Am kommenden Donnerstag geht es los: die DKB Pferdewoche Rostock auf dem Gut Groß Viegeln - Fotograf: Thomas Hellmann
Bei der DKB Pferdewoche Rostock vom 9. bis 12. Mai reist Christoph Lanske mit fünf Pferden an. „Die Chance muss man nutzen!“, erklärt er mit Nachdruck. „Das gibt es selten, dass man bei einem Turnier von dieser Größenordnung und auf diesem Niveau fünf Pferde mitbringen darf.“
Am 2. März ist Christoph Lanske 30 geworden. Mit 13 hat er sein erstes A-Springen im Sattel von Pony Landano gewonnen. Seither ging es stetig bergauf. Mit 44 S-Siegen zählt er längst zu den Top-Springreitern in Mecklenburg-Vorpommern. In seiner bisherigen Turnierlaufbahn hat er rund 1500 Platzierungen mit fast 200 verschiedenen Pferden erzielt. Christoph Lanske – CL Sporthorses – ein Mecklenburger Markenzeichen und ein großer Fan der DKB Pferdewoche Rostock…
Christoph, Sie gehören zu den besten Reitern in Mecklenburg-Vorpommern. Was ist Ihre besondere Stärke im Sattel?
Christoph Lanske: Naja, die anderen sagen oft zu mir, dass ich mich gut auf neue Pferde einstellen kann. Ich zwinge ihnen nicht meine Reiterei auf, sondern versuche immer die Stärken des jeweiligen Pferdes zu fördern.
Was zeichnet die Reiter Mecklenburg-Vorpommerns in Ihren Augen insgesamt aus?
Christoph Lanske: Wir halten alle zusammen. Bei uns ist das ein echtes Miteinander. Natürlich kehrt am Ende jeder vor seiner eigenen Tür, aber wir helfen uns gegenseitig, wo wir können.
Sie sind dafür bekannt, 'ein Ausbilder vor dem Herrn' zu sein – so Zitat Holger Wulschner. Was ist ihre Philosophie?
Christoph Lanske: Man muss sich viel Zeit nehmen! Besonders für junge Pferde. Und dann muss man das Gefühl dafür entwickeln, wie sie sich am wohlsten fühlen. Das ist das Wichtigste.
Im Frühjahr 2017 haben Sie sich selbstständig gemacht, seit Februar diesen Jahres haben Sie eine Anlage in Stralsund gepachtet. Wie gefällt Ihnen die Selbstständigkeit?
Christoph Lanske: Ja, das stimmt. Ich fühle mich auf der Anlage in Stralsund super wohl. Die Selbstständigkeit ist manchmal sehr anstrengend und freie Tage sind selten, aber ich habe bei meinen Stationen vorher überall viel gelernt und kann all das jetzt umsetzen. Das macht einfach Spaß. Außerdem habe ich seit einigen Monaten eine Partnerschaft mit Enno Glantz und dadurch auch noch einige gute, hoffnungsvolle Pferde bekommen. Jetzt habe ich etwa 20 Pferde bei mir stehen und ein tolles Team mit meinem Bereiter Willy Franke und meiner Freundin Natalie Hoppe, die das Stallmanagement übernommen hat.
Wer ist Ihre aktuelle Nummer eins im Stall?
Christoph Lanske: Das ist der neunjährige Hengst Chap II v. Contender. Er gehört der Hengststation Schmidt, mit denen ich schon lange zusammen arbeite, und ich reite ihn seit Dezember 2017. Am Anfang war er schon etwas eigen, aber inzwischen ist er ein absoluter Kämpfer geworden. Er kann den Sport und das Decken super auseinanderhalten und ist ein toller Kumpel. Wenn ich in die Box komme, möchte er immer am liebsten in meine Tasche kriechen.
Welche Pferde dürfen in diesem Jahr mit zur DKB Pferdewoche Rostock?
Christoph Lanske: Natürlich darf Chap II mit. Dann habe ich zwei siebenjährige Pferde für die Youngster-Tour: Cerus Boy, den ich erst seit einigen Wochen im Stall habe, und Sakura Mai, die meiner Familie gehört. Dann bringe ich noch die elfjährige Chaleen v. Cellestial und Cilli Lou mit. Cilli Lou habe ich im vergangenen Jahr auch in Groß Viegeln im Großen Preis geritten.
Ihr spezielles Erlebnis auf Gut Groß Viegeln?
Christoph Lanske: Das war 2017 als ich das erste Mal das Vier-Sterne-Turnier dort mitreiten durfte. Das war schon ein Erlebnis. Im Großen Preis hatte ich damals einen ärgerlichen Fehler, aber insgesamt war es rundum toll.
Dieses Jahr freuen Sie sich besonders auf die DKB Pferdewoche, weil…
Christoph Lanske: Ich würde sagen, ich bin besonders gespannt auf die DKB Pferdewoche, weil das Turnier dieses Jahr vier Wochen früher ist. Das ist vom Plan, von der Vorbereitung schon etwas anderes, zumal ich sehr viel mit jungen Pferden arbeiten. Ich hoffe also, dass alle so früh im Jahr gut in Schuss sind (lacht). Davon mal abgesehen, freue ich mich jedes Jahr ganz besonders auf das Turnier bei Holger (Wulschner). Das Turnier ist trotz seiner Größe unglaublich familiär, das gibt es sonst nicht. Die Bedingungen sind spitze, da kann kaum ein anderes Turnier mithalten und es fehlt an nichts, auch für die Pfleger. Es ist einfach ein Turnier von Reitern für Reiter und ein Turnier mit Herz. Eigentlich könnte man endlos darüber reden, wie schön es da ist.
PM