Reitturniere sind mehr als nur Sport, Show und Pferde, sondern auch immer Orte der Begegnung. Wenn daraus dann jahrelange Freundschaften entstehen ist das mehr wert als jeder Sieg. Das haben am Wochenende in Rot am See beim 17. Hohenloher Reit Event zwei junge Damen gezeigt. Lisa Maria Räuber (RSZ Hohenzollern) hatte zu einem Interview im Turnierbüro Ihre beste Freundin Lisa Candin (RV Pforzheim) mitgebracht und die Stimmung mit schallendem Gelächter gleich aufgelockert. Trotz Ihrer jungen Jahre sind die beiden 18- und 20-jährigen Reiterinnen schon auf internationaler Bühne erfolgreich. Dabei startet Lisa Räuber für Österreich, das Heimatland ihrer Mutter, während Lisa Candin für Rumänien, das Heimatland Ihres Vaters, reitet. Auch das vielleicht eine Sache die die beiden zusammen schweißt.
Zum Reiten nach Rot am See war nur Lisa Räuber gekommen, und das gleich sehr erfolgreich. Im Großen Preis von Hohenlohe belegte Sie am Sonntag auf Cyrrus den dritten Platz, mit Cheyenne belegte Sie in der Punktespringprüfung Klasse S* am Sonntagvormittag den achten Platz. Am Samstag in der Zwei-Phasen-Springprüfung Klasse S* hatte Sie auf Cyrrus den sechsten und auf Cheyenne den zehnten Platz belegt.
Ihre größten Erfolge hatte Sie freilich in den Wochen zuvor gefeiert. Ein Wochenende zuvor hatte sich die 18-jährige im niederösterreichischen Pferdesportpark Magna Racino bei Wien den Österreichischen Staatsmeistertitel der Junioren gesichert. Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften vor zwei Wochen im badischen Schutterwald konnte Sie gar nach 2016, 2015 und 2013 den vierten Titel der Baden-Württembergischen Meisterin mit nach Hause nehmen. Lediglich 2014 hatte Sie verletzungsbedingt pausieren müssen. Bereits im Juni diesen Jahres hatte Sie mit der österreichischen Mannschaft beim Future Champions Turnier in Hagen mit der Österreichischen Mannschaft den Nationenpreis gewnnonen.
Dabei ist die sympathische Auszubildende zur Groß- und Außenhandelskauffrau im dritten Lehrjahr definitiv auf dem Boden geblieben. Zwar wird Sie zur Versorgung Ihrer 7 Pferde von einer Pflegerin unterstützt. Doch Ihre Pferde putzt sie ebenso wie Sättel und Zaumzeug noch regelmäßig selbst. Weil es für sie dazu gehöre und sich sonst nicht richtig anfühle wie sie auf Nachfrage erläuterte.
Der Zeittakt zwischen elterlichem Ausbildungsbetrieb und Reitstall ist eng. Da sei es freilich gut dass Ihr der Chef (und Vater) manchmal zeitlich ein wenig entgegen komme. Zumal Sie gut eine dreiviertel Stunde bis zu den Pferden zu fahren habe. Dass sie langsamer Auto fährt als sie reitet sei ja klar, erklärt Ihre Freundin Lisa Candin augenzwinkernd. Weil Sie den frischen Führerschein ja noch braucht.
Lisa Candin war in diesem Jahr nicht zum Reiten nach Rot am See gekommen. Sie half Ihrem Vater Andy Candin (RV Pforzheim), der im Vorjahr den Großen Preis von Hohenlohe gewonnen hatte, als Pferdepflegerin bei der Vorbereitung seiner Pferde. Dabei kann auch Lisa Candin große sportliche Erfolge nachweisen. So platzierte Sie sich 2014 bei den Balkanmeisterschaften im Springen in Zagreb unter den Top 20 und belegte 2014 und 2013 bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften den jeweils dritten Platz.
Nach Rot am See war sie neben der Hilfe für Ihren Vater aber vor Allem als moralische Unterstützung für Ihre Freundin Lisa gekommen, wie die beiden freudestrahlend Arm in Arm erklärten. Und das ist im Leben sicher am meisten Wert.
PM