HKM BCH: Zeralina springt zum Titel bei den fünfjährigen Springponys

Mr. Poppins triumphiert im Parcours der sechsjährigen Springponys

Bei den HKM Bundeschampionaten sind die ersten Finalentscheidungen auf dem Springplatz bei den Ponys gefallen: Neue Bundeschampions der Springponys sind Zeralina bei den Fünfjährigen, Mr. Poppins bei den Sechsjährigen.

 

Die letzten werden die ersten sein – dieses Sprichwort galt einmal mehr für das diesjährige Bundeschampionat der fünfjährigen Springponys: Hier triumphierte die im Westfälischen Stammbuch eingetragene Zeralina als letzte Starterin in der Springpferdeprüfung der Klasse L und gewann, pilotiert von Antonia Ercken, mit ganz starken 8,8 die Konkurrenz. Die drei Richter, Kassandra Mohr, Peter Rauert und Peter Illert attestierten der Nilantshoeve´s Zippo-Tochter, die aus einer Mutter von Napels stammt und von Frank Schreiber gezüchtet ist, eine beeindruckende Runde, lobten unter anderem den Zug zum Sprung sowie das ausbalancierte Springvermögen mit „viel Abdruck“. „Hier hat sich natürlich auch die Erfahrung der Reiterin ausgezahlt, die ihre (eigene) Stute so sicher präsentierte, dass sich das Pony voll entfalten konnte“, so Peter Teeuwen über die Vorstellung der flinken und hochmotivierten Palomino-Stute.

 

Auf dem Silberrang landete mit Daisy eine weitere Stute, die, so Teeuwens Kommentar, von Lene Telega „ganz solide“ pilotiert wurde und „besonders hohe Rittigkeitswerte“ an den Tag legte. Die Juroren lobten zudem die „schnellen Reflexe am Sprung“ und vergaben eine glatte 8,0. Die dunkelbraune Dance Star AT-Tochter (Mutter-Vater: Ambesi), die die Holsteiner Farben vertritt, ist von der Zuchtgemeinschaft Albert und Spangenberg gezogen und steht im Besitz von Sophie Meyer zu Lösenbeck.

 

Ein ärgerlicher Abwurf verhinderte womöglich den Titelgewinn des jetzigen Bronzemedaillen-Gewinners: Der von Sophie Herling gerittene Chocolate de Luxe wurde trotz eines Flüchtigkeitsfehlers mit einer hohen Grundnote von 8,2 bewertet und erhielt viel Lob für sein Springvermögen. Der Champ de Lux-Sohn, der aus einer Mutter von Okay Big Bambu stammt, ist gezogen von seiner Besitzerin Jana Pietzer und startet für den Pferdezuchtverband Sachsen-Anhalt. „Ich bin mir sehr sicher, dass wir Chocolate de Luxe später auch in schweren Springen – möglicherweise sogar auf internationaler Championatsebene - wiedersehen“, stuft Teeuwen den sprunggewaltigen Braunen klar als Pony für die Zukunft ein.

 

Knapp am Podest vorbei sprang Tullamore (Vater: Topolino, MV: No Mercy, Züchter u. Besitzer: Hartmut Schack) unter der erst elfjährigen Janne Neuman. Die Richter vergaben an die für den PVS Sachsen-Thüringen an den Start gehende Stute eine 8,0 als Grundnote, mussten aber einen Springfehler abziehen, so dass am Ende 7,5 in der Ergebnisliste steht. 

 

Mit einer 7,4 schaffte es auch der Rob Roy van het Klavertje-Sohn Ricardo (MV: Pascha) unter Kira Paulsen in die Top Five. Für den hellen Fuchswallach aus dem Pferdzuchtverband Schleswig-Holstein, der von Karl Heinrich Jensen gezüchtet ist und Nahne und Kira Paulsen gehört, gab es die 7,9 als Grundnote - jedoch ebenfalls 0,5 Abzug für einen Springfehler.

 

29 fünfjährige Springtalente wurden zur Einlaufprüfung und der Finalqualifikation, jeweils Springponyprüfungen der Klasse A, vorgestellt. 14 von ihnen schafften es ins Finale. Hier waren die Anforderungen mit 110 Zentimeter so hoch, dass viele Ponys laut Teeuwen in ihren Grenzbereich kamen. „Wir haben ja insgesamt nur zwei fehlerfreie Ritte gesehen, das ist für ein Bundechampionats-Finale eigentlich zu wenig“, meint Peter Teeuwen.

 

Mit guten Ritten in Top Five der Sechsjährigen

 

Mit zwei richtig starken Runden springt Mr. Poppins unter dem Sattel von Alexandra Langen ganz oben aufs Podest bei den sechsjährigen Springponys. Der Sohn des Mister Poppins aus einer Mentos-Mutter, der schon in der Final-Qualifikation mit Platz zwei auf sich aufmerksam gemacht hatte, überzeugte das Richtertrio Werner Tapken, Paul Gummelt und Werner Peters auch in den beiden Umläufen des entscheidenden Finals, einer Springponyprüfung der Klasse L (115 Zentimeter) auf ganzer Linie: „Sicher, hundertprozentig fokussiert, schnelle Reflexe, großzügig am Sprung“, so lauteten nur einige der positiven Kommentare. Eine 8,2 aus der ersten Runde sowie eine 8,3 aus der zweiten Runde summierten sich final zu 16,5 Zählern. Das langte zum Sieg! Mr. Poppins wurde von Gerd Schulze-Geldermann gezogen und gehört Hagen und Tina Schulze-Geldermann. Der ehrgeizige Hengst wird im Rheinisches Pferdestammbuch geführt.

 

Renate-Granate!… lieferte auch in diesem Jahr im Parcours der besten Nachwuchs-Springponys ab: Die Vorjahresdritte, die in diesem Jahr von der 14-jährigen Victoria Hilger geritten wurde, sammelte starke 8,1 und 8,2 Punkte in beiden Umläufen, so dass sie im Endclassment mit 16,3 Punkten auf dem silbernen Rang landete. Schön ausbalanciert sei die Tochter des Rock´n Roll (MV: Nibelungen-Held) und sicher und immer gleichmäßig an den Reiterhilfen. Die Fuchsstute, die im Westfälischen Pferdestammbuch eingetragen ist, wurde gezogen von der ZG Böhling und gehört Valentina Hilger.

 

Ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen sichern konnte sich Darling of Gold, geritten von Anne Götter. Der Führende nach dem ersten Umlauf (8,5) musste einen Abwurf im zweiten Umlauf in Kauf nehmen, so dass es nach Abzug von 0,5 Punkten mit 7,5 für den Darlington-Sohn aus einer Amarillys Sensation-Mutter (Züchterin: Nicole Mayer, Besitzer: Vollmer und Bergmann) mit glatten 16 Zählern „nur“ noch zu dem bronzenen Rang reichte. „Er war so dicht dran“, kommentierte Teeuwen den ansonsten brillant springenden Braun-Isabellen. Eingetragen ist der Hengst in Baden-Württemberg.

 

Der Hengst Double Trouble, der es in der Finalqualifikation gar nicht erst in die Platzierung geschafft hatte, präsentierte sich am Finaltag deutlich verbessert und schaffte unter Lenard Fallenberg sogar den Einzug in den zweiten Umlauf. Ausgeglichen gute 7,9 und 7,5 summierten sich 15,4 Zähler auf dem Konto des braunen Don Diabolo-Sohns (MV: Paul SG, Züchter und Besitzer: Martin Fallenberg), der den Pferdezuchtverband Westfalen repräsentiert.

 

Mit zu den fünf Besten bei den sechsjährigen Springponys gehört auch Duracell. Vorgestellt wurde der Del Piero II-Nachkomme (MV: Gerlof) von Helen Catharina Schultz, in deren Besitz er auch steht. Gezogen wurde der Schimmelwallach, der insgesamt 15,2 Punkte sammeln konnte – der zweite Umlauf war mit 6,9 deutlich schwächer als der erste (8,3) - von Micina Frömming, eingetragen ist er beim Pferdestammbuch Schleswig-Holstein.

 

24 sechsjährige Springponys waren beim diesjährigen Bundeschampionat zunächst in einer Einlaufprüfung, einer Springpferdeprüfung der Klasse L und dann in der Finalqualifikation, einer weiteren Springponyprüfung der Klasse L über 110 Zentimeter an den Start gegangen. Fürs sonntägliche Finale erhielten 13 Teilnehmerpaare ein Ticket.

 

Mehr Züchter und stärkere Ritte

 

Eine zunächst „durchwachsene“ nach den beiden sonntäglichen Finals dann aber doch weitestgehende positive Bilanz der beiden Springpony-Konkurrenzen zog Bundestrainer Peter Teeuwen. Die beiden Jahrgänge 2018 und 2019 hielten sich, so Teeuwen, in diesem Jahr bezüglich ihrer guten Qualität die Waage. „Alles in allem bin ich mit der Springponyzucht bei uns sehr zufrieden. Man setzt auf die bewährten Spring-Gene und das funktioniert gut. Ich wünschte mir allerdings, dass es ein paar mehr Züchter gäbe, die sich auf Springponys konzentrierten.“ Auch hinsichtlich der richtigem Auswahl der Reiter für die Nachwuchsponys - insbesondere für ihren Auftritt beim Bundeschampionat - äußert Teeuwen seine Wünsche: „Es gab einige sehr schöne Ritte, bei denen erstklassige Ponys professionell bestens vorgestellt wurden. Aber es gab leider auch einige hochtalentierte Ponys, die reiterlich nicht vorteilhaft in Szene gesetzt wurden und den Einzug ins Finale gar nicht oder nur knapp geschafft haben. Hier wünsche ich mir, dass die jungen Ponys in die richtigen Hände kommen: Auch wenn die Ponys später unter Kindern gehen, für die Nachwuchsprüfungen, wie hier beim Bundeschampionat, sollten sichere Reiter im Sattel sitzen, die viel Erfahrung in der Ausbildung von jungen Ponys oder Pferden haben. Das kommt der Präsentation der Ponys einfach zugute.“ Es gab – und auch das freut den Bundestrainer – einige hochtalentierte ganz junge Reiter, die ihre Ponys glänzend vorstellten.

 

Der Tierschutzpreis, der von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vergeben wird, ging bei den Springpony-Finals an Victoria Hilger (Sechsjährige) und Janne Neumann (Fünfjährige). fn-press/Jessica Kaup

 

Heute werden insgesamt 14 Bundeschampions gekürt. Alle Meldungen zu den heutigen Entscheidungen finden Sie hier.

 

Tickets, Zeiteinteilung, Starterlisten und Ergebnisse auch unter www.hkm-bundeschampionate.de

 

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