Verden. Er wurde gefeiert, wie kaum ein anderer Zuchtheroe zuvor: Der Celler Landbeschäler Londonderry ist Hannoveraner Hengst des Jahres 2013 und genoss vor ausverkauftem Haus Jubel und Applaus. Der Goldfuchs trägt als einer der bedeutendsten Vererber die wertvollen Gene seines Vaters Lauries Crusador xx weiter, der nur vier Tage zuvor im Alter von 28 Jahren eingegangen ist. Londonderrys Züchter Klaus-Hermann Ehlen freute sich über ein Ölgemälde des Künstlers Manfred Busemann und einen gutdotierten Scheck. Gemeinsam mit der R+V/Vereinigte Tierversicherung zeichnet der Hannoveraner Verband ein Mal im Jahr einen bedeutenden Hannoveraner Hengst aus.
Londonderry wurde am 16. April 1995 bei Klaus-Hermann Ehlen in Nieder Ochtenhausen geboren. Seine Mutter Windsor Queen v. Warkant/Eiger hatte der renommierten Züchter und Aufzüchter auf der Verdener Fohlen-Auktion 1990 entdeckt. Der Stern des typvollen Goldfuchses ging 1997 bei der Hengstkörung auf, als er umjubelter Körungssieger wurde und in das Landgestüt Celle einzog. Schon damals begeisterte er durch seinen überragenden, ausdrucksstarken Bewegungsablauf und sein makelloses Exterieur. Nach seiner Hengstleistungsprüfung wurde er mit dem Freiherr von Stenglin-Preis als bester Hengst des Jahrganges ausgezeichnet und bezog seine Beschälerbox auf der Station Ankum.
Schon im ersten Zuchtjahr fand Londonderry großen Zuspruch in der Züchterschaft. Mittlerweile hat er über 2.000 Nachkommen. 527 seiner Töchter sind in das Hannoveraner Stutbuch eingetragen, 185 von ihnen mit der Staatsprämie ausgezeichnet. 33 Söhne wurden für Hannover gekört. Auch die Qualitäten seines Nachwuchses unter dem Sattel suchen ihresgleichen, 195 betraten Verdener Auktionsparkett. Londonderry ist dabei Garant für Höchstpreise. Für sensationelle 900.000 Euro wurde sein spektakulärer Sohn Lemony's Nicket 2011 versteigert und machten den damals dreijährigen zum teuersten Pferd, das jemals über eine Reitpferde-Auktion eines Zuchtverbandes verkauft wurde. Fünf Jahre zuvor hatte bereits Londontime für Aufsehen gesorgt, als er für 510.000 Euro neue Besitzer fand.
Wo Londonderry auftrat, flogen ihm die Herzen der Zuschauer zu. 1999 wurde der Goldfuchs mit Peter Achilles Bundeschampion der vierjährigen Hengste, 2001 brillierte er mit Wolfhard Witte an gleicher Stelle und wurde Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde. Dressurmäßig bis auf St. Georg-Niveau gefördert, waren Londonderrys Solo-Auftritte bei den Celler Hengstparaden absolute Höhepunkte.
Seine Talente für das Viereck gibt er an seine Söhne und Töchter weiter. Gleich aus seinem ersten Jahrgang kam Liaison, der 2004 Vize-Bundeschampion der vierjährigen Stuten und Wallach wurde. Im selben Jahr feierte die ein Jahr jüngere La Perla in Warendorf den Titel bei den Dreijährigen. Die beiden Bundeschampions Lemony's Nicket, der das Bundeschampionat mit absoluten Bestnoten gewann, und Locksley II sowie die Topplacierten London und Le Noire runden Londonderrys prächtige Championatsbilanz ab. Rund 500 Nachkommen sind mittlerweile in die deutsche Turnierpferdeliste eingetragen, 48 sammeln Siege und Placierungen auf S-Niveau. Sie alle verhalfen ihrem Vater zu einem FN-Zuchtwert von 139 Punkten. Reitpferdepoints sind immer inklusive, hier liegt der Celler Landbeschäler mit einem Zuchtwert von 156 ganz vorne.
PM