In knapp 100 Tagen spritzt die Brigach wieder

Foto: Die Wassereinfahrt in die Brigach - ein Höhepunkt des Nationenpreis für die Pony-Vierspänner - Fotograf: sportfotos-lafrentz.de

Foto: Die Wassereinfahrt in die Brigach - ein Höhepunkt des Nationenpreis für die Pony-Vierspänner - Fotograf: sportfotos-lafrentz.de

Er ist Tradition und Herzstück beim Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen – der Fahrsport! Noch knapp 100 Tage dann dürfen die Fahrsport-Fans – wie früher – ihre Lieblingskutschen im Park des Fürstenhauses anfeuern…

 

Zurück mit zwei Nationenpreisen

 

Seit der Europameisterschaft 2019 für Vierspänner ruhte der Fahrsport in Donaueschingen. Mit dem Neustart durch die Agentur Schafhof Connects GmbH & Co. KG von Matthias Alexander Rath und der Unterstützung durch Ulrike Steeb von GB Events wird auch die Lieblings-Disziplin der Donaueschinger wieder ihren ehrenhaften Platz im Turnierprogramm einnehmen. Gleich mit zwei Nationenpreisen gehen die ‚Leinenkünstler‘ 2024 an den Start und werden bei der Geländefahrt das Wasser der Brigach spritzen lassen. Ausgeschrieben sind ein Nationenpreis für die Pony-Vierspänner und für die Pferde-Zweispänner. „Die Vierspänner Pferde haben kurz vor dem CHI 2024 ihre Weltmeisterschaft in Ungarn, aber möglichst bald streben wir dann auch eine Weltcup-Station im Fahren an“, erklärt Turnierchef Matthias Rath.

 

Gerade bei den Pony-Vierspännern rechnet sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger sehr gute Chancen für das deutsche Team aus. „Die Favoriten sind die Holländer“, erklärt ‚Charly‘ Geiger, „aber danach kommen straff die Deutschen. Wir sind bei den Ponys sehr gut aufgestellt. Die Schweizer sind auch recht gut – ich denke, dass diese drei Nationen die vorderen Plätze unter sich ausmachen.“ Insgesamt erwartet Geiger Teams aus sechs bis acht Nationen für den Nationenpreis der Pony-Vierspänner in Donaueschingen.

 

Ganz oben auf der Liste seiner Favoriten für das deutsche Ponyteam nennt Geiger Steffen Brauchle. Schon 2007 hat der 35-Jährige erstes WM-Gold gewonnen, damals noch bei den Pony-Zweispännern, danach ist er auf die Vierspänner umgestiegen, war seither bei acht Weltmeisterschaften dabei und hat elf WM-Medaillen gesammelt, darunter fünf Goldmedaillen: Viermal war er Mannschafts-Weltmeister, 2019 hat er sich auch den Einzeltitel gesichert. „Steffen hat unheimlich viel Erfahrung“, beschreibt Geiger den 14-fachen Deutschen Meister. „Wie sein Bruder Michael, der Großpferde fährt, saß Steffen von Kindesbeinen an auf dem Kutschbock und beide sind überragende Geländespezialisten.“ Ebenfalls im Championatskader sind Patrick Harrer und Niels Kneifel, auch sie werden voraussichtlich zum Team in Donaueschingen gehören. Während Steffen Brauchle ein Gespann mit Deutschen Reitponys fährt, gehen seine beiden Kollegen mit Welsh-A-Ponys an den Start. „Die Welsh-Ponys sind sehr viel kleiner und wendiger“, erklärt der Bundestrainer. „In den modernen Kursen haben sie dadurch manchmal einen Vorteil, weil die oft sehr eng gebaut werden.“ Bei der Durchfahrt durch die Brigach dürften es die Welsh-Ponys mit 1.15 bis 1.20 Meter Größe allerdings etwas schwerer haben, wobei die größere Anstrengung ihren Eifer und Ehrgeiz oft noch mehr entfacht.

 

Favoriten bei den Zweispännern

 

Mit Bezug auf den Nationenpreis der Zweispänner gesteht Geiger: „Bei den Zweispännern sind wir nicht so gut aufgestellt wie bei den Pony-Vierspännern. Während die Ponyfahrer in den vergangenen Jahren deutlichen Zuwachs erfahren haben, ist die Tendenz bei den Großpferde-Zweispännern eher rückläufig.“ Für die Zweispänner kommen die Favoriten aus Ungarn, Frankreich und Holland. „Da sind wir bei den top Drei nicht dabei, aber wer weiß…“ Anna Sandmann, Max Berlage, Carola Slater-Diener und Lars Schwitte gehören zu den besten Zweispänner-Fahrern Deutschlands, sie könnten einen Platz im Nationenpreis-Team von Donaueschingen haben.

 

Die Brigach und die Wasserdurchfahrt – das ist immer das absolute Highlight in den Wettbewerben der Fahrer, der Zuschauermagnet schlechthin. Geht man die Brigach ein Stück weiter entlang, folgt der nächste Höhepunkt, der das Organisationsteam allerdings vor ungeahnte Herausforderungen stellt: „Durch die Renaturierung der Brigach sieht der Wasserverlauf noch romantischer, noch idyllischer aus“, weiß Ulrike Steeb. „Durch diese Renaturierung müssen wir die Brücke, die kurze Wege für die Zuschauer gewährleistet, neu positionieren, aber das ist eine herrliche Herausforderung, wenn man sieht, wie schön sich die Brigach jetzt mit den Stegen in die Landschaft einbettet. Das sieht wirklich wunderschön aus.“

 

Das ist schon passiert

 

Vieles hat sich im Park des Fürstenhauses schon verändert mit Blick auf das CHI Donaueschingen. „Wir haben beispielsweise die Dressurplätze neu angelegt“, erklärt Veranstalter Matthias Rath. „Und wir haben eine eigene Bahn von vier mal 25 Metern für den Vet-Check gebaut, damit wir nicht die Plätze belegen müssen und die Reiter mehr Zeit und Platz zum Reiten haben.“ Auf der Tribüne wurden die Logen entfernt, damit mehr Platz für die Zuschauer geschaffen werden konnte. Die Ausstellerakquise ist in vollem Gange, mit dabei ist beispielsweise der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes mit einem Gastro-Stand. „Das ist uns sehr wichtig“, betont Steeb. „Wir wollen die Region nicht nur sportlich mit einbeziehen, sondern in allen Bereichen, auch in der Ausstellung oder beim Ticketverkauf und Einlass – den macht die Sportschützenvereinigung Brigachtal e.V.“ Rund 200 Ehrenamtliche aus der Region krempeln an den Turniertagen ihre Ärmel hoch und helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Unter diesen Ehrenamtlichen sind auch wieder die Fürstenberg Fahrfreunde, ein eingetragener Fahrsportverein rund um den Vorsitzenden Hans-Peter Wirbser. Schon seit 1992 waren die Fahrsport-Fans aktiv im Turniergeschehen involviert, hatten sich in den vergangenen Jahren etwas zurückgezogen, freuen sich aber auf den Neuanfang. Die ‚Leinen‘ bei diversen Arbeitseinsätzen hat inzwischen Wirbsers Tochter Jennifer Küpfer übernommen. Mit Feuereifer haben die Fahrfreunde, unterstützt von einigen Fahrsportbegeisterten und aktiven Fahrern, die neuen Hindernisse gestrichen, damit das Fahrsport-Erlebnis beim CHI noch großartiger wird.

 

Das steht für die nächsten 100 Tage noch auf dem Plan

 

„In den letzten 100 Tagen wird es uns auf jeden Fall nicht langweilig“, so Steeb. „Wir müssen unsere Ideen, unseren Stil, dem CHI neues Leben einzuhauchen, kommunizieren. Publikum, Reiter, Fahrer, nicht zuletzt Sponsoren dafür begeistern und dann alles so vorbereitet haben – mit Hilfe ganz vieler Helfer – dass sich jeder wohl- und willkommen fühlt.“

 

Der Park des Fürstenhauses ist bereit für den Neustart des Internationalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen. Die letzten Tage sind nun eine Sache des Feintunings, damit vom 12. bis 15. September das CHI Donaueschingen in neuem Glanz erstrahlen kann – und die Fahrsportler das Wasser der Brigach fröhlicher denn je spritzen lassen.

 

Save the date:

 

das Internationale S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier Donaueschingen von 12. bis 15. September 2024.

 

Tickets gibt es hier:
www.chi-donaueschingen.reservix.de
• Reservix Hotline: +49-761-888499-99
• in der Tourist-Info Donaueschingen in der Karlstraße 58

 

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