Ludger Beerbaum platziert sich an vierter Stelle, Tobias Meyer an neunter
Madrid (fn-press). Ein äußerst dramatisches Stechen entschied über den Sieg im Weltcup-Springen von Madrid. Fast sah es schon so aus, dass die Zeit des Franzosen Kevin Staut nicht zu unterbieten sei, doch dann sicherte sich Marcus Ehning mit dem westfälischen Hengst Comme il Faut in riskanter, aber effektiver Manier den Sieg bei der sechsten von 13 Weltcup-Etappen der Westeuropa-Liga.
Ein wahrlich erfolgreiches Wochenende erlebten einige deutsche Top-Springreiter in Madrid. In Spaniens Hauptstadt kämpften sie um Weltcup-Punkte der Westeuropa-Liga auf dem Weg zum Finale in Omaha/USA Ende März 2017. Von den 40 Startern erreichten neun das Stechen des Weltcup-Springens, darunter drei Deutsche. Den recht langen Stechparcours in der riesigen Halle des Messezentrums absolvierte zunächst Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit dem Holsteiner Hengst Casello (v. Casall) in fehlerfreien 47,91 Sekunden. Das sollte noch viel flotter klappen, wie Kevin Staut mit dem niederländischen Wallach Aran kurz darauf unter Beweis stellte. Knapp vier Sekunden weniger (43,98) benötigte der rasante Franzose. Es sah schon ganz nach Sieg aus, aber da hatte man die Rechnung ohne Marcus Ehning gemacht. Der 42-Jährige aus Borken ,,schnibbelte" im Sattel des elfjährigen Cornet Obolensky-Sohns Comme il Faut eine Kurve. Das waghalsige Manöver hätte auch schief gehen können, aber Ehning weiß, was sein Hengst leisten kann. Die Stangen blieben jedenfalls liegen, seine 43,58 Sekunden bedeuteten den Sieg und ein Preisgeld von gut 51.000 Euro. Zwischen Kevin Staut und den viertplatzierten Ludger Beerbaum schob sich der Brite Scott Brash mit seiner belgischen Stute Hello M' Lady (0/44,04). Tobias Meyer aus dem rheinischen Neunkirchen wurde Neunter: Seine 14-jährige westfälische Cordobes-Tochter Cathleen verweigerte im Stechen einmal und kassierte zudem einen Abwurf.
Mit einem Hindernisfehler verpassten Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) und der schwedische Wallach Fibonacci das Stechen. Nicht in Top-Form präsentierten sich Daniel Deußer (Mechelen/BEL) und die belgische Stute Equita van't Zorgvliet, die vor vier Wochen das Weltcup-Springen in Lyon gewonnen hatten. An drei Hindernissen fielen die Stangen.
Auch in anderen Prüfungen des Madrider Fünf-Sterne-Turniers bilanzierten die deutschen Reiter schöne Ergebnisse, allen voran Ludger Beerbaum. Er ritt mit seiner Holsteinerin Chiara in zwei ,,dicken" Springen auf die Plätze zwei und drei, David Will (Pfungstadt) und die französische Stute Mic Mac du Tillard erzielten ebenfalls einmal Rang zwei. hen