in der Einzelwertung über beide Altersklassen. In allen Wettbewerbsdisziplinen belegte sie den ersten oder zweiten Platz. "Ich hatte einfach beim Vormustern ein gutes Pferd", so die bescheidene Weltmeisterin.
Insgesamt starteten 111 TeilnehmerInnen aus 17 Zuchtverbänden und acht Nationen in Calgary. Darunter Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Gastgeber Kanada, Österreich, Schweden und die USA. Das deutsche Team war mit acht Zuchtverbänden und 39 Jungzüchtern vertreten.
Zwei Tage lang drehte sich in der kanadischen Provinz Alberta alles um das Thema Pferd: Rassen, Pflege, Zucht und Haltung. Der Austragungsort Spruce Meadows bei Calgary, dass derzeit größte Reitsportzentrum der Welt, war mit seinen Tunierplätzen, Reithallen und Stallungen ein hervorragender Gastgeber und eine großartige Kulisse.
Für den Verband der kanadischen Warmblutzüchter war es eine besondere Ehre zum 150- jährigen Bestehen Kanadas Jungzüchter aus aller Welt begrüßen zu dürfen. Es war aber auch eine große Herausforderung, die hervorragend gemeistert wurde. IYB Präsidentin Inken Gräfin von Platen-Hallermund: "Es war eine topgelungene Veranstaltung, vom kanadischen Verband professionell durchgeführt, in einer sehr familiären Atmosphäre in Spruce Meadows."
Auch wenn nicht jeder als Sieger nach Hause fährt, hat es sich für alle Teilnehmer gelohnt. "Das beste an der Weltmeiserschaft sind die jungen Leute, die man kennen lernt", findet Philipp Schwarz, Jungzüchter aus Bayern, der zum ersten Mal dabei war. Es wurden Freundschaften geschlossen und jeder Starter ist ein Teil des weltweiten Netzwerks von zukünftigen Pferdeexperten geworden. Ganz im Sinne der Idee des Wettbewerbs, der 2001 von dem Hannoveraner Verband ins Leben gerufen wurde.
Mit durchweg zufriedenen Teilnehmern und diesem erfolgreichen Ergebnis geht die achte Weltmeisterschaft der Jungzüchter 2017 zu Ende. Turnusgemäß alle zwei Jahre wird 2019 Österreich der Ausrichter sein. Die Anreise wird für die europäischen Teams deutlich kürzer und vielleicht fällt damit auch die Teilnahmeentscheidung für den ein oder anderen Verband leichter. Sabine Zuschrott