Foto: Der Holsteiner Reservesieger 2018, Colcannon, wurde erstmals unter dem Sattel von Sven Otto präsentiert - Fotograf: Stefan Lafrentz
(Klein Offenseth) Eröffnet mit Central Park von Casall - abgeschlossen mit Calido von Cantus und dazwischen allerbeste Hengste von drei bis zu 28 Lebensjahren - die Präsentation der Vererberriege in der Hengststation Maas J. Hell ließ keine Fragen und keine Wünsche offen. Mit umfassenden Eindrücken und Erkenntnissen versorgt wurden die rund 800 Zuschauer, die sich dicht auf der Tribüne, in der Reithalle und im Casino drängten.
“Volles Haus” konnte Stationschef Herbert Ulonska vermelden und die Besucher bekamen ein umfassendes und abwechslungsreiches Hengste-Programm geboten, das zudem mit der Verlosung von fünf Deckgutscheinen endete - darüber freuen sich nicht nur die glücklichen Gewinner, sondern auch das Tierheim Elmshorn, denn der Erlös des Losverkaufs kommt der Einrichtung zugute.
Lebende Legende - Calido
Den immer wieder beeindruckenden Schlusspunkt unter rund zwei Stunden Hengstschau setzte der schneeweiße Holsteiner Schimmel Calido, der nach wie vor mit Bewegungsfreude beeindruckt und perfekt “im Lack” ist - putzmunter, selbstbewußt und auch 2019 im Deckeinsatz. Größte Neugier galt allerdings gleichermaßen der jungen Garde hinter dem Star der Station.
Reservesieger Colcannon und Coquetto unter dem Sattel
So punkteten die beiden im November 2018 gekörten Cornet Obolensky-Söhne Colcannon aus einer Contender-Aljano-Coriander-Mutter und Coquetto aus einer Casquetto-Landgraf I- Capitol I-Mutter sowohl im Freispringen, als auch erstmals unter dem Sattel. Das Freispringen war bei beiden Hengsten mit viel Übersicht und “Go”, unter ihrem Ausbilder Sven Otto zeigten sich dann beide Hengste ausgeglichen und mit völligem Vertrauen zum Reiter. Man glaubt Sven Otto sofort, dass die Arbeit mit diesen beiden Holsteiner Junghengsten “richtig viel Spaß” macht. Der Faktor Arbeitsfreude und Rittigkeit trat bestechend klar bei Casselot von Cassoulet zutage, der inzwischen vier Jahre alt ist und noch deutlicher beim zwei Jahre älteren Jungstar Central Park von Casall aus einer Contender-Sandro-Mutter.
Central Park in Top-Form
Der schicke Rappe, der bereits bemerkenswert gute Fohlenjahrgänge hinterließ, stellt den Chefbereiter Takashi Haase jede Woche vor eine Herausforderung: “Ich muß mir immer überlegen, was ich ihm Neues zeige - er ist vorsichtig, leistungsbereit, hat Vermögen und ist einfach super zu reiten”, so Haase, “und er begreift und lernt sehr schnell.” Das Potential des Sechsjährigen darf gleichwohl langsam wachsen. “Wir wollen bei unseren Junghengsten nicht alles sofort ausreizen, was sie anbieten”, unterstreicht Herbert Ulonska, “Central Park ist sehr gefragt bei den Züchtern und Sport- und Deckeinsatz müssen wohldosiert sein, damit die Pferde die Freude an der Arbeit behalten.”
Quaterback glänzt in Holstein
Eigens für die Präsentation in der Hengststation Maas J. Hell hatte das Haupt- und Landgestüt Neustadt-Dosse den Dressurpromi Quaterback mit Gestüter Olaf Michaelis nach Klein Offenseth entsandt. Der Quaterman-Sohn entstammt der berühmten Neustädter P-Linie, hat 58 gekörte Söhne und zählt zu den meistfrequentierten Deckhengsten Europas. Seine enorme Bewegungsqualität entfaltete der 16-jährige Fuchs auch an der Hand von Olaf Michaelis. “Raumgriff” war da auch beim Vorführer gefragt.
Beeindruckende Hengstriege
Diego de Semilly von Diarado, dessen Besitzer Dietmar Gottschalk eigens aus Wittenberge angereist war, die hervorragend springenden Uston von Uriko und Quiwi Capitol von Quiwi Dream, deren Züchter Otto Boje Schoof und Harm Thormählen den Nachwuchs in Klein Offenseth genau in Augenschein nahmen - sie alle präsentierten sich gereift von ihrer “Schokoladenseite”. Erfreulich für die Besucher in Klein Offenseth: Die Präsenz, Form und Frische der reifen Hengstjahrgänge, zu denen Acodetto von Acorado, Lassergut Cash and Carry von Cash und Lassergut Hym d`Isigny von Qredo de Paulstra sowie Lentini von Lavaletto zählen. Herbert Ulonska stellte deutlich klar, das man in der Hengststation Maas J. Hell auch weiterhin die A-Linie und das L-Blut pflegen will. Sportlich konzentrieren sich die Ambitionen allerdings auch mit Blick auf kommende Championate. Takashi Haase, für sein Geburtsland Japan startend, darf sich mit dem Canturo-Stakkato-Sohn Canstakko auf internationale Turniereinsätze freuen. Die japanische Förderation ließ bereits wissen, dass man Reiter und Hengst genau im Auge habe.
PM