Weltcup-Finale Springen: Drei Top-Ten-Platzierungen für deutsche Starter

Foto: Penelope Leprevost/Vagabond de la Pomme - Fotograf: FEI/Dirk Caremans

Foto: Penelope Leprevost/Vagabond de la Pomme - Fotograf: FEI/Dirk Caremans

 
Weltcup-Finale Springen: Drei Top-Ten-Platzierungen für deutsche Starter

Daniel Deußer belegt mit Cornet D’Amour zum Auftakt Platz drei

 

Göteborg/SWE (fn-press). Das hätte für das Team von Bundestrainer Otto Becker kaum besser losgehen können: Mit Daniel Deußer (3.), Marcus Ehning (8.) und Niklas Krieg (9.) rangieren drei deutsche Springreiter nach dem ersten Durchgang des Weltcup-Finales im schwedischen Göteborg unter den Top-Ten. Auch Marco Kutscher gelang mit Chaccorina eine fehlerfreie Runde (15.), lediglich Christian Ahlmann und Colorit verzeichneten zwei Abwürfe. Der Sieg ging an die Französin Penelope Leprevost (63.78sec) vor ihrem Landsmann, dem aktuellen Weltranglistenersten, Simon Delestre (66.04sec). Am morgigen Samstag steht bereits die zweite Runde auf dem Programm, ehe es am Ostermontag um die Entscheidung in der Gesamtwertung geht.

 

Eine Platzierung unter den ersten Sechs, bloß nicht gleich zum Auftakt zu viel riskieren – das war der Plan des gebürtigen Hessen Daniel Deußer (Mechelen/BEL). Und der Plan funktionierte (66.54sec). „Es wäre sicherlich schneller gegangen, aber es hat alles so funktioniert, wie ich mir das vorgenommen hatte“, sagte der 34-jährige, der 2014 bereits einmal die Weltcup-Gesamtwertung gewinnen konnte. Mit seinem 13-jährigen Westfalen Cornet d’Amour (von Cornet Obolensky/Damiani) hatte er in der Göteborger Arena Scandinavium genau das richtige Pferd für den Auftakt-Parcours an seiner Seite. „Er denkt gut mit und die Gegebenheiten in dieser Halle kommen seiner Technik natürlich entgegen.“ Doch trotz allem Optimismus weiß Deußer auch: „Die wichtigeren Tage kommen noch. Trotzdem bin ich froh über diesen gelungenen Auftakt.“

 

Einen solchen erwischte auch der 22-jährige Niklas Krieg (Villingen-Schwenningen). Souverän meisterte er mit seiner zwölfjährigen Holsteinerin Carella (von Clearway/Concerto II) den Parcours (67.81sec). „Es hätte schlechter laufen können“, sagte Krieg hinterher. „Im Großen und Ganzen war es ein schöner Parcours zum Reinkommen und die Atmosphäre war super.“ Von Nervosität beim bisherigen Höhepunkt seiner Karriere keine Spur. „Die Stärke von Niklas und Carella ist natürlich, dass sie ein gewachsenes Team sind“, erklärte Bundestrainer Otto Becker. Bereits seit sie zwei Jahre alt war steht die Stute im Stall der Familie Krieg. Mit ihr gewann Niklas 2014 die Mannschaftsgoldmedaille bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter. Im vergangenen Jahr waren die beiden in Deutschlands U25-Springpokal erfolgreich unterwegs.

 

Noch ein wenig schneller als Krieg und Carella war der dreifache Weltcup-Gesamtsieger Marcus Ehning (Borken) mit dem westfälischen Landbeschäler Cornado NRW (von Cornet Obolensky/Acobat) im Scandinavium (67.60sec). Zufrieden war Ehning zwar mit der Leistung des Hengstes, der Parcours habe ihm jedoch weniger gelegen. „Seine Galoppade ist einfach zu groß dafür.“ Einfacher hatte es da Marco Kutschers junge Stute Chaccorina, ebenfalls westfälisch gezogen (von Chacco-Blue/Larenco). Die zehnjährige, bisher in Zeitspringen noch unerfahrene Stute, meisterte die Aufgaben ruhig und flüssig und schloss die Prüfung mit Rang 15 ab (70.13sec). Auch Kutscher (Bad Essen) war zufrieden.

 

Weniger erfolgreich lief es dagegen für Christian Ahlmann, der die Weltcup-Qualifikationen als mit Abstand bester der Westeuropa-Liga abgeschlossen hat. Er setzte zum Auftakt in Göteborg auf den baden-württembergisch gezogenen Colorit (von Coriano/Capitol), mit dem er im Februar den Großen Preis von Braunschweig gewonnen hatte. „Er hat mir im Warm-Up ein super Gefühl vermittelt. Ich hatte gehofft, dass er die richtige Wahl ist“, sagte Ahlmann. Am morgigen Samstag steht bereits der zweite Teil des Weltcup-Finals an. Los geht’s erneut um 18 Uhr.

 

Auch das sportliche Rahmenprogramm des Weltcup-Finales hat einige Höhepunkte zu bieten. An Donnerstag und Freitag standen bereits mehrere internationale Springprüfungen auf dem Zeitplan. Dabei konnte Marco Kutscher (Bad Essen) mit dem Hannoveraner Hengst Inliner (von Iberio/Sao Paulo) einen fünften Platz abstauben, Marcus Ehning (Borken) belegte mit der westfälischen Stute Zanzara (von Eurocommerce Zuerich/Lux) in der Future Challenge Rang drei. Auch drei deutsche Nachwuchsreiterinnen aus Schleswig-Holstein verbringen das Osterwochenende in der schwedischen Hafenstadt: Pheline Ahlmann (17, Reher), Frederike Staack (18, Lasbeck) und Teike Carstensen (17, Sollwit). In der ersten Prüfung des Young Riders Cups ging der Sieg auch gleich an eine der drei jungen Amazonen: an Pheline Ahlmann und ihre Stute Quintess (von Quebec/Grandeur) aus dem Zuchtverband für Deutsche Pferde.

 

PM

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