Foto: Die EM kann für die Para-Reiter beginnen - Fotograf: RI
Jeder, der einen Blick auf das Rasenstadion von Riesenbeck International wirft, reibt sich verwundert die Augen. Dort, wo vor Wochen noch die besten Springreiter der Welt über die Hindernisse galoppierten, ist eines der schönsten Dressurstadien Deutschlands entstanden. Hier haben in dieser Woche die besten Dressurpferde weltweit die Gelegenheit, vor toller Kulisse bei den FEI Europameisterschaften in Dressur und Para-Dressur zu strahlen.
Die Metamorphose war ein Kraftakt für alle, vor allem für das Team um Turnierleiter Karsten Lütteken. Es hat geschafft, was nur wenige für möglich gehalten hätten: Ein Dressur-Viereck für die besten Reiter Europas ist entstanden, inmitten des satten Rasens, umsäumt von Zuschauertribünen und einem wunderschönen VIP-Bereich, im Hintergrund die uralten Eichen. Vogelgezwitscher begleitet den Zuschauer durch eine Baum-Allee zum nahegelegenen Wettkampfort der Para-Reiter. Hier ist das Viereck dicht an den Zuschauern platziert, abgeritten wird in der Halle.
„Wir haben in der ganzen Woche Glück mit dem Wetter,“ prophezeit Karsten Lütteken, der stolz darauf ist, wie sich seine Anlage den Aktiven und Zuschauern präsentiert. Von allen Seiten ist Lob zu hören. Doch ganz nach Riesenbecker Art wiegelt man ab beim Empfang von Vorschusslorbeeren. „Warten wir ab, wie die Lage am Sonntag nach der letzten Siegerehrung ist. Danach feiern wir diese EM – und die Silbermedaillen unserer Heimreiter Eoin McMahon und Philipp Weishaupt bei der EM der Springreiter in Mailand“, sagt Ludger Beerbaum, seines Zeichens EM-Turnierpräsident. Seine Aufgabe ist vor Ort, zu schauen, ob alles zufriedenstellend läuft.
Die Para-Reiter schwelgen im Glück. Beim Abreiten strahlten sie mit der Sonne um die Wette. "Wir haben hier top Bedingungen, die Pferde fühlen sich wohl und wir freuen uns auf die Wettkämpfe", sagt Regine Mispelkamp. Die 52 Jahre alte deutsche Reiterin (Grade 5) hat bei ihrer Paralympics-Premiere in Tokio 2022 die Bronzemedaille in der Kür gewonnen und zählt zu den Mitfavoriten.
Bis auf zwei Para-Dressur-Pferde, die morgen früh zur Re-Inspektion müssen, haben alle am Montag morgen den Vet-check erfolgreich absolviert und können am Dienstag ab 9.30 Uhr in den Wettkampf starten. Die vorgeschriebene Tierarzt-Prüfung und damit das Okay zur EM-Teilnahme werden dann zur gleichen Zeit die Stars der Dressur-Szene wie Dalera, Quantaz und Glamourdale oder Imothep erst noch absolvieren.
Jetzt ist wird auch das Geheimnis gelüftet, welcher Überraschungsreiter am Samstag um 17 Uhr bei dem Show-Programm Dressage Master teilnehmen wird: Kein Geringerer als der Springreiter Christian Kukuk. Eben noch bei den Europameisterschaften in Mailand am Start, ist der Mitarbeiter des Stalles Beerbaum gern der Anfrage nachgekommen und will gemeinsam mit den Kollegen aus den Disziplinen Dressur (Bianca Nowak-Aulenbrock) und Para Dressur (Dr. Angelika Trabert, Gianna Regenbrecht) zeigen, wie die Ausbildung eines Pferdes aussehen sollte.
Unter Anleitung von Christoph Hess, dem „Ausbildungsbotschafter“ der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, findet die Demonstration statt. „Wir haben vor, die 90 minütige Veranstaltung interaktiv zu gestalten und wollen erreichen, dass alle, egal ob sie Zuschauer, Reiter, Trainer oder interessierte Fans sind, davon profitieren“, sagt Christoph Hess.
Am Dienstag, dem ersten Turniertag, ist der Eintritt frei
Tickets unter: https://tickets.riesenbeck2023.com/de/
PM