Verden: Zwei Hannoveraner bei Weltmeisterschaft in Führung

Deutsche Zuchtverbände trumpfen bei den sechsjährigen Dressurpferden stark auf

 

Verden. Mit den beiden Hannoveranern Scara Boa und Doubleyou hat die deutsche Pferdezucht die Führung bei den Weltmeisterschaften der fünf- und sechsjährigen Dressurpferde übernommen. Das Feld der Sechsjährigen bestach durch gute Qualität, während im Klassement der ein Jahr jüngeren Pferde Wünsch offen blieben.

 

Die von Lena Stegemann vorgestellte Hannoveranerin Scara Boa schien die Richter regelrecht zu beflügeln. Die fünfjährige Fuchsstute v. Scolari aus einer Wolkenstein II-Mutter bekam für Trab, Schritt und Durchlässigkeit jeweils die Wertnote 9,7, für den Galopp gab es die 9,5, ebenso wie für den Gesamteindruck. Mit insgesamt 9,62 setzte sich die von Rixta Stolter (Odisheim) gezogene Stute souverän an die Spitze des Feldes. Scara Boa ist keine Unbekannte. Dreijährig gewann sie die renommierte Hannoveraner Herwart von der Decken-Schau. Im vergangenen Jahr belegte sie Platz sechs im Finale des Bundeschampionats. Damals saß Susan Pape im Sattel, Hengststation Pape ist Besitzerin der Stute.

 

Die Plätze zwei bis vier in der Alterklasse der Fünfjährigen sicherte sich der niederländische Zuchtverband KWPN. Emelie Scholten, die wohl erfolgreichste Ausbilderin junger Pferde in Holland, erzielte mit dem Vivaldi-Sohn Desperado das zweitbeste Ergebnis (9,14), ihre Landsfrau Kirsten Brouwer platzierte sich mit dem ebenfalls von Vivaldi abstammenden Hengst Dancer an dritter Stelle (8,96). Zweitbestes deutsches Pferd war auf Rang acht die Bundeschampionesse des Vorjahres und Damon Hill-Tochter Damon's Satelite unter Helen Langehanenberg aus der Zucht und im Besitz von Christian Becks in Senden (8,48).

 

Einen Überraschungssieg gab es bei den sechsjährigen Dressurpferden. Während viele Beobachter den Weltmeister des Vorjahres Sa Coeur oder die 2012er Bundeschampionesse Damon's Delorange als klare Favoriten gesehen hatten, sicherte sich die Hannoveranerin Doubleyou v. Don-Romantic-Rohdiamant den Sieg in der Finalqualifikation. Ihr traumhafter Galopp war den Richtern die Wertnote 9,8 wert. Nur einmal stand eine ,,8" vor dem Komma: 8,8 für Durchlässigkeit (Gesamtnote: 9,28). Der von Wilhelm Schwierking in Barver gezogene Wallach wurde von Laura Stigler vorgestellt.

 

Auch auf den weiteren vier Plätzen behaupteten sich Pferde aus deutschen Zuchten. Der Oldenburger Sa Coeur, letztes Jahr Weltmeister der Fünfjährigen, wurde wiederum von Eva Möller in Szene gesetzt. Der Hengst aus der Zuchtstätte Gestüt Lewitz (Vater: Sir Donnerhall, Muttervater: Don Davidoff) erzielte im Schritt seine beste Note: 9,6 (gesamt: 9,14). Die westfälische Stute Damon's Delorange, Vollschwester zu Damons Satelite, rangierte mit 9,12 ganz knapp hinter Sa Coeur. Die von Helen Langehanenberg gerittene und Christian Becks gezogene Fuchsstute beeindruckte besonders im Galopp, der wie bei dem führenden Doubleyou mit 9,8 bewertet wurde. Der viertplatzierte Lord Carnaby trägt den rheinischen Brand und kam bei Peter Schweimanns in Meerbusch zur Welt. Seine Reiterin Beatrice Buchwald hatte den Fuchs bereits im vergangenen Jahr bei der WM in Verden vorgestellt. Den deutschen Erfolg machte der in Mecklenburg gezogene Wallach Sandiego v. Sancisco-Davignon perfekt: Mit 8,98 platzierte sich der von Carol Koppelmann gerittene Dunkelbraune an fünfter Stelle (Züchterin: Silvia Dronia, Boitzenburg).

 

Wer sich in diesem Jahr mit dem Titel ,,Weltmeister" schmücken darf, entscheidet sich bei den fünfjährigen Pferden am Samstag ab 15 Uhr und bei den sechsjährigen am Sonntag ab 11.45 Uhr.

 

Ergebnisse: www.verden-turnier.de

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