Niederländer Marc Houtzager gewinnt nach einem Sturz am Vortag
Fast krönte sich Markus Renzel vor dem Münsteraner Schloss: Mit Pikeur Lemar musste sich der Nationenpreisreiter im Stechen lediglich dem Niederländer Marc Houtzager mit Sterrehof`s Dante geschlagen geben, der dank der schnelleren Zeit den Großen Preis von Münster für sich entschied. Dritter wurde der Japaner Eiken Sato mit Chadellano Jra.
Insgesamt waren 39 Paare am Start in dem als CSI4* ausgeschriebenen Springen über zwei Umläufe mit Stechen. Die besten zehn Paare der ersten Runde, darunter sieben Null-Fehler-Reiter, mussten die zwölf Hindernisse mit 15 Sprüngen ein zweites Mal gehen. Von diesen Teilnehmern blieben wiederum drei Reiter fehlerfrei: Houtzager, Renzel, Sato. Als Erster startete Marc Houtzager in dem auf acht Sprünge verkürzten Stechparcours. Ohne Fehler legte der Vize-Mannschafts-Olympiasieger von 2012 mit 39,73 Sekunden die zu schlagende Zeit vor. Es folgte Markus Renzel, der mit seinem erst neunjährigen Westfalen-Wallach (v. Los Angeles - Baloubet de Rouet) ebenfalls ohne Abwurf sein Fehlerkonto auf Null hielt, mit 43,35 Sekunden aber den Sieg verpasste. Als dritter Teilnehmer im Stechen wollte schließlich der Japaner Eiken Sato mit seinem 13-jährigen Chacco Blue-Sohn Houtzacker den Sieg streitig machen. Ein Abwurf machte das zunichte (4 Fehlerpunkte, 42,70 Sekunden).
Mit dem Gewinn des Großen Preises fand das Münsteraner Wochenende vor allem für Marc Houtzager ein versöhnliches Ende. Er war am Vortag im Stechen des Hauptspringens, ebenfalls eine CSI4*-Prüfung, mit seinem Pferd Sterrehof`s Calimero gestürzt. Beiden war nichts passiert. Und so verließ der Niederländer das Turnier der Sieger zwar mit einer lädierten Nase, aber auch mit dem Preisgeld des Siegers von über 26.000 Euro. Und auch Markus Renzel war hochzufrieden. „Ich freue mich, als hätte ich gewonnen“, sagte er. „Ganz einfach, weil nun alle sehen konnten, was für ein Pferd Pikeur Lemar ist, und das schon jetzt mit neun Jahren. Ich habe ihn seit einigen Jahren und habe ihn selbst ausgebildet – das macht mich stolz. Er ist wie ein Mensch für mich – wie ein Freund.“
Im besagten Hauptspringen am Samstag setzte sich im Stechen mit sieben Teilnehmern der Ire Mark McAuley im Sattel von Destinee de Vains durch (0/39.67). Der Parcours, der auf die 37 Starterpaare in der Springprüfung der Großen Tour wartete, hatte es ganz schön in sich: Ganz schön technisch sei er gewesen, konstatierte Laura Klaphake, die als beste Deutsche mit ihrem zwölfjährigen Holsteiner Verdi TN-Sohn Quin einen der drei Nullfehler-Ritte zeigte. Aufgrund der langsameren Zeit von 40,69 Sekunden musste sich die Mannschafts-Dritte der Weltmeisterschaft 2018 sehr knapp dem zweitplatzierten Antonio Mark Garofalo mit Carem Sandy, ein Oldenburger Sprinpferd von London, geschlagen geben (0/40,52). Auf dem vierten Rang platzierten sich Hans-Dieter Dreher und Cous Cous. Alle Ergebnisse unter www.turnierdersieger.de /n-press/Bo