Die Delegierten des Pferdezuchtverbandes Baden-Württemberg haben bei der Versammlung am 28. April in Dapfen zukunftsweisende Entscheidungen getroffen. Zum einen wurde die Beantragung für die bundesweite Anerkennung des Verbandes einstimmig beschlossen, zum anderen wird ab 2014 bei den Warmblütern die Rasse des Deutschen Sportpferdes (DSP) gezüchtet. Den erforderlichen Satzungsänderungen stimmten alle Delegierten einstimmig zu.
Seit dem Jahr 2009 verfolgen die fünf Süddeutschen Pferdezuchtverbände das Ziel gemeinsam das Ursprungszuchtbuch der Rasse des „Deutschen Sportpferdes“, welches die Pferdezuchtverbände Sachsen-Thüringen und Brandenburg-Anhalt seit 2003 pflegen, zu führen. Mit der gestrigen Satzungsänderung haben die Württemberger-Züchter pro der neuen Rasse entschieden. Künftig wird unter der Lebensnummer mit den Startziffern 73 die Teilpopulation des Deutschen Sportpferdes aus Baden-Württemberg (DSP-BW) geführt. Der Fohlenjahrgang 2014 erhält bereits den Equidenpass mit der neuen Rassebezeichnung. Alle vorhandenen Zuchttiere werden automatisch in das neue Zuchtbuch übernommen. Dabei ändern sich im Stutbuch die Auszeichnungen Z und Z* in Stutbuch I und II. Weitere Änderungen des bisherigen Zuchtprogramms sind bei den Stutenleistungsprüfungen vorzunehmen, das weitere bislang geführte Zuchtprogramm deckt sich mit dem des Deutschen Sportpferdes. Noch im Herbst herrschten bei den Delegierten unterschiedliche Meinungen zu dieser Entscheidung. Die umfassende Aufklärungsarbeit der Vorstandsriege unterstützt von Zuchtleiter Gert Gussmann und Dr. Hans Ableiter vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat zu dieser für die Zukunft des Verbandes wichtigen und einstimmig getragenen Entscheidung geführt.
Die bundesweite Anerkennung des Verbandes stieß im Herbst vor allem bei den Schwarzwälder-Züchtern noch auf Ablehnung. Auch hier wurde Überzeugungsarbeit geleistet und vor allem die Zusage gegeben, dass die Hauptveranstaltungen wie Körung und Stutenschau im Kernzuchtgebiet, durchgeführt werden.
Erfreuliches berichteten Schatzmeister Klaus Kellhammer und Geschäftsführer Franz Lauster vom Geschäftsjahr 2013. Nach einigen „roten“ Abschlüssen, konnte in 2013 ein ordentlicher Gewinn erwirtschaftet werden. Die getroffenen Sparmaßnahmen und die Gebührenerhöhung haben wirksam gegriffen und oben drauf kam noch das sehr gute Auktionsergebnis des Marbacher Wochenendes.
Für 2014 präsentierte Kellhammer einen nicht ganz ausgeglichenen Haushaltsvoranschlag. Weitere Sparmaßnahmen verbunden mit Umstrukturierungen sind in Angriff genommen, wirken sich aber voraussichtlich erst auf die Zahlen im Jahr 2015 aus. Leider ist bei den Mitgliederzahlen und bei den aktiv gemeldeten Stuten weiterhin, wie auf bundesweiter Ebene, mit rückläufigen Zahlen zu rechnen.
Erfreuliches verkündete Verbandsvorsitzender Dieter Doll: Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg ist der einzige Verband bundesweit, der in 2013 mehr Fohlen als im Vorjahr registriert hat! Eindrucksvoll präsentierte Jungzüchter-Vertreterin Hannah Bott die internationalen Erfolge der Jungzüchter aus dem Lande. Für das Engagement und die konstruktive Mitarbeit der Delegierten diese zukunftsweisenden Entscheidungen zu treffen, bedankte sich Doll abschließend und zeigte sich froh und erleichtert den Verband für die Zukunft auf die richtige Spur gelenkt zu haben.
PM