Hannoveraner Schimmelstute Chaqueen gewinnt alle drei Prüfungen in Warendorf
Sie ist die Queen der siebenjährigen Springpferde 2024. Den Titel trägt sie schon in ihrem Namen: Chaqueen von Chacoon Blue – Quicksilver ist Bundeschampionesse der siebenjährigen Springpferde.
Mit ihrem Reiter David Will wirbelte die Hannoveraner Schimmelstute nur so durch den Stechparcours, sprang dicht oder weit ab, kam schräg oder gerade vor die Sprünge, alles löste die Tochter des Chacoon Blue – Quicksilver mit Bravour. 35,72 Sekunden ihre Zeit im Stechen, das konnte keiner toppen. Zwar war die von der Zuchtgemeinschaft Kruse gezüchtete, im Besitz von Hans Zewe schon als Favoritin in das Finale gegangen, hatte sie doch beide Finalqualifikationen gewonnen, dass sie aber am dritten Tag noch einmal zu so großer Form auflaufen würde, hatte auch David Will nicht erwartet. „Ich bin selbst total überrascht“, staunt er nach seinem Ritt. „Ehrlich gesagt sind Chaqueen und ich noch gar nicht so lange zusammen. Vielleicht drei Monate. Vor vier Monaten ging sie noch A und L Springen, weil sie so nervig war. So anspruchsvolle Springen wie hier ist sie noch nie gegangen! Es ist echt unglaublich, wie sie diese Aufgaben hier erledigt hat, ich bin völlig baff über die Einstellung, den Kampfgeist und die Intelligenz am Sprung. Es war Wahnsinn.“ David Will strahlte über das ganze Gesicht. Bei der Siegerehrung war Chaqueen dann doch ziemlich aufgeregt. „So eine Kulisse hat sie ja noch nie gesehen“, verteidigt ihr Reiter seine frischgebackene Championesse.
Greta Reinacher war es zu verdanken, dass das Stechen der siebenjährigen Springpferde das Highlight des Tages wurde. Als erste Starterin im Stechen legte sie mit der Westfälin Fioricci JH einen phantastischen Ritt hin und setzte die nachfolgenden Paare gehörig unter Druck mit ihrer strafpunktfreien Runde in 36,02 Sekunden. Das überwiegend westfälische Publikum bejubelte die westfälische Reiterin mit ihrer ebenfalls westfälischen Fuchsstute. Züchterin und Besitzerin der Tochter des Franco MV Arpeggio ist Johanna Hölker-Schoster. Als Vize-Championesse gingen Fiorucci und Greta Reinacher auf die Ehrenrunde, Vater Klaus Reinacher bekam zudem noch eine Auszeichnung als Trainer.
Mit dem Holsteiner Wallach Davis war Rolf-Göran Bengtsson letzter Starter im Stechen, und er gab wirklich alles, um den Titel des Bundeschampions in das Pferdeland zwischen den Meeren zu holen. Schnell, aber nicht schnell genug war das Paar im Ziel, die Uhr stoppte bei 36,69 Sekunden, das bedeutete Bronze für den Sohn des Diarado – Casall. Gezogen wurde der Wallach von Timm Peters, als Besitzer steht die Bengtsson& Helgstrand GmbH im Pferdepass.
Die Plätze vier und fünf gingen mit Sophie Hinners nach Pfungstadt. Abou Chaker NRW ritt sie mit einer strafpunktfreien Runde im Stechen in 38,16 Sekunden auf den vierten Rang. Mit SMA Disney gelang ihr die schnellste Runde mit einem Abwurf und sie platzierte sich auf Rang fünf. Überhaupt hat Sophie Hinners in diesem Jahr auf dem Bundeschampionat den Fleißpreis verdient: Die junge Frau ist mit elf Pferden nach Warendorf gereist.
38 Starterpaare waren angetreten, um den Titel des Bundeschampions der siebenjährigen Springpferde 2024 zu erringen, im abschließenden Finale durften alle an den Start gehen. Das waren dann schlussendlich nur noch 32 Paare, die in einem Springen der Klasse S** über 145 Zentimeter mit einmaligem Stechen um den Titel antraten. „Es hätten auch ein paar mehr sein dürfen“, sagt Turnierleiter Markus Scharmann. „Sicher sind die Gründe für einen Verzicht auf das Bundeschampionat unterschiedlich, unter dem Strich wünschen wir uns mehr Bewerber. Wir werden versuchen die Ursachen zu finden, um im nächsten Jahr mehr Starter in dieser Altersklasse zu haben.“
Die üblichen Verdächtigen unter den Reitern setzten sich durch in dem 490 Meter langen Parcours, in dem Parcoursbauer Peter Schuhmacher zwölf Hindernisse mit 15 Sprüngen, darunter eine dreifache und eine zweifache Kombination aufgebaut hatte. Wie das in einem guten Kurs sein soll, gab es nicht eine besondere Klippe oder Fehlerquelle, die Stangen fielen an vielen unterschiedlichen Sprüngen. Eine Werbung für dieses Championat der siebenjährigen Springpferde, um das sich im nächsten Jahr gerne mehr Bewerber einstellen sollten.
Auch bei den siebenjährigen Springpferden wurde der Tierschutzpreis von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung vergeben. Die Auszeichnung ging an Greta Reinacher. fn-press/Christine Meyer zu Hartum
Heute wurde noch sechs weitere Bundeschampions gekürt. Alle Meldungen zu den heutigen Entscheidungen finden Sie hier. Am morgigen Sonntag stehen 14 weitere Titelentscheidungen auf dem Programm.
Tickets, Zeiteinteilung, Starterlisten und Ergebnisse auch unter www.hkm-bundeschampionate.de