Und das ist der Inhalt: London 2012 (Fortsetzung von Ausgabe 16/2012) Dressur-Einzelwertung: Kür Helen und Damon Hill verpassen Bronze um 0,036 Prozent +++ Alle Dopingproben negativ: „Beste Spiele aller Zeiten“ FN / DOKR / FNverlag / FEI Initiative Vorreiter Deutschland: Modellprojekt „Familienerlebnis Ehrenamt im Reitverein“ erfolgreich abgeschlossen +++ Neu im FNverlag: „Feines Reiten auf motivierten Pferden“ von Uta Gräf und Friederike Heidenhof / Das Olympiabuch: Highlights, Bilder und Emotionen zu den Olympischen Reiterspielen in London +++ Alexander Kernebeck wegen Dopings verurteilt Personalia Goldenes Reiterkreuz für Bundestrainer Ewald Meier +++ Otto Ammermann wird 80 +++ Josef Sauerwald verstorben ZUCHT DKB-Bundeschampionate: Deutschlands größte Zuchtschau mit Olympiaflair / Von Warendorf bis zu den Olympischen Spielen nach London +++ Bundesweites Championat des Freizeitpferdes/-ponys: Knapp 40 Teilnehmer kommen nach Verden +++ „Grüne Woche“ 2013: Bundeskaltblutschau in Berlin SPORT LPO 2013: Mehr Abwechslung am Richtertisch Springen CSIO***** Dublin/IRL: Deutschland gewinnt FEI-Nationenpreisserie +++ EM Junge Reiter, Junioren und Children Ebreichsdorf: Gold für Maurice Tebbel Vielseitigkeit EM Junge Reiter: Doppel-Gold für Deutschland +++ Teilnehmer für EM Junioren in Strzegom nominiert Fahren Weltmeisterschaften Vierspänner Riesenbeck: Silber für deutsche Mannschaft +++ DM Einspänner Drebkau: Detlef Böhlmann und Patrick Hanisch werden Deutsche Meister +++ Einspännerfahrer für WM in Portugal benannt +++ Fahrchampionate in Moritzburg: Erstmalig mit Trostrunde +++ DM Zweispänner und Pony-Zweispänner: 42 Gespanne kommen nach Grumbach Voltigieren WM Le Mans: Dreimal Edelmetall für deutsche Voltigierer Ausbildung Berufsausbildung: Erste Pferdewirte der neuen Fachrichtung Pferdehaltung und Service +++ Informationsveranstaltungen „Beruf Pferdewirt – Klassische Reitausbildung“
London 2012 Dressur-Einzelwertung Kür Helen und Damon Hill verpassen Bronze um 0,036 Prozent London (fn-press). Denkbar knapp fiel die Entscheidung um die Bronzemedaille aus. 0,036 Prozent Vorsprung hatte letztlich die Britin Laura Bechtolsheimer (84,339), Helen Langehanenberg (84,303) musste mit Platz vier vorlieb nehmen. Gold und Silber gewannen die Britin Charlotte Dujardin und Niederländerin Adelinde Cornelissen. „Wenn das so knapp ist, dann denkt man spontan, so eine Sch…“, sagte Bundestrainer Jonny Hilberath, nachdem die Britin Laura Bechtolsheimer und ihr Wallach Mistral Hojris mit einem Wimpernschlag von 0,036 Prozentpunkten an Helen Langehanenberg und Damon Hill vorbeigezogen waren. Bis dahin war die Hoffnung auf die Bronzemedaille der 30-jährigen Deutschen noch berechtigt, denn der Brite Carl Hester und Uthopia rangierten mit 82,857 Punkten hinter ihr. Helen Langehanenberg hatte alles gegeben. Der zwölfjährige Damon Hill leistete sich nur einen kleinen „Haker“ in der Piaffe. „In dem Moment wollten wir wohl zu viel“, sagte sie anschließend. Ansonsten absolvierte der westfälische Hengst das Kürpensum mit Dynamik und viel Ausdruck. Langehanenberg: „Natürlich ist es schade, dass es nicht zu Bronze gereicht hat, aber ich bin insgesamt sehr zufrieden. Ich habe heute versucht, meinen letzten olympischen Wettkampf so richtig zu genießen.“ Zu „verdanken“ hat sie den vierten Platz dem dänischen Richter Leif Törnblad. Während fünf der sieben Richter das Paar zwischen 84 und 86 Prozent bewerteten und einer bei knapp 84 Prozent lag, riss Törnblad das Ergebnis mit 79,750 nach unten. Kristina Sprehe (Dinklage) machte ihrem Trainer Jürgen Koschel zu dessen 66. Geburtstag ein schönes Geschenk: In keiner der Londoner Prüfungen präsentierte sie den Hannoveraner Desperados besser als in der Kür. „Das hat viel Spaß gemacht, und ich bin begeistert, dass Desperados sich die gesamte Woche über die Lust und Konzentration erhalten hat“, meinte die mit 25 Jahren Jüngste im deutschen Dressuraufgebot. Im Endergebnis belegte sie Platz acht (81,375 Prozent). Enttäuscht verließ Dorothee Schneider das Viereck. Die zehnjährige Stute Diva Royal hatte sich zwei kleine Patzer in den Zweierwechseln und in der Traversale geleistet, die das Ergebnis schmälerten (81,661, Patz sieben). „Das sollte man sich bei Olympischen Spielen sparen“, meinte die 43-jährige Berufsreiterin aus Framersheim etwas verärgert. Dennoch: Zu Tschaikowskys „Schwanensee“ und zur modifizierten Filmmusik von „The Black Swan“ präsentierte sie eine wunderschöne Kür mit vielen Höhepunkten. Es war Schneiders letzte Prüfung auf Diva Royal. Die Hannoveraner Stute kehrt nach den Spielen zu ihrer Besitzerin und Schülerin Stella Roth zurück. Auch wenn es mit einer Einzelmedaille nicht geklappt hat, zieht Bundestrainer Jonny Hilberath ein rundum positives Fazit. „Alle drei Pferde, auch Dablino von Anabel Balkenhol, haben sich gesteigert, es waren harmonische Ritte mit viel Ausdruck und sehr guten Piaffen und Passagen. Wir sind hier mit einem jungen, neuen Team gegen die Besten der Welt geritten, und dafür es klasse. Wir nehmen von diesen Spielen sicher einen positiven Motivationsschub mit nach Hause“, erklärte Hilberath, dessen Zeit als Bundestrainer zum Ende des Jahres ausläuft. Ihrer Favoritenrolle wurde die Britin haushoch gerecht: Charlotte Dujardin (26), Schülerin von Carl Hester, präsentierte den zehnjährigen niederländischen Wallach Valegro in einer hamonischen von den Glockenschlägen des Big Ben begleiteten Kür und wurde von den Richtern mit 90,089 Prozent belohnt. Zwar wurde der Ritt der Niederländerin Adelinde Cornelissen auf dem 15-jährigen Wallach Parzival von vielen Beobachtern als der athletischere und ausdrucksstärkere betrachtet, aber, so der britische Chefrichter Stephen Clarke: „Bei Adelinde Cornelissens Pferd haben wir die Leichtigkeit und die Selbsthaltung vermisst. Heute war es eine Entscheidung für die Harmonie von Charlotte und Valegro.“ Bronze also für Laura Bechtolsheimer. Die von Klaus Balkenhol trainierte gebürtige Deutsche zeigte auf ihrem inzwischen 17-jährigen Mistral Hojris vielleicht ihre letzte Championatskür (84,339). Hinter Helen Langehanenberg mit Damon Hill auf Platz vier (84,303) folgten der Brite Carl Hester mit Uthopia (5./82,857) und die Niederländerin Anky van Grunsven mit dem 18-jährigen Ex-Olympiasieger Salinero (6./82,0). hen Alle Dopingproben negativ FEI-Präsidentin: „Beste Spiele aller Zeiten“ Lausanne (fn-press). Wie der Weltverband FEI mitteilte, sind alle Dopingproben der Olympischen Reiterspiele negativ. Eine Woche nach Abschluss der Olympischen Spiele im Londoner Greenwich Park sind alle Dopingkontrollen der Pferde und der Reiter ausgewertet. Keine Probe führte zu einem positiven Ergebnis. In einer FEI-Stellungnahme an die nationalen Förderationen heißt es: „FEI-Präsidentin Prinzessin Haya ist stolz verkünden zu können, dass es für den Pferdesport saubere Olympische Spiele waren.“ Dennoch mahnte die Präsidentin: „Die Pferdesportgemeinschaft sollte dies jedoch nicht als Triumph werten, vielmehr muss unser Engagement für sauberen Sport ganz normales Tagesgeschäft sein.“ Prinzessin Haya lobte Olympia im Greenwich Park über alle Maßen: „Das waren für den Pferdesport die besten Spiele aller Zeiten.“ hen
FN / DOKR / FNverlag /FEI Vorreiter Deutschland Modellprojekt „Familienerlebnis Ehrenamt im Reitverein“ erfolgreich abgeschlossen Westbevern (fn-press). Kreativität, Ausdauer und Mut braucht es, um das Ehrenamt in Vereinen attraktiver und familienfreundlicher zu gestalten. Die deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat jetzt das Modellprojekt „Familienerlebnis Ehrenamt im Reitverein“ abgeschlossen. Bei einer großen Abschlussveranstaltung in Westbevern kamen noch einmal alle Akteure zusammen. Das FN-Modellprojekt war Teil der Verbandsinitiative „Vorreiter Deutschland“, mit der die Mitgliederentwicklung in den Vereinen positiv beeinflusst werden soll. Dazu sollten Maßnahmen erarbeitet werden, mit denen das Ehrenamt wieder attraktiver gestaltet und neue ehrenamtliche Mitglieder gewonnen werden können. Durch neue Strategien wollte man nicht nur Familien als ehrenamtliche Helfer gewinnen, sondern auch die Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt fördern und die Anerkennungskultur verbessern. Mit diesen Zielen wurde die FN neben vier weiteren Verbänden vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ausgewählt, um beim Projekt „Sport bewegt Familien – Familien bewegen den Sport“ mitzuwirken. Insgesamt hatten sich zehn Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet an dem Projekt beteiligt: RFV „Gustav Rau“ Westbevern (Westfalen), PSV Löningen Ehren (Weser-Ems), RVV Badenstedt (Hannover), RuFV Allermöhe-Moorfleet-Reitbrook (Hamburg), PSV Salbitz (Sachsen), RFV Brieselang (Berlin-Brandenburg), ZRFV Sprockhövel (Westfalen), RuFV Lobberich 1926 (Rheinland), RV Kurtscheid (Rheinland-Pfalz) sowie der RV St. Hubertus Rendsburg (Schleswig-Holstein). Im Rahmen der Abschlussveranstaltung beim RFV „Gustav Rau“ Westbevern stellten die beteiligten Vereine ihre einzelnen Projekte vor. So hatte zum Beispiel der RFV „Gustav Rau“ mit seinem „Mehrfamilienpferd“ unterschiedliche Facetten des Pferdesports aufgezeigt. Von der „Ersten Hilfe“ an Pferd und Menschen über den Gesundheitssport Reiten bis zum korrekten Verladen eines Pferdes ermöglichte der Verein allen Familienmitgliedern einen umfassenden Zugang zum Pferd – auch und besonders Nichtreitern. Der RVV Badenstedt hat mit einer Fragebogenaktion die Eltern der reitenden Kinder als ehrenamtliche Helfer gewinnen können, um das Vereinsheim zu renovieren. Fabienne Bretz, Referentin des DOSB, machte deutlich, dass die Ehrenamtlichen die Stütze eines jeden Vereins sind. Gerade die von der FN propagierte Anerkennungskultur könne das Ehrenamt attraktiver machen. Man könne an der Basis der Vereine sehen, was für Ideen in der Vergangenheit entwickelt wurden. Das Ziel des DOSB-Projekts sei schließlich die Darstellung und die Weiterentwicklung von guten Beispielen für mehr Familienfreundlichkeit im Sport. Der Bundestrainer der Pony-Vielseitigkeitsreiter, Fritz Lutter (Warendorf), machte deutlich, dass die Ausübung von ehrenamtlichem Engagement häufig kompliziert sei. Schließlich sei es nicht einfach, das Traineramt, eine gute Ausbildung von Ponys und Reitern, und die Bedürfnisse der eigenen Familie unter einen Hut zu bringen. Stresssituationen innerhalb der Familie seien da nicht immer zu vermeiden. Der Rückhalt innerhalb der eigenen Familie sei zwingend notwendig. „Die Familie ist eine große Stütze“, resümiert Lutter. „Dann macht Ehrenamt Spaß, und der ist der wichtigste Antriebsmotor!“ Auch Gisela Hinnemann, Präsidiumsmitglied der FN, Ehrenamtsbeauftrage der FN und Vizepräsidentin des Landessportbundes NRW, machte anhand ihrer zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten deutlich, wie wichtig es ist, dass die Familie solche Entscheidungen mitträgt. Die Vereinbarkeit von Ehrenamt und Familie sei nur möglich, wenn die gesamte Familie dahintersteht und die Herausforderungen annehme. Es gebe aber auch einen „Return on Invest“: Durch die vielen Ämter habe sie nicht nur der Gesellschaft etwas gegeben, auch habe sie persönlich davon profitiert, machte Hinnemann deutlich. Der eigene Erfahrungshorizont sei enorm erweitert worden. Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe der FN, lobte das Engagement der zehn teilnehmenden Vereine. Er bescheinigte ihnen Kreativität, Ausdauer und Mut, die eigenen Ideen umgesetzt zu haben. Es hätte sich gezeigt, dass den Vereinen oft mehr Hilfe zur Verfügung stehe, als sie glauben. Die Vereine wollen nun die einmal begonnen Projekte weiterführen, um Vereinsmitglieder zu gewinnen, Ehrenamt zu stärken und zu mehr Familienfreundlichkeit zu gelangen. Weitere Informationen zu dem Projekt bietet ein Film auf www.vorreiter-deutschland.de Ina Atig Neu im FNverlag „Feines Reiten auf motivierten Pferden“ von Uta Gräf und Friederike Heidenhof Warendorf (fn-press). Mit ihrer weißblonden Strubbelfrisur, ihrer natürlichen Art und ihrem herzerfrischenden Lachen ist Uta Gräf eine Ausnahmeerscheinung im Grand-Prix-Dressursport, in dem es oft sehr ernst und traditionell zugeht. Doch der Erfolg gibt ihr Recht. In den vergangenen Jahren hat sich die 42-Jährige dank ihrer feinen, klassischen Reitweise in der internationalen Szene einen Namen gemacht. Mit einer Kombination aus anspruchsvoller Dressurreiterei und naturnaher Pferdehaltung in Herde und Offenstall auf dem Gut Rothenkircher Hof in Kirchheimbolanden steht sie Pate für eine sich verändernde Einstellung zum Pferd und zum Dressursport. Wie man im Sport erfolgreich ist und sich zugleich den Spaß am Reiten und an Pferden erhält, das schildert Uta Gräf gemeinsam mit ihrer langjährigen Schülerin Friederike Heidenhof in dem Buch „Feines Reiten auf motivierten Pferden – Erfolg durch pferdegerechte Ausbildung und Haltung“, das Ende August neu im FNverlag erscheint. Ob Dressur-, Spring-, Gelände- oder Freizeitreiter, alle haben ein gemeinsames Ziel: Spaß am Reiten zu haben, die Pferde gut zu behandeln und die persönlichen Erfolgsziele zu erreichen. Dass sich erfolgreicher Turniersport und eine naturnahe, pferdegerechte Haltung nicht ausschließen, beweisen die Einblicke in den Stall und das Trainingsmanagement von Uta Gräf. Zusammen mit ihrer Co-Autorin Friederike Heidenhof, schildert sie in ihrem neuen Buch, wie man zu einer feinen Reitweise und motivierten Pferden gelangen kann. Was für die beiden Autorinnen in erster Linie zählt, ist die gesamte Einstellung zum Pferd, die sich in der Herden- und Offenstallhaltung, im Training bei Wind und Wetter ohne Halle und in der Fütterung widerspiegelt. Wer weiter kommen möchte, kommt aber ohne Training, leistungsgerechte Förderung und die richtige „Technik“ nicht aus. Dazu zählen Sitzübungen und Gymnastik für den Reiter sowie Abwechslung und Entspannung für das Pferd. Das Buch befasst sich außerdem mit der Auswahl des richtigen Pferdes und des passenden Trainers und der notwendigen Stallkultur, die zur Bewältigung von Ängsten, zum Abbau von Stress und insgesamt zu einer harmonische Reitatmosphäre beiträgt und dafür sorgt, dass der Reiter seinem Pferd ein angenehmer Partner ist. Zum Erfolg – und gerade zum Turniererfolg – gehört am Ende schließlich auch die richtige mentale Einstellung. Hier gewähren die Autorinnen spannende Einblicke in den persönlichen Umgang mit Erfolg und Misserfolg, erläutern die mentale Vorarbeit für einen guten Start und verraten, wie man das eigene Turnierverhalten positiv beeinflussen kann. Das Buch „Feines Reiten auf motivierten Pferden – Erfolg durch pferdegerechte Ausbildung und Haltung“ von Uta Gräf und Friederike Heidenhof kostet 24,90 Euro und ist erhältlich im Buchhandel, in Reitsportfachgeschäften und direkt beim FNverlag in Warendorf, Telefon 02581/6362-154 oder -254, E-Mail vertrieb-fnverlag@fn-dokr.de oder Internet www.fnverlag.de. Hb Das Olympiabuch Highlights, Bilder und Emotionen zu den Olympischen Reiterspielen Für alle, die die Olympischen Spiele so schnell nicht vergessen wollen, gibt es das Buch „Olympia der Reiter – London 2012“ aus dem FNverlag. Die Londoner haben bei ihren Olympischen Spielen einiges in Bewegung gesetzt. Sie haben den ältesten königlichen Park Londons mit Tausenden von Stelzen bestückt, um Plattformen und Reitflächen zu schaffen. Sie haben für 76 Millionen Euro ein olympisches Reitstadion auf die Beine gestellt, das nach den Spielen wieder spurlos verschwinden musste. Und sie haben mit ihrem unermüdlichen, freundlichen Einsatz die Spiele 2012 zu einem Welterlebnis für alle Pferdesportler werden lassen. Die deutschen Pferdesportler haben in London alles durchlebt: Den Rausch des absoluten Vielseitigkeits-Erfolgs – entschieden auch durch diese eine letzte Stange, die sich nach Zögern doch dazu entschloss zu fallen. Die jugendliche Leichtigkeit herrlichen Reitens – mit dieser neuen und unbefangenen Damen-Dressur-Mannschaft. Und die Quadratur des Pechs – bei der Verteilung der Fehler, aber auch schon im Vorfeld der olympischen Springwettbewerbe. Mit „Olympia der Reiter – London 2012“ durchlebt man diese Achterbahn der olympischen Gefühle, unterwegs auf den „Hufspuren“ von den besten Pferden und Reitern Deutschlands und der ganzen Welt. In der offiziellen Olympia-Dokumenation der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) werden Einzel- und Mannschaftsergebnisse analysiert, gibt es Interviews, Hintergrundberichte, Parcours-, Gelände- und Hindernisskizzen, Fotos, Momentaufnahmen und Schnappschüsse hinter den Kulissen. Das Buch mit 128 Seiten und über 200 farbigen Fotos und Abbildungen kostet 19,90 Euro und ist erhältlich beim FNverlag, Telefon 02581 6362-154/-254, E-Mail vertrieb-fnverlag@fn-dokr.de oder im Internet unter www.fnverlag.de. Alexander Kernebeck wegen Dopings verurteilt Warendorf (fn-press). Der deutsche Springreiter Alexander Kernebeck (Gronau) wurde vom FEI-Tribunal wegen Dopings verurteilt und ist bis November 2013 von der Teilnahme an Turnieren ausgeschlossen. Der 22-jährige Reiter hatte im September des vergangenen Jahres mit mehreren Pferden an der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde im belgischen Lanaken teilgenommen. Die Medikationskontrolle des fünfjährigen Pferdes Santiago, mit dem Kernebeck zwei Springprüfungen gewonnen hatte, ergab das Vorhandensein der Dopingsubstanz Boldenone. Dies ist ein anaboles Steroid und wird aufgrund seiner leistungssteigernden Wirkung im Human- wie im Pferdesport als Doping eingestuft. Das Tribunal schloss den Reiter für zwei Jahre von der Teilnahme an Turnieren aus. Da Kernebeck seit 8. November 2011 bereits provisorisch suspendiert ist und diese Zeit angerechnet wird, endet seine Sperre am 7. November 2013. hen Personalia Goldenes Reiterkreuz für Bundestrainer Ewald Meier Riesenbeck (fn-press). Im Rahmen der Weltmeisterschaften der Vierspänner dankte der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) Bundestrainer Ewald Meier (Meißenheim) für seinen großartigen Einsatz um den Fahrsport und verlieh ihm das Deutsche Reiterkreuz in Gold, die höchste Auszeichnung FN. „Er ist der erfolgreichste Trainer im Fahrsport in der Welt – auch wenn du das jetzt nicht hören willst, Ewald“, sagte Graf zu Rantzau als er im Fahrstadion in Riesenbeck die Auszeichnung an Ewald Meier überreichte. Ewald Meier übernahm 1989 die Aufgabe des Bundestrainers der Zweispännerfahrer. 1995 wurde er zum Leitenden Bundestrainer aller Fahrsportdisziplinen ernannt. In seiner Zeit als Bundestrainer konnten die von ihm betreuten Fahrer bei Welt- und Europameisterschaften mit der aktuellen Silbermedaille der Vierspänner-WM insgesamt 68 Medaillen erringen. Damit hat Ewald Meier über mehr als 30 Jahre hinweg Fahrsportgeschichte geschrieben. Den Titel Fahrmeister hatte er bereits vor einigen Jahren verliehen bekommen. „Er fordert von sich alles und hat auch immer von den Fahrern alles gefordert“, so Graf zu Rantzau. Der zuvor in Springen, Dressur und Vielseitigkeit hoch erfolgreiche Reiter begann sich 1978 dem Fahrsport näher zu widmen. Schon ein Jahr später führte das zu seinem ersten großen Erfolg: Dem Gewinn der Baden-Württembergischen Meisterschaft der Vierspännerfahrer. In den 80er Jahren folgten zwei deutsche Meistertitel, zwei Silber- und eine Bronzemedaille bei nationalen Meisterschaften sowie ein sechster Platz bei den Weltmeisterschaften 1986 im britischen Ascot. Auch über die Funktion eines Bundestrainers hinaus hat er in den vergangenen Jahrzehnten den Fahrsport beeinflusst. Er hat sich für die Verbesserung der nationalen Regelwerke innerhalb der Leistungs-Prüfungs-Ordnung eingesetzt wie auch für die Optimierung zahlreicher Regeln im internationalen Bereich des Fahrsports und bei der Überarbeitung der Richtlinien für das Fahren. Für Ewald Meier war die WM in Riesenbeck sein letztes Championat als Cheftrainer. Anfang 2013 – wenn er 65 Jahre alt wird – möchte er sein Amt abgeben. evbOtto Ammermann wird 80 Warendorf (fn-press). Am 7. September feiert Otto Ammermann (Jaderberg) seinen 80. Geburtstag. Sein Name ist untrennbar verbunden mit dem Vielseitigkeitssport, ebenso wie mit dem Oldenburger Hengst Volturno, mit dem 1976 bei den Olympischen Spielen und 1978 bei den Weltmeisterschaften in Lexington/USA die Mannschafts-Silbermedaille gewinnen konnte. Drei Mal holte Otto Ammermann den Titel des Deutschen Meisters. Parallel zu seiner reiterlichen Karriere setzte er sich auf breiter Ebene für Pferdesport und -zucht ein, war unter anderem Mitglied der Landeskommission und Vorstandsmitglied des Pferdesportverbandes Weser-Ems, heute ist er Ehrenmitglied des Reiterverbandes Oldenburg. 1992 erhielt Ammermann das Reiterkreuz in Bronze, 1996 wurde ihm das Verdienstkreuz am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens verliehen. Hb Josef Sauerwald verstorben Havixbeck (fn-press). Der erfolgreiche Einspännerfahrer Josef Sauerwald aus Havixbeck ist nach langer schwerer Krankheit am 17. August im Alter von 61 Jahren verstorben. Bereits seit 1998 war er im Fahrsport aktiv. Infolge seiner Erkrankung an Spinaler Muskelatrophie kam der kaufmännische Leiter eines Recyclingbetriebes im Frühjahr 2006 zum Behindertenfahrsport. Mit den notwendigen Hilfsmitteln – extra Schlaufen an den Leinen – konnte er schon im September 2006 an den Weltmeisterschaften der Fahrer mit Behinderung im niederländischen Hellendoorn teilnehmen und gewann Gold mit dem deutschen Team, zwei Jahre später holte er mit der deutschen Mannschaft bei der WM Bronze. Bei den Weltmeisterschaften 2010 in Breda gehörte er wieder mit seinem Deutschen Reitpony Don´t Confess, genannt „Trude“, zum erfolgreichen deutschen Gold-Team, zusätzlich gewann er noch die Silbermedaille in der Einzelwertung. Auch national war Josef Sauerwald höchst erfolgreich. Regelmäßig landete er bei den DM auf den vorderen Plätzen, zuletzt gewann er 2011 in Greven den Meistertitel. evb
ZUCHT DKB-Bundeschampionate Deutschlands größte Zuchtschau mit Olympiaflair Warendorf (fn-press). Ein Hauch von London weht wenige Wochen nach den Olympischen Spielen über Warendorf. Bei den DKB-Bundeschampionaten kann man am ersten Septemberwochenende Olympiasieger, Medaillengewinner und künftige vierbeinige Stars des Pferdesports sehen. Vom 29. August bis 2. September werden in der Emsstadt zum 19. Mal Deutschlands beste Nachwuchspferde und -ponys in verschiedenen Disziplinen und Altersklassen zu Bundeschampions gekürt. Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Promis, Experten, Shopping, Show und Party – nur wenige Topevents in Deutschland bieten hochkarätigen Sport in mehreren Pferdesportdisziplinen, bekannte Persönlichkeiten des Pferdesportes hautnah und ein abwechslungsreiches Programm in einem Paket. Fast 900 Pferde und Ponys aus ganz Deutschland nehmen an den DKB-Bundeschampionaten teil. Über 37.000 Zuschauer besuchten im vergangenen Jahr die Veranstaltung, die wie keine zweite in Deutschland Pferdesport und -zucht verbindet. Da wird gefachsimpelt, über Abstammungen diskutiert und über solche Anpaarungen gestaunt, die es – entgegen züchterischer Erwartungen – auf dem Viereck, im Parcours oder auf dem Vielseitigkeitsplatz weit gebracht haben. Da werden Richterurteile kritisiert und andere beklatscht, da rücken manche Pferde ins Rampenlicht, andere reisen fast unbemerkt wieder ab. Und jedes Bundeschampionats-Jahr hat seine Helden und Publikumslieblinge. Auch frischgebackene Olympia-Helden sind mit den DKB-Bundeschampionaten verbunden. Ob Damon Hill, Diva Royal oder Desperados - Die Pferde, mit denen das deutsche Dressurteam jüngst in London die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen gewann, nahmen alle erfolgreich eine Karriere-Sprosse bei den DKB-Bundeschampionaten. Mit Doppelolympiasieger Michael Jung, Sara Algotsson-Ostholt (Silber) und Sandra Auffahrt (Bronze und Teamgold) sind alle Einzelmedaillengewinner in der Vielseitigkeit beim DKB-Bundeschampionat im Einsatz. Zudem sitzt in Warendorf auch die gesamte Dressurmannschaft im Sattel, die in London Teamsilber holte: Helen Langehanenberg, Dorothee Schneider und Kristina Sprehe. Wem Pferde und Reiter noch nicht genügen: Fachsimpeln lässt es sich gut in einem der zahlreichen Gastronomieplätze. Ob Reithose, Trense, Futterraufe oder Handtasche – das Angebot der bis zu 170 Aussteller reicht von Pferdesportbedarf über Mode bis hin zu schönen Deko-Dingen. Und wem die Veranstaltung auf dem DOKR-Gelände nicht reicht, der kann seine Unterhaltungs- und Shopping-Aktivität auf die Stadt ausweiten. Bei der Warendorfer Pferdenacht mit dem Bürgerfest Fiesta Championata gibt es am Freitag, 31. August, in der Innenstadt Live-Musik, Interviews mit den erfolgreichen Olympiareitern auf dem Marktplatz, verschiedene Aktionen in den Geschäften und Einkaufsmöglichkeiten bis 24 Uhr. Partyfreunde können die Nacht gleich zweimal durchtanzen – am Freitag, 31. August, und Samstag, 1. September, jeweils ab 21 Uhr finden im Reitverein Warendorf in Dackmar Bundeschampionatspartys statt. Weitere Informationen unter www.DKB-Bundeschampionate.de Bo DKB-Bundeschampionate Von Warendorf bis zu den Olympischen Spielen nach London Warendorf/London (fn-press). Die DKB-Bundeschampionate verbinden Pferdesport und Pferdezucht wie keine andere Veranstaltung. Vom 29. August bis 2. September wird sich das Gelände rund um das DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf mal wieder in eine riesige Schaubühne für alle vierbeinigen Stars von morgen verwandeln. Und dass aus diesen Pferden tatsächlich Stars werden können, haben die Olympischen Spiele in London gezeigt. Alleine 20 Pferde, die in London am Start waren, starteten ihre Karriere in jungen Jahren bei den Bundeschampionaten in Warendorf. „Die Anzahl und die erfolgreiche Teilnahme der deutschen Pferde in London beweist, dass die Zucht und das Ausbildungs- und Prüfsystem in Deutschland aufeinander abgestimmt sind. Der Aufbau junger Pferde durch die Prüfungen im Lande und das richtungsweisende Schaufenster ‚Bundeschampionat’ kann als eine Grundlage des Erfolges deutscher Pferde gesehen werden“, erklärte Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Fünf der sechs deutschen Vielseitigkeitspferde, die in London Medaillen gewannen, starteten ihre Erfolgskarriere bei den Bundeschampionaten in Warendorf. So auch Doppel-Olympiasieger Sam FBW. Der zwölfjährige Württemberger Wallach, der mit seinem Vater Stan the Man xx und seinem Muttervater Heraldik xx zwei berühmte Vielseitigkeits-Vererber im Pedigree führt, qualifizierte sich mit seinem Reiter und Ausbilder Michael Jung bereits fünf- und sechsjährig für das Bundeschampionat in Warendorf – damals noch unter dem Namen Sam the Schwäbisch Man – und war in beiden Finals platziert. Aber auch die anderen deutschen Pferde, die zur deutschen Mannschaftsgoldmedaille beigetragen haben, waren bereits in jungen Jahren in Warendorf erfolgreich. Peter Thomsens zehnjähriger Holsteiner Barny v. Barnaul xx platzierte sich im Finale 2007 mit seinem jetzigen Reiter auf Rang sechs und wurde 2008 mit der Schwedin Malin Petersen sogar Vize-Bundeschampion. Der 15-jährige Hannoveraner FRH Butts Abraxxas v. Heraldik xx, der von Ingrid Klimke in London geritten wurde, nahm schon 2002 am Bundeschampionat teil und wurde ein Jahr später Siebter im Finale. Dirk Schrades King Artus, 16-jähriger Holsteiner v. King Milford xx, kam 2001 und 2002 ins Finale und platzierte sich beide Male auf Rang sechs, damals geritten von Peter Thomsen. Vize-Weltmeister William Fox-Pitt gewann in London mit der britischen Mannschaft die Silbermedaille und saß dabei im Sattel des Westfalen Lionheart, einem zehnjährigen westfälischen Hengst v. Lancer III. Lionheart nahm 2007 noch unter dem Namen Löwenherz am Bundeschampionat teil und kam im Finale auf Platz sieben. Ebenfalls beim Bundeschampionat und in London dabei, waren auch der Hannoveraner Butts Leon v. Heraldik xx, der 2003 sogar Vize-Bundeschampion war, der Holsteiner Chippieh v. Carnaby GL, der 2007 Siebter und 2008 Sechster in Warendorf war sowie der 16-jährige Westfale Twizzel v. Argentinus, der unter dem Namen Alcatraz im Finale 2001 Platz sieben belegte und 2002 Platz drei. Butts Leon, Mannschafts-Olympiasieger 2008 und Luhmühlen-Sieger mit Andreas Dibowski im Sattel, wurde in London von der Thailänderin Nina Ligon vorgestellt, Chippie startete mit Japaner Kenki Sato und im Sattel von Twizzel saß der US-Amerikaner Will Coleman. Von den Springpferden, die bei den Olympischen Spielen in London starteten, waren sechs auch in Warendorf bei den Bundeschampionaten. Eine Medaille im Springparcours in London gewann allerdings nur ein deutsches Pferd: Blue Loyd, ein zwölfjähriger Oldenburger Wallach v. Landor S. Er gewann mit seinem Reiter, dem Iren Cian O’Connor, für die deutschen Zuchtverbände eine bronzene Medaille in der Einzelwertung. Blue Loyd war 2006 bei den Bundeschampionaten gestartet. Ebenfalls erfolgreich in Warendorf waren auch Codex One, Ari, Crossing Jordan, Casall la Silla und Antares F. Codex One, der zehnjährige Hannoveraner Hengst v. Condendro I, wurde in London von Christian Ahlmann geritten und war 2008 Vize-Bundeschampion. Ari, zehnjähriger Westfalen Wallach v. Arpeggio, startete in London mit dem Japaner Reiko Takedo, Crossing Jordon, zwölfjähriger Hannoveraner v. Champion du Lys mit dem Mexikaner Nikolas Pizarro, Casall la Silla, 13-jähriger Holsteiner Hengst v. Caretino, mit dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson, der den Hengst auch schon beim Bundeschampionat geritten hatte und Antares F, 12-jähriger Baden-Württemberger v. Araconit, mit dem US-Amerikaner McLain Ward. Im Sattel von Antares F saß damals der Reservereiter der deutschen Olympiaspringmannschaft Thomas Voß. In der Dressur gewannen vier deutsche Pferde Medaillen in London: Damon Hill NRW, Diva Royal und Desperados FRH holten Silber für das deutsche Team; Salinero für die niederländische Mannschaft. Alle vier Pferde haben über die Bundeschampionate den Weg in den großen Sport gefunden. Alle drei Mannschafts-Pferde – wie auch Dablino FRH von Einzelreiterin Anabel Balkenhol – gehen auf den Hengst Donnerhall zurück. Damon Hill NRW ist ein direkter Nachkomme, Desperados, Diva Royal und Dablino FRH haben Donnerhall zum Großvater. Der zwölfjährige Hengst Damon Hill NRW war neben vielen anderen Erfolgen auch beim Bundeschampionat erfolgreich und kam mit seiner Ausbilderin Ingrid Klimke zweimal auf einen Podestplatz. Desperados war 2004 und 2005 in Warendorf Dritter und Diva Royal war 2008 an zwölfter Stelle im Finale platziert. Eine weitere Medaille in London gewann für den Hannoveraner Zuchtverband der 18-jährige Salinero mit der Niederländerin Anky van Grunsven. Salinero war 1999 in Warendorf am Start. Ebenfalls beim Bundeschampionat und in London dabei waren auch die 15-jährige Hannoveraner Stute Whisper v. Wolkenstein II, die vom Japaner Hiroshi Hoketsu geritten wurde und der zehnjährige Hannoveraner Wallach Don Auriello v. Don Davidoff, den die Dänin Tinne Vilhelmson-Silfven vorstellte. Die Züchter der Pferde und weitere Informationen finden sich in einer Aufstellung auf den Olympiaseiten der FN unter www.pferd-aktuell.de/deutschepferde. evb Bundesweites Championat des Freizeitpferdes/-ponys Knapp 40 Teilnehmer kommen nach Verden Verden (fn-press). Vielseitig veranlagte "Alleskönner" werden beim Bundesweiten Championat des Freizeitpferdes und -ponys gesucht. In diesem Jahr findet das Championat am 26. August im Rahmen der Verdiana in Verden statt. 37 vier- bis siebenjährige Pferde und Ponys der verschiedenen Rassen werden erwartet. „Wir sind in diesem Jahr sehr zufrieden mit den Anmeldezahlen. Für die Zukunft des Championates ist es sehr wichtig, dass es noch bekannter wird und ähnliche Wettbewerbe auch im Rahmen anderer Veranstaltungen im Land durchgeführt werden“, sagte Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Gute Grundgangarten, Rittigkeit, Gelassenheit und das Verhalten im Gelände spielen bei der Suche nach Deutschlands bestem Freizeitpferd eine Rolle. Dabei müssen die Haflinger, Tinker oder Fjordpferde allerdings nicht gegen die deutschen Reitpferde und -ponys antreten, denn das Bundesweite Championat des Freizeitpferdes wird in zwei Abteilungen ausgetragen. Begonnen wird am Sonntag, 26. August, mit der ersten Abteilung der Deutschen Reitpferden und Reitponys, die ab 8.30 Uhr im Rittigkeitswettbewerb präsentiert werden müssen. Es folgen ein Fremdreitertest, die Überprüfung der Grundgangarten und ein Gruppengeländeritt. Dabei müssen drei Hindernissen absolviert werden und einzeln durch eine Wasserstelle geritten werden. Am Ende gegen 14 Uhr steht dann noch die Gehorsamsaufgabe bevor. Im Stangenlabyrinth, beim Überreiten einer Plane und beim Vorbeigehen am Rappelsack sowie weiteren Aufgaben müssen die Pferde Vertrauen und Gehorsam beweisen. Die zweite Abteilung mit Fjordpferden, Haflingern, Tinkern und Welsh Ponys beginnt um 11 Uhr ebenfalls mit dem Rittigkeitswettbewerb, die anderen Teilprüfungen folgen. Gegen 17.30 Uhr erfolgt die Siegerehrung aller Teilnehmer und die Übergabe der Schärpen an Deutschlands beste Freizeitpferde. Weitere Informationen unter www.pferd-aktuell.de/freizeitpferdechampionat oder unter www.verdiana.de evb „Grüne Woche“ 2013 FN-Bundeskaltblutschau in Berlin Berlin (fn-press). Im Rahmen der „Grünen Woche“ in Berlin findet vom 18. bis 20. Januar auch die siebte Bundeskaltblutschau der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) statt. An den ersten drei Messetagen werden Germanys Next Topmodels unter den „Dicken“ auserwählt. „Pferdestärken“ der Rassen Rheinisch-Deutsches Kaltblut, Süddeutsches Kaltblut, Schleswiger Kaltblut und Schwarzwälder Kaltblut präsentieren sich in verschiedenen Schauwettbewerben, deren Abschluss die Prämierung von insgesamt acht Bundessiegern – jeweils vier Stuten und Hengste – vorsieht. Bei der zum siebten Mal ausgetragenen Bundeskaltblutschau kann sich das Publikum auf rund 90 vierbeinige Teilnehmer freuen. Zum einen präsentiert sich die in Deutschland verbreitetste Kaltblutrasse, das Rheinisch-Deutsche Kaltblutpferd, die in ihrem Ursprung auf eine Belgische Zugpferderasse zurückgeht und zur Zeit mit insgesamt 1.336 eingetragenen Stuten und 133 Hengsten in elf FN-Mitgliedszuchtverbänden beheimatet ist. Auch Züchter des ursprünglich aus dem Schwarzwald stammenden Schwarzwälder Kaltblutpferdes, das aufgrund seiner charakteristischen Dunkelfuchsfarbe mit dem hellen Langhaar auch als Schwarzwälder Fuchs bekannt ist, stellen ihre Tiere vor. Als weitere, ebenfalls aus Süddeutschland stammende Kaltblutrasse wird das Süddeutsche Kaltblutpferd in Berlin zu sehen sein. Diese in Bayern größte Kaltblutpopulation ist in der Ursprungszucht auf den Noriker zurückzuführen und trägt dort als Brandzeichen das „Edelweiß“. Aus dem hohen Norden Deutschlands stammen die Schleswiger Kaltblutpferde, das sich ebenfalls in Berlin dem Urteil der Richter stellen werden. Die Zucht dieser stark gefährdeten Rasse ist auf den dänischen Jütländer zurückzuführen. In acht verschiedenen Schauwettbewerben werden die mächtigen und zugleich erhabenen Pferde einzeln auf der Dreiecksbahn im Stand, Schritt und Trab gemustert und anschließend vor den Augen der Zuschauer im Ring rangiert. Für jede teilnehmende Rasse wird je ein Bundessiegerhengst und eine Bundessiegerstute ermittelt. Zu sehen sind die nervenstarken Kraftpakete in der Halle 25. Am Freitag, 18. Januar, werden die Teilnehmer präsentiert, die eigentliche Bundesschau findet am Samstag, 19. Januar, statt und am Sonntag, 20. Januar, ist die abschließende Parade der Sieger zu sehen. Die Zuchtverbände müssen bis zum 31. Oktober die namentlichen Nennungen an den Bereich Zucht der FN entrichten. Die Ausschreibung findet sich unter www.pferd-aktuell.de/bundesschauen. Dr. Teresa Dohms-Warnecke
SPORT LPO 2013 Mehr Abwechslung am Richtertisch Ob Dressur oder Stilspringen – die Leistungen im Pferdesport sind nicht immer in Strafpunkten und Zeit messbar, sondern unterliegen einem Richterurteil. Das stößt nicht nur auf Zustimmung. Bei der großen FN-Turniersportumfrage hagelte es zum Teil harsche Kritik an den Richtern. Die häufigste Klage: „Da sitzen immer dieselben“. Das soll jetzt anders werden. Ab 2013 ist bundesweit die Richter-Rotation bei Turnieren vorgeschrieben. „Ein Richter/Technischer Delegierter darf in nicht mehr als fünf aufeinander folgenden Jahren auf einer PLS tätig sein“, heißt es in § 56 der neuen, ab Januar 2013 gültigen LPO. Und damit nicht plötzlich die halbe Richterschaft ausgetauscht werden muss, steht da weiter: „Bei jeder PLS ist pro Veranstaltungsjahr (Ausnahme: Voltigier-LP) mindestens ein Richter auszutauschen.“ Bereits Erfahrung mit der Richter-Rotation hat die LK Westfalen, wo dieses System vor vier Jahren eingeführt wurde und inzwischen fest etabliert ist. „Die Kritik von Reitern und Pferdebesitzern über festgefahrene Strukturen waren damals schon unüberhörbar“, sagt der PV-Geschäftsführer Klaus Ridder. Die Freude bei dieser Zielgruppe war daher groß, als 2008 Bewegung in das Richterwesen kam. Anfänglich auf gemischte Gefühle stieß die Neuerung dagegen bei den Veranstaltern. „Die einen sagten, ‚das machen wir doch sowieso schon’, andere beklagten, dass sie sich von einem eingespielten Team trennen sollten“, sagt Ridder. Auch nicht alle Richter waren auf Anhieb begeistert. Mit einem Schmunzeln erinnert sich Klaus Ridder an einen Dialog zwischen zwei Richtern. Der eine bedauerte, dass er nun seit zehn Jahren so schöne Turniere habe und nun einige davon verlassen müsse, worauf der andere antwortete. „Denk’ doch mal an die vielen schönen Turnieren, auf denen Du nicht warst, und auf denen Du nun vielleicht einmal richten kannst.“ Es wurde nach den ersten Erfahrungen aber auch nachgebessert. Die Zahl der Richter, die pro Jahr getauscht werden musste, wurde der Gesamtzahl der Richter angepasst und entsprechend verringert. Erlaubt wurde ferner, dass Richter weiter dauerhaft auf Turnieren ihres Stammvereins eingesetzt werden dürfen, zum Beispiel als Aufsicht oder bei Fehler-Zeitspringen, allerdings nicht in Prüfungen mit beurteilender Wertung. Ergänzt wurde außerdem die Vorschrift, bei mehr als sechs Richtern mindestens einen „Jungrichter“ oder Richteranwärter einzusetzen. „Es ist einfach wichtig, dass auch die neuen Richter Praxiserfahrung sammeln können“, wertet Ridder besonders diesen Passus in den westfälischen LK-Bestimmungen als Bereicherung. Den größten Erfolg sieht Ridder allerdings darin, dass durch die Richter-Rotation ein Nachdenken und eine Diskussion in Gang gesetzt wurde, auch im Zusammenhang mit den Ausschreibungen. Ein Aspekt, der hinter vielen Neuerungen der LPO 2013 steckt, wie beispielsweise auch die Einführung von „offenen“ und „geschlossenen“ Prüfungen. Inzwischen ist das Verfahren der Richter-Rotation in Westfalen akzeptiert und gängige Praxis. „Viele Vereine geben schon automatisch mit ihrer Ausschreibung an, wer ‚Neu’-Richter, ‚Jung-Richter“ oder ‚Veranstalter-Richter’ ist“, sagt Klaus Ridder. Etwas mehr Aufwand bei der Bearbeitung bedeute es zwar immer noch, „aber insgesamt erfolgt die Kontrolle recht schnell“, so Ridder. Und was passiert, wenn sich jemand nicht an die Vorschrift hält? „Das wird geahndet wie jeder Verstoß gegen die LK-Bestimmungen auch, das reicht von der Abmahnung bis zur Geldstrafe“, sagt Ridder, fügt aber sofort dazu. „Die Zahl der Veranstaltungen, bei denen es nicht klappt, ist mittlerweile verschwindend gering.“ Informationen zum Turniersport 2013 gibt es auch im Internet unter www.pferd-aktuell.de/lpo_faq. In gedruckter Form ist die neue LPO voraussichtlich ab September im Buchhandel, in Reitsportfachgeschäften und direkt beim FNverlag (Telefon 02581/6362-154 oder -254, www.fnverlag.de) erhältlich. Hb
Springen CSIO***** Dublin/IRL Deutschland gewinnt FEI-Nationenpreisserie Dublin/IRL (fn-press). Auch wenn das Ergebnis der achten und letzten Etappe beim Internationalen Offiziellen Springturnier (CSIO*****) im irischen Dublin für die deutschen Springreiter eher bescheiden ausfiel, gab es dennoch Grund zu Jubeln. Bereits zum fünften Mal sicherte sich Deutschland den Gesamtsieg und ist damit zugleich die erfolgreichste Nation in der zehnjährigen Geschichte dieser Serie. Der Endstand für Deutschland lautete 48 Punkte, wobei der Nationenpreis in Dublin allerdings nichts zu dieser Bilanz beitrug. Insgesamt 29 Strafpunkte sammelten Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina, Tim Rieskamp-Goedeking (Steinhagen) mit Chopin, Jörg Naeve (Bovenau) mit JK Horsetrucks Commanchi und Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) mit Magnus Romeo in zwei Umläufen an und landeten damit auf dem letzten Platz. Der Sieg ging zur Freude des irischen Publikums an die Mannschaft des Gastgeberlandes, die beide Runden mit insgesamt fünf Strafpunkten beendete. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Frankreich (acht Strafpunkte) und Großbritannien (neun Strafpunkte). Equipechef Sönke Sönksen (Versmold) mochte das Ergebnis kaum kommentieren: „Da gewinnen wir die Gesamtwertung und müssen die letzte Etappe mit so einem Ergebnis beenden.“ In der FEI-Nationenpreisserie folgt Frankreich mit 44 Punkten auf Platz zwei. Dritter ist Irland mit 39 Punkten. Auf den weiteren Plätzen folgen: 4. Großbritannien (38 Punkte), 5. Schweiz (35 Punkte), 6. Niederlande (34,5 Punkte), 7. Schweden (33,5 Punkte) und 8. Belgien (32 Punkte). T.H./Hb EM JungeReiter, Junioren und Children in Ebreichsdorf Gold für Maurice Tebbel Ebreichsdorf/AUT (fn-press). Es waren Europameisterschaften der Superlative – sowohl was den Austragungsort als auch die Teilnehmerzahl betraf. Der Pferdesportpark Magna Racino mit Pferderennbahn und einer riesigen Reitsportanlage in Ebreichsdorf/Österreich war am EM-Wochenende Gastgeber von 285 Teilnehmern aus 32 Nationen. „So viel wie noch nie“, sagte die deutsche Equipechefin Heidi van Thiel aus Essen. 21 Nationen stellten bei den Junioren, 20 bei den Children und 14 bei den Jungen Reitern eine Mannschaft. „Ich bin daher sehr zufrieden, dass unsere drei Mannschaften alle den zweiten Umlauf erreicht haben. Und am Ende war es auch ein bisschen Pech, dass es weder bei unseren Jungen Reiterinnen noch bei den Children geklappt hat.“ Beide Teams beendeten die EM knapp geschlagen auf Platz vier. Dass es am Ende doch noch zu Edelmetall reichte, dafür sorgte am Samstag Maurice Tebbel aus Emsbüren. Dank starker Nerven beendete der 18-Jährige mit Cooper alle fünf Umläufe ohne Fehler und stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen. Nur fünf Teilnehmer des Rekord-Starterfeldes bei den Junioren traten das Finale bei Null an und nur einer erhielt sich seine blütenweiße Weste bis zum Schluss: Maurice Tebbel. Leicht wurde ihm der Sieg dennoch nicht gemacht. So waren zwar seine vier direkten Konkurrenten bereits in der ersten Runde weg vom Fenster – der Ire Sven-Jospeh Hadley mit Adelgonde Z, Sieger der ersten Wertungsprüfung, verpasste mit 16 Strafpunkten sogar den zweiten Umlauf –, stattdessen kamen ihm sowohl die Französin Camile Delavaux mit Lothian des Hayettes als auch die Britin Abigail Newbery mit Da Vinci's Pride gefährlich nahe. Beide Reiterinnen brachten nur je einen Zeitstrafpunkt in den letzten Umlauf mit und kamen auch in diesem ohne Abwurf ins Ziel, Newberry mit lediglich mit einem weiteren Zeitstrafpunkt. Damit setzten sie den 18-jährigen Deutschen gewaltig unter Druck, der als Letzter an den Start ging. Tebbel musste fehlerfrei bleiben, um Gold zu gewinnen. Bei seinem Ritt hätte man in dem riesigen Reitstadion eine Stecknadel fallen hören können. Erst als das Paar ohne Fehler das Ziel passierte, brach der Jubel auf den Zuschauerrängen aus. „Das war einfach toll, das war souverän. Ich habe jetzt noch eine Gänsehaut“, sagte Heidi van Thiel nach der Siegerehrung. Tebbels Teamkollegin Kendra Claricia Brinkop (Neumünster), die mit Chaldikidi B ebenfalls ins Finale eingezogen war, kassierte nach einer Nullrunde im ersten Umlauf dann einen Abwurf in der zweiten Runde und landete mit insgesamt 16 Strafpunkten auf Platz zehn. Guido Klatte (Lastrup), der mit Collado als Einzelreiter am Start war, beendete die EM mit 21 Strafpunkten auf Platz 17. Zwei Tage zuvor hatte die deutsche Mannschaft mit Maurice Tebbel, Kendra Claricia Brinkop, Laura Klaphake (Steinfeld) mit Caesario’s Pretty Woman und Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen) Platz sechs belegt. 20 Strafpunkte hatte das Quartett am Ende auf dem Konto, ebenso wie die Teams aus Schweden und Italien. Die Medaillen gingen nach Irland (Gold), Belgien (Silber) und Großbritannien (Bronze). Junge Reiter: Frauen-Power im zweiten Umlauf Dichter an Edelmetall heran kamen die deutschen Jungen Reiterinnen, deren Nationenpreis an zwei Tagen ausgetragen wurde. Während ihnen der erste, insgesamt sehr fehlerbehaftete Umlauf noch großen Respekt einflösste, hieß es in der zweiten Runde Frauen-Power: Bis auf Schlussreiterin Vanessa Borgmann (Wesel) mit Quismy des Vaux, bei der einmal Stangen fielen, kamen alle drei deutschen Teamreiterinnen fehlerfrei ins Ziel: Jana Wargers (Emsdetten) mit Coolio, Laura Jane Hackbarth (Brickeln) mit Tequila Sunrise und Preis-der-Besten-Siegerin Leonie Jonigkeit (Moringen) mit Candino. „Wenn es heute mit einer Medaille klappt, springe ich freiwillig in den Wassergraben“, kündigte Heidi van Thiel bereits an. Doch 17 Strafpunkte waren einer zu viel für Bronze und die Equipechefin blieb vorerst trocken. Der Titel ging an das Team aus Frankreich (neun Strafpunkte) vor der Schweiz (zehn Strafpunkte), die Schweden landeten mit 16 Strafpunkten auf Platz drei. Stärkster Reiter für die Eidgenossen war der Vorjahres-Zweite Martin Fuchs mit Principal, der mit Doppel-Null zur Silbermedaille seiner Mannschaft beitrug und die Grundlage für seinen späteren Sieg in der Einzelwertung legte. Mit nur einem Zeitstrafpunkt im ersten Umlauf des Finales, die zu seinem Ergebnis aus dem ersten Zeitspringen addiert wurden, beendete der 20-Jährige die EM mit lediglich 1,6 Strafpunkten auf dem Konto. Silber ging an die Schwedin Petronella Andersson, die als Einzige in beiden Umläufen des Finales fehlerfrei blieb (7,87). Glatte acht Strafpunkte kamen für die Französin Maelle Martin zusammen, die nicht nur die erste Wertungsprüfung gewonnen hatte, sondern auch mit weißer Weste zum Finale angetreten war. Am letzten Tag fielen allerdings in beiden Parcours einmal die Stangen und das hieß am Ende Bronze. Als beste Deutsche beendete Jana Wargers die EM auf Platz sieben. Mit fünf Strafpunkten im ersten und null Fehlern im zweiten Umlauf übernahm den Status von Laura Jane Hackbarth, die nach fünf Strafpunkten weitere acht in der zweiten Runde kassierte (Platz elf). Vanessa Borgmann, mit 19 Jahren die Jüngste im Team, landete mit neun Strafpunkten im ersten und einer souveränen Nullrunde im zweiten Umlauf auf Platz 18. Starke Nerven bewies Leonie Jonigkeit. In der ersten Runde bremste ihr Candino nach einem ersten Abwurf an einem weiteren Hindernis, wobei die Reiterin beinahe aus dem Sattel kam und sich die Trense verhedderte. Vom Sattel aus brachte Jonigkeit die Sache halbwegs in Ordnung, ritt erneut an und beendete den Kurs mit nur einem weiteren Fehler. Insgesamt kostete das zwölf Strafpunkte, zu denen weitere fünf im zweiten Umlauf hinzukamen. Damit beendete sie ihre EM-Premiere auf Platz 19. Children: Bronze knapp verpasst Wie ihre älteren Kollegen blieb den Jüngsten, die zwölf- bis 14-jährigen „Children“ eine Teammedaille versagt. Allerdings waren die Kids am dichtesten dran. Erst in einem spannenden Stechen mussten Marina Röhrig (Mülheim-Kärlich) mit Ladykiller, Laura Schoechert (Hohburg) mit Crazy, Tim Birckenstaedt (Aachen) mit Let’s dance und Teike Carstensen (Sollwitt) mit Cara Mia den Franzosen die Bronzemedaille überlassen. Gold ging an die Belgier, die als Einzige auch im zweiten Umlauf zwei Nullrunden hatten und am Ende auf vier Strafpunkte kamen. Die Children-Crew aus Österreich beendete die EM mit acht Strafpunkten und gewann Silber. Auch in der Einzelwertung war es denkbar eng. Dank zweier Doppelnullrunden rückte Marina Röhrig, die acht Strafpunkte mit ins Finale brachte, von Platz 22 auf den fünften Platz vor. Wie sich zeigte, sind fünf Tage eine lange Zeit, die an den Nerven zerren – gerade bei den Jüngsten. Nachdem in der ersten Wertungsprüfung noch 42 Paare – nahezu die Hälfte – ohne Abwurf geblieben war, gelangen im Finale neben Röhrig nur dem späteren Europameister Gianluca Mario Pirovano aus Italien mit Orka dem Tromcourt und Silbermedaillengewinnerin Virag Weinhardt aus Ungarn mit Bognar Jen Cor Doppelnullrunden. In einem notwendig gewordenen Stechen setzten sich die beiden auch gegen die Belgierin Louise van Laer mit Stefanie durch, die das Finale mit weißer Weste begonnen und erst im zweiten Umlauf einen Fehler kassiert hatte. Insgesamt konnten drei deutsche Paare das Einzel-Finale erreichen. Tim Birckenstaedt beendete die EM mit Let’s dance auf Platz 23. Wie Teike Carstensen kassierte er vier Strafpunkte im ersten und acht im zweiten Umlauf. Die Holsteinerin, die unter besseren Voraussetzungen gestartet war – sie brachte nur vier Strafpunkte aus den Vortagen mit -, landete am Ende auf Platz 15. Hb
Vielseitigkeit EM Junge Reiter in Malmö Doppel-Gold für Deutschland Malmö/SWE (fn-press). Gold für Deutschland! Nur knapp zwei Wochen nach den Erfolg der deutschen Vielseitigkeitsreiter bei den Olympischen Spielen in London, gab es bei den „Buschis“ erneut Grund zum Jubeln. Bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter in Schweden traten die deutschen Nachwuchsreiter in die Fußstapfen ihrer Vorbilder. Die Deutsche Meisterin Pia Münker (Meerbusch) gewann mit Louis M Gold in der Mannschafts- und in der Einzelwertung. „Das war knapp! Aber wir machen das ja immer spannend“, sagte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) lachend. Während der Sieg des deutschen Quartetts – Pia Münker mit Louis M, Jana Weyers (Kamp-Lintfort) mit Lardina, Franca Lüdeke (Warendorf) mit Parlando und Marie Kraack (Eutin) mit Havana Club – schon früh feststand, mussten die Deutschen bis zum Schluss zittern, ob es auch zu Einzel-Gold reichen würde. Dass der Parcours anspruchsvoll war, hatten bereits einige Paare zu spüren bekommen. Auch bei Pia Münker fielen gleich zwei Mal die Stangen, so dass am Ende ihr Vorsprung auf Eleonora Boschi aus Italien auf gerade einmal drei Zehntel geschrumpft war. Mit 49,7 Minuspunkten gewann die Rheinländerin Doppel-Gold vor der Italienerin mit Hotchkiss Mc Manus und der Britin Dani Evans mit Raphael II, die mit ihrer Bronzemedaille über den fünften Platz für ihre Mannschaft hinwegtröstete. Fast hatte es so ausgesehen, als könnte der Reiternachwuchs den Erfolg der Olympiareiter eins zu eins wiederholen. Vor dem Springen fand sich die deutsche Einzelreiterin Charlotte Sophia Hachmeister (Aurich) mit Kassio unvermittelt auf dem Bronzerang wieder, nachdem zwei vor den beiden rangierende Pferde durch die Verfassungsprüfung gefallen waren. Im Parcours konnte die 19-Jährige ihren Platz allerdings nicht halten. Sie fiel mit vier Abwürfen auf Rang 14 zurück. „Da haben wohl die Nerven eine Rolle gespielt. Charlotte ist unsere Jüngste und im vergangenen Jahr noch bei den Junioren gestartet“, sagte Hans Melzer und tröstete: „Sie hat ja noch zwei Jahre als Junge Reiterin vor sich.“ Insgesamt gab es nur fünf Nullrunden im Springen. Zwei davon gingen auf deutsches Konto. Als Erste blieb Franca Lüdeke fehlerfrei. Sie hatte am Vortag im Gelände etwas Pech gehabt, da sich ihr Parlando an einer Fontäne im zweiten Wasserkomplex gestört und dadurch eine Vorbeiläufer kassiert hatte. 20 Strafpunkte kostete die Aktion, womit das Paar im Endstand 68,2 Minuspunkte auf dem Konto hatte (Platz 15). Ebenfalls mit weißer Weste kam Jana Weyers aus dem Parcours. Mit 51,5 Minuspunkten war sie in der Dressur noch das Streichergebnis – am Ende verpasste sie mit eben dieser Punktzahl ganz knapp den Sprung aufs Treppchen. Sie wurden Vierte. Umgekehrt verlief die Prüfung für Marie Kraack und Havana Club. In der Dressur noch auf Platz drei, kamen im Gelände 20 Minuspunkte für einen Vorbeiläufer an Sprung 7b und 16 Strafpunkte im Springen hinzu. Am Ende hieß dies Platz 20 für die Holsteinerin (79,9). Sie beendete die EM damit einen Rang vor der zweiten Einzelreiterin Solveig Hoffmann (Ganderkesee) mit Casper K. Auch sie hatte Pech an 7b, einer schmalen Ecke, und musste zu einem Abwurf im Springen noch einen Zeitstrafpunkt in Kauf nehmen (Endstand 80,2). Insgesamt konnte Bundestrainer Hans Melzer mit seinen Reiterinnen mehr als zufrieden sein. Als einzige Nation beendeten die Deutschen die EM mit allen vier Paaren in Wertung. Hier konnten lediglich die Italiener mithalten, die von vorneherein nur zu dritt am Start waren. Trotz der Leistung von Eleonora Boschi kamen sie aber über Platz vier nicht hinaus. Die Silbermedaille in der Mannschaftswertung ging an Irland, Bronze nach Frankreich. Hb Teilnehmer für EM Junioren in Strzegom nominiert Bad Harzburg (fn-press). Im Anschluss an die letzte Sichtung in Bad Harzburg hat der Arbeitskreis Nachwuchs des Vielseitigkeitsausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) folgende Reiter für den Start bei den Junioren-Europameisterschaften vom 5. bis 9. September in Strzegom/Polen nominiert: Nach Polen reisen Alisa Balz (Wolfschlugen/BAW) mit Looks like Magic, Julia Füntmann (Recklinghausen/WEF) mit Contina, Pauline Knorr (Hude/WES) mit Abke’s Boy und Christoph Wahler (Bad Bevensen/HAN) mit Printinus oder als Reserve Welleby. Hb
Fahren Weltmeisterschaften Vierspänner Riesenbeck Silber für deutsche Mannschaft Riesenbeck (fn-press). Die deutsche Mannschaft mit Georg von Stein, Christoph Sandmann und Michael Brauchle hat bei den Weltmeisterschaften der Vierspänner die Silbermedaille gewonnen. Gold ging an die Favoriten aus den Niederlanden, die seit der Dressur geführt hatten und diese Führung auch nach dem Gelände und dem Kegelfahren nicht wieder abgaben. Bronze gewann das Team aus den USA. In der Einzelwertung konnte der Australier Boyd Exell seinen Erfolg von vor zwei Jahren bei den Weltreiterspielen in Kentucky wiederholen und verteidigte souverän seinen Weltmeistertitel mit 122,01 Punkten. Silber ging an den US-Amerikaner Chester Weber mit 130,80 Punkten, Bronze an den Niederländer Ysbrand Chardon mit 131,29 Punkten. Nach Mannschafts-Bronze vor zwei Jahren bei den Weltreiterspielen in Kentucky hatte Bundestrainer Ewald Meier (Meißenheim) auch dieses Mal eine Medaille als Ziel ausgegeben. Es starteten insgesamt 50 Fahrer aus 19 Nationen. Zwölf Nationen stellten auch eine Mannschaft. Das deutsche Team durfte mit neun Fahrern, von denen drei für die Mannschaftswertung fuhren, teilnehmen. „Wir freuen uns sehr über Silber. Die Niederländer waren in den letzten Jahren immer besser, da sie gerade in der Dressur vielleicht auch die besseren Pferde haben, aber wir sind mit Silber sehr zufrieden“, sagte Meier. Georg von Stein fährt „Dressur seines Lebens“ Starke Dressurvorstellungen von Christoph Sandmann und Georg von Stein sorgten dafür, dass das deutsche Team nach der ersten Teilprüfung den Anschluss hinter den Niederländern hielt. „Ich habe einiges riskiert, die Pferde haben super mitgemacht und von den Richtern habe ich dann auch die Punkte dafür bekommen“, sagte Georg von Stein (Modautal) nach seiner Dressur. „Er ist die beste Dressur seines Lebens gefahren“, freute sich auch Bundestrainer Ewald Meier. Für seine Vorstellung erhielt Georg von Stein 43,78 Punkte und belegte Platz sechs. Christoph Sandmann aus Lähden hatte mit seiner Dressur am Vortag mit 42,37 Punkten den Grundstein für das gute Mannschaftsergebnis gelegt. Er platzierte sich damit in der Dressurprüfung auf Rang fünf. Lediglich im Schritt „zackelte“ Wierd, eines seiner Vorderpferd, zweimal an. Das kostete wertvolle Punkte. „Die Pferde sind sehr gleichmäßig gegangen, das war seine beste Dressur dieses Jahr, der Fehler im Schritt war natürlich ärgerlich“, so Meier. Seine Pferde kamen mit der Atmosphäre im Stadion in Riesenbeck gut zurecht. „Die Zuschauer sind weit genug weg, die Pferde haben sich nicht irritieren lassen“, so Sandmann. Anders dagegen bei Mareike Harm (Negernbötel), die direkt nach Sandmann an der Reihe war. Die 26-Jährige, die zum ersten Mal bei einer Vierspänner-WM startet, fuhr in das Stadion ein, als gerade die Punktzahl von Christoph Sandmann bekannt gegeben wurde. Das Publikum klatschte und schwenkte eifrig Deutschland-Fähnchen. „Die Pferde waren seit dem Einfahren unter Spannung“, erklärte Mareike Harm, die mit ihrem Dressurergebnis nicht ganz zufrieden war. Dennoch platzierte sie sich als drittbeste Deutsche mit 48,00 Punkten auf Platz zehn in der Dressur. Der dritte deutsche Mannschaftsfahrer, der 22-jährige Michael Brauchle aus Lauchheim, hatte keinen guten Auftakt erwischt und für das Streichergebnis im Team gesorgt. Er kam mit 71,42 Punkten lediglich auf Rang 44. Ingesamt kam das deutsche Team nach der Dressur auf 86,15 Punkte und die amtierenden Mannschafts-Weltmeister aus den Niederlanden auf 73,60 Punkte. Bis zum letzten Starter hatte das deutsche Team nur einen halben Punkt hinter den Niederländern gelegen, dann kam aber noch der dritte niederländische Teamfahrer Theo Timmermann. Er sorgte mit einem Dressurergebnis von 36,22 Punkten (Platz drei) dafür, dass die Niederlande nun doch deutlich führen. „Leider ist der Abstand doch nicht so knapp geblieben, aber da war mit zu rechnen“, erklärte Meier. Hitzeschlacht im Riesenbecker Gelände Dass das deutsche Team nach einem heißen Geländetag weiterhin auf dem Silberrang lag, hatten Georg von Stein, Michael Brauchle und Christoph Sandmann mit ihren guten Geländefahrten erreicht, die sie auf den Plätzen zwei, fünf und sechs beendeten. „Ich habe alles riskiert und die ersten sieben Hindernisse waren wirklich super“, sagte Georg von Stein. Bis dahin hatte er in sieben Hindernissen sechs Bestzeiten und einmal die zweitschnellste Zeit bei der Geländeprüfung bei der Weltmeisterschaft der Vierpänner in Riesenbeck gefahren. Im achten Hindernis, das auf einem kleinen Hügel liegt und extrem eng ist, unterlief ihm dann ein Fehler, der richtig Zeit kostete. Angefeuert von Tausenden Fans im Riesenbecker Gelände, wollte er ganz eng herum, doch das klappte nicht und sein Gespann stoppte. „Ich habe das Hindernis einfach unterschätzt“, sagte er nachher. Dennoch beendete er den Marathon auf Platz drei mit 85,38 Punkten. Besser waren nur der amtierende Weltmeister Boyd Exell aus Australien (82,72) und der Weltmeister von 2008 Tomas Eriksson aus Schweden (82,58). Aber auch die beiden anderen deutschen Mannschaftsfahrer Christoph Sandmann und Michael Brauchle zeigten rasante Runden im Gelände. Christoph Sandmann beendete den Marathon auf Platz sechs (90,46), war aber nicht ganz zufrieden. Er wurde vor dem siebten und dem achten Hindernis gestoppt, da dort vom Bautrupp einiges wieder befestigt werden musste. „Das war extrem ärgerlich, dann ist nämlich der ganze Rhythmus weg“, erklärte Sandmann. Zusätzlich waren bei ihm zwei Bälle in den Hindernissen gefallen, was jeweils zwei zusätzliche Strafpunkte gab. „Die Bälle wären nicht nötig gewesen.“ Als Christoph Sandmann und zuvor auch schon Georg von Stein mit guten Ergebnissen im Ziel waren, konnte der dritte Teamfahrer Michael Brauchle einiges riskieren. Trotz eines Balls in Hindernis drei und einem kurzen Stopp in Hindernis fünf kam der 22-Jährige immer noch als Fünftbester (89,52) ins Ziel. Damit zählt das Ergebnis von ihm und das von Georg von Stein für die Teamwertung. Stress vor dem Hindernisfahren Vor dem Hindernisfahren hatte das Team der Niederlande bereits einen Vorsprung von mehr als sieben Punkten. In der Einzelwertung hatte sich Georg von Stein durch seinen guten Geländeauftritt von Platz sechs auf den dritten Platz vorgeschoben und war auf Medaillenkurs. Als erster Mannschaftsfahrer musste Michael Brauchle in den Kegelparcours. Die Zeit war extrem knapp bemessen, aber er war flott unterwegs. Dann fiel aber am sechsten Hindernis ein Ball und direkt danach ein weiterer an 7d, dem letzten Kegel in der „Welle“. Sechs Punkte für Brauchle und das deutsche Team-Konto. Der erste niederländische Teamfahrer Koos de Ronde kam mit 1,60 Zeitstrafpunkten ins Ziel. Fehlerfrei im Parcours blieb dann auch Christoph Sandmann, der bis dahin auf Platz sechs der Einzelwertung lag, allerdings bekam er 4,13 Fehler wegen Zeitüberschreitung dazu. „Georg muss nur noch ins Ziel kommen, dann haben wir Silber“, sagte Equipechef Fritz Otto-Erley. Als Theo Timmermann direkt nach Sandmann mit 1,10 Strafpunkten den Parcours beendete, hatten die Niederländer schon vor ihrem letzten Fahrer Ysbrand Chardon die Goldmedaille sicher. Auch Chardon zeigte seine ganze Routine und kam mit nur 1,33 Punkten ins Ziel. Danach war Georg von Stein, der noch auf Medaillenkurs war, an der Reihe. Doch dann fielen drei Bälle bei ihm und Zeitfehler kamen dazu. Mit 11,11 Punkten fiel er auf Platz acht der Einzelwertung zurück. Noch auf dem Abfahrplatz war bei ihm die Vorderbracke an der Kutsche abgefallen, da eine Schraube an der Deichsel gebrochen war. Er musste zurück zum Fahrerlager, eine passende Schraube finden, die Kutsche reparieren, noch schnell zwei Hindernisse auf dem Abfahrplatz fahren und rein ins Stadion. „Das war Stress pur und wenn man überlegt, dass das auch im Parcours hätte passieren können, dann hätten wir keine Medaille gehabt“, sagte Meier. Wäre er wegen so etwas ausgeschieden, hätte weder sein Dressur- noch sein Geländeergebnis für die Teamwertung gezählt. „Ich glaube, der Stress vorher war nicht ausschlaggebend, ich bin auch einfach zu flott und mit zu viel Risiko gefahren“, sagte von Stein selbstkritisch. „Klar, wäre eine Einzelmedaille schön gewesen, aber Silber mit der Mannschaft ist auch toll“, sagte er. „Ich bin die beste Dressur meines Lebens gefahren, war in der Geländeprüfung Dritter trotz eines dicken Patzers und bin insgesamt doch sehr zufrieden mit der WM“, sagte von Stein. Durch seinen „Rückfall“ auf Platz acht, rutschte Teamkollege Sandmann noch einen Platz nach vorne und konnte die WM auf Platz fünf (136,96) beenden. „Ich habe mein Ziel erreicht, ein Platz unter den besten Fünf. Wenn alles geklappt hätte, wäre vielleicht für mich mehr drin gewesen, aber wir haben Silber mit der Mannschaft“, sagte Christoph Sandmann. Der dritte Mannschaftsfahrer Michael Brauchle beendete seine zweite WM nach 2008 in Beesd auf Rang 17 (166,94). Platz fünf im Gelände hatte ihm nach einer völlig verpatzten Dressur wieder weiter nach vorne verholfen. Direkt vor ihm platzierten sich zwei weitere deutsche Fahrer. Einer war Christian Plücker aus Waldeck, der schon in Beesd 2008 als Einzelfahrer dabei war. "Im ersten Drittel landen" - das war sein Ziel und er schaffte es auf Rang 15 (163,60). Daniel Schneiders (Petershagen), der im vergangenen Jahr noch Ponys fuhr, platzierte sich bei seiner ersten Vierspänner-WM mit Großpferden auf Rang 16 (164,89). Als erste Fahrerin, die in der erlaubten Zeit geblieben war, hatte Mareike Harm (Negernbötel) bei ihrem WM-Debüt für viel Jubel gesorgt. Sie kam mit lediglich sechs Strafpunkten für zwei Bälle ins Ziel und verbesserte sich dadurch von Rang 31 auf 25 (190,49). „Eine gute Dressur und ein gutes Kegelfahren zeigen und im Gelände ins Ziel kommen, das hatte ich mir vorgenommen und das hat geklappt“, sagte sie. „Natürlich sind die 20 Strafpunkte im letzten Geländehindernis gestern extrem ärgerlich gewesen, aber insgesamt bin ich doch sehr zufrieden“, so die 26-Jährige, die ihre zweite Vierspänner-Saison fährt. Im Gelände hatte sie 20 Strafpunkte für „Korrigiertes Verfahren“ bekommen. Mit einer super Runde im Kegelparcours beendete auch Rene Poensgen aus Eschweiler seine erste WM. Er kam mit lediglich 4,26 Strafpunkten ins Ziel und kam in der Kombinierten Wertung auf Platz 20 (174,84). Hinter Rene Poensgen aber noch vor Mareike Harm auf Rang 24 (183,87) landete Josef Zeitler (Starnberg). Er hatte seine beste Dressur der ganzen Saison gefahren, etwas Pech im Gelände gehabt - er bekam Strafpunkte, da er einen Beifahrer „verloren“ hatte - und im Hindernisfahren kam er mit 15,26 Punkten ins Ziel. Bei Ludwig Weinmayr (Fischbachau), ebenfalls deutscher Einzelfahrer, war es im Gelände zu einem „Rumpler“ im Hindernis gekommen, bei dem sich das rechte Vorderpferd eine leichte Hüftprellung zuzog, so dass er den Marathon vorzeitig beenden musste und ausschied. „Wenn man überlegt, dass Daniel Schneiders letztes Jahr noch Ponys gefahren ist und auch Mareike erst ihr zweites Jahr mit dem Vierspänner unterwegs ist, dann haben sie sich hier sehr gut präsentiert und wir müssen uns um den Nachwuchs im Fahrsport keine Sorgen machen“, so der Bundestrainer, der nach mehr als 20 Jahren Anfang 2013 sein Amt abgeben wird. Alle Ergebnisse unter www.turnierdienst-brinkmann.de evb DM Einspänner Drebkau Detlef Böhlmann und Patrick Hanisch werden Deutsche Meister Drebkau (fn-press). Der Führende, Detlef Böhlmann aus Otter, bewies bei der Deutschen Meisterschaft der Einspänner in Drebkau Nervenstärke. Sein Vorsprung vor Christoph Dieker aus Gescher war so gering, dass er sich mit seinem Pferd Diaz keinen einzigen Ball im Kegelfahren erlauben durfte. Doch er blieb ruhig und kam fehlerfrei und unter dem Beifall der Zuschauer ins Ziel. Damit sicherte er sich seinen zweiten Deutschen Meistertitel nach 2009. Silber ging an Christoph Dieker mit FST Elmor, den Deutschen Meister des Vorjahres, Bronze an Dieter Lauterbach (Dillenburg) mit Dirigent. „Man muss einfach abschalten und ignorieren, wie die anderen Fahrer vorher waren“, erklärte Detlef Böhlmann nach seiner Nullrunde. Direkt vor ihm war Christoph Dieker an der Reihe gewesen. Dieker war ohne Fehler ins Ziel gekommen. „Endlich mal wieder eine Nullrunde“, freute er sich. Dass die Titelverteidigung nicht geklappt hatte, ärgerte ihn nicht so sehr. „Detlef gönne ich das auch und Elmor hat alles gegeben. Schließlich lief es im Gelände auch nicht ganz optimal“, erklärte er. In der Geländeprüfung am Vortag hatte er durch zwei Fahrerfehler wertvolle Zeit verschenkt. Auch Dieter Lauterbach gelang eine fehlerfreie Runde durch den Hindernisparcours, so dass er mit Dirigent seinen Platz halten konnte und sich über die Bronzemedaille freute. In der Kombinierten Wertung belegte er allerdings Platz vier, da Christoph Dieker sich mit seinem Nachwuchspferd Connect noch vor seinem erfahrenen Elmor auf Platz zwei platzierte. Mit Connect – genannt Kurt - hatte er sich selbst geschlagen und die Dressur gewonnen. „Hammer, Platz eins und Platz zwei in der Dressur bei einer Deutschen Meisterschaft – das ist schon ein verdammt gutes Gefühl“, freute sich Dieker nach dem ersten Tag. „Außerdem ist das Kurts erster S-Sieg und das bei einer DM!“ Mit Connect war er dann auch schnell im Gelände unterwegs und war im Hindernisfahren fehlerfrei geblieben. An der Wertung für die Deutsche Meisterschaft dürfen die Fahrer allerdings nur mit einem Pferd teilnehmen, daher gab es auch keine zwei Medaillen. Bronze gewann stattdessen der viertplatzierte Dieter Lauterbach. Platz fünf in der Kombinierten Wertung ging an Klaus Tebbe (Neuenkirchen) mit Falko, der mit seiner schnellen und fehlerfreien Runde das Kegelfahren gewinnen konnte. Am Tag zuvor hatte er bereits in der Geländeprüfung mit Zweitpferd Pietje Puck und Falko die Plätze eins und zwei belegt. Heinz Künstler (Greffrath) platzierte sich mit Ragando auf Platz sechs der Kombinierten Wertung. 6,21 Fehler im Kegelparcours führten dazu, dass er mit Klaus Tebbe die Plätze getauscht hatte. Platz sieben ging noch einmal an Dieter Lauterbach mit seinem Zweitpferd Rheinprincess, Platz acht an den 22-jährigen Philipp Faißt (Lahr-Reichenbach) mit seiner siebenjährigen Stute Ann in Time G.W., Platz neun an Klaus Tebbe mit Zweitpferd Pietje Puck und Platz zehn an die 20-jährige Katja Helpertz (Monheim) mit Chester. Den Länderpokal, die Mannschaftswertung der Einspänner, gewann an das Team Westfalen, das den Pokal bereits im vergangenen Jahr mit nach Hause genommen hatte. Zur Mannschaft gehörten Christoph Dieker, Klaus Tebbe und Peter Reibrich. Gold für Patrick Hanisch bei der DM der Pony-Einspänner In Drebkau, in der Nähe von Cottbus, fanden auch die Deutschen Meisterschaften der Pony-Einspännerfahrer statt. „Jahhhh”, einen richtigen Jubelschrei ließ Patrick Hanisch aus Ennigerloh los, als er die Ziellinie durchfuhr und sich damit zum ersten Mal den Titel des Deutschen Meisters sicherte. Mit seinem Haflinger Moses lag er bereits vor dem Hindernisfahren auf dem ersten Platz. Fehlerfrei und mit nur 1,5 Fehlerpunkten für das Überschreiten der erlaubten Zeit kam er ins Ziel. Silber sicherte sich Dennis Schneiders (Petershagen) mit Cathy’s Tabor vor Herbert Rietzler (Rettenberg) mit Nakuri. „Ich hatte gar keine Zeit nervös zu werden, denn Moses machte so einen Druck, da war ich voll beschäftigt“, sagte Patrick Hanisch als er aus dem Kegelparcours kam. Nach der Dressur hatte er bereits auf Rang zwei gelegen und dank einer starken Geländefahrt dann die Führung in der Kombinierten Wertung übernommen. Nach der Dressur hatte zuerst Herbert Rietzler mit dem Haflingerhengst Nakuri mit deutlichem Vorsprung geführt. Aber er wusste auch, dass die Geländeprüfung nicht zu den Stärken seines Pferdes gehört. „Super wäre es, wenn am Ende ein Platz auf dem Treppchen rauskommt“, hatte Herbert Rietzler im Vorfeld angekündigt. Um so mehr freute er sich, dass er sich die Bronzemedaille sichern konnte. Nach 9,89 Fehlerpunkten im Parcours fiel er von Platz zwei auf drei zurück. Dennis Schneiders, der bis dahin noch auf Platz drei gelegen hatte, hatte den Kegelparcours mit nur drei Fehlern für einen gefallenen Ball beendet und zog an Rietzler vorbei. Der Deutsche Meister von 2011 hatte mit Cathy’s Tabor ein Pony dabei, dass er zum ersten Mal auf einem Turnier fuhr. „Die Titelverteidigung war daher kein Thema und ich hätte auch nicht gedacht, dass ich überhaupt eine Chance auf einen Treppchenplatz habe“, freute sich Dennis Schneiders. Aber auch das Pony Maverick, mit dem er im vergangenen Jahr den Titel holte, war erfolgreich bei der DM am Start. Maverick wurde von seiner Besitzerin, der Nachwuchsfahrerin Jaqueline Walter (Petershagen), vorgestellt und sie schaffte im Hindernisfahren die einzige fehlerfreie Runde. Damit schob sie sich von Platz sieben nach Dressur und Gelände auf Platz vier vor. Für sie war es kein „undankbarer vierter Platz“, sie strahlte über das ganze Gesicht. „Ich bin mehr als zufrieden. Ich wusste schon, wenn alles gut läuft, könnte ich vielleicht vorne mithalten, aber es sind ja auch immer drei Teilprüfungen, die alle klappen müssen“, sagte Jaqueline Walter, die vor einigen Wochen noch bei den Jugend-Europameisterschaften in Österreich Team-Silber gewonnen hat. Platz fünf der Deutschen Meisterschaft ging an einen weiteren Nachwuchsfahrer. An den 22-jährigen Niels Grundmann (Fredenbeck) mit Cincinnatti vor Edwin Kiefer (Horb) mit Desperado. In Drebkau fand auch eine Kombinierte Prüfung für Zweispänner statt. Hier gingen die ersten drei Plätze an den gastgebenden Verein Drebkau. Es siegte Sandro Koalick (124,30) vor dem Polen Sroka Przemyslaw (125,75) und seinem Vater Torsten Koalick (126,58). Ergebnisse und weitere Informationen unter www.reitundfahrverein-drebkau.de evb Einspännerfahrer für WM in Portugal benannt Drebkau (fn-press). Im Anschluss an die Deutschen Meisterschaften der Einspänner hat der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die Fahrer nominiert, die bei den Weltmeisterschaften für Deutschland an den Start gehen dürfen. Die WM der Einspänner finden vom 12. bis 16. September in Lezirias in Portugal statt. Der Ausschuss nominierte Detlef Böhlmann (Otter) mit Diaz, Christoph Dieker (Gescher) mit FST Elmor und Dieter Lauterbach (Dillenburg) mit Dirigent für die deutsche Mannschaft. Als Einzelfahrer gehen Philipp Faißt (Lahr-Reichenbach) mit Ann in Time G.W. und Katja Helpertz (Monheim) mit Chester in Portugal an den Start. „Wir haben uns entschieden, die championatserfahrenen Fahrer in der Mannschaft starten zu lassen, aber zusätzlich auch zwei vielversprechende Nachwuchsfahrer mit nach Portugal zu nehmen, um den Nachwuchs in dieser Anspannungsart weiter aufzubauen“, erklärte Bundestrainer Eckardt Meyer (Hermannsburg). Als Reserve wurden die Zweitpferde der Mannschaftsfahrer Connect von Christoph Dieker, Rheinprincess von Dieter Lauterbach und Woody von Detlef Böhlmann benannt. Durch seine guten Saisonleistungen hatte sich auch Klaus Tebbe (Neuenkirchen) mit Falko für eine WM empfohlen. Er verzichtete allerdings aus Rücksicht auf sein Pferd, da Falko auf Turnieren fern der Heimat nicht richtig frisst. Die Deutschen Meisterschaften in Drebkau waren nach den Sichtungen in Schildau, Dillenburg und Viernheim die vierte und damit letzte Möglichkeit für die Fahrer, sich für ein Ticket zur WM zu empfehlen. evb Fahrchampionate in Moritzburg Erstmalig mit Trostrunde Moritzburg (fn-press). Das sächsische Landgestüt Moritzburg hat als Veranstalter des Fahrpony-Championats und des Bundeschampionats des Schweren Warmbluts schon eine eigene Tradition begründet. Bereits zum elften Mal findet dieses Ereignis vor der kulturhistorisch einzigartigen Kulisse des Landgestütes statt. In einem Warm-Up vor den Wettkämpfen können sich die jungen Pferde an den Prüfungsplatz gewöhnen. Erstmals gibt es die Möglichkeit, sich nach der Qualifikationsprüfung noch über eine Trostrunde für das Finale zu qualifizieren. In neun Prüfungen werden insgesamt rund 50 Gespanne aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet, die um Geld- und Ehrenpreise im Wert von über 7.000 Euro konkurrieren. Veranstalter ist der Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen gemeinsam mit der Sächsischen Gestütsverwaltung. Zum Rahmenprogramm gehört die Konzertveranstaltung „Musik & Hengste“, die an beiden Abenden stattfinden wird. Weitere Informationen unter www.pzvst.de evb DM Zweispänner und Pony-Zweispänner 42 Gespanne kommen nach Grumbach Grumbach-Wilsdruff (fn-press). Der Reitverein Grumbach vor den Toren Dresdens ist vom 7. bis 9. September wieder Ausrichter einer hochkarätigen Fahrsportveranstaltung. Der Heimatverein von Mario Junghanns und Oliver Böhme, beides erfolgreiche deutsche Zweispännerfahrer, war bereits Veranstalter von WM-Sichtungen und der DM der Einspänner im Jahr 2010. In diesem Jahr fahren die Zweispänner und die Pony-Zweispännerfahrer in Grumbach-Wilsdruff in Sachsen um die nationalen Titel. Amtierende Deutsche Meisterin der Zweispänner ist Carola Diener (Lähden), die im vergangenen Jahr mit den Pferden aus dem Vierspänner von Christoph Sandmann nicht nur erfolgreich bei der DM in Greven war, sondern danach auch Weltmeisterin der Zweispänner in Conty in Frankreich wurde. In diesem Jahr ist sie selbst allerdings nicht aktiv gefahren, da die Weltmeisterschaften der Vierspänner als Saisonhöhepunkt für Christoph Sandmann bevorstanden. Insgesamt werden 26 Gespanne in Grumbach-Wilsdruff erwartet. Dazu zählt auch der sechsmalige Deutsche Meister Sebastian Warneck (Nunsdorf). Bei den Pony-Zweispännern tritt Stephan Koch (Hamburg) zur Titelverteidigung an. Insgesamt starten 16 Pony-Zweispänner. evb Weitere Informationen unter www.reitverein-grumbach.de Voltigieren Weltmeisterschaften in Le Mans/FRA Dreimal Edelmetall für deutsche Voltigierer Le Mans/FRA (fn-press). Dreimal Edelmetall für die deutschen Voltigierer bei den Weltmeisterschaften im französischen Le Mans: Das favorisierte Team des RSV Neuss-Grimlinghausen holte Silber im Teamwettbewerb, WM-Debütant Erik Oese (Radebeul) Silber im Herren-Einzel und Sarah Kay (Sörup) Bronze bei den Damen. Damit verpasste die Mannschaft um Bundestrainerin Ulla Ramge und Disziplintrainer Kai Vorberg wie bereits bei den Weltreiterspielen in Kentucky die angepeilten Goldmedaillen. Es war ein Herzschlagfinale im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump. Nordöstlich der Rennsportmetropole Le Mans konnten sich noch zwei Teams berechtigte Hoffnungen auf den Titel machen: Die führende Schweiz und Deutschland. Am Ende erhielt der für Deutschland ins Rennen gegangene RSV Neuss-Grimlinghausen um Trainerin Jessica Schmitz 8,707 Punkte vom achtköpfigen Richtergremium. Damit verfehlten die Rheinländer den Tagessieg. Denn die Eidgenossen erhielten 8,819 Zähler. Das bedeutete mit totalen 8,424 Punkten den Titel – im Übrigen der erste seit 18 Jahren. 1994 hatte die Equipe in Den Haag zuletzt triumphiert. 8,346 lautete das Gesamt-Endergebnis für Deutschland. „Ich gratuliere der Schweiz von ganzem Herzen, kann das Ergebnis aber nicht komplett nachvollziehen“, kommentierte Jessica Schmitz. Noch am Vortag hatte eine eher durchwachsene Mannschaftsleistung zum Tagessieg gereicht, wobei die Schweiz nahezu perfekt war. Am Finaltag war es anders herum: Während die Schweiz drei Wackler zu verzeichnen hatte, kamen die Neusserinnen beinahe fehlerfrei durch ihr Programm und begeisterten die bebende Arena und hunderte angereiste Fans. Überrascht war auch Bundestrainerin Ulla Ramge vor allem über die vergleichsweise niedrigen Pferdenoten für Arkansas. Der 14-jährige Westfalen-Wallach hatte mit Wertnoten um die sieben Punkte deutlich weniger erhalten als bei allen anderen Turnieren dieser Saison. Auch Doppel-Weltmeister Kai Vorberg aus Köln, der in Le Mans unter anderem als Disziplintrainer unterwegs war, zeigte sich enttäuscht. „Neuss hat eine Wahnsinns-Kür gezeigt. Die Mädels haben mich heute zum Weinen gebracht“, sagte der 30-Jährige. Er empfand es als „schade, dass diese Leistung nicht belohnt wurde“. Richterin Helma Schwarzmann, die im abschließenden Durchgang für die Artistik-Note zuständig war und Deutschland in diesem Punkt leicht vorn sah, zeigte sich von beiden Teams beeindruckt. „Beide Küren sind auf ähnlich hohem Niveau, obwohl sie vom Stil her vollkommen verschieden sind“, schätzte die ehemalige Bundestrainerin ein. Die Schweiz habe die sportlichere, Neuss die künstlerischere Kür geboten. Die Entscheidung sei daher bereits in der Pflicht gefallen, bei der die Schützlinge von Schmitz mit zwei Zehntel Rückstand unterlegen waren. Auf den folgenden Rängen landete die Vertretungen aus Frankreich (8,006), Österreich (7,873) und Titelverteidiger USA (7,801). Sarah Kay legte am Finaltag eine beeindruckende Aufholjagd in den Zirkel. Von Platz fünf aus war sie in die abschließende Kür Damen-Einzelkonkurrenz gestartet und eroberte schließlich mit 8,078 Punkten noch Bronze hinter der Britin Joanne Eccles (8,499) und Rikke Laumann aus Dänemark (8,179). „Ich habe die Notenabstände im Vorfeld nicht angeschaut und mich einfach von Übung zu Übung vorgearbeitet“, berichtete Kay im Anschluss. Nach dem frei gesprungenen Flick-Flick auf dem Pferderücken – eine absolute Höchstschwierigkeit – und einer Stütz-Sprung-Kombination habe sie gewusst: „Jetzt kriegst du das Ding durch.“ Für Erik Oese wurde im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump ein Traum wahr. Der 24-Jährige, der das Technikprogramm gewonnen hatte und sogar zwischenzeitlich auf Goldkurs lag, präsentierte im Finale nach Kürspezialist Nicolas Andreani (9,076) die zweitbeste Choreografie im Zirkel. 8,771 Zähler bedeuteten in der Totalen 8,415 Punkte und damit die Silbermedaille auf seinem ersten Einzel-Championat. Longenführer Andreas Bäßler, Bundestrainerin Ulla Ramge und das gesamte deutsche Team nahmen den Rotschopf im Anschluss beherzt in die Arme. Die hunderten deutschen Fans ließen die Arena in Le Mans beben. „Einfach bombig. Das kam alles völlig unerwartet und überraschend“, kommentierte der Lehramtsstudent überglücklich. Eine Rückwärtsrolle, die in dieser Saison schon einmal zu einem Sturz geführt hatte, ließ er im Übrigen aus dem Programm. Coach Bäßler: „Wir wollten kein Risiko eingehen“. Oese habe sich während der Kür sehr wohl gefühlt. Anspannungsintension auf einer Skala von null bis zehn? Oese: „Drei“. Die weiteren deutschen Einzel-Ergebnisse: Viktor Brüsewitz (Garbsen) kam auf Sir Bernhard RS von der Wintermühle (Kai Vorberg) auf Platz sechs (8,104), Torben Jacobs (Köln) auf Radix (Alexandra Knauf) auf Rang neun (7,411). Bei den Damen landete Regina Burgmayr (München) auf Cappuccino (Alexander Hartl) auf Platz zwölf (7,758). Rang 14 (7,74) ging an die Hamburgerin Kristina Boe auf Le Beau (Winnie Schlüter). Im ersten Pas-de-Deux-Wettbewerb auf einer WM überhaupt ging Deutschland medaillentechnisch leer aus. Dennoch zeigten beide Paare sehr gute Leistungen und verfehlten die Podestplätze am Ende nur knapp. Theresa-Sophie Bresch und Daniel Rein aus Tübingen voltigierten auf Cyrano (Longenführerin: Doris Marquart) auf Rang fünf (8,308), Pia Engelberty und Torben Jacobs aus Köln auf Weltoni RS von der Wintermühle (Alexandra Knauf) auf Platz sechs (8,19). Erste Weltmeister dieser Disziplin wurden die Österreicher Lukas Wacha und Jasmin Lindner (8,775) auf Elliot. Im Anschluss an das Championat kündigte Bundestrainerin Ulla Ramge einige strukturelle Änderungen in der künftigen Bundeskaderbetreuung an. Unter anderem möchte sie auch das Doppelvoltigieren als Kader-Disziplin etablieren. Mit der Anhebung des Pas-de-Deux auf WM-Status sei der internationale Stellenwert und das Niveau enorm gestiegen. „Wir werden dort gezielter und frühzeitiger fördern müssen, um mithalten zu können“, sagte Ramge. In Bezug auf die Einzelergebnisse verlangt die 49-jährige Warendorferin von ihren Schützlingen in Zukunft in schwierigen Wettkampf-Situationen mehr Biss. „Ich erwarte teilweise mehr Aggressivität“, sagte Ramge. Zudem vermisst sie in einigen Küren derzeit die herausragenden Highlights. „Unsere Voltigierer müssen sich deutlich mehr von der Masse abheben. Die Leute müssen wegen uns in die Halle kommen. Wir brauchen richtige Straßenfeger“, brachte Ramge auf den Punkt. Diese Fähigkeit könne man bis zu einem gewissen Grad erlernen und entwickeln. In Bezug auf künftige Entwicklung neuer Übungen, die die Küren im internationalen Vergleich aufwerten, gibt es sogar bereits konkrete Pläne innerhalb des Bundeskaders. In Bezug auf die im Vergleich überraschend niedrig bewertete Finalkür der Neusser Mannschaft machte die Nationaltrainerin auf den Musikaspekt aufmerksam. „Man muss Musik finden, die bei Richtern jeder Generation einen Gänsehauteffekt erzeugt“, sagte Ramge. Das innovative Neusser Konzept habe die Meinungen in diesem Jahr zu sehr gespalten. „Offensichtlich ist etwas mehr Mainstream gefragt. Um mit den Mannschaften wieder auf die Schweiz aufzuschließen, müssen wir das Augenmerk künftig wieder verstärkt auf die Pflicht legen. „Dort haben wir in diesem Jahr Punkte gelassen.“ Bei der Neusser Kür hingegen sah sie nur minimale Defizite. „Die war herausragend.“ Des Weiteren ist die deutliche Vereinfachung des internationalen Richtsystems ebenso ein Projekt Ramges wie eine Olympiabewerbung der Disziplin. Beide Themen möchte sie auf der nächsten FEI-Sitzung anregen. Ramge: „Die Zeit für Olympia ist reif.“ dk
Ausbildung Berufsausbildung Erste Pferdewirte der neuen Fachrichtung Pferdehaltung und Service Ohlstadt (fn-press). Erstmalig führte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) auf ihrem Haupt- und Landgestüt Schwaiganger eine Berufsabschlussprüfung für Pferdewirte in der neuen Fachrichtung „Pferdehaltung und Service“ durch. Diese Berufsausbildung soll insbesondere für eine Tätigkeit in Pensionspferdebetrieben qualifizieren, in denen der professionelle Umgang mit Kunden sehr bedeutsam ist. Die Fachrichtung Pferdehaltung und Service wurde 2010 neben den Ausbildungszweigen Klassische Reitausbildung, Spezialreitweisen, Rennreiten und Pferdezucht eingerichtet. Bei der Abschlussprüfung in Pferdehaltung und Service müssen die Prüflinge nach zwei schriftlichen Klausuren ihr praktisches Können in den Bereichen Pferde bewegen, Haltung und Versorgung von Pferden sowie Kundenberatung und -ausbildung unter Beweis stellen. Bei der Prüfung in Schwaiganger musste ein Pferd an der Longe und in allen drei Gangarten unter Einbeziehung kleinerer Hindernisse unter dem Sattel selbstständig gearbeitet werden. Auch das fachkundige Anführen eines Ausrittes gehörte dazu. Aufgabe im Bereich Haltung und Versorgung war es, das Fundament und die Hufgesundheit von zwei Pferden fachgerecht und sachkundig zu erläutern. Außerdem musste der für die Pferde vorgesehene Stall beurteilt werden. Im Bereich Kundenberatung und -ausbildung mussten die Prüflinge schließlich einen Pferdehalter im Verladen eines Pferdes unterweisen. Dabei hatten sie vor allem auch genau zu erklären, worauf es bei der Vorbereitung des Gespanns, des Pferdes sowie beim Verladen und beim Transport ankommt. Die zuständige Ausbildungsberaterin Ann-Cathrin Doelzer betonte, es sei neben der fachkundigen Durchführung der Prüfungsaufgaben besonders wichtig, dass jeder Prüfling die wesentlichen Zusammenhänge aufzeigen und seine Vorgehensweise begründen könne. Mit den Prüfungsleistungen der ersten Absolventinnen und Absolventen war die Ausbildungsberaterin durchweg zufrieden: „Die Ergebnisse zeigen, dass die neuen Pferdewirte für den beruflichen Alltag gut gerüstet sind“, so Doelzer. LfL Informationsveranstaltungen „Beruf Pferdewirt – Klassische Reitausbildung“ Moritzburg/Redefin (fn-press). Die Bundesvereinigung der Berufsreiter im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband lädt in Zusammenarbeit mit den staatlich Zuständigen Stellen und den Berufsschulen im November wieder ein zu Informationsveranstaltungen zum Beruf des Pferdewirts – Schwerpunkte Klassische Reitausbildung: am Samstag, 3. November, ins Sächsische Landgestüt Moritzburg und ins Landgestüt Dillenburg sowie am Samstag, 17. November, in die Landes-Reit- und Fahrschule am Landgestüt Redefin. An einer Ausbildung Interessierte und ihre Eltern erfahren dabei alles Wissenswerte über das Berufsbild, die persönlichen Voraussetzungen, den Ausbildungsgang, den Arbeitsalltag und die Berufsaussichten. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 10 Uhr. Für Teilnehmer ab 15 Jahren besteht die Möglichkeiten, gegen einen Kostenbeitrag einer „Testkommission“ vorzureiten. Teilnehmer, die auf einer der beiden Informationsveranstaltungen von der Testkommission eine Empfehlung erhalten, werden anschließend zu einem ausführlichen Eignungstest (Dressur, Gymnastikspringen, Klausur, Gespräch, Fitnesstest) an der Deutschen Reitschule in Warendorf am 1. und 2. Dezember eingeladen. Anmeldung: Sächsische Gestütsverwaltung, Landgestüt Moritzburg, Schloßallee 1, 01468 Moritzburg, Telefon und Fax 035207/890-101 oder /890-102, Landgestüt Dillenburg, Wilhelmstr. 24, 35683 Dillenburg, Telefon 02771/8983-11 oder Fax 02771/8983-20, E-Mail gudrun.georg@llh.hessen.de oder Landgestüt Redefin, 19230 Redefin, Telefon 038854/6200. BBR/Hb |