Foto: Marcel Marschall auf Undercontract - Fotograf: privat
Heiligkreuztal/Aachen – Diese Nachricht verdient das „Besonders Wertvoll“-Siegel. Wenn vom 29. bis 31. Mai beim Weltfest des Pferdesport in Aachen die weltbesten Springreiter über die Startlinie galoppieren, ist aus der Kleingemeinde Heiligkreuztal in Oberschwaben Marcel Marschall mit dabei. Der 24-Jährige kann wie alle anderen Reiter auch, zwei Pferde für die großen Springen und einen Youngster an den Start bringen.
Nicht ohne Stolz hat Vater und Trainer Manfred Marschall den Anruf von Bundestrainer Otto Becker registriert: „Damit wird unsere kontinuierliche Trainingsarbeit belohnt, wir freuen uns auf die Herausforderung“. Der Youngster, der die Nachricht kurz vor seiner Abfahrt zum CSI nach Redefin erhielt, kann damit den Mai zu seinem ganz persönlichen Wonnemonat machen. Zunächst die Sichtung für die Young Riders Academy in Redefin, gefolgt vom Nationenpreis in Linz und dann das Highlight Aachen. Nicht zu vergessen, die historische Dimension: Noch nie war ein Springreiter aus Baden-Württemberg in so jungen Jahren im Pferdemekka Aachen am Start.
Ebenfalls beachtlich ist, dass Marcel Marschall erst nach dem Abschluss der Schulausbildung die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hat, um sich die Sporen mit einer Lehre im elterlichen Sport- und Handelsstell zu verdienen. Ein Späteinsteiger gewissermaßen . „Ich möchte später im Spitzensport ankommen und Springprofi werden“, sagte einer der 2008, also ein Jahr nach seinem Berufseinstieg, sein erstes S-Springen gewonnen hat und zwei Jahre später schon prangte das Goldene an seinem Revers. Nicht zu vergessen die häufige aber genauso wichtige Auszeichnung als bester Stilist bei diversen Turnieren. Der Start in Aachen ist dann die Krönung einer kurzen aber steil nach oben führenden Springreiterkarriere.
Jörn Rebien