Wiesbaden: Der irische Sieger und die Titelverteidigung

(Wiesbaden) Cameron Hanley – im vergangenen Jahr war er der Sieger im Wiesbadener Schlosspark! In diesem Jahr möchte er beim 78. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier seinen Titel verteidigen.

 

Pfingsten 2013 – es war das Comeback des 41-Jährigen. Zwei Jahre musste er wegen einer Knieverletzung pausieren, drei Monate vor dem PfingstTurnier war er zum ersten Mal wieder am Start und kaum einer hat weniger mit diesem furiosen Sieg im Schlosspark gerechnet als der Sieger selbst: „Reiten geht besser als Laufen“, grinste Hanley nach seinem Erfolg, „aber das war schon immer so.“

 

Im Sommer 2011 hatte sich Hanley, der seit zehn Jahren in Deutschland lebt, beim Spielen mit seinen beiden Kindern am Knie verletzt. Die Patella-Sehne war gerissen. 17 Mal ist Hanley danach am Knie operiert worden, weil immer wieder neue Komplikationen auftauchten. Vier Monate war er im Krankenhaus. Lange Zeit sah es so aus, dass Hanley nie wieder in den Sattel steigen würde, aber der Springprofi selbst hat die Hoffnung nie aufgegeben. Und dann ging im vergangenen Jahr alles schneller als gedacht. Im Februar ging er das erste Mal an den Start, im Mai siegte er mit dem zehnjährigen Animo-Sohn Antello im Großen Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden. „Ich habe Antello zusammen mit meinem Bruder Carl schon vor drei Jahren entdeckt und dann haben wir die Hälfte an Michael Whitaker verkauft“, erzählte er nach seinem Erfolg. „Seit Anfang des Jahres habe ich einen neuen Sponsor und wir konnten Antello komplett zurückkaufen.“ Für Antello und Hanley war das Wiesbadener PfingstTurnier 2013 erst der dritte gemeinsame Auftritt. Ein weiterer Grund, warum Hanley seinen Sieg selbst als komplett überraschend einstufte. Antello hat sich inzwischen zur Nummer eins im Stall des Iren entwickelt. Mit Antello gehörte Hanley auch zum irischen Team bei den Europameisterschaften im dänischen Herning im vergangenen Jahr. Es war Camerons dritter Europameisterschaftsstart.

 

Ganz dicht auf Hanleys Schlosspark-Sieger-Fersen war im vergangenen Jahr Katharina Offel. Die 37-Jährige beendete den Großen Preis im vergangenen Jahr mit dem dritten Platz. Zweimal war Offel schon bei Olympischen Spielen am Start, beide Male für die Ukraine, für die sie seit 2005 an den Start geht. Und auch im Jahr 2014 peilt die Deutsche Meisterin von 2004 wieder einen Start im Schlosspark an, um Hanley das erneute Siegen schwierig machen. Da sind aber auch noch ein paar andere, die gerne bei der Siegerehrung an der Spitze reiten wollen: das britische Urgestein John Whitaker beispielsweise. Der 58-Jährige gehört seit 35 Jahren zu den Besten seiner Zunft, hat sechsmal bei Olympischen Spielen und elfmal bei Europameisterschaften teilgenommen. Im Schlosspark gehört er seit vielen Jahren zu den beliebtesten Stammgästen.

 

Insgesamt gehen beim 78. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier Springreiter aus 20 Nationen an den Start. Natürlich kommt auch Konkurrenz aus den eigenen Landen angereist, unter anderem der zweifache Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg, der zu Beginn des Jahres wieder in den Championatskader aufgenommen wurde. Außerdem kommt Mannschaftsweltmeisterin Janne-Friederike Meyer, der dreifache Derbysieger Toni Hassmann, der frisch gebackene Deutsche Vize-Meister Tim Hoster und David Will aus dem hessischen Pfungstadt. Will, der zu den ‚jungen Wilden’ gehört, die in der Weltrangliste stetig nach vorne drängeln.

 

Die Zeiten, in denen die Top Ten der Weltrangliste die Siege unter sich ausgemacht haben, sind längst vorbei. Die Springwelt ist viel enger zusammengerückt und globaler geworden. Sieger gibt es inzwischen aus allen Teilen der Welt und in allen Altersklassen. Wer hat gerade das beste Pferd? Und wer ist aktuell in der besten Form? Das sind die Fragen, die heutzutage im Sport gestellt werden.
Eine aktuelle Antwort dazu werden wir zu Pfingsten im Schlosspark erhalten.

 

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PM

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