500.000 Euro für Nationen-Cup-Sieger Frankreich

Barcelona. Das erstmals in dieser Form ausgetragene Finale um die Nationen-Preis-Trophy endete nach einem Umlauf in Barcelona mit dem Erfolg für Mannschafts-Vizeweltmeister Frankreich vor Brasilien und Irland.

 

 

Nach einer Runde war bereits schon alles im Real Club de Polo von Barcelona entschieden, und keineswegs mit einer Überraschung. Ein Umlauf – und der Gewinner des erstmals mit einer Vor- und einer Finalrunde ausgetragenen Endturniers um die erfolgreichste Nationen-Preis-Equipe eines Jahres stand nach drei Reitern fest: Frankreich. Die Equipe ohne Europameister Roger-Yves Bost in der Besetzung Patrice Delaveau auf dem Hengst Orient Express, Aymeric de Ponnat auf Armitrages Boy, Simon Delestre auf Qlassic Bois Margot und Penelope Leprevost auf der Stute Nayana – sie ritt gar nicht ein – siegte mit insgesamt acht Fehlerpunkten und sicherte sich die bisher nie ausgelobte Prämie in einem solchen Wettbewerb in Höhe von 500.000 Euro. Mit nur einem Strafpunkt mehr belegte Brasilien als Gewinner der Qualifikation zwei Tage davor in der Aufstellung Rodrigo Pessoa auf Cadjanine Z, Eduardo Menez auf Calavda, Marlon Modolo Zanotelli auf Clouwni und Alvaro Affonso de Miranda Neto auf Bogeno den zweiten Rang, was 300.000 € brachte. Dritter wurde Irland (12 Fehlerpunkte/ 234,16 Sekunden/ 200.000 €) vor Exweltmeister Niederlande (12/ 235,57/ 135.000), Fünfter die vom früheren deutschen Bundestrainer Kurt Gravemeier geführte belgische, gleichzeitig jüngste startende Equipe (16/ 232,61/ 110.000).

 

Auf den restlichen Rängen landeten Kanada (17/ 242,46/ 90.000), die Ukraine mit den deutschen „Söldnern“ Kathi Offel auf Charlie und Ulli Kirchhoff auf Carlina (20/ 235,23/ 85.000) und Olympiasieger und Europameister Großbritannien (21/ 237,33/ 80.000). Tags zuvor hatte n die USA das Trostfinale im Stechen gegen die Schweiz für sich entschieden.

 

Ganz auf dieses Endturnier hatte sich der wieder nach Deutschland zurückkehrte Ulli Kirchhoff vorbereitet, und auch in der katalanischen Metropole ritt er – mit einem anderen Pferd -  nur eine Einlaufprüfung. Der Doppel-Olympiasieger von 1996, der mit vier Strafpunkten gleichzeitig Bester seiner Equipe war: „Mein Ziel war ganz klar: In die die letzte Runde kommen und dort nicht Letzter werden, und das haben wir geschafft. Ich habe auch bewusst bei meiner Stute auf einen möglichst geringen Kräfteverschleiß geachtet.“

 

Der mit Millionen vom saudi-arabischen Sport gesponserte sogenannte Furusiyya-Pokal war in dieser Form erstmals ausgetragen worden. 41 Länder in aller Welt hatten sich angemeldet, 18 erreichten nach Qualifikationen in allen Erdteilen das Finalturnier in Barcelona, davon kamen acht in die letzte mit 1,5 Millionen Euro dotierte Runde. Bei Fehlergleichheit hätte ein Stechen über Sieg oder Niederlage entschieden.

 

Eine deutsche Equipe, im Vorjahr noch Gewinner der Nationen-Preis-Trophäe nach anderem Reglement, fehlte in Barcelona. Sie war beim Schweizer CSIO in St. Gallen vorzeitig abgereist, weil sie um die Gesundheit der Pferde fürchtete – und sich für ein Fairplay gegenüber dem Partner Pferd entschieden hatte. Diesem beispielgebenden Gedanken kam der Weltverband (FEI) trotz oft honausposaunter hehrer Worte nicht nach und setzte stattdessen fest, Deutschland könne sich nur noch über drei, statt vier vorher festgelegten Offiziellen Internationalen Turnieren (CSIO) in der Division I für das Finale qualifizieren. Der sechste Platz hätte gereicht, Deutschland belegte am Ende den siebten Rang der höchsten Liga mit acht Teams und war als einer der stärksten Equipen der Welt in Barcelona nicht vertreten.

Das Endresultat auf einen Klick:

 

 

Quelle: Dieter Ludwig/www.ludwigs-pferdewelten.de

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