Dimension AT und Da Vinci HS sind die neuen und alten Champions
Auf dem Dressurviereck zeigten die ,,Kleinen" großen Sport. Jeweils zwölf Ponys kämpften bei den fünf- und sechsjährigen Dressurponys um den Titel. Am Ende setzten sich zwei Hengste durch, die schon 2012 Bundeschampions waren.
Viele der fünfjährigen Dressurponys machten im Finale keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die widrigen Witterungsbedingungen. Bei strömendem Regen präsentierten sie sich weniger frisch und losgelassen als in der Qualifikation. Dies galt allerdings nicht für den neuen (und alten) Bundeschampion Dimension AT. ,,Ihm macht Regen nichts aus. Als er 2012 mit Wibke Hartann-Stommel bei den vierjährigen Reitponyhengsten den Titel gewann, hat es ebenfalls wie aus Kübeln geschüttet", erzählte seine Reiterin Francesca Heil. Die 16-Jährige reitet den Hengst aus der Zucht von Hubert Waning und dem Besitz von Adolf-Theo Schurf seit Anfang dieses Jahres. Die beiden haben so gut zusammen gefunden, dass Kommentator Christoph Hess nach ihrem Ritt ins Schwärmen geriet: ,,Wir haben hier ein Pony mit einem ganz beeindruckenden Trab gesehen." Für diese Grundgangart vergaben die Richter die 9,0. Für den fleißig abfußenden und ergiebigen Schritt des Westfalen zückten sie sogar die Höchstnote der Prüfung: 9,5.
Abzüge musste Dimension AT jedoch in der Durchlässigkeit (7,5) hinnehmen. Der Hengst streckte in der Prüfung kurzzeitig die Zunge heraus und zeigte kaum Maultätigkeit. Den Gesamteindruck bewerteten die Richter mit 8,5. Das Gesamtergebnis von 8,66 bedeutete den unangefochtenen Sieg für den charmanten Fuchshengst von Donchester-Notre Beau.
Die Silbermedaille gewann Gambys Greta WE mit der Endnote 8,4 8 (Züchter und Besitzer: Dr. Paul Pottebaum). Anna-Lisa Theile stellte die Dont' Worry-Brillant-Tochter sehr harmonisch vor, lediglich das Rückwärtsrichten gelang nicht widerstandsfrei, aber in den Übergängen und den einfachen Galoppwechseln konnte die Stute wieder punkten. Schritt, Galopp und Durchlässigkeit bewertete das Richtergremium jeweils mit 8,0. Für den Trab und den Gesamteindruck gab es die 8,5.
Zu Bronze ritt Paulina Holzknecht den Dunkelfuchs Carlos WE. Der Hengst von Constantin aus einer Donnerhall-Mutter stammt aus der Zucht von Heinrich Schmees und gehört dem Hof am Eifgen. Auch der Weser-Ems-Hengst entlockte Kommentator Christoph Hess Lobeshymnen: ,,Carlos ist ein wunderbares Pony mit sehr guten Grundgangarten." Für den fleißigen, ergiebigen und taktreinen Schritt gab es die Wertnote 9,0. Der mit 7,5 bewertete Trab war am Finaltag die schlechteste Gangart des Hengstes (Gesamtnote 8,3).
Auch bei den sechsjährigen Dressurponys setzte sich ein Hengst durch, der schon 2012 die Bundeschampion-Schärpe tragen durfte: Da Vinci HS von Double-Inn-Gregory, Endnote 8,8. Wie im letzten Jahr stellte Vivien Lou Petermeier den Hannoveraner Fuchshengst (Besitzer Michael Tünemann-Rohlfing) aus der Zucht von Horst Speckmann vor. ,,Als ich in das Viereck kam, war er zunächst ein wenig aufgeregt, aber dann hat er sich entspannt", sagte Vivien Lou Petermeier lächelnd, die sehr gefühlvoll und dennoch pfiffig ritt. Schritt, Durchlässigkeit und Gesamteindruck bewerteten die Richter mit 9,0. Für den schwungvollen Trab und den bergauf gesprungenen Galopp gab es die Wertnote 8,5.
Vize-Bundeschampion wurde Nobel Nagano unter seiner ständigen Reiterin Maike Mende. Der Westfale von Nagano-Nobel aus der Zucht von Anton Schulze Schenking zeigte die beste Trabtour der Prüfung (9,0). Schwungvoll, elastisch und im Gleichmaß präsentierte sich der Hengst unter seiner fein einwirkenden Reiterin. Der charmante Ausdruck des losgelassenen Hengstes spiegelte sich auch in der Note für den Gesamteindruck (8,5) und in der für die Durchlässigkeit (9,0) wider. Das Gesamtresultat der beiden, die die Qualifikation mit 8,6 gewonnen hatten, lautete im Finale 8,3. Nobel Nagano gehört Reinhard und Marion Haerkötter.
Auf Platz drei trabte der rheinisch gebrannte Hengst Daddy's Daydream von Don't Worry-Dancing Fox aus der Zucht von Peter Engel. Celine König setzte den Hengst aus dem Besitz von Nadine Brosswitz schön in Szene und zeigte eine sichere Kurzkehrtwendung und ansprechende Galoppwechsel. Die Durchlässigkeit bewerteten die Richter folglich mit 8,5. Für den Trab und den Galopp vergaben sie die 8,0. Im Schritt hätten sich die Richter mehr Ergiebigkeit gewünscht, so dass er nur mit 7,5 bewertet wurde. Das Gesamtresultat für Daddy's Daydream lautete 8,1.
Jeweils zwölf Paare waren in den Finalprüfungen der Reitponys an den Start gegangen. Bei den sechsjährigen Dressurponys stellten die vier rheinisch gebrannten Ponys die größte Gruppe eines Zuchtverbandes. Bei den fünfjährigen Ponys trat der Zuchtverband Weser-Ems mit vier Ponys gewohnt stark auf. Auffällig war, dass jeweils lediglich drei Stuten den Sprung in das Finale schafften.
Ergebnisse: www.fn-erfolgsdaten.de