Foto: Sabrina Siemsglüß mit Casey Colleen - Fotograf: Ronny Hogrebe/CDV
In drei Abteilungen wurde die VL beim Vielseitigkeitsturnier der Familie Philipp in Rüspel ausgetragen, in zweien davon wurden Punkte für den CDV Cup verteilt. „Ein sehr schönes Turnier!“, lobte Sabrina Siemsglüß, die beste Krämer CDV Cup-Reiterin der zweiten Abteilung, das schöne Ambiente der Veranstaltung, die mit ihren weißen Zelten und den liebevoll gestalteten Sprüngen beinahe Luhmühlen-Atmosphäre verströmt. Zwar hatte Rüspel einmal mehr ein wenig zu viel Regen abbekommen (im vergangenen Jahr musste das Gelände beim CDV Cup Finale abgesagt werden, weil der Boden nicht mehr gut genug war), aber bis es losging, war alles wieder gut bereitbar. Besonders vor und nach den Sprüngen war der Boden so präpariert, dass es keinerlei Probleme gab. „Der Veranstalter hatte sich sehr viel Mühe gegeben“, bestätigte Sabrina Siemsglüß und freute sich vor allem über die Streckenführung: „Es gab dort endlich mal wieder Phasen, in denen richtig galoppiert werden konnte. Das gibt es ja inzwischen kaum noch.“ Die 28-Jährige und ihre 13 Jahre alte Oldenburger Stute Casey Colleen v. Calato sind keine Unbekannten beim CDV Cup. 2013 hatten sie schon einmal die Etappe in Valluhn gewonnen. Damals hatte Sabrina eigentlich für die Saison 2014 den ersten Zwei-Sterne-Start ins Auge gefasst gehabt. Aber: „Wir hatten ein bisschen Verletzungspech. Fast zwei Saisons sind dadurch ausgefallen. Aber jetzt freue ich mich, dass sie wieder Spaß an ihrem Sport hat!“ Diese Saison will sie noch eine Ein-Sterne-Prüfung reiten, quasi als Saisonhöhepunkt – „Da kommt das Krämer CDV Cup-Finale gerade recht!“ Zumal sie bis dahin die Ergebnisse der Abschlussprüfungen ihres Jura-Studiums haben wird. Da reitet es sich ja gleich nochmal so beschwingt.
Die andere Abteilung ging an die 19-jährige Lena Wernze im Sattel ihrer neunjährigen Westfalenstute Queen of Magic v. Quinta Real. Die beiden hatten bereits nach der Dressur die Führung übernommen und lagen mit 37,50 Minuspunkten klar in Führung. Ihr Polster war dick genug, dass sie die Führung trotz 7,2 Zeitstrafpunkten im Gelände ins Ziel retten konnten. Die beiden waren also nicht nur bestes CDV Paar, sondern auch Gewinner ihrer Abteilung. Beim Finale des Krämer CDV Cups vom 9. bis 11. September in Langenhagen dürften die beiden ernstzunehmende Gegner sein, wenn es mit einem Start klappt, denn im April waren sie bereits Siebte beim CIC* in Münster.
Das Turnier in Rüspel war prominent besetzt. In der dritten Abteilung der VL waren die Profis quasi unter sich mit Olympiareservistin Julia Krajewski, Luhmühlen-Sieger Andreas Dibowski, Elmar Lesch, Anna Siemer, Julia Mestern, Stephanie Böhe und weiteren bekannten Namen.
Und nicht nur „die Großen“ konnten CDV Cup-Punkte sammeln. Rüspel war auch eine Etappe des beliebten CDV Junior-Cups, bei dem ein Geländereiterwettbewerb zu bestreiten ist. In der ersten Abteilung siegte Emma Behrens auf Hemmingway mit einer 8,5. In der zweiten Abteilung ließ Felipa Sollorz mit Djamila und der Note 8,8 die Tochter des Hauses hinter sich, Smilla Maline Philipp auf Nashville Delux’s (8,5).
Bei allem Erfolg der Veranstaltung lag dieses Jahr doch ein dunkler Schatten über dem Turnier. Einen Tag vor Beginn verstarb ganz plötzlich der zweite Vorsitzende des Vereins, Mathias Bless. Der 50-Järhige war nicht nur eine der guten Seelen des Turniers, er war vor allem auch Familienvater und ein enger Freund der Veranstalter. Sein völlig unerwarteter Tod hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke. Umso bewundernswerter, dass das gesamte Organisationsteam trotz dieses furchtbaren Ereignisses im Namen des Freundes ein wie immer tolles Turnier auf die Beine gestellt hat. Dafür möchten auch wir vom CDV unseren Dank und vor allem unsere tief empfundene Anteilnahme aussprechen.
PM
