Verden: Oldenburger Sa Coeur zum zweiten Mal Weltmeister

Finale der Sechsjährigen: Top 8 aus deutschen Zuchtgebieten

 

Verden. Titelverteidigung gelungen: Der Oldenburger Wallach Sa Coeur ist erneut Weltmeister. Im Klassement der sechsjährigen Dressurpferde verwies der Dunkelbraune, den wie 2012 Eva Möller (Hagen a.T.W.) präsentierte, erneut die Konkurrenz beim Championat in Verden auf die Plätze. Auf den Silberrang ritt Helen Langehanenberg (Münster) die Bundeschampionesse des Vorjahres, Damon's Delorange.

 

Als Eva Möller und Sa Coeur die Prüfung beendet hatten, schwärmte Dr. Dietrich Plewa, Mitglied der Richtergruppe und Kommentator des Finales, am Mikrophon: ,,Das war eine Vorstellung, wie man sie sich für ein sechsjähriges Pferd wünscht." Der sechsjährige Wallach v. Sir Donnerhall I-Don Davidoff aus der Zucht des Gestüts Lewitz überzeugte mit energischem Trab und viel Schub aus der Hinterhand sowie einem sehr ergiebigen Schritt: zweimal Wertnote 9,2. Im Galopp spendierte die Richtergruppe ,,nur" die 8,9, die Note für die Durchlässigkeit lag mit 8,7 noch darunter. ,,Schuld" waren zwei misslungene fliegende Galoppwechsel. Eva Möller sagte selbstkritisch: ,,Nach der Prüfung war ich richtig sauer auf mich selbst, dass ich die Wechsel anders eingeleitet habe als noch auf dem Vorbereitungsplatz. Das Pferd konnte nicht anders reagieren." Mit einer Gesamtwertnote von 9,04 hatte Sa Coeur die bis dahin führende Damon's Delorange unter Helen Langehanenberg von der Spitzenposition verdrängt.

 

Damon's Delorange, die Damon Hill-Tochter aus einer Rubin Royal-Mutter, begeisterte wie schon in der Qualifikation mit ihrer Leichtfüßigkeit und ihrer schönen Selbsthaltung. Helen Langehanenberg hätte die von Christian Becks gezogene Fuchsstute vielleicht sogar zum Sieg geführt, wenn nicht im Trab gelegentlich der Takt verloren gegangen wäre. So verhinderte die Trabnote von 8,2 ein besseres Gesamtergebnis als 8,92. Immerhin: 2012 Bundeschampionesse, 2013 Vize-Weltmeisterin.

 

Heiner Schiergen und der Oldenburger Discovery OLD mussten dreimal aufs Viereck. ,,In der Qualifkation habe ich nicht die Noten bekommen, die ich erwartet hätte. Da war ich schon enttäuscht", sagte der Krefelder. So erarbeitete sich das Paar über den zweiten Platz im Kleinen Finale das Ticket für die Medaillenentscheidung. Dort gelang dann fast alles. Der athletische Fuchs v. Dimaggio-Classiker aus der Zucht von Josef Böckmann (Gahrte) bekam lediglich Abzüge aufgrund seiner Anlehnungsprobleme: 8,8. Schon im vergangenen Jahr hatte der Wallach Verdener Turnierluft geschnuppert und sich auf dem vierten Platz behauptet.

 

Tief enttäuscht wird Laura Stigler das Viereck verlassen haben. Mit dem Hannoveraner Doubleyou v. Don Romantic-Rohdiamant hatte sie haushoch die Qualifikationsprüfung gewonnen. Im Finale ging die Jury streng mit ihr ins Gericht und hätte sich mehr ,,Selbsthaltung und Kadenz" gewünscht. Wertnote 8,42 und insgesamt Platz sieben - eine für viele Zuschauer nicht nachvollziehbare Entscheidung.

 

Das Finale der Sechsjährigen geriet zu einer nahezu rein deutschen Angelegenheit. Lediglich der niederländische Zuchtverband KWPN konnte vier Finalisten stellen, alle übrigen elf Pferde trugen deutsche Brandzeichen. Die Plätze eins bis acht verteilten sich auf drei Oldenburger, je zwei Hannoveraner und Westfalen und einen Mecklenburger. So konnte Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), zufrieden Bilanz ziehen: ,,Ich bin begeistert. Bei dieser Weltmeisterschaft konnte die deutsche Pferdezucht fünf der insgesamt sechs Medaillen bei den fünf- und sechsjährigen Pferden gewinnen. Das ist ein großer Erfolg für die deutsche Pferdezucht."

 

Ergebnisse: www.verden-turnier.de

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