Foto: Alisha Ladenburger, Lavinia Veit und Leonie Wiedenhöfer - Fotograf: Christian Bittner
Ende Juni gab es ein großes Festwochenende mit einer Nacht der Pferde, einem Sternritt und einem Familiennachmittag.
Der Reit- und Fahrverein Röhlingen wurde 1924 gegründet, gehört zu den ältesten Reitvereinen in Baden-Württemberg und ist der älteste Verein dieser Sportart im Ostalbkreis. In seiner bewegten Geschichte hat der Verein viel erlebt. In einer grandiosen Nacht der Pferde liess der Verein die zahlreichen Gäste in die Welt der Pferde und des Vereins eintauchen.
Den Ehrenvorsitzenden Gebhard Bühler, dessen Frau Hildegard, den ersten Vorsitzenden Manuel Bühler, dessen Frau Dagmar und seinen Sohn Julian fuhr Rainer Abele mit einem prächtigen Landauer, gezogen von sechs stolzen Pferden, vier Norikern und zwei Polnischen Kaltblütern, auf den Reitplatz. Josef Thomer fuhr mit seinen beiden Kaltblütern den Brauereiwagen der Rotochsen-Brauerei. Angeführt wurde dieser kleine Festzug von den Reitern der Deutschen Kavallerie.
Ehrengast Michael Dambacher liess es sich nicht nehmen, das große Jubiläum mitzufeiern. Er überreichte im Namen der Stadt eine kleine Geldspende an den Verein.
Der Landauer ist schon über 100 Jahre alt und im Vereinsbesitz, er wurde schon in mühevoller Kleinarbeit restauriert. Allerdings ist nicht nur die Kutsche so alt. Wolfgang Walter präsentierte eine alte Ulanenuniform. Diese ist über 100 Jahre alt, gehörte unserem Gründungsmitglied Alois Erhardt. Seine Familie in Birkenzell hütet diesen Schatz und hat ihn dem Verein für sein Jubiläum zu Verfügung gestellt. Erhardt war bei den Ulanen, im ersten Weltkrieg war er nach dem Wehrdienst erneut im Ulanenregiment. Er war Feldwebel und Träger des „weißen Offiziersdegen“. 1924 gründete er mit acht weiteren jungen Männern den Reiterverein, er gab damals regelmäßig Reitstunden. Da die Männer damals deutlich schlanker und kleiner als heute waren, war es schwer, jemanden zu finden, der die Ehre haben durfte, diese Originaluniform zu tragen. Wolfgang Walter war schon beim 75-jährigen Jubiläum des Vereins als Ulane dabei. Der Deutsche Kavallerieverband hat seine Ulanen geschickt, um das Andenken an Alois Erhardt zu ehren und auch den Verein, den Erhardt gegründet hatte. Mit Unterstützung durch den Deutschen Kavallerieverband ging der Verein zurück in die Zeit seines Gründungsjahrs. Sie zeigten in den Uniformen der bayrischen und württembergischen Ulanen, welche Rolle Pferde in dieser Zeit gespielt hatten. Sie führten beispielsweise Formationsreiten, das Reiten und Kämpfen mit einer Lanze, einen Waffenparcours und Feuerballons vor.
Diana Dambach und Lisa Dollmann entführten das Publikum mit „Friends will be Friends“ in die Welt der Zirzensik. Sie interpretieren eine wundervolle Freundschaft, die durch die Liebe zu den Pferden entstanden ist und die mit diesem Schaubild einfach zeigen wollten, dass es nicht wichtig ist perfekt zu sein oder die größten Erfolge zu haben, sondern dass die Freude am und mit dem Pferd das Wichtigste hierbei ist. Der Patenverein RG Zöbingen war mit zwei Voltigiergruppen angereist und zeigten den Gästen Voltigieren auf Turnierniveau und im Einsteigerbereich.
Die Regionalgruppen Virngrund-Ries und Ulm gaben einen interessanten Einblick in die Welt des Working Equitation. Die Disziplin „Working Equation“ ist noch jung und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit unter Pferdefreunden. Diese actionreiche Arbeit wird mit viel Geschwindigkeit präsentiert. Sogar Rinderarbeit hatte Daniela Falkenstein mit ihrem Pferd Kafu Sen vorgeführt.
Kleine Kämpfer mit Herz und Verstand gab es bei der Shettyfahrquadrille zu sehen. Zu Musik der Blues Brothers zeigten sie eine rasante Quadrille mit sechs Kutschen.
Dressurreiten ist langweilig? In Röhlingen ganz sicher nicht! Loreen Epacher zeigte auf ihrem Mefisto eine Dressur-Kür der besonderen Art. Sie wurde durch Live-Musik ihres Verlobten Marcel Bosch auf dem Saxophon begleitet.
Durch’s Programm führte eine der bekannten Stimmen des Stuttgart German Masters - dem internationalen Reitturnier in der Schleyerhalle - Andreas Kopp.
Roland Bäuerle aus Schwenningen hat schon viele unterhaltende Pferdemomente in unserer Region präsentiert. Er war mit seinen Schwarzwäldern und seinem Showteam dabei. Dieses Mal führte das Team aus sechs Reitern einen Bändertanz auf.
Mit einigen Kutschen gab es einen rasanten Wettbewerb. Mit dabei war hier Lukas Veit, neuer Baden-Württembergischer und Württembergischer Meister im Fahren Pony-Zweispänner der U25-Fahrer. Zwei Mannschaften kämpften in einem Kegelparcours um den Sieg. Eine Mannschaft bestand aus 1 Shetty-Einspänner, zwei Shetty-Zweispännern und einem Pony-Zweispänner. Sieger in diesem rasanten Wettkampf war Team Blau bestehend aus Leni Senz, Andrea Esdar, Cindy Weiß und Susanne Habel-Veit. Mit Einbruch der Dunkelheit wurden leuchtende Reiter und Pferde von der Reiterjugend präsentiert. Die Jugend ist die Zukunft des Vereins.
Marlene Krieger und Jasmin Glock zeigten einen Wettkampf der besonderen Art: Pferd gegen Cross-Mofa. Krieger ritt Willy Wunder, Jasmin Glock ihr Mofa. Es gab verschiedene Wettkämpfe zwischen Pferd und Mofa. Slalom auf Zeit, ein Rennen auf Zeit, oder auch Springen auf Zeit. Die Reiterin über ein Cavaletti, die Mofafahrerin über eine Rampe. Springen und Slalom konnte das Mofa für sich entscheiden, aber im Rennen auf Zeit hängte Willy Wunder das Mofa problemlos ab.
Zwischen den Programmpunkten gab es spezielle Einlagen, bei denen drei Reiter mit Papppferden Springen, Dressur und Fahren demonstrierten. Das Publikum amüsierte sich prächtig über die lustigen Einlagen.
Mit viel Feuer im „Geheimbund der Drachen“ durften dann die Württemberg Ritter den Abend beschließen.
Das Publikum war begeistert und sparte nicht mit Beifall. Es war eine gelungene, fulminante Nacht der Pferde.
Aber damit ist nicht genug! Zwei Wochen später, 13. und 14. Juli gibt es ein großes Jubiläumsspringturnier. Und weitere zwei Wochen später, 27. und 28. Juli folgt ein großes Jubiläumsdressurturnier.
Weitere Informationen finden sich unter www.reitverein-roehlingen.de.
PM