FEI European Championship for Young Riders & U25 09. - 13. Juli 2025 - Anna Schölermann ist Europameisterin! Silber geht an Moritz Treffinger, Bronze an die Dänin Sara Hyrm

Foto: U25 Einzelmedaillen gehen an : Anna Schölermann (GER) vor Moritz Treffinger (GER) vor Sara Aagaard Hyrm (DEN) - Fotograf: Łukasz Kowalski

Foto: U25 Einzelmedaillen gehen an : Anna Schölermann (GER) vor Moritz Treffinger (GER) vor Sara Aagaard Hyrm (DEN) - Fotograf: Łukasz Kowalski

Es war eine sehr lange Zitterpartie bei der FEI Dressur-Europameisterschaft der U25-Reiter auf dem Schafhof in Kronberg. Am Freitagmorgen um 9.09 Uhr ist Moritz Treffinger ins EM-Viereck zur Einzelentscheidung, zum Preis der Emil Frey Avalon Premium Cars Kronberg, eingeritten. 26 Stunden und 46 Minuten später war klar: Es ist die Silbermedaille! Nicht ganz so lange mussten seine beiden Medaillen-Kolleginnen bibbern, sie gingen erst an Tag zwei der Einzelentscheidung an den Start.

 

Und so sieht das EM-Ergebnis in der Einzelentscheidung der U25-Reiter aus:

 

Gold für Anna Schölermann und Springborgs Guardian mit 74,718 Prozentpunkten, Silber für Moritz Treffinger und Cadeau Noir mit 73,025 und Bronze gab es für die Dänin Sara Aagaard Hyrm im Sattel von Atterupgaards Cooper mit 73,00 Prozentpunkten.

 

Alle drei Medaillenträger haben auf dem Schafhof eine neue persönliche Bestleistung abgeliefert.

 

Insgesamt sind 44 U25-Reiter um die Medaillen geritten. Den deutschen Reitern ist es – nach 2016 und 2021 – zum dritten Mal in der zehnjährigen Geschichte der U25-Europameisterschaften gelungen, in der Einzelwertung die Gold- und Silbermedaille zu gewinnen. Die Freude war riesig, Tränen flossen, nicht zuletzt, weil ganz knapp vor Schluss die junge Dänin mit einem tollen Ritt den Traum vom kompletten deutschen Podium durchkreuzte. Als 39. Starterin ging Sara Hyrm mit Cooper ins Viereck und setzte sich knapp vor Felicitas Hendricks und Drombusch, die bis dahin auf dem Bronzerang lagen. „Ich bin so unheimlich stolz“, war die 24-jährige Sara fassungslos. „Ich kann gar nicht glauben, was da drinnen im Viereck gerade passiert ist. Cooper hat sich einfach nur fantastisch angefühlt.“ So rutschte Felicitas Hendricks, die Europameister von 2023, auf den undankbaren vierten Platz:

 

„Es war wirklich eine einzige lange Zitterpartie“, gestand die 25-Jährige. „Wir haben mit dem ganzen Team in der Stallgasse gesessen und die Prüfung verfolgt. Natürlich war ich kurz enttäuscht, aber ich bin einfach nur stolz auf Drombusch und freue mich jetzt morgen auf die Kür.“

 

Alle drei, die auf dem Podium standen, haben bereits Championatserfahrung. Anna Schölermann hat schon 2024 mit Bon Scolari Teamgold gefeiert, diese Goldmedaille aber ist ihre erste Einzelmedaille. Moritz Treffinger und Cadeau Noir waren im vergangenen Jahr Goldkollegen von Anna Schölermann. 2024 hat sich Moritz mit dem Hengst des Gestüts Bonhomme neben Mannschaftsgold auch Einzelbronze gesichert.

 

Einen Total-Erfolg hat jetzt 22-Jährige schon 2018 erfahren: dreimal Gold bei der Pony-EM im Sattel von Top Queen H. Und Sara Hyrm war schon 2015 bei ihrer ersten Europameisterschaft dabei, damals noch bei den Ponyreitern. Insgesamt hat die junge Dänin bisher an zehn Europameisterschaften teilgenommen, die Kronberg-EM ist ihre Nummer elf. Diese Bronzemedaille ist die zweite für Sara, die erste errang sie 2017 in der Pony-Kür mit Der Harlekin.

 

Und so hat die Europameisterin Anna Schölermann ihren Sieg erlebt:

„Vor meinem Start heute habe ich so ungefähr die 24 schlimmsten Stunden meines Lebens gehabt“, erklärt die 23-Jährige schmunzelnd. Rund 24 Stunden waren es vom Beginn der Prüfung bis zu ihrer Startzeit. „Ich glaube, ich habe meine Nerven ganz gut im Griff behalten, aber es war anstrengend.“ In der Mannschaftswertung hatte die Bereiterin aus dem Stall von Hubertus Schmidt bereits mit der besten Wertung aller U25-Reiter ein Zeichen gesetzt. „Dadurch bin ich schon in einer winzig kleinen Favoritenrolle eingeritten heute. Das hatte ich vorher noch nie erlebt. Unglaublich. Den anderen bei ihren tollen Runden zuzugucken, die wirklich super geritten sind und ihre Punkte schwer verdient haben – das war schon speziell.“ Sie habe gewusst, sie müsse noch mal, wie in der Mannschaftsaufgabe, eine richtige Toprunde abliefern und dann habe sie die Chance, vorne hinzukommen. „Das war schon ein anderer Druck.“ Sie sei überhaupt nicht mit der Idee nach Kronberg gefahren, in die Nähe der Einzelmedaillen zu kommen.

 

In der Prüfung seien ihre Gedanken ‚ganz wild‘ gewesen. „Das Einreiten war okay, aber nicht mega, Trabverstärkung war super und dann kam die Traversale. Ich habe mich so darauf konzentriert, dass er mir nicht abkippt, dass ich zuerst einfach nicht wirklich seitwärts geritten bin. Dadurch war das erste Stück nicht steil genug und ich musste bei den anderen wirklich gucken, dass ich `rüberkomme.“ Danach sei sie durch die Ecke geritten und habe gedacht: ‚Anna, jetzt reiß Dich mal zusammen!‘ Das hat geklappt. „Am Ende war ich so froh, dass er wieder so eine tolle Prüfung gegangen ist und keinen falschen Tritt gemacht hat. Ich bin unglaublich stolz auf Guardians Entwicklung hier in dieser Woche. In Warendorf im Trainingslager ging er wirklich nicht gut, das war nicht ‚seine Location‘. Aber hier wurde er jeden Tag besser, es ist sein erstes Championat und wir sind insgesamt schon zehn Tage unterwegs, aber er wird besser und besser. Das ist für mich der Wahnsinn!“

 

Am Sonntag geht es in die letzte EM-Runde. Die besten 18 der Einzelaufgabe dürfen hier um den dritten Medaillensatz reiten – für Anna Schölermann und Springborgs Guardian wird das eine Premiere. „Ich werde zum ersten Mal die ehemalige Grönemeyer-Kür von Hubertus (Schmidt) und Wansuela Suerte reiten. Das passt!“

 

Alle Informationen unter: Europameisterschaft | Schafhof Connects

 

PM

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