U25-Dressurteam feiert EM-Gold

Foto: Die Europameisterschaft der U25-Reiter, Mannschaftswertung: Deutschland vor den Niederlanden und Großbritannien - Fotograf: Łukasz Kowalski,

Foto: Die Europameisterschaft der U25-Reiter, Mannschaftswertung: Deutschland vor den Niederlanden und Großbritannien - Fotograf: Łukasz Kowalski,

Bei den FEI-Europameisterschaften der U25-Dressurreiter hat das deutsche Quartett Teamgold verteidigt. Mit 217,205 Prozentpunkten ließ die Mannschaft im Preis der Greiner GmbH keinen Zweifel: Mission Titelverteidigung ist geglückt! Auf dem Silberplatz folgte – wie kurz zuvor bei den Jungen Reitern – mit 211,647 Punkten das Team Niederlande, Bronze ging mit 207,412 Punkten nach Großbritannien.
 
Mission Titelverteidigung – so lief sie ab
„Ich habe so tolle junge Menschen in diesem Team kennengelernt, ich bin begeistert!“ Equipechefin Cornelia Albrecht unterdrückte ein Tränchen nach U25-Teamgold. „Sie reiten richtig gut, sie haben gute Pferde, aber sie bringen auch charakterlich ganz ganz viel mit – und das macht diesen Erfolg noch wertvoller. Es geht hier nicht um den Einzelsportler, das ist wirklich ein eingeschworenes Team – das berührt mich!“

 

U25-Team-Neuling Elisabeth von Wulffen ist bei den deutschen U25-Reitern als Erste ins Viereck geritten und hat auf Triple A mit einem Personal Best von 70,735 Prozent vorgelegt. Felicitas Hendricks und Drombusch, die dreifachen Medaillengewinner von 2023, zogen mit 71,470 Prozent nach. Damit ging das U25-Dressurteam Deutschland mit 142,205 Prozentpunkten zur Halbzeit nach Tag eins als Overnight Leader in Führung.

 

Dann kam Team-Tag zwei. „Ich bin ganz ganz stolz“, sprudelte es aus Reitmeister Hubertus Schmidt. „Sie ist so toll geritten. So soll es aussehen!“ Schmidt spricht von Anna Schölermann, Bereiterin auf dem Fleyenhof, die eine super Runde mit dem elfjährigen Springborgs Guardian aufs EM-Parkett gezaubert hat. Fehlerfrei und vor allen Dingen aus einem harmonischen Guss. Es ging schon mit einer 9 für die erste Grußaufstellung los, weiter mit 8ern in der Piaffe, der Rechts-Pirouette, den Einerwechseln und einiges mehr. 73,147 Prozentpunkte standen am Ende als Ergebnis da – persönliches Bestergebnis und in der Einzelwertung hatte Anna damit auch die Führung übernommen – und bis zum Ende behalten.

 

Schlussreiter des Teams war Moritz Treffinger und Cadeau Noir, das Paar, das auch schon 2024 Mitglied im Goldteam war. „Das war heute turbulent in der Vorbereitung von Moritz“, gestand Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. „Es lief einiges anders als geplant, die Zeit wurde knapp, daraus resultierend war auch beim Abreiten noch der ein oder andere kleine Haken drin. Aber dann hat Moritz seine Stärke ausgespielt, sich auf den Hintern gesetzt, sich konzentrationsmäßig einen Ruck gegeben und das im Viereck abgeliefert, wovon man weiß, dass er es kann.“ Mit 72,588 Prozentpunkten hat sich der Hahn im Korb top bewiesen, Platz zwei hinter Teamkollegin Anna im Einzelranking belegt und maßgeblich zu Teamgold beigetragen.

 

Das Fazit des Bundestrainers zu Teamgold: „Es war von vorneherein so besprochen, dass wir das so machen (grinst). Das Team war darauf eingestellt und ich bin wahnsinnig glücklich darüber. Vor allen die Vorstellung von Anna mit dem jungen Pferd – das war totaler Wahnsinn!“
 
Dreimal ‚sehr‘ zufrieden – die Niederlande
„Wir sind sehr sehr sehr zufrieden!“ Auf dreimal ‚sehr‘ legt Equipechefin Monique Peutz-Vegter großen Wert, denn… „Wir waren nur zu dritt und ich habe zu den Reiterinnen gesagt: Reitet einfach so wie ihr reiten könnt, ohne Druck. Wenn es nicht geht, geht’s nicht. Wir hatten Pech, dass ein Pferd ausgefallen ist, aber wir reiten ganz normal – und das haben die Drei gemacht.“

 

Die drei Silberdamen waren: Milou Dees auf Francesco mit 70,294 Prozentpunkten, Kris de Vries auf Jillz La Grande mit 70,147 und Kim Noordijk auf Joep mit 71,206. Peutz-Vegter resümiert: „Kim ist eine super Reiterin und das Pferd will immer für sie kämpfen – das hat er auch heute getan. Milou ist schon bei vielen Championaten mit ihrem Pferd dabei gewesen und ist immer wieder da, wenn es darauf ankommt. Und Kris ist ganz neu im Team. Sie ist noch nie ein Championat geritten, aber sie reitet einfach rein und tut das, was sie tun soll – was will man mehr?“ Eine Team-Medaille war das erste Ziel – erreicht. Aber das soll mit Blick auf die Einzelmedaillen noch nicht alles gewesen sein: „Da ist noch mehr drin“, lächelt die Equipechefin. „Wir kämpfen weiter.“
 
Wimpern-Entscheidung um die Bronzemedaille
Es war eine Wimpern-Entscheidung um den Bronzeplatz. Als letzte Starterin ging Tallulah Lynn Nater für die Schweiz in EM-Viereck und legte mit Flynn FRH eine sehr gute Runde hin. Die Briten mussten um Bronze bibbern. Es wurden für die Schweiz 71,824 Prozent, eine Bestleistung für das Paar und fast hätte es mit dem Sprung aufs Podium geklappt. Am Ende rutschte die Schweiz mit 207,263 Prozentpunkten an einer Medaille vorbei, Bronze ging mit 207,412 Punkten an das Team Großbritannien. Die Bronzesieger waren Charlotte Lutener auf Full Fusion BS (65,235 %), Harrison Ashton auf Million Dreams (70,00 %), Lilah Gibbs auf Dude (66,971 %) und Annabella Pidgley auf Vamos Amigos (70,441 %)
 
 

2016 sind die U25-Reiter zum ersten Mal um Europameistertitel geritten, ihre EM-Premiere fand damals in Hagen a.T.W. statt. Seither hat sich das deutsche Team achtmal die Goldmedaille gesichert, einmal wurde es Silber – heute folgte Teamgold Nummer neun!
 
 

Am Freitagmorgen geht es um 9.00 Uhr auf dem Schafhof mit dem ersten Teil der U25-Einzelaufgabe weiter, Teil zwei folgt am Samstagmorgen. Die U21-Reiter beginnen am Freitag ab 14.00 Uhr mit Teil eins ihrer Einzelaufgabe und entscheiden die Einzelmedaille am Samstag ab 14.00 Uhr.

 

Alle Informationen unter: Europameisterschaft | Schafhof Connects

 

PM

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