HKM BCH: Sieg für Be Sure bei den sechsjährigen Dressurpferden

Drei Bundeschampionate des deutschen Dressurpferdes - drei Titel für Hannover

Die Karten wurden neu gemischt im Finale der sechsjährigen Dressurpferde. Am Ende gab es ein siegreiches Comeback, keine Bronze-, aber dafür zwei Silbermedaillen.

 

„Ich bin der Dinosaurier hier!“ Eva Möller hat gut lachen. Gerade hat sie ihren „20. oder so“-Bundeschampionatstitel geholt. Dabei hatte sie ihre Turnierkarriere eigentlich schon beendet. Doch aus verschiedenen Gründen machte sie einen Rückzieher vom Rückzieher. Dazu später. Möglich gemacht wurde ihr siegreiches Comeback durch den Hannoveraner Hengst Be Sure v. Benicio – Scuderia aus der Zucht von Ludwig Fuchs und im Besitz von Helgstrand A/S / A. Helgstrand. Neben der überdurchschnittlichen Qualität der Grundgangarten waren die Richter auch voll des Lobes für die Durchlässigkeit des Hengstes und die Harmonie in der Vorstellung. Die Gesamtnote: 8,74, die Note für die Durchlässigkeit: 8,8, Gesamteindruck: 9,0. Was das Reitgefühl im Sattel angeht, hätte Be Sure nach Eva Möllers Meinung ebenfalls Höchstnoten verdient gehabt: „Das Pferd ist einfach durch seine Grundgangartenqualität außergewöhnlich, aber auch durch seine Bereitschaft, das im Viereck auch zu zeigen. Der ist so zuverlässig und dann auch beim Reiter und macht es dem Reiter sehr, sehr leicht.“Dass Möller nun doch wieder in weißer Reithose auf dem Pferd sitzt, hat zunächst praktische Gründe: „Dass ich hier wieder reite, lag an dieser Terminüberschneidung (Bundeschampionate und Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo fanden parallel statt, Anm. d. Red.). Das Pferd hatte Leonie Richter bereits fürs Bundeschampionat qualifiziert. Dann hat er sich nicht qualifiziert für die Weltmeisterschaft, und da haben wir gedacht, das ist eigentlich zu schade, dieses Pferd nicht zu zeigen. Deswegen habe ich ihn nochmal qualifiziert und das hat ja geklappt.“ Dass Eva Möllers sich als „Bundeschampionats-Dinosaurier“ bezeichnet, hat übrigens einen Grund: „Mit 16 war ich zum ersten Mal dabei, jetzt bin ich 51 …“

 

Ganz so erfahren ist Lars Ligus, Reiter des einen Silbermedaillengewinners Veuve Clicquot v. Vitalis – Fürst Heinrich (Z.: Josef Bramlage, B.: Hof Kasselmann), noch nicht. Aber mit diesem Hannoveraner Fuchs war der Bereiter des Stalls Kasselmann auch im vergangenen Jahr schon in Warendorf am Start und belegte im Finale Rang zwölf. Da konnten sie dieses Jahr noch eine Schippe drauflegen: Platz zwei mit der Endnote 8,62 und einem Richterfazit, das Ligus sich einrahmen lassen könnte: „Das war eine Visitenkarte für gutes Reiten.“Die gleiche Wertnotensumme und damit ebenfalls Silber wurde es auch für den Sieger der Qualifikation, den Oldenburger Wallach Bacchabundus v. Blue Hors Baron – Dimaggio (Z.: Gudula Vorwerk-Happ, B.: Berthold Hidien) unter dem Belgier Jérôme Schneiders. Die beiden boten ein Bild von beinahe vollendeter Harmonie, die unter anderem mit der höchsten Durchlässigkeitsnote von 9,0 belohnt wurde. „Man wollte nicht, dass die Aufgabe aufhört“, schwärmte Nicole Nockemann in ihrem Kommentar.

 

Den Tierschutzpreis von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) vergab die Jury an Sophie Jamar für die Vorbereitung ihrer Pferde Flimmerglimmer und Zoomiro. fn-press/Dominique Wehrmann

 

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