FN-aktuell - Ausgabe 18/2012

London 2012 
Paralympics: Medaillenflut für deutsche Para-Reiter
 
DKB-Bundeschampionate 2012
Positive Bilanz nach fünf Turniertagen +++ Bundesministerium zeichnet Reitpferde- und ponyzüchter aus +++ Unser Stall soll besser werden 2012: Leuchttürme der Pferdehaltung ausgezeichnet
 
FN / DOKR / FNverlag 
Pferdesteuer: Stadt Lauterbach vertagte Entscheidung +++ Neue Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1: FN präsentiert grundlegende Änderungen in einem Kongress +++ IDEXX Laboratories: Neuer Partner der FN und des DOKR +++ Neu im FNverlag: Die LPO 2013 ist da 
 
Personalia
Neue Bundestrainer: Monica Theodorescu wird Leitende Dressur-Bundestrainerin / Karl-Heinz Geiger neuer Cheftrainer der Fahrsportler +++ Deutscher Reiter- und Fahrer-Verband: Ingrid Klimke neue Präsidentin
 
ZUCHT 
Bundesweites Championat des Freizeitpferdes/-ponys Verden: Sieg für Brennabor Zohan und Diordano
 
SPORT  
Weltmeisterschaft der reitenden Studenten in Aachen: Dreimal Gold für die Gastgeber

Fahren 
WM Fahren mit Behinderung: Gold für Heiner Lehrter
 
Distanzreiten 
WM Distanzreiten Euston Park/GBR: Alle Medaillen an die Arabischen Emirate
 
Reining 
Deutsche Meisterschaft und Deutsche Jugendmeisterschaft Reining: Teilnehmer stehen fest
 


London 2012

Paralympics
Medaillenflut für deutsche Para-Reiter

London/GBR (fn-press). Mit schwerem Gepäck kehren die deutschen Reiter von den Paralympics zurück. Sie gewannen in London zwei Mal Gold, zwei Mal Silber, zwei Mal Bronze und dazu Silber in der Mannschaftswertung. „Unsere Erwartungen haben sich voll erfüllt“, freute sich Equipechefin Britta Bando (Hamburg). Was aber noch mehr zählt: „Der Teamgeist hier in London war einfach unglaublich.“

In fünf verschiedenen Grades gab es bei Paralympics Medaillen zu gewinnen: Ia, Ib, II, III und IV – je nach Schwere der Behinderung. Zu reiten waren jeweils drei Aufgaben, zunächst der sogenannte Teamtest und danach der Championship-Test zur Ermittlung der Einzelmedaillen. Beide Prüfungen zählten zusammen für das Mannschaftsergebnis, wobei jeweils die drei besten Ergebnisse pro Mannschaft addiert wurden. Den krönenden Abschluss bildete dann die Kür, in der noch einmal ein Medaillensatz pro Grade verteilt wurde.

Silber und Bronze in Grade II
Zu den Reitern mit der längsten Paralympic-Erfahrung zählt Dr. Angelika Trabert (Dreieich). Die 44-jährige Narkoseärztin, die ohne Beine zur Welt kam, gehört seit 1996 regelmäßig zum deutschen Team. In London machte sie den „Pathfinder“, musste als erste Deutsche im Teamtest aufs Viereck und bekam zu spüren, was wenige Wochen zuvor auch die Teilnehmer an den Olympischen Spielen feststellen mussten: das temporäre Reitstadion im Greenwich Park hat „Atmosphäre“. Traberts neunjähriger Hessenwallach (v. Alabaster – Florestan I) stockte bereits am Haltepunkt und sprang später sogar einmal zur Seite. „Draußen ging sie noch richtig gut. Aber im Stadion war dann plötzlich alles Mögliche interessant, was da am Vortag noch anders war“, sagte die Reiterin, die mit 67,143 Prozentpunkten deutlich unter ihren Möglichkeiten blieb. Doch Angelika Trabert ließ sich nicht unterkriegen. Bereits in der Einzelwertung war alles wieder im Lot und das Paar gewann mit 76,0 Prozentpunkten die Bronzemedaille. Dass dies kein Eintageserfolg war, bewiesen die beiden zwei Tage später erneut. Für ihre Kür zu Soundtracks aus den Filmen „Fluch der Karibik“, „Madagaskar“ und „König der Löwen“ kassierte das Paar 76,150 Prozentpunkte und gewann damit erneut Bronze.

Zu den beiden Reiterinnen, die jeweils vor ihr lagen, gehörte jedes Mal auch Traberts langjährige Teamkollegin Britta Näpel aus Wonsheim. Die 46-jährige Pferdewirtschaftsmeisterin und gelernte Augenoptikerin, die an den Folgen einer schweren Vergiftung durch Insektenschutzmittel leidet, rangierte mit ihrer 14-jährigen Zweibrücker Stute Aquilina (v. Aquilino – Woerth) bereits im Teamtest auf Platz zwei. Viele Freudentränen flossen, als sie diesen Erfolg auch in der Einzelwertung und zuletzt auch in der Kür wiederholen konnte und damit zwei Mal Silber gewann. Mit 76,048 und 77,4 Prozentpunkten musste sich zwei Mal nur knapp der britischen Reiterin Natasha Baker geschlagen geben. Die 22-jährige Doppel-Europameisterin aus Uxbridge, West-London, lieferte mit Cabral vor heimischem Publikum in allen drei Prüfungen eine glänzende Vorstellung und erzielte in der Kür das Rekordergebis von 82,8 Prozentpunkten – zugleich die persönliche Bestleistung der jungen Britin. Wie hoch das Niveau auf Grade II generell war, zeigt sich daran, dass die besten acht Paare alle Ergebnisse über 70 Prozent erzielten. Mit insgesamt 21 Startern stellten die Grade II-Reiter das zahlenmäßig stärkste Starterfeld.

Hannelore „Hanne“ Brenner bleibt ungeschlagen
Doppel-Gold gab es in London auch für Hannelore Brenner, die damit ihre schon beachtliche Edelmetall-Sammlung weiter aufstockte. Die Wachenheimerin, die seit einem Reitunfall inkomplett querschnittgelähmt ist, trat in London als Titelverteidigerin an und wurde ihrer Rolle an allen Tagen gerecht. Ein bisschen Zittern war dennoch angesagt, als sich die 49-Jährige im Championship-Test verritt. „Da hatte sich offensichtlich ein Druck aufgebaut, den ich mir selbst nicht eingestanden habe. Ich wusste nur, dass von meiner Note das Mannschaftsergebnis abhängt. Beim Reiten war ich dann noch ganz begeistert über das gute gelungene Schulterherein, als ich abgeläutet wurde. Ich habe dann die Richterin gefragt, sie aber offensichtlich falsch verstanden und wurde wieder abgeläutet“, schilderte Hanne Brenner die Situation. „Irgendwie hatte ich da einen Fadenriss, schließlich kenne ich die Aufgabe in- und auswendig.“ Nach dem Malheur fing sich die Reiterin allerdings schnell wieder und kam immerhin noch auf 73,467 Prozentpunkte: Gold. „Ich habe das aber erst geglaubt, als die Durchsage kam“, sagte Brenner. Auch im deutschen Lager hielten alle die Luft an, bis endlich das Ergebnis angezeigt wurde – eine „Erlösung“ auch im Hinblick auf das Mannschaftsergebnis. Brenners Resultat bedeutete nach 2004 und 2008 zum dritten Mal Silber in Folge für ein deutsches Team – vor der Mannschaft aus Irland, die erstmals an Paralympics teilnahm und auf Anhieb Bronze gewann.

„Ohne das Verreiten wären es sicher 78 Prozent für Hanne geworden“, sagte Dr. Jan Holger Holtschmit (Saarbrücken), Vorsitzender des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKThR). Oder noch mehr? Das sollte sich zwei Tage später in der Kür zeigen. Hier gab es 81,7 Prozentpunkte für das Paar, das im Regelsport bereits S-Siege feiern konnte. „So viel wie noch nie bei einem Championat“, freute sich Brenner. „Die Stute ist an allen drei Tagen super gegangen. Das hat einfach Spaß gemacht.“

Während Hannelore Brenner die Klasse III dominierte, landete ihr Teamkollege Steffen Zeibig aus Arnsdorf an allen drei Tagen im Mittelfeld. Für den 35-jährigen Sachsen, der ohne rechten Unterarm, rechten Unterschenkel und ohne linken Fuß auf die Welt kam, waren es bereits die zweiten Paralympics. Im Sattel des 16-jährigen Hannoveraners Waldemar – übrigens wie Women of the World ein Nachkomme des Hengstes Walt Disney I – belegte er Platz acht in der Einzelwertung (66,233) und in der Kür (67,15). Insgesamt gingen zwölf Paare in Grade III an den Start. Zwei Mal Silber gewann die Britin Deborah Criddle mit LJT Akilles, zwei Mal Bronze sicherte sich Annika Dalskov mit Aros a Fenris.

Gelungenes Paralympic-Debüt für Lena Weifen
Ebenfalls Achte in der Kür wurde die deutsche Paralympics-Debütantin Lena Weifen aus Bösel. Die 23-Jährige, der von Geburt an der rechte Unterarm fehlt, startete in Grade IV, in der die höchsten reiterlichen Ansprüche an Reiter und Pferd gestellt werden. 2010 nahm sie mit ihrem Hessenwallach Don Turner (v. Dartagnan – Rebel Z) sowohl an den Deutschen Meisterschaften der Jungen Reiter als auch bei den Para-Weltmeisterschaften in Kentucky/USA teil. Mit 67,581 Prozentpunkten in der Einzelwertung (Platz neun) und 72,1 Prozentpunkten in der Kür kam sie in London allerdings nicht an die Spitzenreiter ihrer Klasse heran. Aber auch Topfavoritin Sophie Wells (Großbritannien) hatte mit Pinocchio das Nachsehen. Sie gewann zwar souverän den Teamtest, musste sich aber sowohl in der Einzelwertung als auch in der Kür der Belgierin Michele George mit ihrem Württemberger Rainman geschlagen geben. Zwei Mal Bronze sicherte sich der Niederländer Frank Hosmar mit Alphaville.

Wachablösung in Grade Ib
In den Grades Ia und Ib war Deutschland auch in diesem Jahr nicht vertreten. In Grade Ia hieß das dominierende Paar Sophie Christiansen und Janeiro, das mit seinen Ergebnissen über 80 Prozent maßgeblich auch zum erneuten Sieg der britischen Mannschaft beitrug. Zwei Mal Silber holte Helen Kearny aus Irland mit Mister Cool, zwei Mal Bronze gab es für Laurentia Tan aus Singapur mit Ruben James.

In Grade Ib fand dagegen eine fast schon historische Wachablösung statt. Nicht die britische Para-Legende Lee Pearson stand in London im Vordergrund: Die Goldmedaillen gingen stattdessen an die australische Reiterin Joann Formosa (Gold in der Einzelwertung) und den früheren Vielseitigkeitsreiter Pepo Puch, den nach seinem schweren Unfall weder der Kampfgeist noch die Passion für Pferd und Reiten verlassen haben. Im Sattel der Hannoveraner Stute Fine Feeling holte er die ersten Medaillen für Österreich seit Einführung der Reitwettbewerbe bei Paralympics in Jahr 1996: Bronze in der Einzelwertung und Gold in der Kür. Ganz leer gingen Lee Pearson und sein Pferd Gentleman allerdings auch in diesem Jahr nicht aus. Sie kehren mit einem ganzen Medaillensatz nach Hause zurück: Gold (Team), Silber (Einzelwertung) und Bronze (Kür). Hb


 
DKB-Bundeschampionate 2012

DKB-Bundeschampionate
Positive Bilanz nach fünf Turniertagen

Warendorf (fn-press). Zufriedene Gesichter wohin man schaute: Zum Abschluss der DKB-Bundeschampionate zog Turnierleiter Carsten Rotermund ein positives Fazit. Mit seinem rund 400 Helfer starken, eingespieltem Team hatte er für Reiter und Pferde sowie Besucher wieder eine reibungslose Veranstaltung gezaubert. Und dann spielte auch der Wettergott mit, der nur einen Tag schwächelte.

Mit 37.000 Gästen waren die 19. DKB-Bundeschampionate fast genauso gut besucht wie 2011 (37.500). Das merkten auch die rund 200 Aussteller, die gute Geschäfte machten. Die Mehrheit hat schon für 2013 zugesagt, so Volker Wulff, der mit seiner Firma En Garde Marketing die Veranstaltung vermarktet.

Wenngleich alle zufrieden sind, wird weiter nach Optimierungspotenzialen gesucht. Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und von 2001 bis 2003 selbst Turnierleiter, erinnerte in der Abschlusspressekonferenz an das Motto, das seit den ersten Bundeschampionaten in Warendorf gilt: „Jedes Jahr ein bisschen besser. Diesem Leitsatz sind wir weiter verpflichtet.“ Zwar hat sich die Veranstaltung neuen Anforderungen angepasst und sich mit den Zeiten gewandelt. Dennoch wollen die Verantwortlichen die Veranstaltung auf den Prüfstand stellen, um sie zu verbessern und für künftige Herausforderungen fit machen. Dazu findet Ende Oktober eine Klausurtagung statt, an der auch Vertreter aus den Reihen der Reiter, Züchter, Pferdebesitzer, Richter, Aussteller und Medien teilnehmen.

Dass Anregungen auf offene Ohren stoßen, bestätigte Eva Bitter, Springreiterin und langjährige Teilnehmerin. „Man spürt, dass man es hier mit Experten zu tun hat. Früher war die Burandtwiese tatsächlich eine Wiese, so dass der Springplatz nicht allen Springreitern die gleichen Bedingungen bot. Jetzt reiten wir seit ein paar Jahren auf Sand.“ Das erfuhr auch Argelith Stakkato, der Hannoveraner Hengst mit dem Bitter bei ihrer ersten Teilnahme 1998 spektakulär das Bundeschampionat des fünfjährigen Springpferdes gewann und der im Jahr drauf Vize bei den Sechsjährigen wurde. Der jetzt 19-jährige Hengst wurde bei den DKB-Bundeschampionaten 2012 aus dem Sport verabschiedet. Auf Sand.  Bo

Ausführliche Berichte von den Titel-Entscheidungen auf www.DKB-Bundeschampionate.de.

DKB-Bundeschampionate 2012
Bundesministerium zeichnet Reitpferde- und -ponyzüchter aus

Warendorf (fn-press). Die erfolgreichsten Züchter von Nachwuchsreitpferden und -ponys wurden im Rahmen der DKB-Bundeschampionate 2012 wieder mit einem Sonderehrenpreis vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) ausgezeichnet. Staatssekretär Dr. Robert Kloos überreichte stellvertretend für Bundesministerin Ilse Aigner die Preisgelder, Gold- und Silbermedaillen an die Best- und Zweitplatzierten. Insgesamt wurden 2.500 Euro an die Preisträger verteilt.

In der Kategorie „Züchter des erfolgreichsten vierjährigen, gekörten und leistungsgeprüften Reitpferdehengstes“ wurde Elisabeth Albers (Löningen) für den hannoversch gezogenen Bundeschampion Franziskus 15 v. Fidertanz – Alabaster geehrt. Die Silbermedaille bekam Paul Wendeln (Garrel) für den Vize-Bundeschampion Sir Heinrich OLD v. Sir Donnerhall – Fürst Heinrich.

Der Preis in der Kategorie „Züchter der erfolgreichsten vierjährigen, in ein Zuchtbuch eingetragenen Reitpferdestute“ ging an Bernd Lampe aus Emstek, Züchter der Vize-Bundeschampionesse De la Beaute OLD v. Don Romantic – Depardieu. Den zweiten Preis erhielt Wolfgang Lohmann (Sandbostel) für die von ihm gezogene vierjährige Hannoveraner Stute Donna Felice v. Don Frederico – White Star. 

Für den „besten dreijährigen, in ein Zuchtbuch eingetragenen Reitpferdehengst“ wurde Frank Dahlhoff (Lippetal) mit dem Ehrenpreis des BMELV ausgezeichnet, Züchter des in Westfalen gezogenen Vize-Bundeschampion Quotenkönig 2 v. Quaterback – Fürst Piccolo. Die Zuchtgemeinschaft Anton und Uwe Mengelaers (Geilenkirchen) wurde als Züchter des zweitbesten dreijährigen Hengstes, des rheinischen Stanford 9 v. Sir Donnerhall – Diamond Hit geehrt.

In der Kategorie „beste dreijährige, in ein Zuchtbuch eingetragene Reitpferdestute“ ging der Ehrenpreis an Hannelore Koch (Nümbrecht). Sie ist Züchterin der rheinisch gezogenen Vize-Bundeschampionesse Rivery Royal v. Rock Forever – Rohdiamant. Ebenfalls ausgezeichnet wurde der Züchter der Westfalen-Stute Rapunzel W v. Rock Forever – Laureus: Wolfgang Wießner aus Verl.

In der Kategorie „Züchter des besten vierjährigen, in ein Zuchtbuch eingetragenen Reitponyhengstes“ ehrte das BMELV Hubert Waning (Vreden), Züchter des westfälisch gezogenen Bundeschampions Dimension AT v. Donchester – Notre Beau. Die Silbermedaille erhielt Johann Hinnemann (Voerde) für den ebenfalls aus Westfalen stammenden Vize-Bundeschampion Golden Challenge H v. FS Golden Moonlight – FS Challenger.

Als Züchter des westfälisch gezogenen Bundeschampions Golden State 2 v. FS Golden Moonlight – Donchester wurde Dietmar Boom (Legden) in der Kategorie „bester dreijähriger Reitponyhengst“ ausgezeichnet. Die Silbermedaille des BMELV ging an Josef Volle aus Lüdinghausen, Züchter von Top Christobell v. Top Champy – Rosedale Tiberius.

Sabine Goldberg (Uetze) ist die Züchterin der „besten vierjährigen Reitponystute“: Vize-Bundeschampionesse Goldberg´s Donatella v. Go for Gold – Golden Dancer, die in das Zuchtbuch des Verbandes der Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover eingetragen ist. Die zweite Ehrung in dieser Kategorie erhielt Angela Bottermann (Voerde) für den Erfolg ihrer westfälischen Stute Dorette B v. FS Don´t Worry – Amigo Valeur.

Als Züchterin der „besten dreijährigen Reitponystute“ zeichnete das BMELV Sylla Holtkamp-Endemann (Freiburg) für ihre in das Zuchtbuch des Pferdestammbuches Weser-Ems eingetragene Bieni Bo HE WE v. Hilkens Black Delight – Rocky Twist aus. Für die zweitbeste Reitponystute in dieser Altersklasse, Memory 121 v. FS Don´t Worry - Monsun N, erhielt die Zuchtgemeinschaft Bahrenfuss und Kless aus Klein Bennebeck einen Sonderehrenpreis.

Mit diesen Auszeichnungen bringt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz seine Wertschätzung der deutschen Pferdezucht zum Ausdruck. Da es sich um einen Zuchtpreis handelt, werden nur die Züchter von zuchtfähigen Pferden – also Hengsten und Stuten – geehrt. Zum einen ist der Preis Anerkennung für die bei den DKB-Bundeschampionaten gezeigten züchterischen Leistungen, zum anderen dient er als Ansporn, den erfolgreichen Weg der deutschen Pferdezucht fortzusetzen. Bo

Unser Stall soll besser werden 2012
Leuchttürme der Pferdehaltung ausgezeichnet

Warendorf (fn-press). „Wir wollen Leuchttürme setzen", so Dr. Karsten Zech, Fachtierarzt und Jury-Mitglied beim Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“, den die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Fachzeitschrift Reiter Revue international zum 19. Mal auslobten. Dabei geht es um moderne Pferdehaltungen mit Luft, Licht, Bewegung und Sozialkontakt. 30 Stallbetreiber bewarben sich mit Neu- und Umbauten, acht Ställe kamen in die engere Auswahl und wurden besucht. Eine siebenköpfige Jury um FN-Vizepräsidentin Ruth Klimke (Münster) vom Bereich Persönliche Mitglieder begutachtete die Finalisten und wählte die besten drei Ställe aus, die bei den DKB-Bundeschampionaten geehrt wurden.

Die Siegerurkunde erhielt Gabriele De Vries für das Birkenhof Ostertal Reitsportcenter. In St. Wendel-Osterbrücken im Saarland liegt der sportgeprägte Pensionspferdestall mit großzügigen und hellen Paddockboxen. Alle Pferde kommen dort täglich auf die Weiden. „Vieles Vorhandene des ehemaligen Milchviehbetriebes wurde umgebaut zu einer optimalen Reit- und Pferdenutzung“, lobte Jurymitglied Dr. Hanno Dohn, selbst promovierter Landwirt. Alle drei prämierten Ställe erhielten einen 1.000-Euro-Scheck. Die Siegerin gewann eine große Heuraufe der Firma Großewinkelmann.
Der zweite Platz ging an Hof Nudow in Nuthetal bei Potsdam. „Ich möchte zeigen, dass auch Sportpferde artgerecht leben können“, so das Anliegen von Marita Schreiber. Sie baute einen alten Vierseitenhof zu einem luxuriösen Pferdestall um, mit Boxen, die teilweise bis 22 Quadratmeter groß sind. Besonders gelobt: das ausgeklügelte Gesundheitsmanagement und die wetterfesten Winterausläufe. Für Marita Schreibers Pferde gibt es Futter von der Firma Höveler im Wert von 1.000 Euro – inklusive Beratung.
Den dritten Platz nahm Dr. Tanja Romanazzi für das Gut Heinrichshof in Großröhrsdorf bei Dresden entgegen. Sie baute aus dem ehemaligen Dressurstall drei Aktivställe und zwei Laufställe nach dem Paddock-Trail-Prinzip. Dort sind die Lebensräume zum Ruhen, Fressen –Heuraufen, die immer zugänglich sind, aber mit engmaschigem Gitter gegen Gier – und Bewegen auf unterschiedlichen Bodenarten verteilt. Der dort lebende  Wallach Nugget wurde per GPS überwacht – 10,56 Kilometer legte er am Tag zurück. Die Jury war beeindruckt. Der Preis: Einstreupellets von German Horse Pellets im Wert von 500 Euro inklusive Beratung. Jurymitglied Gerlinde Hofmann, Leiterin der FN-Abteilung Pferdehaltung und Umwelt, lobte: „Hier gibt es eine engagierte Stallführung, die Vielfalt überzeugt, man findet das gesamte Spektrum der Reiterei.“  Janet Mlynarski

 


FN / DOKR / FNverlag

Pferdesteuer
Stadt Lauterbach vertagte Entscheidung

Warendorf (fn-press). Rund 200 Städte und Gemeinden bundesweit diskutierten bislang über die Pferdesteuer. Noch ist sie in keiner einzigen Kommune beschlossen. Von Entwarnung kann aber keine Rede sein, ganz im Gegenteil. Reiter müssen achtsam bleiben und auf die Kommunalpolitik reagieren.

Die drohende Einführung der Pferdesteuer geht alle Reiter, Pferdebesitzer und Züchter an. Zwar ist es bislang keiner Kommune im Bundesgebiet gelungen, die Abgabe politisch durchzusetzen, aber der Ernstfall stand Ende August bevor. Die hessische Kleinstadt Lauterbach wollte im Haupt- und Finanzausschuss über das sogenannte Haushaltssicherungskonzept ihre finanzielle Spielräume ausschöpfen und u.a. auch die Pferdesteuer beschließen. Der massive Protest örtlicher Reiter, Vereine und Betriebe sowie die Intervention der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und des Landesverbandes Hessen bewogen den Bürgermeister, das Thema vorerst von der Tagesordnung zu nehmen. Im Oktober sollen in einem „Expertengespräch“ die Vor- und Nachteile der Pferdesteuer erörtern werden. Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe, sagt: „Wir können dies als keinen Erfolg werten, zeigt die Vertagung doch, dass die Kommunalpolitiker zu einem Meinungsaustausch bereit sind und noch nicht alle Türen geschlossen sind.“ Ungruhe und Robert Kuypers, Geschäftsführer des Landesverbandes Hessen, nutzten die Gelegenheit, bei den DKB-Bundeschampionaten die Medien über den Sachstand und die Perspektiven zu informieren.

Überall im Land regt sich Widerstand gegen die Pferdesteuer. Über Facebook hat sich ein „Aktionsbündnis gegen die Pferdesteuer“ formiert, das von einigen Pferdesportverbänden unterstützt wird. Über 8.000 Pferdefans haben sich dieser Gruppe bereits angeschlossen.

Wie ein Schreckgespenst geistert die Summe von 750 pro Jahr und Pferd durchs Land. Diese hatte der Hessische Städte- und Gemeindebund seinen Kommunen empfohlen. Über 60 Euro Mehrbelastung im Monat könnten viele Pferdehalter nicht aufbringen. Das ist auch manchen Kommunalpolitikern bewusst, und so hat sich die Stadt Lauterbach entschieden, die Steuer bei 204 Euro im Jahr anzusetzen. Thomas Ungruhe: „Mancher mag denken, dieser Betrag ist noch verschmerzbar. Aber wir müssen uns über eines im Klaren sein: Ist die Steuer erst einmal eingeführt, kann sie beliebig nach oben erhöht werden. Deshalb lehnen wir auch 204 Euro ab.“
Ungruhe und Kuypers appellieren an jeden Reiter und Pferdefreund, an jeden Betrieb und Verein, Augen und Ohren offen zu halten. Und zwar vor der eigenen Haustür, denn die Pferdesteuer ist keine Bundessteuer, sondern eine kommunale Abgabe, die auch nur vor Ort verhindert werden kann. Tagesordnungen und Protokolle der Finanzausschüsse sind öffentlich einsehbar und geben Hinweise, ob die Pferdesteuer ein Thema ist. In den einschlägigen Internet-Foren und auf den Facebook-Seiten des Aktionsbündnisses gibt es einen regen Meinungsaustausch, was gerade wo an Protestaktionen läuft. Alles Wissenswerte über die Pferdesteuer ist zu lesen unter www.vorreiter-deutschland.de  hen

Neue Richtlinien für Reiten und Fahren, Band 1
FN präsentiert grundlegende Änderungen in einem Kongress

Warendorf (fn-press). Ende Oktober erscheint im FNverlag die deutlich überarbeitete „Grundausbildung von Reiter und Pferd“, so der Titel von Band 1 der „Richtlinien für Reiten und Fahren“. In einem ganztägigen Kongress präsentiert die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) am 23. November in Warendorf, was in dem Standardwerk für die klassische Reitausbildung alles neu oder anders ist.

Wird nach den vielen öffentlichen Diskussionen die Reitlehre neu definiert? Gilt trotz einer Modifikation immer noch die Skala der Ausbildung? Kann richtiges, pferdegerechtes Reiten jetzt besser vermittelt und erklärt werden? Diese und andere Fragen will die FN bei dem Kongress „Schritt für Schritt zum richtigen Reiten“ Ausbildern, Reitern, Richtern und allen an der Ausbildung von Reitern und Pferden interessierten Menschen im Bundesleistungzentrum beantworten.

Als Einführung beschäftigt sich Prof. Dr. Harald Lange von der Universität Würzburg mit der Frage „Welche Bedeutung haben die Richtlinien für den Lernprozess des Reiters aus sportwissenschaftlicher Sicht?“. Reitmeister Martin Plewa, Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster, referiert, was neu ist in der Darstellung der Natur des Pferdes und den daraus folgenden Konsequenzen für den Umgang mit dem Pferd und für das Reiten.
„Welche Neuentwicklungen gibt es für die Ausbildung des Reiters – speziell zum Sitz, zur Hilfengebung und Einwirkung des Reiters?“ ist das Thema von Thies Kaspareit. Der Leiter der Abteilung Ausbildung und Wissenschaft der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ist als Autor maßgeblich verantwortlich für die Überarbeitung und die Neuerungen des Werkes, in dem die Grundlagen der klassischen Reitausbildung definiert sind. Die Neuerungen für die Ausbildung des Pferdes und zur Darstellung der Skala der Ausbildung erläutert Christoph Hess, Leiter des FN-Bereichs Persönliche Mitglieder.

Nach den theoretischen Ausführungen werden die Inhalte praktisch verdeutlicht. Dressur-Mannschafts-Silbermedaillengewinnerin Helen Langehanenberg zeigt, wie man einen losgelassenen Sitz erreicht und wie eine feine Einwirkung funktioniert. „Die Neuentwicklungen in der Grundausbildung für das Reiten über Hindernisse – Gundprinzipien des Anreitens und Springausbildung mit System“ ist das Praxisthema von Peter Teeuwen, Bundestrainer der Pony-Springreiter.

Der Kongress beginnt um 10 Uhr und endet gegen 16.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 60 Euro pro Person, Persönliche Mitglieder zahlen 50 Euro. In der Tagungsgebühr sind Getränke, Mittagessen und Nachmittagskaffee enthalten. Anmeldungen (online) und weitere Informationen: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Abteilung Ausbildung und Wissenschaft, Freiherr-von-Langen-Str. 13, 48231 Warendorf, Claudia Gehlich, Telefon 02581-6362-179, Telefax 02581-6362-208, E-Mail: cgehlich@fn-dokr.de, www.pferd-aktuell.de.  Bo

IDEXX Laboratories
Neuer Partner der FN und des DOKR

Warendorf (fn-press). Mit der Firma IDEXX, einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich der veterinärmedizinischen Labordiagnostik, haben die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) einen neuen Partner gefunden.

Das internationale tätige Unternehmen mit Stammsitz in Westbrook, Maine/USA, wird ab sofort die Mannschaftstierärzte und Tierärzte der Kaderpferde sowohl im Bereich der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen als auch der Diagnostik – Blutbild, Leistungsprofil, Organprofile, histologische Untersuchungen, Mikrobiologie, allerdings keine Medikationskontrollen – unterstützen. Ziel dieser Kooperation, die zunächst vertraglich bis 2016 festgelegt ist, soll zudem ein reger inhaltlicher Austausch zwischen der FN, dem Tierärzteteam des Unternehmens und den deutschen Pferdefachtierärzten sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir IDEXX als Partner gewinnen konnten“, sagt Georg Ettwig, Leiter der Abteilung Marketing und Kommunikation der FN. „Davon profitieren alle Mitglieder unserer Bundeskader, die so frühzeitig und regelmäßig Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Pferde erhalten.“ hen

Neu im FNverlag
Die LPO 2013 ist da

Warendorf (fn-press). Mehr Chancengleichheit – dieser Grundgedanke prägt die neu überarbeitete Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO 2013), die ab dem 1. Januar 2013 auf allen nationalen Turnieren in Deutschland gilt. Die Änderungen basieren auf den Ergebnissen einer Umfrage, an der sich 14.492 Pferdesportler beteiligt hatten. Die LPO regelt die Durchführung von Leistungsprüfungen zur Förderung des Reit-, Fahr- und Voltigiersports, der deutschen Pferdezucht und der Pferdehaltung. Sie ist verbindlich für alle in der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zusammengeschlossenen natürlichen und juristischen Personen, die Leistungsprüfungen oder Pferdeleistungsprüfungen vorbereiten, durchführen, beaufsichtigen sowie daran teilnehmen.

Neu in der LPO 2013 ist unter anderen die Einteilung in „offene“ und „geschlossene“ Prüfungen, wobei Letztere den weniger routinierten Reitern vorbehalten und sollen 20 Prozent einer „normalen“ Turnierveranstaltung ausmachen. Eine weitere Neuregelung, die auf der Auswertung der Umfrage basiert, ist das Rotationsverfahren für Richter. Demnach darf ein Richter maximal fünf Jahre in Folge auf einem Turnier eingesetzt werden. Jedes Jahr muss ein Richter einer Veranstaltung ausgetauscht werden. Auch dem häufig auftretenden Zeitproblemen von Berufstätigen trägt die LPO Rechnung, indem künftig in der vorläufigen Zeiteinteilung der Zeitpunkt einer Prüfung konkreter definiert werden muss (Vormittag, Mittag oder Abend). Weitere Detailänderungen der LPO betreffen insbesondere die einzelnen Disziplinen, eine Erweiterung der Helmpflicht für Dressurreiter und Fahrer bis 18 Jahre und Teilnehmer aller Altersklassen an Dressurprüfungen der Klasse E und A.

Und noch etwas ist neu: „LPO 2013“ steht auf dem Cover der neuen LPO und macht damit jedem deutlich, dass es sich um die neueste Ausgabe des Regelwerks handelt. Mit den künftigen Ergänzungsblättern wird ein kleiner Aufkleber mitgeschickt, der außen auf dem Cover angebracht werden kann. Damit lässt sich auf den ersten Blick erkennen, dass der Inhalt auf dem aktuellen Stand ist.

Die Leistungs-Prüfungs-Ordnung 2013 kostet 19,90 Euro und ist erhältlich beim FNverlag, Telefon 02581 6362-154/-254, E-Mail vertrieb-fnverlag@fn-dokr.de oder Internet www.fnverlag.de!

 


Personalia

Neue Bundestrainer
Monica Theodorescu wird Leitende Dressur-Bundestrainerin /
Karl-Heinz Geiger neuer Cheftrainer der Fahrsportler

Warendorf (fn-press). Für die Disziplinen Dressur und Fahren sind die Verträge zwischen dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) und den neuen Bundestrainern ausgehandelt: Monica Theodorescu (Sassenberg) übernimmt am 1. Oktober die Position der Leitenden Bundestrainerin der deutschen Dressurreiterinnen und -reiter. Neuer Cheftrainer der Fahrsportler wird Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring).

Monica Theodorescu (49) löst Bundestrainer Jonny Hilberath (Scheeßel) ab, der sich nach dem plötzlichen Tod von Holger Schmezer im April dieses Jahres bereit erklärt hatte, die deutsche Dressurequipe die Saison über auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Ab Herbst möchte sich Hilberath vermehrt um seinem Ausbildungsbetrieb kümmern und hatte deshalb schon frühzeitig erklärt, dass der Cheftrainerposten für ihn nicht in Frage kommt. Als Trainer steht er aber weiterhin zur Verfügung. Jonny Hilberath und sein Kollege Jürgen Koschel (Hagen), der auch für die unter 25-jährigen Kaderreiter zuständig ist, werden Monica Theodorescu tatkräftig als Disziplintrainer unterstützen.

 „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung, bin mir aber auch der Verantwortung bewusst“, sagte Monica Theodorescu, die als erste Frau das Amt des Leitenden Bundestrainers bekleidet. Von ihrer eigenen internationalen Turnierkarriere nimmt sie schweren Herzens Abschied. „Beides ist nicht miteinander vereinbar“, so die studierte Dolmetscherin, die fünf Sprachen spricht. Allerdings werden auf ihrem Gestüt Lindenhof auch weiterhin junge Pferde ausgebildet. Für den Beritt und die Betreuung der Kunden soll ab Oktober eine angestellte Pferdewirtschaftsmeisterin sorgen.

Seit über 35 Jahren zählt Monica Theodorescu, Tochter und prominenteste Schülerin der 2007 verstorbenen Ausbilderlegende George Theodorescu, zu den besten Dressurreiterinnen des Landes. Bereits mit 19 Jahren gewann sie das Deutsche Dressur-Derby, siegte 1993 und 1994 beim Weltcup-Finale, erzielte drei olympische Mannschaftsmedaillen (1988, 1992 und 1996) und wurde 1990 Weltmeisterin mit dem Team und Drittbeste in der Einzelwertung. Hinzu kommen Medaillen bei Europa- und Deutschen Meisterschaften. Gerade erst war sie als Reservereiterin für die Olympischen Spiele in London nominiert. Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des DOKR, betonte: „Mit Monica Theodorescu bekommen wir eine große Sportlerpersönlichkeit als Bundestrainerin, die auf eine lange internationale Karriere zurückblicken kann und die mit den Strukturen und Herausforderungen des Dressursports bestens vertraut ist. Wir sind zudem sehr froh, dass wir mit den beiden Disziplintrainern Jonny Hilberath und Jürgen Koschel herausragende Ausbilder als Disziplintrainer gewinnen konnten.“

Karl-Heinz Geiger löst Ewald Meier ab
Auch im Fahrsport wird die Verantwortung künftig auf mehrere Schultern verteilt. Für den im kommenden März aus Altersgründen ausscheidenden Cheftrainer Ewald Meier (Meißenheim) wurde Karl-Heinz Geiger aus dem oberbayerischen Rechtmehring verpflichtet. Geiger (48) betreut seit drei Jahren als DOKR-Disziplintrainer vor allem den Jugendfahrsport. Der Beamte der Landesanstalt für Landwirtschaft in München war mehrfacher bayerischer Landesmeister der Vierspänner, nahm an Deutschen Meisterschaften teil und startete auch international. Als Cheftrainer ist er vor allem für den Vierspännersport zuständig.

Der Bundestrainer der Zweispännerfahrer, Eckardt Meyer (Hermannsburg), gibt Ende dieses Jahres ebenfalls sein Amt auf. Das Arbeitsgebiet des 67-Jährigen wird künftig unter drei Disziplintrainern aufgeteilt: Die Einspänner (Pferde und Ponys) und Zweispänner (Pferde) betreut ab 2013 der Meißenheimer Wolfgang Lohrer (50). Der baden-württembergische Landestrainer Fahren war bis 1989 Beifahrer im Vierspänner von Ewald Meier und startete dann seine eigene Karriere im Zweispännersport, die er mit Team-Silber bei der Weltmeisterschaft 1999 krönte.

Das Amt des Disziplintrainers der Pony-Zwei- und Vierspänner übernimmt Peter Tischer (Neu-Isenburg). Im internationalen Vierspännersport über viele Jahre erfolgreich, betreibt der 46-jährige Tischer einen Ausbildungs- und Fahrstall in Neu-Isenburg. Um die Jugend an den Leinen kümmert sich künftig Dieter Lauterbach (Dillenburg). Der 47-jährige Hauptsattelmeister am Hessischen Landgestüt Dillenburg ist seit Jahren Mitglied im A-Kader der Einspännerfahrer, nahm fünfmal an Weltmeisterschaften teil und gewann 2008 die Mannschafts-Silbermedaille bei der Einspänner-WM.

Weitere Bundestrainerverträge (Springen, Vielseitigkeit, Jugend) werden derzeit ausgearbeitet.  hen

 
Deutscher Reiter- und Fahrer-Verband
Ingrid Klimke neue Präsidentin

Münster (fn-press). Der Deutsche Reiter- und Fahrerverband hat eine neue Präsidentin. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde die Reitmeisterin und zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin Ingrid Klimke an die Spitze des Verbandes gewählt. Die Münsteranerin tritt die Nachfolge von Wolfgang Brinkmann (Herford) an, der das Amt 22 Jahre lang inne hatte.

„Es ist mir ein großes Anliegen, den seriösen Berufsstand zu stärken und gute Ausbildung zu fördern – das heißt, meine Ziele und die des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes stimmen überein. Darum freue ich mich, künftig diesem Verband vorzustehen“, sagte Klimke. Um das Tagesgeschäft des Verbandes kümmern sich in Zukunft zwei Vizepräsidenten: der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Berufsreiter, Burkhard Jung (Wilnsdorf), sowie Hans-Jürgen Meyer (Nottuln), der die Geschäftsführung an Carolin Schmidt (Versmold) übergab. Aus dem Beirat in den Vorstand aufgerückt ist Carl Bolten (Neu-Wulmstorf), wiedergewählt wurde der Ausbilder Hans-Georg Gerlach (Schloss Holte-Stuckenbrock), des weiteren unterstützt der Pferdewirtschaftsmeister Wolfgang Egbers (Gölenkamp) den Vorstand. Ausgeschieden aus dem Vorstand sind Michael Putz und Dr. Dietrich Plewa.

Der DRFV umfasst aktuell acht Fachgruppen. Neu dabei ist der Förderkreis für Amateur- und Berufsreitersport (FAB). Der rund 2.000 Mitglieder zählende FAB wurde vor 17 Jahren im Rheinland gegründet und setzt sich mit Lehrgängen und eigenen Turnierserien im Dressur- und Springsport für guten Amateursport ein, im Rahmen dieser Serien werden Reiter und Trainer jährlich für ihre Leistungen ausgezeichnet. DRFV/Hb


 
ZUCHT

Bundesweites Championat des Freizeitpferdes/-ponys Verden
Sieg für Brennabor Zohan und Diordano

Verden (fn-press). Bereits zum vierten Mal wurde 2012 auf Bundesebene das Championat des Freizeitpferdes und -ponys ausgetragen. Nach 2010 traten die jungen Pferde und Ponys im Alter von vier bis sieben Jahren erneut in Verden im Rahmen des Freizeit- und Breitensportfestivals Verdiana in fünf Teilprüfungen an. Genau wie 2011 in Bad Hersfeld gab es zwei Sieger des vielseitigen Wettbewerbs – einen bei den Deutschen Reitpferden und Ponys und einen bei den Spezialrassen.

In der ersten Abteilung sicherte sich der fünfjährige Hannoveraner Wallach Diordano v. Dimaggio-Londonderry (Züchterin: Dorothee Heitmüller, Nienburg) mit seiner Reiterin Nina Wedemeier die erste Siegerschärpe als Deutschlands bestes junges Freizeitpferd in der Gruppe der Deutschen Reitpferde und Deutschen Reitponys (73,7 Punkte). Er glänzte vor allem in der Grundgangartenüberprüfung (Schritt: 9,0, Trab: 8,5, Galopp: 9,0) und beim Gruppengeländeritt (10,0). Silber und Bronze ging ebenfalls an zwei Hannoveraner. Mit 73,3 Punkten wurde Bödi B v. Bolero-Pik Bube I mit Silke Böttcher Vize-Champion vor Lewiano v.  Lacantus-Lanthan (72,8 Punkte), geritten von Carolin Böhmke, die 2011 mit dem vierjährigen Hannoveraner Danilo das Championat in seiner Abteilung gewann. Auf dem vierten Rang konnte sie ihr zweites Pferd, die siebenjährige Stute Wytbee v. Wyclef Jones-Carbid platzieren (71,7). Fünfte wurde die sechsjährige Hannoveraner Stute Ricarda my Love v. Rascalino-Alabaster mit Reiterin und Besitzerin Petra Jelinski.

Zum ersten Mal siegte in der Historie des Bundesweiten Championats für Freizeitpferde/ -ponys ein Welsh Cob (Sektion D) bei den Spezialrassen. Mit seiner Besitzerin Karin Bardenbacher (Knüllwald-Hergetsfeld) konnte sich der siebenjährige Wallach Brennabor Zohar v. Stubbenhof Zorro-Derwen Welsh Legend (Züchter: ZG Krohn u. Dötschel, Reinsdorf) an die Spitze seiner Abteilung setzen (84,5 Punkte). Das Allround-Talent war gekörter Deckhengst und ist – nun als Wallach – seit 2009 im Besitz von Pferdewirtin und Trainerin A, Karin Bardenbacher. Er punktete in allen Teilprüfungen gleichmäßig gut. Für die Gänge erhielt er 8,0 (Schritt), 8,0 (Trab) und 8,5 (Galopp). Sein Verhalten in der Gruppe wurde mit 9,5 bewertet. Für den Gehorsamswettbewerb gab es die 9,0. „Ich kann es gar nicht glauben", freute sich seine Reiterin. In der Familie wird der bildschöne Zohar nur "coole Socke" oder "Mutters Pony" genannt, denn das „Traumpferd für Freizeitreiter" (O-Ton von Richterin Ulrike Dose-Dibbern) ist das private Spaßpferd für die Betriebsleiterin aus Hessen, die sonst nur Hannoveraner und Partbreds im Stall stehen hat. „Schwerpunkt ist bei uns das Therapeutische Reiten und die tiergestützte Therapie. Auch Zohar hat die gleiche Ausbildung wie unsere Therapiepferde. Nun möchte ich ihn aber gerne in der Vielseitigkeit reiten", plant Karin Bardenbacher. Silber ging an den sechsjährigen Fjordhengst Sirko v. Sogneblakken-Haavard mit Reiterin Anke Kolvenbach, der als einziger in seiner Abteilung die 10,0 im Geländeparcours erhielt (84,2 Punkte). Dritte wurde die Fjordstute Ramira II v. Kastanielystens Rasmus-Einar, die von ihrer Besitzerin Claudia Dörner vorgestellt wurde. Sie war die coolste Teilnehmerin im Gehorsamswettbewerb (10,0) und meisterte alle Aufgaben mit Bravour (81,1). Reiterin Heike Lauger (Georgensgmünd), die mit ihrer Tinker-Stute Shining das Championat bereits einmal gewinnen konnte, reiste nun mit ihren beiden sechsjährigen Stuten Siobhan v. Tullamore Dew (77,2. Platz vier) und Shiva v. Tir Na Nog (74,4, Platz fünf) mit einer zehnstündigen Anfahrt nach Verden.

Nach der Vorstellung in einer Rittigkeitsaufgabe mussten sich alle Pferde und Ponys im zweiten Teilwettbewerb von Fremdreiterin Friederike Tophoff-Kaup (Warendorf) testen und benoten lassen. „Wir hatten in beiden Gruppen Pferde, die sich als absolut geeignet für den Freizeitreiter erwiesen haben. Dabei gab es deutliche Unterschiede sowohl innerhalb der beiden Abteilungen als auch bei den Rassen. Insgesamt waren viele junge Pferde dabei, die sich auf dem richtigen Ausbildungsweg befinden. Das war heute eine sehr abwechslungsreiche Aufgabe, die mir viel Spaß gemacht hat", so die Mitarbeiterin der Abteilung Ausbildung (FN) und aktive Vielseitigkeitsreiterin. Friederike Tophoff-Kaup ritt in der ersten Abteilung 16 Pferde und Ponys und in der zweiten Abteilung zwölf Pferde der Rassen Fjord, Haflinger, Tinker und Welsh Cob. Danach ging es auf dem Rennbahngelände weiter mit der dritten Teilprüfung, der Überprüfung der Grundgangarten, für die es jeweils eine Teilnote gab. Im Anschluss standen in der vierten Teilprüfung ein Gruppengeländeritt  sowie ein Geländeparcours auf dem Programm. Beurteilt wurden der Gehorsam und das Verhalten des Pferdes in der Gruppe. Im Geländeparcours mussten drei Sprünge und ein Wasserdurchritt bewältigt werden. Zum Abschluss war nochmals Nervenstärke bei den jungen Freizeitpferden im Gehorsamswettbewerb gefragt. Zu den Aufgaben gehörte zum Beispiel ein Stangenlabyrinth, das Überreiten einer Plane sowie das Vorbeigehen am Rappelsack und einem Schirm mit Flatterband. Alle Teilnoten der fünf Wettbewerbe ergaben am Ende die Gesamtnote.

Gerichtet wurde das diesjährige Championat von Ulrike Dose-Dibbern (Elmshorn), Monika Schröter (Warendorf), Annette Slonka (Ihlienworth) und Christine Runge (Borstel). „Wir waren dieses Jahr sehr erfreut über die dressurmäßigen Leistungen. Die Skala der Ausbildung ist einfach das Maß der Dinge für gutes Reiten. Die Pferde und Ponys hier sind auf dem richtigen Weg. In diesem Championat sind wir auf der Suche nach dem Traumpferd. Denn wer wünscht sich nicht einen gehorsamen und durchlässigen vierbeinigen Partner? Für diese Pferde haben wir heute hohe Noten gegeben. Für alle, die nicht so viele Punkte sammeln konnten, sollte eine noch gezieltere Vorbereitung in der Trainingsarbeit auf dem Programm stehen. Denn das Pferd soll dem Reiter letztendlich bei den gestellten Aufgaben vertrauen. Und das ist manchmal noch eine lange Reise. Ich habe mich sehr über die große Rassevielfalt gefreut und würde es sehr begrüßen, auch mal ein Western-, Island- oder Barockpferd beim Championat zu sehen", zog Ulrike Dose-Dibbern ein positives Fazit.

Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des Bereiches Zucht (FN) und Hans-Heinrich Stien, stellvertretender Vorsitzender des Bereiches Zucht (FN) für die Belange des Ponys, Kleinpferde und sonstigen Rassen, verfolgten den Wettbewerbstag in Verden mit großem Interesse. „Die Nennungszahlen in diesem Jahr beweisen, dass sich dieses Championat inzwischen bei unseren Züchtern etabliert hat und diese die Notwendigkeit erkannt haben, die Pferde und Ponys aus ihrer Zucht nicht nur in den klassischen Reitsportdisziplinen zu testen. Die vielen Freizeitreiter suchen einen Partner Pferd, der auf alle Begegnungen in der Natur und im Straßenverkehr intelligent und zuverlässig reagiert und auch in der Rittigkeit den größtmöglichen Komfort bietet. Diese Wünsche sind mit dem Konzept der Ausschreibung aufgegriffen worden. Wir wünschen uns, die Teilnehmerzahl bei der fünften Auflage des Bundesweiten Championats für Freizeitpferde und -ponys im nächsten Jahr noch weiter auszubauen", sagte Stien. FN/Tina Pantel


 
SPORT

Weltmeisterschaft der reitenden Studenten in Aachen
Dreimal Gold für die Gastgeber

Aachen (fn-press). Mit drei Goldmedaillen fürs deutsche Team endete die Weltmeisterschaft der reitenden Studenten (World University Equestrian Championship, WUEC) im Dressurstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins in Aachen.

Die Studentenreiter aus 25 Nationen kamen mit den zugelosten fremden Dressur- und Springpferden im CHIO-Dressurstadion gut zurecht. Diese hatten Turnierställe und Hochschulreitgruppen aus dem Rheinland zur Verfügung gestellt. Für die deutschen Reiterinnen endete das Championat mit drei von vier möglichen Goldmedaillen überaus erfolgreich. In der Dressur setzte sich Charlotte Rehborn (Universität Bochum) an die Spitze, hinter der Österreicherin Charlotte Dobretsberger (Silber) stand mit Lisette Ahrens (Bronze/Uni Göttingen) eine weitere Deutsche auf dem Podium. Im Parcours mussten die Deutschen allerdings den Gästen die Medaillen überlassen: Gold im Springen gewann die Spanierin Diana Marsa vor Emil Flam (Norwegen) und Thibault Destrebecq (Frankreich).

Im kombinierten Mannschaftswettbewerb aus Dressur und Springen lag die deutsche Equipe nach der Dressur in Führung und gab diese im abschließenden Springen nicht mehr ab. Lisette Ahrens, Charlotte Rehborn und Nadine Kraft (Uni Heidelberg) verwiesen mit 78,34 Punkten die Franzosen auf den Silberrang (77,53). Die Equipe aus Neuseeland ritt zu Bronze (63,18).

In der kombinierten Einzelwertung war das Podium sogar ausschließlich durch die Reiterinnen der Gastgebernation besetzt – Gold für Lisette Ahrens, Silber für Charlotte Rehborn und Bronze für Nadine Kraft. „Wir haben beim Training im Vorfeld des Wettkampfes versucht, viele verschiedene Pferde zu reiten und uns so auf die Besonderheit der Zulosung der Pferde vorzubereiten“, erklärt Kraft das Erfolgsgeheimnis der Equipe. Auch der Heimvorteil war sicherlich nicht zu unterschätzen. „Die Unterstützung der Fans war der Wahnsinn“, zeigte sich Teamkollegin Rehborn beeindruckt vom Aachener Publikum.

Nach fünf spannenden Wettkampftagen zog Daniel Armbruster, Technischer Delegierter Reiten des Hochschulsportweltverbandes FISU, ein durchweg positives Fazit. „Das Turnier war ein Erfolg auf ganzer Linie. Sowohl das Niveau der Reiter als auch der Pferde war gut, und das Organisationskomitee hat uns allen eine besondere Weltmeisterschaft präsentiert.“

Der besondere Reiz der studentischen Wettbewerbe liegt darin, dass die Sportler nicht auf eigenen Pferden reiten. Die Pferde stammen in der Regel aus Reitställen oder Landesgestüten, die den akademischen Pferdesport unterstützen. Welche Teilnehmenden auf welchen Pferden an den Start gehen, das entscheidet das Los. Das Resultat dieses besonderen Modus ist eine Herausforderung für die Reiter und fördert den Respekt im Umgang mit den Tieren.  hen


 
Fahren

WM Fahren mit Behinderung
Gold für Heiner Lehrter

Breda/NED (fn-press). Heiner Lehrter aus Mettingen hat seinen Titel verteidigt und gewann bei den Weltmeisterschaften der Fahrer mit Behinderung nach 2010 wieder Gold in der Einzelwertung. Mit seinen beiden Teamkollegen Hubert Markett aus Rees und Markus Beerhues aus Langenberg sicherte er sich zusätzlich noch die Silbermedaille mit 250,6 Punkten in der Teamwertung. Gold ging mit 247,0 Punkten an die Gastgeber aus den Niederlanden. Das Team aus Großbritannien gewann mit 290,5 Punkten Bronze.

Heiner Lehrter war mit Dashwood, den er für diese WM von seiner Frau Sabine zur Verfügung gestellt bekommen hat, mit Platz drei in der Dressur in die WM gestartet. Markus Beerhues mit Dolero und Hubert Markett mit Jesko belegten die Plätze sechs und zehn in der ersten Teilprüfung. Die Niederländer hatten nach der Dressur bereits deutlich in Führung gelegen. Die Geländeprüfung konnte dann Heiner Lehrter mit vier Bestzeiten in den Hindernissen für sich entscheiden. Damit schloss er bis auf knapp zwei Punkte zu dem Niederländer Jacques Poppen auf, der die Dressur gewonnen hatte. Im Hindernisparcours legte Heiner Lehrter vor und beendete mit lediglich drei Strafpunkten den Parcours. Jacques Poppen blieb nicht fehlerfrei und kam sogar auf sechs Strafpunkte, so dass er auf Rang zwei hinter Lehrter zurückfiel.

Ebenfalls einen starken Auftritt im Gelände hatte auch Hubert Markert mit Jesko, der die drittschnellste Zeit am Ende fuhr. Dadurch verbesserte er sich von Platz zehn nach der Dressur auf Rang fünf. Nur drei Fehler im Kegelparcours bedeuteten noch eine weitere Verbesserung um einen Platz, so dass er am Ende knapp hinter den Medaillenrängen auf Platz vier landete. Auch Markus Beerhues verbesserte sich mit seinem erst achtjährigen Dolero nach Platz sechs im Marathon auf Rang vier in der Kombinierten Wertung. Allerdings konnte er diesen Platz nicht halten, da bei ihm zwei Bälle im Kegelparcours fielen. Er beendete die WM auf Platz sechs.

Auch die beiden Einzelfahrer präsentierten sich bei ihrem WM-Debüt erfolgreich. Torsten Roeder aus Hamminkeln konnte mit seinem Haflinger Wüste Platz neun belegen und Birga Jelinek aus Ladbergen erreichte mit dem erfahrenen Weltano, der mit Klaus Tebbe (Neuenkirchen) bereits Bronze bei den Deutschen Meisterschaften der Einspänner geholt hat, Platz zwölf.  evb


 
Distanzreiten

WM Distanzreiten Euston Park/GBR
Alle Medaillen an die Arabischen Emirate

Euston Park/GBR (fn-press). Bei den Weltmeisterschaften im Distanzreiten in Euston Park in Großbritannien hat das Team aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zum dritten Mal in Folge den Titel gewonnen und sich die Goldmedaille vor den Teams aus Frankreich und dem Oman gesichert. Auch alle drei Medaillen der Einzelwertung gingen an die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach der Bronzemedaille vor zwei Jahren bei den Weltreiterspielen in Kentucky – der ersten WM-Medaille für ein deutsches Distanzteam – lief es dieses Mal nicht rund. Die deutsche Mannschaft „platzte“ und dann wurde der Ritt kurz vor dem Ende auch noch wegen eines starken Gewitters abgebrochen. Beste deutsche Reiterin war Petra Hattab aus Wupptertal mit Prince Sharif auf Rang 33. Christina Gerloff aus Bassum beendete ihr Championats-Debüt mit Ma Dona auf Platz 39.

Gold in der Einzelwertung gewann Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktoum in einer Reitzeit von 7 Stunden und 45 Sekunden und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 22,82 Stundenkilometern. Vor zwei Jahren in Kentucky musste sich der Staatschef von Dubai noch von der Spanierin Maria Mercedes Alvarez Ponton geschlagen geben. Die Titelverteidigerin verpasste mit ihrem erfahrenen Pferd Nobby eine Medaille und kam auf Platz vier (7:12:55/22,18). Silber ging an Scheich Rashid Dalmook Al Maktoum (07:01:04/22,90) und Bronze an Ali Khalfan Al Jahouri (7:01:04/22,80), der allerdings nicht für das Team gestartet war, sondern als Einzelreiter.

153 Reiter aus 36 Nationen reisten zur WM nach Euston Park. Für die deutsche Mannschaft starteten neben Petra Hattab mit Prince Sharif und Christina Gerloff mit Ma Dona noch Bernhard Dornsiepen (Balve) mit Rio und Dr. Gabriela Förster (Naumburg) mit Priceless Gold. Am Vortag war bereits für die fünfte deutsche Reiterin Sybille Markert-Bäumer (Dietmannsried) die WM beendet. Ihr zehnjähriger Vollblutaraber-Hengst Estopal Estopa trabte nicht ganz klar bei der tiermedizinischen Voruntersuchung und wurde nicht für den Ritt zugelassen. Damit setzte sich das deutsche Team aus den übrigen vier Reitern zusammen.

Um sieben Uhr morgens ging es mit einem Massenstart auf die Strecke. Schnell setzten sich die Araber an die Spitze des Feldes. Die deutschen Reiter waren mit durchschnittlich 19 bis 20 Stundenkilometern unterwegs. Nach der Hälfte der 160 Kilometer langen Strecke konnte sich Bernhard Dornsiepen nicht für die nächste Etappe qualifizieren, da sein neunjähriger Wallach Rio nicht mehr ganz klar ging. „Er hatte ein paar Probleme mit dem Sattel, aber vielleicht ist er auch ein bisschen ausgerutscht, aber das Pferd ist wohlauf und brauchte auch keine Behandlung“, erklärte Equipechefin Dr. Juliette Mallison (Göttingen). Das Geläuf war insgesamt eher flach und sandig, aber kurvig und besonders auf dem ersten Teil der Strecke befanden sich viele spitze Feuersteine.

Nach dem vierten Vet-Gate lag Dr. Gabriela Förster mit Priceless Gold als beste Deutsche auf Rang 20. Förster und ihr 14-jähriger Araber hatten bei den Weltreiterspielen in Kentucky zur Bronze-Mannschaft gehört. Doch vor der letzten Runde bestand Priceless Gold den „Re-Check“ nicht, bei dem die Tierärzte beurteilen, ob sich das Pferd für die nächste Etappe qualifiziert. Damit war das deutsche Team „geplatzt“, da mindestens drei Reiter ins Ziel kommen müssen. Es gingen also nur noch Petra Hattab mit ihrem 13-jährigen Vollblutaraber Prince Sharif und Christina Gerloff mit ihrer Araberstute Ma Dona auf die letzten Kilometer.

Zum Ende des Rittes, als die drei erstplatzierten Araber bereits im Ziel waren, brach ein heftiges Gewitter über Euston Park ein. Es blitzte und donnerte so heftig, dass der Ritt abgebrochen werden musste. „Unsere Reiter sind noch draußen irgendwo im Gelände, wir müssen jetzt erst mal sehen, dass sie schnell zurückkommen“, sagte Nico Hörmann, der als Assistent der Equipechefin mit in England war. Die Reiter wurden informiert und kamen nach und nach zurück. Alle Reiter, die sich auf der fünften und sechsten Etappe befanden, wurden ihrer Reihenfolge entsprechend rangiert. Voraussetzung war aber auch dabei, dass sie am Ende einen abschließenden Vetcheck noch bestanden haben mussten. Petra Hattabs Prince Sharif und auch Christina Gerloffs Ma Dona waren beide fit. Petra Hattab belegte Platz 33 (8:37:09/18,56). Christina Gerloff beendete ihre erste WM auf Platz 39 (08:49:16/18,14). „Natürlich ist das ärgerlich, dass die Mannschaft geplatzt ist, aber wir haben auch zwei Reiter, die richtig gut durchgekommen sind und eine davon ist sogar ein WM-Neuling“, sagte Dr. Juliette Mallison. „Unsere erfahrenen Reiter haben dagegen Pech gehabt. Aber von den rund 30 Mannschaften sind nur zehn mit drei Reitern ins Ziel und damit in die Mannschaftswertung gekommen. Ich glaube, dass der Ritt hier wahnsinnig schnell angegangen wurde und dass das dazu geführt hat, dass sich die Pferde bei den Vetchecks nicht für die nächsten Runden weiterqualifizieren konnten“, so die Einschätzung der Equipechefin.  evb


 
Reining

Deutsche Meisterschaft und Deutsche Jugendmeisterschaft Reining
Teilnehmer stehen fest

Warendorf (fn-press). Wer bei den Deutschen Meisterschaften und Deutschen Jugendmeisterschaften Reining starten darf, steht jetzt fest. Bei den vier Qualifikationsveranstaltungen in Nümbrecht, Heckenbach, Erbach und Eltze konnten die Tickets für die DM und die DJM gelöst werden. Die nationalen Titelkämpfe finden im Rahmen der Veranstaltung „Q12“ der Deutschen Quarter-Horse Association (DQHA) vom 19. bis 28. Oktober in Aachen statt. Die Finalprüfungen sind für Samstag, 20. Oktober, geplant. Folgende Reiter sind qualifiziert:

DM Reining:
Daniel Klein, Verena Klein, Oliver Stein (Rhede), Markus Süchting (Steyerberg), Elias Ernst (Windeck), Emanuel Ernst (Windeck), Jana Kuenkler (Dernbach), Markus Zweverink (Reichshof), Ramona Hammer (Ingelheim), Oliver Wehnes (Kandel), Mona Dörr (Reichweiler), Achim Götz, Nina Lill (Börsborn), Alexander Ripper (Fahrenbach), Steffen Breug (Reichweiler), Sascha Ludwig (Kernen), George Maschalani (Erbach), Christoph Hesemann (Bockenem), Martin Haug (Pforzheim), Thomas Grefenhaus (Dinslaken) und Andre Zschau (Bünde).

DJM Reining Junge Reiter:
Sofie Eckebrecht (Schwerte), Nikolai Stiller (Pulheim), Melanie Thoennes (Illerich), Caroline Leckebusch (Wuppertal), Maria-Katharina Fichtel, Sina Jung, Vanety Korbus (Straubenhardt), Verena Boeckle, Kim Zangerle (Rimbach), Niklas Ludwig und Sabrina Baumgärtner.

DJM Reining Junioren:
Jennifer Luhmer (Wachtberg), Daniel Kalk (Bottrop), Mandy Eversmann, Anna Seger (Reichelsheim), Anna Schiefer (Leverkusen), Jessica Richter (Friedland), Tobias Geese, Lisa Schiefer (Mettmann), Lena Wolff (Berlin), Melanie Gruenke, Madeleine Korbus (Straubenhardt), Fabienne Krämer (Lautertal), Nicole Hübner (Maihingen), Michelle Maibaum (Groß-Rohrheim), Denis Herrmann (Neuwied), Tom Reulecke, Jan Niklas Barre, Lina Jeske (Nienborstel), Mia Marie Jeske und Anna Voß (Uetze).  evb

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